Empörte Kriegstreiber: Syrien verteidigt sich

Syrien Wegen einer seit langem geplanten Lieferung von Luftabwehrraketen aus Russland an Syrien machen die USA samt Israel Theater: Die defensiven Waffen gefährdeten Israel ...

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Nicht anders als aberwitzige und verlogene Heuchelei kann das aktuelle Theater um die Lieferung russischer Luftabwehrraketensysteme an Syrien bezeichnet werden, das die USA und Israel veranstalten. Gerade kurz nach den völkerrechtswidrigen israelischen Angriffen auf Syrien fordern die beiden dafür Hauptverantwortlichen von Russland, die modernen Abwehrsysteme nicht zu liefern. Das sei "potenziell destabilisierend" für Israel, so dreist der US-Außenminister John Kerry laut Spiegel online vom 9. Mai 2013. „Wir sind darüber besorgt, wie sich diese defensiven Systeme in Syrien auf die Sicherheit Israels auswirken können“, wird Kerry von AP zitiert, meldete RIA Novosti am selben Tag. „Außerdem könnten diese Lieferungen den Bürgerkrieg weiter anspornen", behauptet danach Kerry tatsächlich.

Israel habe Russland gebeten, die Abwehrsysteme vom Typ S-300 nicht zu liefern, die es Syrien ermöglichen würden, eine ausländische Intervention abzuwehren, gab die israelische Zeitung Haaretz am 9. Mai 2013 einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters wieder. Der Verkauf sei schon im Jahr 2010 vertraglich geregelt worden, so das Wall Street Journal am 8. Mai 2013, also vor dem jetzigen Krieg in und gegen Syrien. Israel habe Informationen dazu an die USA weitergegeben, um den Druck auf Russland zu verstärken, damit die Raketen nicht geliefert werden. Die ersten Raketen würden innerhalb von drei Monaten in Syrien eintreffen. Die Zeitung fügt hinzu, dass laut einer Analyse des US-Generalstabes die syrische Luftabwehr aktuell fast fünfmal besser sei als die in Libyen zum Zeitpunkt der NATO-Bombardements im Frühjahr 2011 und zehnmal besser als da Serbiens, als dieses Land von USA und NATO angegriffen wurde.

Reuters zitiert dagegen den Luftwaffen-Analytiker Robert Hewson vom Militärfachdienst IHS Jane's, dem zufolge die S-300 keine große Herausforderung für Israels High-Tech-Luftwaffe sei. Das Luftabwehrsystem sein bei den "Freunden Israels" gut bekannt, die wüßten, wie damit umzugehen ist. "Einmal aktiviert, kann die S-300 leicht dank ihrer unverwechselbaren Radarsignalprozessor gesichtet werden". So sei sie leicht auszuschalten, es sei "keine Wunder-Waffe". Der Westen kenne das System, weil Zypern es gekauft und auf der griechischen Insel Kreta stationiert habe. Israel mit seinen engen Beziehungen mit Nikosia und Athen habe mehrfach mit seinen Kampfflugzeugen die S-300-Fähigkeiten testen können.

Selbst dieser Fakt, wenn er korrekt ist, belegt, wie absurd das Theater um das Luftabwehrsystem ist. Gerade die jüngsten israelischen Luftangriffe auf syrisches Territorium zeigen, dass Versuche Syrien, die eigene Verteidigung zu verbessern verständlich und berechtigt sind. Aus diesem Anlass füge ich einen Überblick über zusätzliche Informationen über die israelischen Angriffe von Anfang Mai 2013 hinzu:

• Der Radioreporter Aaaron Klein schrieb am 5. Mai 2013 auf seiner Website kleinonline.wnd.com Folgendes: "Israels heutiger Luftangriff in Syrien wurde koordiniert mit der Türkei, welche wiederum Angriffe der Rebellen in ganz Syrien zeitgleich mit dem israelischen Angriff koordinierte, berichteten ägyptischen und jordanische Geheimdienst-Quellen KleinOnline.
Die Quellen sagten, die Rebellen wussten nicht nur im Voraus von dem israelischen Angriff, sondern erhielten genaue Anweisungen für den Zeitpunkt des Beginns der heutigen großen Angriffe gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad. ..."
• Beim israelischen Angriff am 5. Mai 2013 wurde abgereicherte Uran-Munition eingesetzt, meldet die Jerusalem Post, die sich wiederum auf einen Beitrag des TV-Senders Russia Today beruft.
RIA Novosti am 6. Mai 2013: "Die syrische Armee hat den Befehl erhalten, abgesteckte Ziele in Israel als Antwort auf jeden Angriff des israelischen Militärs zu zerstören, ohne weitere Anweisungen des syrischen Militärkommandos abzuwarten. Das berichten Massenmedien am Montag unter Berufung auf inoffizielle Informationen aus Regierungskreisen."
Die verantwortlichen israelischen Politiker scheinen geradezu darauf zu setzen, dass die syrische Regierung bis auf verbale Drohungen keine weitere Gegenreaktion folgen lässt. "Israel scheint nicht mit einer Reaktion Syriens auf die Luftangriffe zu rechnen. Diesen Eindruck vermittelte der ehemalige Chef des israelischen Militärgeheimdienstes bei einem Radiointerview.", berichtet die Neue Zürcher Zeitung am 6. Mai 2013. Ich habe an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass Israel längst in Syrien mitmischt und nicht nur offiziell schweigt und wartet. Der Krieg in und gegen Syrien wird auch auch ausgenutzt, u.a. durch Ölbohrungen auf den besetzten Golan-Höhen. Stellen wir uns mal vor, Syrien würde in einem Akt der Selbstverteidigung so reagieren wie Israel jetzt wieder, wo sich beide Länder doch offiziell immer noch im Kriegszustand befinden und das schon seit 1948, wenn meine Informationen stimmen ...
RIA Novosti am 6. Mai 2013: "Die syrische Armee hat den Befehl erhalten, abgesteckte Ziele in Israel als Antwort auf jeden Angriff des israelischen Militärs zu zerstören, ohne weitere Anweisungen des syrischen Militärkommandos abzuwarten. Das berichten Massenmedien am Montag unter Berufung auf inoffizielle Informationen aus Regierungskreisen."
• "Israel griff Damaskus von libanesischem Gebiet aus an, insofern ist der syrische Luftraum formal gesehen nicht verletzt worden. Angegriffen wurden: der Stab der 4. Division der Syrischen Arabischen Armee, Kasernen der 104. und 105. Brigaden der Republikanischen Garde (die als die Eliteeinheiten innerhalb der Garde gelten, in deren Obliegenheiten auch die Sicherheit des syrischen Präsidenten fällt). Seinerzeit hat Israel behauptet, dass es jene 104. Brigade ist, innerhalb derer Militärberater aus dem Iran fungieren.
Getroffen wurden weitere militärische Objekte - operativ-taktische Raketenbatterien vom Typ SCUD, Munitionsdepots sowie das militärische Forschungszentrum im Bereich von al-Haama.
Wenn diese Einzelheiten stimmen, dann ist es eben nicht darum gegangen, die Übergabe mystischer, moderner Waffen an die böse Hisbollah zu verhindern." (Quelle)
• "Ich kann bestätigen, dass es eine Reihe von Treffen zwischen der FSA und Israel in Bezug auf den heutigen Angriff gab." (Quelle)
"Terroristen bedanken sich bei Israel für deren Hilfe durch den Angriff auf Syrien" (Quelle)

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Geschrieben von

Hans Springstein

Argumente und Fakten als Beitrag zur Aufklärung (Bild: Eine weißeTaube in Nantes)

Hans Springstein

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