Die alte Angst der USA vor Europa

EU/USA Fundstück Nr. 36: Die USA fürchten die ökonomische Stärke Europas. Das wurde schon Anfang der 90er Jahre, kurz nach Ende des Kalten Krieges festgestellt.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

"Es wird eine europäische Herausforderung geben ... Heute sind es die Vereinigten Staaten, die Europas ökonomische Stärke fürchten und sich um ihren eigenen wirtschaftlichen Niedergang Sorgen machen ... 1992 rückt näher ... Wenn es tiefgreifende ökonomische Verschiebungen oder, nicht zu vergessen, eine weltweite Rezession geben sollte, kann niemand voraussagen, wie das neue Europa reagieren wird ... Dieser Aussicht entwächst das zumindest für Amerikaner noch furchterregendere Gespenst einer von großen industriellen Gruppierungen beherrschten Festung Europa, die alle Konkurrenten aus ihrem Markt herausekeln könnte. Sollte dies geschehen, so wären die Risiken für die Vereinigten Staaten enorm ... Sehr wahrscheinlich werden die Europäer im Endeffekt ihr eigenes europaweites Sicherheitssystem entwickeln, so daß Macht und Einfluß der Vereinigten Staaten noch mehr zurückgehen ..."

Das hatte James Chase, ehemaliger Herausgeber der Zeitschrift des US-amerikanischen Establishments zur Außenpolitik Foreign Affairs, im Juni 1990 im Magazin International Management. Europe's Business Magazine geschrieben. Zitiert hatte es der Politikwissenschaftler Andre Gunder Frank in seinem 1991 veröffentlichten Text "The Gulf War and New World Order", der unter dem Titel "Die politische Ökonomie des Golfkriegs" in Heft 186 der Zeitschrift Das Argument (März/April 1991) auf deutsch erschien.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Hans Springstein

Argumente und Fakten als Beitrag zur Aufklärung (Bild: Eine weißeTaube in Nantes)

Hans Springstein

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden