Syrien: Offensive gegen den Frieden

Syrien Die "Freie Syrische Armee", der bewaffnete Arm des vom Westen gesteuerten "Syrischen Nationalrates" (SNC), kündigt eine Offensive an, um das Land ins Chaos zu stürzen.

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Die "Rebellen" der "Freien Syrischen Armee" (FSA) haben laut Medienberichten eine Offensive angekündigt und wohl auch schon begonnen. Damit zeigen die bewaffneten Handlanger des "Syrischen Nationalrates" (SNC), was sie von den anhaltenden Bemühungen Kofi Annans für eine friedliche Lösung des syrischen Konfliktes halten. Für die FSA ist die Offensive unter dem Titel "Damaskus Vulkan und Erdbeben Syriens" der "erste strategische Schritt" zum "zivilen Ungehorsam in ganz Syrien", was angesichts der bisherigen Entwicklung nur als "völliges Chaos in ganz Syrien" übersetzt werden kann.

Die Verantwortung der führenden westlichen Staaten für diese Entwicklung und auch die ausufernde Gewalt in Syrien, zeigt ein Guardian-Beitrag vom 12. Juli 2012. Drauf macht dankenswerter die junge Welt am heutigen 17. Juli aufmerksam (leider nicht frei online zugänglich). Guardian-Autor Charlie Skelton schreibt über die "most quoted members of the Syrian opposition and their connection to the Anglo-American opposition creation business". Mit Letzterem gemeint sind Stiftungen, Medien und Nichtregierungsorganisationen, die vom US-Außenministerium bisher mit mindestens sechs Millionen Dollar finanziert wurden. Die bezahlten "Aktivisten" sind jene, die vom westlichen Medien-Mainstream als "die Opposition" am meisten zitiert werden. Dazu gehören u.a. Bassma Kodmani, Radwan Ziadeh, Osama Monajed oder Najib Ghadbian. SNC-Mitglied Kodmani (der Name wird unterschiedlich geschrieben) forderte z.B. nach dem angeblichen Treimseh-Massaker: "Die Staaten, die ernsthaft die Absicht haben, das syrische Volk zu schützen, müssen zusammenkommen und handeln - notfalls auch außerhalb des Rahmens des Sicherheitsrates." Dabei ist sie laut dem britischen Zeitungsbericht Stichwortgeberin für ihre westlichen Auftraggeber und Karrierefinanciers. Dafür durfte sie laut Guardian in diesem Jahr zum zweiten Mal bei der Bilderberg-Konferenz dabei sein.

Die Frau habe Anfang 2005 einen Führungsposten in der Ford-Stiftung inne gehabt. Ende des Jahres leitete sie der Zeitung zufolge die neu gegründete Arabische Reforminitiative (ARI), ein Studienprogramm der US-Organisation "Council on Foreign Relations" (CFR). Die ARI entstamme dem CFR-"Projekt USA – Mittlerer Osten", dem hochrangige Diplomaten, Geheimdienstler und Geldgeber angehörten, geleitet vom früheren General Brent Scowcroft. Ein »hochkarätiger Flügel des westlichen Geheimdienst- und Bankenestablishments« habe Kodmani 2005 ausgewählt, um seine Pläne für den Mittleren Osten umzusetzen, so Skelton.

Das ist nur ein Ausschnitt aus den Informationen im Guardian über die westlich gesteuerte und finanzierte "Opposition" außerhalb Syriens, die sich die FSA als bewaffneten Arm hält. Zum einen passt das zu den Informationen über den Einfluss der USA in der UNO und in Organisationen wie Amnesty International. Zum anderen bestätigen diese Hintergründe die Verantwortung des Westens für die Gewalt in Syrien, für den verdeckten Krieg gegen das Land.

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Geschrieben von

Hans Springstein

Argumente und Fakten als Beitrag zur Aufklärung (Bild: Eine weißeTaube in Nantes)

Hans Springstein

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