• Flugzeugabsturz beherrscht die Nachrichten
Die Katastrophe des Absturzes eines malaysischen Verkehrsflugzeuges über der Ostukraine mit rund 300 Toten beherrscht die Nachrichten. Das soll und kann nicht alles hier wiedergegeben werden. Sollte es sich tatsächlich um einen Absturz gehandelt haben, ist festzustellen, dass es ohne den Krieg in der Ostukraine diese Katastrophe nicht gegeben hätte. Richtig ist, dass sie aufgeklärt werden muss. Es muss aber auch darauf aufmerksam gemacht werden, wer den Krieg fortsetzt und die Kiewer Machthaber dabei unterstützt und anfeuert. Das ist in den vorherigen Folgen nachlesbar. Wichtige Informationen und auch Fragen zum Absturz sind in dem Beitrag "Malaysian Airlines MH17" von Soloto und den dazugehörigen Kommentaren zu finden.
Aktuelle russische Informationen zu der Katastrophe sind u.a. auf der deutschprachigen Website der Nachrichtengentur RIA Novosti zu finden.
"Westliche" Informationen sind u.a. auf der Website des TV-Senders Euronews zu finden.
• Turtschinow fordert militärische Hilfe für die Ukraine
Der Vorsitzende des ukrainischen Parlaments Werchowna Rada, Alexander Turtschinow, hat die "internationale Gemeinschaft" aufgefordert. der Ukraine militärische Hilfe zu leisten. Die sei nötig um den "Terrorismus" [gemeint ist die Aufstandsbewegung in der Ostukraine - HS], zu bekämpfen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine am 18.7.14. Mit modernen und präzisen Waffen könnten die angeblich in der Hand der Aufständischen befindlichen Raketenabschusssysteme zerstört werden, so Turtschinow. Damit hätte der Boeing-Abschuss verhindert werden können. Er sagte u.a. dem Bericht zu Folge: "Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung, für alle Anteilnahme und wirtschaftliche Sanktionen, aber es ist Zeit, der Aggression ein Ende zu setzen." Es sei "Zeit für die zivilisierte Welt", der Ukraine zu helfen, "die Terroristen zu vernichten, wo immer sie sein mögen, durch den Beginn der Lieferung von modernen Waffen und militärischer Ausrüstung an uns".
• 20 Tote in Lugansk nach Raketenbeschuss
20 Menschen starben nach Raketenbeschuss auf Lugansk, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine am 18.7.14. Das habe die Stadtverwaltung mitgeteilt.
• Moskau fordert von Kiew Ende von Beschuss russischen Territoriums
"Russland erwartet von Kiew Erläuterungen zu dem mehrfachen Beschuss des russischen Territoriums sowie Informationen über die Kampftechnik und die Soldaten, die in den Gebieten Cherson und Lugansk in der Nähe der russischen Grenze stationiert sind, wie der russische Vize-Verteidigungsminister Anatoli Antonow am Freitag in Moskau sagte.
Antonow verdeutlichte, dass die ukrainische Seite entsprechend dem Wiener Dokument aus dem Jahr 2011(zur Rüstungskontrolle und Vertrauensbildung zwischen den OSZE-Mitgliedsstaaten) über die Ziele und die geographischen Koordinaten der Truppenkonzentration sowie über den geplanten Abzugstermin wie auch über die Personalstärke der Truppen und die ihnen zur Verfügung stehenden Waffen informieren muss.
