Am 3. Oktober 2016 wies ich unter der Überschrift „UN: Westen schuld an humanitärer Katastrophe in Syrien“ (auf dieser Plattform hier) auf eine entsprechende Meldung der russischen Nachrichtenagentur Sputnik hin. Diese hatte unter Bezugnahme auf einen Beitrag des Onlinemagazins The Intercept geschrieben: "Die von den USA und der EU verhängten Sanktionen gegen Syrien haben die schlimmste humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg verursacht, wie die Webseite „The Intercept“ unter Berufung auf einen Uno-Bericht schreibt.“
Mich erreichte dazu nun ein Hinweis eines Menschen aus der Friedensbewegung, den ich hoch achte und der weiter meinen Respekt für sein Wirken hat. Er bezeichnet den Sputnik-Beitrag als „ein erneutes Beispiel für schlampige oder recht durchsichtig tendenziöse Meldungen, wodurch sich das Portal sukzessive unglaubwürdig macht“. Weder im Intercept-Artikel noch in der internen UN-Studie, die kein "UN-Bericht" wäre, sei davon die Rede, dass die "Sanktionen ... die schlimmste humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg verursacht“ hätten, sondern "nur", dass sie sie verstärken.
Auf solch einen Einwand habe ich schon gewartet und damit gerechnet. Ich will hier wiedergeben, was ich auf den Einwand der von mir geschätzten Person geantwortet habe:
Nun lässt sich trefflich streiten, ob der Sputnik-Beitrag den Intercept-Text wörtlich richtig wiedergegeben hat oder nur sinngemäß. Auch darüber, ob es sich nun um eine „Studie“ oder einen "Bericht“ eines UN-Gremiums handelt. Die Wiedergabe von Untersuchungsergebnissen ist nichts weniger als ein Bericht. Und wahrscheinlich sollten die Kollegen bei Sputnik tatsächlich beim Übersetzen genauer formulieren. Das dachte und denke ich auch manches Mal. Und sicher dient der Bericht eines UN-Gremiums zu den Folgen der Sanktionen gegen Syrien nicht der Frage nach der Schuld an der größten humanitären Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg. Sie ist stattdessen der Frage gewidmet, wie die Sanktionen "zielgerichteter" gegen die syrische Führung ausgerichtet werden können und weniger der einfachen Bevölkerung schaden. Es ist aber immer noch ein Bericht der UN, so wie zum Beispiel eine Aussage des Bundeswirtschaftsministers Sigmar Gabriel immer auch die der Bundesregierung ist, wenn er sie eben als Minister tut, usw.
Bei Intercept wird aus dem UN-Material wiedergegeben, dass die Sanktionen der syrischen Bevölkerung schwer schaden und die humanitäre Hilfe behindern inmitten bzw. während („during“) eine der größten humanitären Katastrophen seit dem 2. Weltkrieg und die Folgen des Krieges für die Menschen noch verschlimmern. Aber wenn ich die unbestreitbare Tatsache nehme, dass die Sanktionen Teil des Krieges in und gegen Syrien samt dessen Ziel des Regimewechsels in Damaskus sind, gehören sie zu dieser Katastrophe in Folge des Krieges. Sie verursachen also mit die eingestandene größte humanitäre Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg und „verstärken“ sie nicht nur. Und für diese ist und bleibt der Westen verantwortlich, weil er für diesen Krieg und die Sanktionen verantwortlich ist. Wenn jemand da andere Fakten hat, die auf das Gegenteil hinweisen, soll er sie bringen. Ich habe damit kein Problem.
Weil ich eben solche Einwände erwartet habe, habe ich meinen Text am 4. Oktober um Auszüge aus einem Interview mit Louay Hussein von 2012 und aus einer Analyse der Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte aus der Bundeszentrale für politische Bildung zu den Sanktionen von 2016 ergänzt (hier als Kommentar). Gerade in letzter sind Sätze zu lesen, die die Aussage aus dem Sputnik-Beitrag stützen. So z.B.: "Die Wirtschaft Syriens liegt mittlerweile zu großen Teilen darnieder, der Rest hat sich zunehmend in eine Kriegswirtschaft verwandelt. Dabei dürften sich die Zerstörung weiter Landesteile und die internationalen Sanktionen in der Wirkung zumindest zum Teil gegenseitig verstärkt haben. Es gibt allerdings bislang kaum und vor allem keine quantitativen Studien, die sich mit den Effekten der beschriebenen Sanktionen auseinandergesetzt haben. ..." Oder: "Allerdings erhöhten gerade die umfassenden Sanktionen auf überwiegend indirektem Wege die sozio-ökonomischen Kosten von Krieg und Gewalt zusätzlich und trafen insbesondere die ohnehin ärmsten und am höchsten gefährdeten Gruppen der Gesellschaft. ..."
