Die zweite Front im Gaskrieg

Russland Sanktionen Polen und Bulgarien stellen mit ihrem Verhalten gegenüber Gazprom den Bündnischarakter des EU-Gas-Systems auf die Probe. Sie sind nicht schuldlos an den gekappten Lieferungen
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Seit 2009 gilt in der EU das Prinzip, wenn die Erdgasversorgung aus Drittländern ausfällt und dies einen Mitgliedsstaat „trifft“, springen die anderen ein. Über Trassen im Reverse-Flow-Modus gibt es Ausgleich und Beistand. Anlass war seinerzeit ein russische Lieferstopp, als es Konflikte über Gasrechnungen zwischen Moskau und Kiew gab, woraufhin Gazprom die Lieferungen in die Ukraine befristet einstellte. Deren Reaktion bestand darin, sich aus den über eigenes Territorium laufenden Transittrassen einfach zu bedienen. Was wiederum Russland veranlasste, die Durchleitung von Gas über das Ukrainische Gas Transport System (UGTS) gänzlich zu unterbrechen. Soviel zur Vorgeschichte, um die derzeitige Eskalation besser zu verstehen.

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