„Das Verteidigungsministerium bringt große Besorgnis über den fortgesetzten Beschuss russischer Grenzorte von ukrainischem Territorium aus und über die Konzentration ukrainischer Truppeneinheiten in der Nähe der Staatsgrenze zur Russischen Föderation zum Ausdruck. Das derartige Handeln der Ukraine hat einen offenbar provokatorischen Charakter und bedarf einer sorgfältigen Prüfung durch die OSZE. Zu diesem Zweck hat Russland über spezielle Kommunikationskanäle eine Information an die ukrainischen Behörden übermittelt“, so Antonow. ..." (RIA Novosti, 18.7.14)
• Washington: Russland muss deeskalieren
"Der Pressesekretär des US-Präsidenten, Josh Earnest, hat am Freitag Russland aufgerufen, angesichts des Unglücks mit der Boeing der Malaysia Airllines zur Deeskalation der Situation in der Ukraine beizutragen. Wie er betonte, ist es vorerst zu früh, die Schuldigen zu nennen. Zugleich wiederholte er die Vorwürfe an Russland, dieses unterstütze die Volkswehr in der Ukraine.
„Vorerst haben wir nicht alle Fakten zur Verfügung, wir wissen aber, dass sich dieser Vorfall im Kontext der Krise in der Ukraine ereignet hat“, sagte Earnest und behauptete, dass die Volkswehr von der russischen Seite mit Waffen, Material und Ausbildung unterstützt werde. „Wir fordern Russland beharrlich auf, unverzüglich konkrete Schritte zur Deeskalation in der Ukraine zu unternehmen, eine dauerhafte Waffenruhe und den Kurs zu unterstützen, den die ukrainische Regierung konsequent durchsetzt“, sagte der Pressesprecher. ..." (RIA Novosti, 18.7.14)
• Jazenjuk begrüßt Sanktionen gegen Russland
"... Der ukrainische Regierungschef Jazenzuk hat heute die Verhängung der Sanktionen begrüßt. Das zeige die Einheit von USA und EU, Russland habe es nicht geschafft, die EU zu teilen. Russland müsse dafür zahlen, einen Krieg gegen die Ukraine begonnen zu haben. "Das ist kein Terrorismus, das ist ein Krieg." Allerdings wurde in der Ostukraine die kriegerische Auseinandersetzung durch den Start der militärischen "Antiterroroperation" befördert, wenn nicht ausgelöst. Jazenzuk lehnt trilaterale Verhandlungen ab und besteht darauf, dass nur Vierergespräche im Genfer-Format mit Vertretern von der Ukraine, der USA, der EU und Russland. Man will also vor allem die Amerikaner mit am Tisch haben und versucht weiterhin, direkte Verhandlungen mit den Separatisten abzuwürgen. Derweil hat Präsident Poroschenko ein Gesetz unterzeichnet, dass allen Beteiligten an der "Antiterroroperation", also auch den vielen Milizen, den offiziellen Status eines Kombattanten zukommen lässt." (Telepolis, 17.7.14)
• Kämpfe an russisch-ukrainischer Grenze - Angeblich russische Invasion
"Am Donnerstag ist es an der ukrainisch-russischen Grenze in einem Gebiet südöstlich der Grossstadt Luhansk zu heftigen Kämpfen gekommen. Dabei sollte das Grenzgebiet nach dem Friedensplan des ukrainischen Präsidenten Poroschenko, der von Russland im Rahmen der trilateralen Kontaktgruppe zur Überwindung der Krise theoretisch mitgetragen wird, eine zehn Kilometer breite demilitarisierte Zone darstellen.
Jedoch erklärte ein Sprecher des ukrainischen Nationalen Sicherheitsrats, Andri Lisenko, in der Nähe des umkämpften Grenzübergangs Iswarine sei die Präsenz von «grünen Männchen» festgestellt worden. Damit meinte er Soldaten in offensichtlich russischen Uniformen, aber ohne Hoheitszeichen, wie man sie schon bei der russischen Invasion der Krim gesehen hatte. Auf der Website inforesist.org des generell gut informierten ukrainischen Militärbloggers Dmitro Timtschuk hiess es, es befänden sich mittlerweile rund 300 bis 400 «grüne Männchen» auf ukrainischem Territorium. Es bestehe kein Zweifel, dass eine Invasion im Gang sei. ...
Im Internet tauchten am Donnerstag Videobilder auf, die laut ihrem russischen Autor Dmitri Tljustangelow aus Gukowo stammen, einem Grenzstädtchen gegenüber der ukrainischen Siedlung Tscherwonopartisansk. Sie zeigen einen Teich und im Hintergrund eine Rauchwolke, die den Mann laut Darstellung der Internetpublikation Interpreter neugierig machte.
Mit seinem Handy filmte er den Abschuss einer Serie von Granaten und stellte die Bilder dann über sein Konto in das Netzwerk «V Kontakte» (die russische Version von Facebook). Laut Interpreter wurde sein Konto zwar inzwischen gelöscht, die Bilder machten jedoch rasch die Runde, und durch Abgleiche mit Google Street View wurde ermittelt, dass der Mehrfach-Granatwerfer wohl auf ukrainisches Gebiet gerichtet war. ..." (Neue Zürcher Zeitung online, 17.7.14)
Am 5.6.14 wurde gemeldet, dass der Grenzübergang beim erwähnten Tscherwonopartisansk wegen fehlender Grenzsoldaten geschlossen wurde. Am 11.7.14 wurde berichtet, dass der Übergang wieder unter Kontrolle der ukrainischen Armee sei.
• Aufständische kesseln Kiewer Truppen ein
"Die Volkswehr der selbsternannten Republiken Donezk und Lugansk im Osten der Ukraine hat rund 800 Soldaten der insgesamt 5000 Mann starken Sicherheitskräfte Kiews im Süden der Donbass-Region eingekesselt. Das erfuhr RIA Novosti am Donnerstag im Stab der Volkswehr in Donezk.
Die anderen Soldaten seien getötet, gefangen genommen oder desertiert hieß es. Die übrig gebliebenen 800 Militärs der ukrainischen Armee und der Nationalgarde seien im Grunde genommen eingekesselt: Von drei Seiten seien sie von Einheiten der Volkswehr umzingelt. An der vierten Seite sei die Grenze zu Russland, die von der Volkswehr mit Minen abgesichert worden sei.
„Sie (Ukrainer) haben im Grunde genommen nur einen Ausweg, die Waffen zu strecken und sich zu ergeben“, sagte ein Sprecher des Volkswehrstabes. „Aber die ukrainische Militärführung hat andere Pläne: Immer mehr Truppen und Technik werden nach Donezk verlegt. Die Kampfmoral der Truppen ist miserabel. Kiew hofft immer noch darauf, uns mit zahlenmäßiger Überlegenheit zu überwältigen“, hieß es." (RIA Novosti, 17.7.14)
• Forderung nach Propagandaministerium
"Die ukrainische Regierung, die seit April die Armee gegen bewaffnete Regierungsgegner im Osten des Landes einsetzt, benötigt laut Innenminister Arsen Awakow ein Propagandaministerium.
„Wir müssen ein Propagandaministerium gründen, ohne uns zu schämen“, schrieb Awakow auf Facebook. „Das ist ein wichtiger Teil des Krieges. Der Krieg um die Gehirne.“ ..." (RIA Novosti, 17.7.14)
aktualisiert: 16:47 Uhr
wird im Rahmen der Möglichkeiten laufend aktualisiert
→ alternative Presseschau aus ukrainischen, ostukrainischen und russischen Quellen
siehe auch: "Das Morden geht weiter, Europa schaut verschämt weg" (Blog Der Unbequeme, 2.7.14)
Kommentare 10
Alleine diese folgenden beiden Äußerungen aus Kiew müssten jeden beschämen, der meint, es handle sich um eine zu unterstützende demokratische Regierung:
Es sei "Zeit fürdie zivilisierte Welt", der Ukrainezu helfen, "die Terroristen zuvernichten, wo immer sie sein mögen, durch den Beginnder Lieferung vonmodernen Waffenundmilitärischer Ausrüstung anuns".