Insofern bleibt für mich die inhaltliche Aussage des Sputnik-Beitrages weiter richtig, der auf eine Studie bzw. Bericht aus der UN aufmerksam macht, der die Aussage zu den Sanktionen gegen Syrien bestätigt, dass diese ähnlich wie die Sanktionen damals gegen den Irak nichts weniger sind als ein schon für sich allein eine humanitäre Katastrophe auslösendes völkerrechtliches Verbrechen. Das sehe ich als bestätigt an bis auf den Beweis des Gegenteils durch wen auch immer. Wie sagte doch laut Intercept Joshua Landis: "... Washington knows this from Iraq." Zu letzterem hat unter anderem selbst Die Welt 2010 einen interessanten Beitrag veröffentlicht: "Der vergessene Krieg gegen Iraks Zivilbevölkerung". Der Autor Michael Holmes bezeichnet die damaligen Sanktionen als "Verbrechen" und meinte: "Aus der jüngsten Geschichte des Irak können wir lernen, dass eine Wirtschaftsblockade ebenso verheerende Folgen für die Zivilbevölkerung eines Landes haben kann wie eine Militärintervention." Und wie sagte damals die US-Aussenministerin Madeleine Albright, befragt nach den in Folge der Sanktionen gestorbenen ca. 500.000 irakischen Kinder: „Wir denken, es ist den Preis wert.“ (siehe unter anderem hier) Der Mensch, der Sputnik als tendenziös kritisierte, weiß das alles selbst bestens.
Was ist denn anders im Fall Syrien? Meine Antwort: Nichts! Es ist das gleiche Verbrechen gegen die Menschheit! Und da hat Sputnik doch Recht, selbst wenn der Originalbeitrag von Intercept nicht korrekt übersetzt wurde. Und den Autoren des UN-Materials lag es sicher fern, den Westen zu beschuldigen. Der Inhalt aber bestätigt die Schuld des Westen an der größten humanitären Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg, die durch die Sanktionen gegen Syrien mit verursacht wurde, weil sie eben ein Teil dieses westlichen Krieges gegen das Land sind.
aktualisiert: 8.10.16; 00:17 Uhr
westliche Schuld gehört nicht in Anführungszeichen
Kommentare 64
lieber hans,
die texte von hier und da und dort kenne ich nicht. mir genügen die fotos und videos aus syrien. ich weiß nicht, was die genannten sanktionen gegen syrien zum inhalt haben. was ihre zielrichtung ist. aber das verfahren mit dem krieg gegen den irak zu vergleichen, leuchtet ein.
weißt du denn, welche staaten an den sanktionen beteiligt sind und was sie bewirken sollen?
im sogenannten mittelalter und der kriegführung damals kam es ja auch schon zum belagerungsring und zur beschießung. was der westen mit irak und syrien in serie macht, ist nicht eben neu. nur die technischen mittel sind es.
die worte und bilder sind auch dazu passend. achse des bösen zum beispiel. schurkenstaaten u.ä.
billigstes comic-niveau.
dass die kriegsgesellschaft tobt, ist keine frage. nur, möchte sie sich zum letzten mal so richtig austoben? that's the question...
Puuutin Puutin üüber a-halles! Üüüber al-les in dä-här Wääält!
Ach nein, den bitte löschen. Der sollte woanders hin.
http://www.deutschlandfunk.de/vorstoss-von-us-diplomaten-syrien-als-verbuendeten.694.de.html?dram:article_id=357523
Auch hier der Verweis auf ein Gespräch mit Michael Lüders, der - wie ich hoffe - "unverdächtig" ist.
