Zweite Front: Kein russisches Gas für Polen und Bulgarien

Sanktionen Zwei EU-Mitgliedsstaaten erhalten keine Erdgas-Lieferungen aus Russland mehr. Diese Entscheidung von Gazprom hat eine für Europa heikle Vorgeschichte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2022
Propangas bietet auch nur bedingt Unabhängigkeit von russischen Lieferungen
Propangas bietet auch nur bedingt Unabhängigkeit von russischen Lieferungen

Foto: Omar Marques/Getty Images

Seit 2009 gilt in der EU das Prinzip, wenn die Erdgasversorgung aus Drittländern ausfällt und dies einen Mitgliedstaat „trifft“, springen die anderen ein. Über Trassen im Reverse-Flow-Modus gibt es Ausgleich und Beistand. Anlass war seinerzeit ein russischer Lieferstopp, als es Konflikte über Gasrechnungen zwischen Moskau und Kiew gab, woraufhin der Konzern Gazprom die Lieferungen in die Ukraine befristet einstellte. Deren Reaktion bestand darin, sich aus den über das eigene Territorium laufenden Transittrassen einfach so zu bedienen. Was wiederum Russland bewog, die Durchleitung von Gas über das Ukrainische Gas Transport System (UGTS) gänzlich zu unterbrechen. So viel zur Vorgeschichte, um die derzeitige Eskalation besser zu verstehen.

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