Wir müssen ein Propagandaministerium gründen, ohne uns zu schämen“, schrieb Awakow auf Facebook. „Das ist ein wichtiger Teil des Krieges. Der Krieg um die Gehirne.“ ..." (RIA Novosti, 17.7.14)
Die einzig sinnvolle Aktion für jeden, der nicht stramm in die Verhältnisse der 30er & 40er Jahre marschieren möchte, wäre die folgende: Schleunigst die Erzwingung des Zugangs von UN-Truppen in den Osten der Ukraine; Bildung von Bürgerräten im Osten unter UN-Aufsicht; Flankierung von politischen Verhandlungen zwischen diesen Bürgerräten und Vertretern aus Kiew darüber, wie Menschen im Osten, wie im Westen leben wollen & ob dies in der Klammer eines gemeinsamen Staates überhaupt möglich ist. Zusätzlich: Untersuchung durch internationale Institutionen, welche Individuen nach Maßgabe der Genfer Konventionen Kriegsverbrechen in der Ukraine begangen haben - ohne Ansehen der Person und ihrer Nationalität, die dann strafrechtlich geahndet gehören.
Die Stimmungslage scheint sich aber, nachdem die mediale Berichterstattung schon - vor jeder neutralen Beweisführung - entweder die ostukrainischen Rebellen oder gleich die russische Regierung als Schuldige anpeilt, - zumindest auf SPON - auch unter deutschen Foristen zu drehen. Offensichtlich bastelt auch bereits die CIA mit der Kiewer Junta an einer 'Beweis'kette, gegen die es dann eine jede multinationale Investigationsinstanz schwer haben wird, sich durchzusetzen (sofern die sich noch eigenständig zu positionieren traut, falls ihnen Indizien dies nahelegen.)
Es ist übel. Mein - definitiv neutral angelegter 'Friedensvorschlag' wurde - wie üblich - auf SPON wieder mal zensiert; vielleicht sind die kriegstreiberischen 200 von 251 Kommentaren auch nur die 20% von über tausend, die der Zensor hat bestehen lassen. (Sonst, wenn die Bellizistik dieser Leserkommentare repräsentativ wäre, müsste man ja ernsthaft überlegen, seine Koffer zu packen. Die Frage wäre heute nur noch: Wo ist denn der neutrale=lauschige Ort, an den man emigrieren könnte, wenn man bereit wäre gaaaaanz einfach zu leben?)
Denn immer mehr verfestigt sich der Eindruck, dass wir ernshaft in einen Krieg mit Russland getrieben werden sollen und dass das Kalkül erschreckender Weise aufgeht, obwohl es doch soooo durchschaubar ist, sodass sich eine überwältigende Mehrheit einer aufgeklärten Gesellschaft eigentlich nur angeekelt wegdrehen sollte, weil sie sich alleine in ihrem Intellekt beleidigt fühlt.
Ach ja, und weiterhin danke für die fleißige Nachrichtensammlung & -Bündelung. Das muss deprimierend genug sein.
Erschreckend finde ich persönlich, wie rapide sich das Maidan-Regime seit dem Amtsantritt von Petro Poroschenko weiter mit faschistischen Zügen angereichert hat – ohne dass die offenen Faschisten (Swoboda) oder Straßenrechten (Rechter Sektor) ersichtlich weiter an der Regierung beteiligt werden. Die Vernichtungsrethorik, die dieses Regime an den Tag legt, wirft in der Tat die Frage auf, wieso der Westen (die USA, die in der Beziehung schon traditionell völlig schmerzbefreit sind, nehme ich dabei aus) nicht interveniert bzw. Anstalten unternimmt, wenigstens die allerschlimmsten Erscheinungsformen abzudämpfen bzw. die scheppernde Kriegsrethorik in etwas verträglichere, friedensförderliche Formen zu lenken.
Steinmeier bzw. die GroKo wären an der Stelle doch wirklich mal gefragt – sofern sie wirklich gewillt sind, die Krise einzuhegen und zu deeskalieren.
