Was tu ich bloß mit dieser Welt?

Von Vanitas, Diesseitigkeit und Glaubenskrieg Die Ruhrtriennale schlägt aus dem Zeitalter des Barock die Funken für eine Erkundung der Gegenwart
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Alle Jahre wieder versuchen die Theater ihre Spielzeit unter ein Motto zu stellen. Mal geht es um den "Glauben", dann wird nach "Helden" gefragt, doch oft wirkt der herbeigeredete Zeitgeist eher wie ein verkaufsträchtiges Label als der Wirklichkeit abgelauscht. Bei der Ruhrtriennale ist das anders. Seit Jürgen Flimm im vergangenen Jahr das Festival als Kurator für drei Jahre übernahm, wurden die Leitthemen schärfer gefasst. Suchte man in der ersten Saison noch nach Entsprechungen zwischen Romantik und Industriekultur, so nahm man diesmal das Barockzeitalter in den Blick. Das wirkt nur auf den ersten Blick merkwürdig. Gerade das 17. Jahrhundert mit seinen politischen Umbrüchen und Glaubenskriegen, seiner Zerrissenheit zwischen Heilserwartung und praller Di