Blutiges Sparen für den harten Euro

Spanien Jetzt wird's blutig, damit der Euro hart bleibt ...

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Diese Schlussfolgerung lässt zumindest das Fazit der Ärztezeitung zu, die darüber berichtet, wie das spanische Gesundheitssystem ausgedünnt wird: "Dafür sollen die Patienten jetzt bluten."

Spanien soll sparen und dabei wird auf nichts Rücksicht genommen, vor allem nicht auf die öffentlichen Güter, die der Bevölkerungsmehrheit zugute kommen sollen. Die EU findet's klasse und lobt die spanische Regierung. "Besonders hart hat es das angeschlagene öffentliche Gesundheitssystem getroffen, das mit über 16 Milliarden Euro verschuldet ist. Die Regierung reduzierte das Budget noch einmal um 13,7 Prozent. Die Situation im Gesundheitsbereich wird nun noch komplizierter: Nachdem die Finanzmärkte nicht so positiv wie erwartet auf den Sparhaushalt reagiert haben, sieht sich Madrid gezwungen, erneut die Sparschraube anzuziehen."

Die Bundesregierung wird auch zufrieden sein. Die spanische Partei, die derzeit die Regierung stellt, nennt sich auch noch "Volkspartei" ... Mehr über das Kaputtsparen des spanischen Gesundheitssystems kann hier nachgelesen werden: Beitrag der Ärztezeitung vom 11. April 2012.

In der Bundesrepublik dagegen muss nicht gespart werden an sozialen Leistungen, hat doch das Statistische Bundesamt heute erst wieder gemeldet: "Die Sozialversicherung – in Abgrenzung der Finanzstatistik – verzeichnete im Jahr 2011 einen kassenmäßigen Finanzierungsüberschuss von 13,8 Milliarden Euro." Der Überschuss kommt ja den Versicherten zugute, die Leistungen werden verbessert ...

Wenn die Spanier das so machen, wie ihnen das die Bundesregierung vorgibt, dann wird es ihnen auch bald so gut wie uns gehen, bestimmt. Wir sparen ja schon lange und haben da schon manches gute Ergebnis erreicht. Telepolis hat am selben Tag, an dem die Ärztezeitung aus Spanien berichtete, beschrieben, was dank des deutschen Sparkurses in der Sozialarbeit bisher alles so erreicht wurde: "Im Grunde ist es fast schon so, als wenn man Autos verkauft".

Hauptsache, der Euro ist hart ...

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Geschrieben von

Hans Springstein

Argumente und Fakten als Beitrag zur Aufklärung (Bild: Eine weißeTaube in Nantes)

Hans Springstein

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