Lüders: In diesem Bürgerkrieg gibt es nicht Gut und Böse; es gibt verschiedene Akteure, die alle mit überaus unlauteren Absichten versuchen, ihre eigenen geopolitischen Interessen ohne Rücksicht auf Verluste, vor allem ohne Rücksicht auf das, was die Syrer eigentlich wollen oder nicht wollen, durchzusetzen. Die Machtpolitik der Russen, die geopolitischen Manöver in Moskau und Teheran sind genauso wenig von Menschlichkeit getragen wie etwa die in Washington, in Brüssel oder in Berlin, und das muss man sich vor Augen halten.
Menschlichkeit. Dieser unbestimmte und luftige Allerweltbegriff für alles und nichts, von Gandhis Menschenliebe,über Clintons Vorliebe für die Tütung durch Pfählung unbotmäßiger Regenten, bishin zur Adolfs Tierliebe , alles irgendwie menschlich. Ja, wer hätte das gedacht. Und das Staaten doch tatsächlich nicht die Beförderung von Moral und Werten bezwecken, sondern ihre gegensätzlichen Interessen austragen, sollten sich besonders die Trottel hinter die Ohren schreiben, die Merkels Flüchtlingspolitik mit einem Akt der Menschlichkeit und Good Governance verwechseln. Lüders, und zwar der potentielle Regierungsberater, quakt immer auch ein wenig in Richtung seiner zeitweiligen Arbeitgeber(in). Ohne Verwendung herrschender Begrifflichkeiten (Assad-Regime, Despot, Diktator) macht auch der Lüders keinen Stich.
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https://www.linksfraktion.de/themen/nachrichten/detail/katastrophale-menschenrechtslage-in-syrien/
Ja, da kann einen schon schlecht werden. Diese Linken sind sich wirklich für nichts mehr zu schade. Umgebung färbt halt ab. Was für ein Scheißhaufen.
Ja, die immergleichen Nichtsversteher und -merker und Dummsteller, die nicht mal die Bitte verstehen, sich mit Kommentaren von meinen Texten fernzuhalten so wie ich es mit den ihrigen Texten halte. Wie dumm sind die eigentlich?
Der von einer dieser Nichtsmerker erwähnte Michael Lüders gehört zu jenen, auf die ich in meinem Text auf den Nachdenkseiten am 29.9.16 verwies, die alles in einen Topf werfen und miteinander verrühren, was nicht zusammengehört. Die wahrscheinlich auch die Bundeszentrale für politische Bildung mit ihrer Analyse der andersgearteten russischen Interessen durch eine Autorin aus der bundesregierungsfinanzierten Stiftung Wissenschaft & Politik von 2013 inzwischen für von Putin bezahlt halten. kann nur so sein ... Sowas nennt sich dann Nahostexperte ... na Hallelujah.
Zur Erinnerung, was der Herr Lüders schon so alles sagte, z.B. zu Libyen: "Das ist ganz eindeutig, dass es ohne den NATO-Einsatz den Rebellen sehr schlecht ergangen wäre. Der Beginn dieses Einsatzes hing ja damit zusammen, dass die Aufständischen in Bengasi damals an die internationale Staatengemeinschaft sich gewendet hatten mit der dringenden Bitte, dass man ihnen helfe, andernfalls würden Gaddafis Truppen in Bengasi ein Massaker anrichten.
Die NATO hat reagiert, auch sehr zurecht reagiert, wie ich meine, aber nichtsdestotrotz: Ohne NATO-Einsatz wäre dieser Aufstand nicht erfolgreich gewesen, der sich sehr schnell dann auch von der NATO gelöst hat. ...
Die Aufständischen waren ein Teil der arabischen Revolution, die nun seit Monaten die gesamte Region erschüttert. Sie sind Teil einer historischen Umbruchbewegung. Und in dieser Situation standen sie vor der Alternative, entweder massakriert zu werden, oder aber die NATO und die Arabische Liga um Hilfe zu bitten.
Sie haben letzteres getan. Die NATO hat sich hier engagiert, ist dabei teilweise auch weit über das ursprüngliche UN-Mandat hinausgegangen. Aber nichtsdestotrotz: die Behauptung, dass die NATO diesen Krieg nun angezettelt habe, erscheint doch sehr abwegig. Ohne Intervention der NATO, ohne einen Aufstand der libyschen Rebellen wäre Gaddafi niemals von der Macht zu vertreiben gewesen. ..." (Deutschlandfunk, 30.8.11)
Längst ist die kriegsbegründende Lüge von dem vom ermordeten Gaddafi angeblich geplanten Massaker in Bengasi widerlegt. Hat sich NATO-Lakai Herr Lüders mal für seine "Irrtümer" entschuldigt? Hab ich das vielleicht verpasst?
Beim Thema
EU-Sanktionen gegen Syrien
möchte ich an den Appell der syrischen Kirchenführer erinnern, die auch darauf hinweisen, dass die von den Terroristen besetzten Gebiete ausgenommen werden von den Nachteilen.
Appell kirchlicher Würdenträger aus Syrien
Die Sanktionen der Europäischen Union gegen Syrien und die Syrer sind unverzüglich aufzuheben
2011 hat die Europäische Union beschlossen, Wirtschaftssanktionen gegen Syrien zu verhängen. Die EU stellte sie als „Sanktionen gegen Persönlichkeiten des Regimes“ dar. Tatsächlich verhängte sie gegen das ganze Land ein Öl-Embargo, eine Blockade jeglicher Finanztransaktionen und ein Handelsverbot für sehr viele Güter und Produkte. Diese Maßnahmen sind immer noch in Kraft.
Dagegen wurde 2012 aufgrund einer schwer verständlichen Entscheidung das Öl-Embargo für die Regionen aufgehoben, die die bewaffnete und dschihadistische Opposition kontrolliert. Dadurch soll offenkundig den sogenannten „revolutionären Kräften und der Opposition“ wirtschaftliche Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.
In diesen 5 Jahren haben die Sanktionen gegen Syrien dazu beigetragen, die syrische Gesellschaft zu zerstören: Sie lieferten sie dem Hunger, Epidemien und Elend aus und arbeiten somit den Milizen von Integralisten und Terroristen, die heute auch in Europa zuschlagen, in die Hand. Die Sanktionen vergrößern die Schäden durch den Krieg, der bereits zu 250.000 Toten, 6 Millionen intern Vertriebenen und 4 Millionen Flüchtlingen geführt hat.
Die Situation in Syrien ist verzweifelt: Es fehlt an Lebensmitteln, es herrscht eine allgemeine Arbeitslosigkeit, medizinische Behandlungen sind unmöglich geworden, Trinkwasser und Strom sind rationiert. Dazu kommt, dass das Embargo die Syrer, die sich bereits vor dem Krieg im Ausland niedergelassen haben, daran hindert, ihren Verwandten und Familienangehörigen im Heimatland Geld zu überweisen. Selbst Nichtregierungsorganisationen, die Hilfsprogramme durchführen möchten, können ihren Mitarbeitern in Syrien kein Geld schicken. Firmen, Stromwerke, Wasserwerke, und Krankenhäuser sind gezwungen, zu schließen, weil sie keine Ersatzteile und kein Benzin bekommen können.
Heute sehen die Syrer nur eine Möglichkeit für das Überleben ihrer Familien: die Flucht aus ihrem Land. Aber auch diese Lösung stößt auf nicht wenige Schwierigkeiten und führt zu hitzigen Auseinandersetzungen innerhalb der Europäischen Union. Es kann nicht sein, dass die Flucht die einzige Lösung ist, die die internationale Gemeinschaft diesen Menschen in ihrer Not noch lässt.
Wir unterstützen deshalb alle Initiativen humanitären Charakters und alle Initiativen für den Frieden von Seiten der internationalen Gemeinschaft, insbesondere die schwierigen Verhandlungen in Genf. In der Erwartung und der Hoffnung, dass sie nach so vielen bitteren Enttäuschungen ein konkretes Ergebnis bringen, fordern wir, dass die Sanktionen, die im tagtäglichen Leben jedes Syrers zu spüren sind, unverzüglich aufgehoben werden. Ohne konkrete Anstrengungen für die Menschen, die heute unter den Folgen des Embargos leiden, kann es nicht zu dem ersehnten Frieden kommen. Die Auswirkungen des Embargo lasten auf dem ganzen Volk.