Zur Ergänzung:
Zwei Spon-Artikel legen ungewollt deutlich nahe, wie unglaublich, natürlich rein zufällig, aber ganz opportun der tragische Tod von 298 Menschen den USA dazu verhilft, auch Europa im Sinne der eigenen geopolitischen Ziele in den Würgegriff zu nehmen:
Obama: "Weckruf für Europa"
[...] Er nannte das Unglück eine "globale Tragödie" und auch einen "Weckruf für Europa" - es gebe Konsequenzen, wenn man einen Konflikt wie in der Ukraine eskalieren lasse. Eine militärische Rolle der USA in dem Konflikt sehe er nach wie vor nicht, sagte Obama.
Ähnlich wie Obama hatte sich in der Schuldfrage zuvor schon die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen vor dem Sicherheitsrat geäußert. "Wir können nicht ausschließen, dass russisches Personal beim Betrieb dieser Systeme geholfen hat", hatte Samantha Power in New York gesagt.
Quelle:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/mh-17-obama-betont-die-verantwortung-putins-und-russlands-a-981856.html
Beim zweiten Beitrag verrät schon der Titel jene unvergleichliche Rhetorik deutscher Transatlantiker, die ein Brite, ob ihres masochistischen Triumphalismus im Sinne des Churchills , als "aggressive submissiveness" bezeichnen würde. Denn zu sehr freut sich hier jemand, der u.a. Deutschland in seinem ökonomischen Handeln zu Füßen der USA gedrückt sieht, darüber, hierbei wenigstens noch die deutsche Lakaienzähne mit in die russische Kehle bohren zu dürfen:
US-Sanktionen gegen Russland: Wie Washington die Kreml AG strafen will
Von Benjamin Bidder, Moskau
Herr Bidder begreift sehr gut, dass die Sanktionen nicht nur das auch im Zuge der Wirtschaftskrise von 2008 gebeutelte Russland treffen werden, sondern auch die europäische Wirtschaft:
Der Kreml will aus Rosneft einen Global Player machen
Setschins Rosneft-Konzern wird durch die Sanktionen dennoch empfindlich getroffen. Denn der Kreml will aus dem Ölkonzern einen Global Player machen, weltweit expandieren. Setschin hat für 56 Milliarden Dollar den Konkurrenten TNK-BP schlucken lassen. Dadurch wurde Rosneft zum größten Ölkonzern der Welt.
Auch den US-Multi Exxon hat Setschin mit ins Boot geholt. Gemeinsam investieren Russen und Amerikaner Milliarden in ein Terminal für Flüssiggas. Im Nordpolarmeer wollen sie nach Öl bohren, im August soll es damit losgehen. Mit Sanktionen will Washington solche Projekte deshalb derzeit auch nicht belegen - sie sind ja auch in Amerikas Interesse.
Für Rosneft aber wird die Suche nach internationalen Partnern jetzt schwierig. Europäische Firmen müssen fürchten, von der nächsten Sanktionsstufe getroffen zu werden. Und es dürfte immer schwerer für sie werden, Geschäfte mit umstrittenen Partnern aus Russland vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigen.
Auch Bidder dürfte es klar sein, dass der Rechtfertigungdruck gegen europäisch-russische Wirtschaftskooperation kaum von den europäischen Zivilgesellschaften ausgehen dürfte, sonden vielmehr von dem freundlichen transatlantischen "Big Brother", der erst jüngst die Banken zweier europäischer Länder mit Rekordstrafen belegt hat. Auch die Bundesregierung hat die Erfahrung gemacht, dass sie deutsche Firmen auf Druck der US-Regierung an Geschäften mit dem Iran hindern musste, die dann gern amerikanische Konzerne übernahmen. Jetzt passiert auf wesentlich massiverer Ebene selbiges mit Europa & Russland.
