Teure Blicke

Ausstellung David Hockney wird in Köln als penibler Handwerker gezeigt, Pop-Art-Pionier Richard Hamilton als Moralist. Beides ist im Zweifel anzuzweifeln
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2019

Seit sein Gemälde Portrait of an Artist (Pool with Two Figures) vergangenen November in New York für 90 Millionen Dollar versteigert wurde, gilt der britische Maler David Hockney als der teuerste lebende Künstler. Trotz dieses Superlativs baut die aktuelle Ausstellung im Kölner Museum Ludwig eher auf leise Töne. Der Film Love’s Presentation von James Scott aus dem Jahr 1966 zeigt David Hockney als peniblen Handwerker, der mit äußerster Akribie an seinen Radierungen arbeitet und dabei keinem Staubkorn gestattet, die Klarheit einer Linie zu beeinträchtigen. Im Voice-over erklärt Hockney Schritt für Schritt, wie er mit einer Nadel Spuren in die Wachsbeschichtung kratzt, mit welchen Chemikalien er die Platte danach behandelt und wie schli