Das Gerede über die Kriegsflüchtlinge aus Syrien sieht nach purer Heuchelei aus, solange man gleichzeitig diejenigen, die in Syrien bleiben, weiter aushungert, ihnen die medizinische Versorgung, Trinkwasser, Arbeit, Sicherheit und die elementarsten Rechte verweigert.
Wir wenden uns deshalb an die Abgeordneten und Bürgermeister jedes Landes, damit die Bürger der Europäischen Union (bis heute absolut unwissend) über die Ungerechtigkeit der Sanktionen gegen Syrien informiert werden und die Sanktionen endlich Gegenstand einer ernsthaften Debatte und entsprechender Beschlüsse werden.
Unterzeichner:
Georges Abou Khazen, Apostolischer Vikar von Aleppo
Pierbattista Pizzaballa, Kustos emeritus des Heiligen Landes
Josef Tobji, Erzbischof der Maroniten von Aleppo
Boutros Marayati, Armenischer Bischof von Aleppo
Die Schwestern der Kongregation des heiligen Josef der Erscheinung des Krankenhauses „Saint Louis“ von Aleppo
Ordensgemeinschaft der Trappistinnen in Syrien
Dr. Nabil Antaki, Arzt in Aleppo von der Ordensgemeinschaft der Gesellschaft Maria
Die Schwestern der Kongregation der immerwährenden Hilfe – Zentrum für Minderjährige und Waise von Marmarita
Pater Firas Loufti, Franziskaner
Jean – Clement Jeanbart, griechisch-orthodoxer Erzbischof von Aleppo
Jacques Behnan Hindo, syrisch-katholischer Bischof von Hassake – Nisibi
Mtanios Haddad, Archimandrit der katholisch – melkitischen Kirche
Hilarion Capucci, emerit. Erzbischof der melkitischen griechisch-kath. Kirche
Ignaz Youssef III Younan, Patriarch der unierten syrisch-kath. Kirche von Antiochien
Georges Masri, Prokurator beim Heiligen Stuhl der syr.isch-kath. Kirche
Gregor III Laham, Patriarch der melkitisch griechisch-kath. Kirche
Orginaltext: „Basta sanzioni alla Siria e ai Siriani“
Übersetzung aus dem Italienischen: Bernd Duschner
http://antikrieg.com/aktuell/2016_06_18_appell.htm
Wie Sanktionen strategisch wirken sollen, hat Herr Röttgen kürzlich in bezug auf Russland erläutert ...
Wirtschaftssanktionen würden zwar nicht kurzfristig wirken, aber langfristig in Putins "Folgenkalkulation" mit eingehen ...
http://www.sueddeutsche.de/news/politik/konflikte-roettgen-bringt-sanktionen-gegen-moskau-ins-spiel-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-161007-99-724491
Zynismus und kalte Berechnung dieser Schreibtischpolitiker kennen keine Grenzen. Moralische Standards werden nach der jeweiligen geoplitischen Interessenlage zweckorientiert und scheinheilig propagiert.
In einem Deutschlandfunk-Interview am 5.9.15 sagte Lüders u.a. erwartunsggemäß und im besten NATO-Sprech, der syrische präsident Bashar al-Assad sei "ebenfalls ein furchtbarer Diktator".
In diesem Jahr gestand er allerdings schon mehrmals ein, so auch am 12.2.16, dass das westliche Ziel in Syrien, der Regimechange, anders als in Libyen anscheinend nicht erreicht wird: "... seit Russland aktiv in diesen Krieg eingegriffen hat, indem es militärisches Personal und vor allem Kampfjets nach Syrien entsendet hat, seit September vorigen Jahres ist eigentlich jedem klar geworden, dass es einen Sturz des Regimes von Baschar al-Assad nicht mehr geben wird." Dass Russland vor seinem militärischen Eingreifen eben auch aufgrund seiner im Vergleich zu den westlichen und arabischen Kriegstreibern andersgearteten Interessen sich mehrfach für eine friedliche Lösung einsetzte und diese vom Westen und seinen arabischen Freunden verhindert wurde, das ist von ihm nicht zu hören und zu lesen. Oder habe ich da auch was übersehen oder überhört? Möglich ist alles.