Wer aber meint, dies würde den Europäer Bidder erbittern oder frustrieren, sieht sich bidder getäuscht. Im galant öligem Gleiten geschmeidig glatter Metaphern glüht der glimmernd geifernde Triumph des germanischen Untertans:
"Washingtons Sanktionen wirken wie Präzisionsschläge gegen Russlands staatsnahe Unternehmen. Neben Rosneft ist auch die Gazprom-Bank betroffen und Novatek, ein privater Gasförderer, der aber eng mit dem Kreml verbunden ist.
Auf insgesamt 650 Milliarden Dollar belaufen sich die Auslandsschulden russischer Unternehmen. Rund die Hälfte entfällt auf Staatsunternehmen wie Rosneft. Verbindlichkeiten in Höhe von 100 Milliarden Dollar werden bis Ende des Jahres fällig.
Die Aussperrung vom US-Bankenmarkt wird in Russland wohl keine bedeutende Firma in den Ruin treiben, denn Geld gibt es auch in Asien. Aber die Finanzierungskosten werden steigen. In der Folge müssten dann auch Unternehmen und Privatverbraucher in Russland höhere Zinsen zahlen, glaubt Ex-Wirtschaftsminister Andrej Netschajew: "Dann wird weniger investiert." Die Investitionen sind ohnehin schon ein großes Problem der russischen Ökonomie, sie sinken seit drei Quartalen.
Auch die Europäer zielen mit ihren Strafmaßnahmen darauf. Die Europäische Investitionsbank stoppt Investitionsprojekte mit einem Volumen von 600 Millionen Euro allein im kommenden Jahr.
Nachdem Washington den Bankenbann gegen Rosneft und die anderen Unternehmen verkündet hatte, schimpfte das Außenministerium in Moskau lautstark über den "Sanktionsknüppel". Dabei hat der Westen eher ein Skalpell angesetzt an einer Stelle, die Russland ohnehin schon wehtut.
Zwar kommt auch Bidder nicht umhin, zumindest zwischen den Zeilen die Erkenntnis nicht verschleiern zu können, dass u.a. die deutsche Version des Europäers, die "Deutschland AG", damit das Skalpell auch an der eigenen Kehle angesetzt hat. Aber wo gehobelt wird, fallen eben Späne: Hauptsache's geht gegen den Iwan, dem hammer's dann aber wirklich gegeben, wa?
"Europa in der Zange
Ohne dass bisher von neutraler Stelle ein eindeutiger Nachweis der Verursachung erfolgt ist und ohne eine Spur von Achtung vor den Toten, wird weiter der Druck ausgeübt, um den es die ganze Zeit ging. Objekt des Drucks ist nicht nur Russland. Es ist das ausgespähte Europa, dessen Wirtschaft hier unter die Kuratel aus Washington gestellt wird. Während Exxon weiter Energiegeschäfte in Russland betreibt, haben die Bankenstrafen gegen die Commerzbank und die französische Bank im Verbund mit der Sanktionsverschärfung folgende Botschaft: Jede wirtschaftliche Kooperation mit irgendeinem russischen Unternehmen, die ihr sucht, kann durch unsere Sanktionsliste durchkreuzt werden - und dann kassieren wir ab. Mit wem Europa außerhalb des eigenen Kontinents wirtschaftlich umgeht, bestimmen ab jetzt die USA. Die 5 Milliarden schwere Inszenierung soll sich schließlich richtig rentieren. Neben den ukrainischen Energiereserven sollen TTIP und TISA gegen den Protest der europäischen Zivilgesellschaften durchgedrückt werden. Schon die griechische (was für eine Ironie!) Mythologie verbildlichte Europa als Kuh. Kühe kann man melken. Und wenn jetzt noch als triumphaler Hauptpreis der Einzug des US-Kapitals auf den russischen Energiemarkt erfolgt, dann wären die 5 Milliarden doch ein glattes Schnäppchen gewesen."
Entschuldigung, ich vergaß die Einleitung zum zweiten Text, der eines jener 90% meiner bei SPON zensierten Postings darstellt, die ich mir dennoch ob der obigen Artikel nicht verkneifen konnte.
