Mali existiert nicht mehr, sagt Mahamane Sotbar (57), früher Professor und nun Flüchtling aus Mali, dem Schweizer Tages-Anzeiger. Ich finde den Beitrag interessant, weil er auf Hintergründe und Zusammenhänge aufmerksam macht, z.B.: "Die nationalistischen Tuareg-Rebellen der MNLA benützen alte Bestände des gestürzten libyschen Diktators Muammar al-Ghadhafi. Auch befinden sich in ihren Reihen zahlreiche ehemalige Söldner Ghadhafis. Dagegen erhält die islamistische Ansar al-Din angeblich Militärhilfe aus Katar."
Das Nachbarland Niger fühlt sich durch die malinesische Katastrophe bedroht. Aber dem Land wird schon geholfen, wie die Zeitung berichtet: "Truppen der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich seien an militärischen Operationen zur Sicherung der Landesgrenze beteiligt, berichten Informanten in Niamey. Den Franzosen gehe es darum, den Urannachschub aus Niger nicht zu gefährden. Frankreich bezieht 40 Prozent des Urans für seine grosse Atomindustrie aus Niger. Ausserdem kooperiert Niger in Sicherheitsfragen eng mit den USA, wie das Verteidigungsministerium in Niamey bestätigt. Die Amerikaner wollen Zustände wie in Afghanistan, die Professor Sotbar bereits heraufdämmern sieht, verhindern."
Und so haben wir doch alle wieder beisammen. Das eine Land wird zerstört (Libyen), mit Folgeschäden in der Nachbarschaft (Mali), das andere soll "gerettet" werden (Niger). Damit alles fein weiter unter Kontrolle bleibt, damit nichts die westlichen Interessen stört.
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