Zumindest hat Lüders u.a. gegenüber dem Schweizer Sender SRF 2015 eingestanden, dass die militärische Interventionspolitik der USA und ihrer Verbündeten in der Region grandios gescheitert sei.
Und immerhin stellte Lüders bereits 2013 fest: "Syrien ist aber nicht Libyen." Eine Entschuldigung für seine NATO-Rechtfertigung im Fall Libyen habe ich aber noch nicht gefunden.
Das sagte er auch 2013:
"...
Grossbritannien, Frankreich und die USA waren massgeblich am Sturz Gadhafis beteiligt. Die Machtfülle der neuen Herrscher ist alles andere als ermutigend. Was hat der Westen in Libyen falsch gemacht?
Lüders: Dass Gadhafi nicht mehr an der Macht ist, ist zu begrüssen. Leider hat man nach seinem Sturz das Land sich selbst überlassen. Und es ist mit sich überfordert. Durch den Sturz Gadhafis ist die Büchse der Pandora geöffnet worden. Wir haben jetzt eine Situation, die kaum noch unter Kontrolle zu bringen ist. Ob es noch die Möglichkeit gibt, das Land doch noch zusammenzuhalten, ist völlig offen. Möglicherweise zerfällt es oder ergeht sich in einem jahrelangen, nicht endenwollenden Bürgerkrieg.
Der ja auch in Syrien tobt.
Lüders: Ja. Die Erfahrungen in Libyen sollten Anlass geben, darüber nachzudenken, wie man jetzt mit Syrien und dessen Diktator Assad umgeht. Um totale Anarchie wie in Libyen zu vermeiden, sollte man sich vielleicht überlegen, sich mit Assad zu arrangieren oder Schritte einzuleiten, um den Machtwechsel einigermassen friedlich zu vollziehen. Vor allem aber nicht mit Hilfe einer Militärintervention. ..."
Sorgen bereiten die immer heftigeren medialen Angriffe der USA auf Russland, die von unseren Medien dankbar aufgegriffen werden und die zum Teil sicher auch dem US-Wahlkampf geschuldet sind. http://www.spiegel.de/politik/ausland/hacking-usa-werfen-russland-wahlbeeinflussung-vor-a-1115740.html. Die Verlautbarung wurde veröffentlicht kurz bevor Wikileaks den ersten Teil der Clinton Emails herausbrachte.Umso erstaunlicher ein Interview in der Wirtschaftswoche, das in Euroaktiv,dem Meinungsmagazin der EU abgedruckt wurde:
http://www.euractiv.de/section/eu-aussenpolitik/interview/amerika-ist-verantwortlich-fuer-diese-katastrophe/
... die nicht mal die Bitte verstehen, sich mit Kommentaren von meinen Texten fernzuhalten so wie ich es mit den ihrigen Texten halte. Wie dumm sind die eigentlich?
Mit Verlaub: es ist zwar Ihr Text, aber nicht Ihre Plattform, Herr Springstein. Wer Widerspruch - im Rahmen der Netiquette - nicht tolerieren mag, koche bei Wordpress.
Die wahrscheinlich auch die Bundeszentrale für politische Bildung mit ihrer Analyse der andersgearteten russischen Interessen durch eine Autorin aus der bundesregierungsfinanzierten Stiftung Wissenschaft & Politik von 2013 inzwischen für von Putin bezahlt halten. kann nur so sein ... Sowas nennt sich dann Nahostexperte ... na Hallelujah.
Auch der Beitrag, auf den Sie verlinken und den Sie zitieren, geht noch weiter:
Die Führung Russlands gibt vor, (...) eine neutrale Haltung einzunehmen. Mehrmals betonten Präsident Putin, Außenminister Lawrow und Ministerpräsident Medwedew, dass ihr Land – im Gegensatz zu den westlichen Staaten oder den Golfmonarchien – nicht einseitig Partei ergreife. Das konkrete Verhalten Russlands konterkariert jedoch de facto den Anspruch auf Neutralität. Denn bis heute unterstützt Moskau das Regime Assads auf vielfältige Weise. Erstens stützt man auf internationaler Bühne die Legitimationsstrategie der syrischen Führung. Durch eine Darstellung der Opposition primär als einer Gruppe von "Fanatikern", Islamisten oder Terroristen wird die Schuld am Gewaltausbruch implizit ihr zugewiesen. Zweitens liefert Moskau weiterhin Waffen an die syrische Regierung, darunter Luftabwehrsysteme (Buk-M2 [Nato-Code: "SA-17 Grizzly"] und Panzir-S1 [Nato-Code: "SA-22 Greyhound"]) und Helikopter. Russland verweist darauf, dass die Exporte nach internationalem Recht zulässig seien.