Es gibt einen Professor of Columbia University, Paul Christie. Er erklärte mal in einem Interview dem EER, worum es bei dem Ukraine-Konflikt vor allem geht. Kurz gefasst, die USA müssen ihre Wirtschaft retten (die Krise dort ist ja kein Geheimnis). Diese Rettung ist nur möglich, wenn der EU-Markt mit dem US-Markt praktisch zusammenschmilzt (der erste und wichtigste Schritt ist TTIP). Dies ist nur dann möglich, wenn EU so wenig wie möglich mit Russland zu tun hat (Russland muss isoliert werden). Wenn man sich das überlegt und die Geschehnisse der letzten Wochen, Monaten ansieht, sich die Aussagen der führenden US-Politiker und der EU-Politiker (nach Telefonaten mit US-Politikern ) anhört, erscheint dies wirklich als plausible Erklärung. Nun interessiert es niemanden. Die meisten lesen SPON, faz und Co.
Es gibt einen Professor of Columbia University, Paul Christie. Er erklärte mal in einem Interview dem EER, worum es bei dem Ukraine-Konflikt vor allem geht. Kurz gefasst, die USA müssen ihre Wirtschaft retten (die Krise dort ist ja kein Geheimnis). Diese Rettung ist nur möglich, wenn der EU-Markt mit dem US-Markt praktisch zusammenschmilzt (der erste und wichtigste Schritt ist TTIP). Dies ist nur dann möglich, wenn EU so wenig wie möglich mit Russland zu tun hat (Russland muss isoliert werden). Wenn man sich das überlegt und die Geschehnisse der letzten Wochen, Monaten ansieht, sich die Aussagen der führenden US-Politiker und der EU-Politiker (nach Telefonaten mit US-Politikern ) anhört, erscheint dies wirklich als plausible Erklärung. Nun interessiert es niemanden. Die meisten lesen SPON, faz und Co.
Ich habe hier drei Links, die die Tücken der Propagandashow aufzeigen:
Militärexperten laut CNN klären im Gegensatz zu allen möglichen anderen Westmedien zuerst einmal auf:
Rebellen mit schultergestützten Raketensystemen erreichen nur Ziele bis ca. 4.000 Meter Höhe, notwendig für 10.000 Meter sind Waffen, die nur von Armeen mit Einheiten auf Divisionsstärke mit mehreren Fahrzeugen gemanagt werden können:
„Typically, a surface-to-air battery missile consists of a command post vehicle, a radar vehicle, several self-propelled launchers, loader vehicles and even more vehicles to carry new missiles to the batteries as necessary, according to Dan Wasserbly, Americas editor for IHS Jane's."
“This is not the kind of weapon a couple of guys are going to pull out of a garage and fire.", sagte ein weiterer zitierter Experte.
Man schaue sich im gleich folgenden Quellenlink vorher auch das Video an, was die Kiewer Propagandisten als Beweis für "verräterische" Kommunikation anführen. Man muss einfach nur auf die eingeblendeten Uhrzeiten schauen und sieht, dass dies (bei den gleichbleibenden Gesprächspartnern) aus verschiedenen Gesprächen zu verschiedenen Ereignissen zusammengestückelt ist. Nirgends ein Wort, dass sie erschrecken, dass sie selbst die Malaysian Airlines Maschine abgeschossen haben. Wenn von einem Abschuss die Rede ist, dann kann es nur von einer anderen Maschine gehen, die sie in Bodennähe wie bisher immer erreichen konnten. Denn es geht aus den CNN-Analysen klar hervor, dass die Rebellen zu höher fliegenden Zielen nicht schießen können.
