Es sieht danach aus. Welche Rolle die UNO im syrischen Konflikt spielt und welche Interessen sie dabei tatsächlich vertritt, das macht ein Ereignis deutlich: "Der für den Nahen Osten zuständige Abteilungsleiter im US-Außenministerium, Jeffrey Feltman, wird neuer Berater von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Ban ernannte Feltman am Montag zu seinem politischen Ratgeber, wie die UNO in New York mitteilte." (Quelle: ZEIT online/AFP vom 11. Juni 2012)
Um wen es sich dabei handelt und welche Rolle Feltman im syrischen Konflikt spielt, wurde vorher schon bekannt. "Der frühere US-Botschafter in Israel und Libanon hatte unmittelbar nach Beginn der Unruhen in Syrien im März 2011 erklärt, Syrien werde »das Nordkorea im Mittleren Osten« und vollkommen isoliert werden. US-Außenministerin Hillary Clinton machte Feltman zur Kontaktperson zum Syrischen Nationalrat. Mit dem ehemaligen saudischen Geheimdienstchef Prinz Bandar Bin Sultan soll Feltman bereits 2008 einen umfassenden Plan für den Sturz der syrischen Führung eingeleitet haben (siehe jW vom 31. Mai 2011)." (Quelle: junge Welt vom 13. Juni 2012)
Joachim Guilliard macht in einem Beitrag auf seiner Homepage ebenfalls auf Feltmans Rolle aufmerksam: "Syrien – Details einer Verschwörung". "Die Diskussion solcher Pläne ist für sich genommen auch noch kein Beweis dafür, dass sie tatsächlich umgesetzt wurden. Vor dem Hintergrund der langen Geschichte verdeckter US-Interventionen sind sie jedoch keineswegs unplausibel und vieles vom aktuellen Geschehen passt so gut, dass man eine Umsetzung einzelner Aspekte ernsthaft in Betracht ziehen muss." Guilliard schreibt weiter: "... Jeffrey Feltman ist ein erfahrener Strippenzieher. Der antisyrische Frontmann der Bush-Administration spielte eine wesentliche Rolle dabei, Syrien den Mord am libanesischen Premier Rafiq al-Hariri anzuhängen und Fuad Siniora als dessen Nachfolger einzusetzen. Dessen Regierung wurde im Libanon von vielen schlicht „Feltman-Regierung“ genannt. ...
Nach Angaben des ehemaligen libanesischen Parlamentariers Nasser Qandil traf Feltman sich im Januar in Paris mit syrischen Oppositionellen. Mit dabei sollen der US-Botschafter in Israel, Dan Shapiro und Vertreter der libanesischen, von Saad al-Hariri geführten anti-syrischen 'Zukunftsbewegung' gewesen sein."
Karin Leukefeld hat einige Informationen zu Feltman beigesteuert. Der iranische TV-Sender Press TV berichtete ebenfalls über die Aktivitäten des US-Diplomaten: "US, Saudi Arabia plan to destroy Syria: Report". Auch Gilles Munier hat darüber geschrieben: "Syrien - das nächste Ziel der NATO?".
Kofi Annan hat also mit seinem Friedensplan erwartungsgemäß mal wieder eine Alibi-Rolle gespielt. So kann niemand sagen kann, die UNO hätte nichts für den Frieden getan. Nun hat Feltman offiziell übernommen und der weitere Gang des Konfliktes in Syrien im westlichen Interesse ist gesichert.
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