Hier die Quelle CNN:
http://edition.cnn.com/2014/07/17/world/europe/malaysia-airlines-crash-missile/
Hinzu kommt: Russland hat die Radarsignale eines der oben in der CNN-Analyse genannten radar vehicle der ukrainischen Truppen aufgezeichnet. Es ist gerade genau zu dem Zeitraum heiß gelaufen, als die Malaysian Airlines-Maschine abstürzte. Das aufgespürte radar vehicle kann seine Tracking-Signale an die von den CNN-Militärexperten genannten, an ganz anderen Orten befindlichen loader vehicles und self-propelles launchers senden. Sein Radar reicht nämlich viel weiter als die Raketenwerfer.
Kiew streitet ab, solche Aircraft-Defense-Systeme in der umkämpften Region zu besitzen! Das ist krass: Die haben sich in ihrer Propagandaschau nämlich nicht gut abgestimmt, denn gleichzeitig sagte der ukrainische Militärsprecher des „Verteidigungsministeriuns“ Bogdan Senyk zwei entscheidende Dinge:
1. Die Rebellen können nicht im Besitz solcher erbeuteter Waffen sein, weil sie keine von der regulären Armee erbeutethätten.
2. Und nun kommts: Denn die seien alle noch an ihrem Platz!
Rebellen könnten diese Waffen ja nur erobern, wenn sie in dieser Region, in der Ostukraine vorhanden sind. Für die in der Westukraine stationierten bräuchte er das Statement ja nicht abgeben! Dort gibt es keine „Separatisten“, die da bataillionsgestützte im Armeebesitz befindliche Waffenbatterien erbeuten und dann unbehelligt in die Ostukraine bewegen könnten.
Laut dieser eigenen Aussage besitzt also Kiew doch in der umkämpften Region solche Waffensystem, sie sind dort alle noch am Platz!
Er verrät also das parallel von der eigenen Regierung geäußerte Verleugnen dieser Waffen vor Ort, indem er so eifrig bemüht ist zu bestreiten, dass sie doch nicht so doof seien, sich diese klauen zu lassen!
Alles von vorn bis hinten lachhafte Propaganda, wenn es nicht um die traurige Tatsache von hunderten unschuldigen Toten ginge!
Hier die Quelle:
http://rt.com/news/173784-ukraine-plane-malaysian-russia/
Und zum Schluß noch der Oberpropagandist Ronsheimer von der Bild:
Wir erinnern uns an die oben zitierte Aussage:
“This is not the kind of weapon a couple of guys are going to pull out of a garage and fire."
Ronsheimer suggeriert sehr (un)geschickt, er hätte die für den Abschuss von so hoch fliegenden Maschinen wie die der Malaysian Airlines notwendigen Waffen schon vor Wochen hinter einem Schreibtisch hinter einem Vorhang bei seinem Besuch beim Bürgermeister von Slawiansk vorgezeigt bekommen.
Und das ist nur die krasseste Form von Propaganda. Aber warum bewirft man uns, als seine wir die letzten Deppen mit solch primitiver Propaganda, sind wir hier in Deutschland etwa "Kriegsteilnehmer"?
Hier die Quelle mit dem "Propagandagenie" Ronzheimer:
http://www.bild.de/politik/ausland/ukraine/bild-reporter-rebellen-zeigten-mir-abwehr-raketen-36862756.bild.html
Sorry, der zweite Link funktioniert wohl nicht, hier nochmal:
http://rt.com/news/173784-ukraine-plane-malaysian-russia/
Denn immer mehr verfestigt sich der Eindruck, dass wir ernshaft in einen Krieg mit Russland getrieben werden sollen und dass das Kalkül erschreckender Weise aufgeht, obwohl es doch soooo durchschaubar ist, sodass sich eine überwältigende Mehrheit einer aufgeklärten Gesellschaft eigentlich nur angeekelt wegdrehen sollte, weil sie sich alleine in ihrem Intellekt beleidigt fühlt.
vor der erschreckenden mehrheit der meinungsmacher kannste nicht viel mehr tun, als dich angewidert abwenden, alphabetta.
aber der aggressor macht eben auch fehler, womöglich grandiose fehler. das ist ein grund zur hoffnung. einen anderen sehe auch ich leider nicht.
grüße, hy