Sie zitieren immer wahlweise, Herr Springstein.
Springstein, haken sie es ab. Wenn hier bis auf die Knochen parteiliche Staatsbürger einer Kolonialkriege führenden Nation, in Sachen Parteilichkeit plötzlich „kritisch“ werden, naja, was äußert sich denn da anderes, als ein zum Krieg willig-bereiter Nationalismus.
Solche Leute belegen auf diese Weise doch nur ihr entschiedenes Angehen gegen jedwede substantielle Kriegsgegnerschaft, die notwendig wäre, um den laufenden und kommenden Kriegen störend entgegenzutreten.
Tsshhh: da zeigt sich, wie bestellt, mal wieder die komplette Liga der >>Nichtsmerkeler<< vom Wahrheitsministerium hier im Blog.
Unparteiisch wie die White Helmets.....
größten humanitären Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg
Kleiner geht es offenbar nicht mehr, obwohl mir da noch ganz andere Kaliber einfallen, gegen die Syrien bestenfalls ein Kreisklasse-Match ist. Aber natürlich darf man Leid nicht gegeneinander relativieren, und wen es trifft, für den ist das größte vorstellbare humanitäre Katastrophe. Und wen interessieren schon Historiker^^
" Die Machtpolitik der Russen, die geopolitischen Manöver in Moskau und Teheran sind genauso wenig von Menschlichkeit getragen wie etwa die in Washington, in Brüssel oder in Berlin, und das muss man sich vor Augen halten." [Hervorhebung von mir]
Das scheint mir der Kernsatz von Magdas Lüders-Zitat zu sein. Und ich gehe einmal davon aus, dass sie absichtlch dieses zitiert hat und nicht all das Zeug, dass der Autor des Beitrags herunterbetet.
So viel zu Ihrem Kommentar und zum Thema "Wahn und Wirklichkeit" ganz allgemein.
Je nun, wer die Wahrheit gepachtet hat, verteidigt natürlich seinen Schrebergarten und sein Wohlbefinden darin.
"Aber natürlich darf man Leid nicht gegeneinander relativieren [...]"
Dann tun Sie es doch auch nicht!
|| ohne Rücksicht auf das, was die Syrer eigentlich wollen oder nicht wollen ||
Tja, aber was wollen/wollten "die Syrer"eigentlich..? Als ich das gerade las, dachte ich, dass es Syrien nicht so hätte/ die Stellvertreterkrieger Syrien nicht so hätten erwischen können, wenn mehr Einigkeit unter der Bevölkerung geherrscht hätte bzw. sich hätte herstellen lassen. Jedenfalls ist das, was "die Syrer" wollen bestimmt noch viel schwerer zu definieren als das, was z.B. "die Deutschen" wollen. Ich trage in letzter Zeit einen Spruch vor mir her: Wenn Krise ist, bleib von den Rändern weg. Vielleicht ist man als Staat/Nation/Gesellschaft/whatever weniger angreifbar von "außen", wenn alle ein bisschen Richtung der ominösen Mitte rücken (?). Jedenfalls hatte ich schon zu Beginn der sog. Ukraine-Krise von Kräften gesprochen, die von "außen" spalterisch ins Inland wirken. Da war die sog. Flüchtlingskrise noch gar nicht in Sicht. Auf jeden Fall kann man wohl sagen, dass eine in größere, miteinander unvereinbare Teile fragmentierte Gesellschaft in Zeiten internationalistischer Krisen und Kriege wesentlich angreifbarer ist, als eine, die sich im Zweifel auf Grundlegendes verständigen kann.
es ist nicht das Leid, das ich relativiere, sondern die Superlative in deutschen Medien, ohne die offenbar nichts mehr geht
Jetzt habe ich das Interview auch gehört. Lüders ist gut, der hat den Überblick. Dass "die Syrer" den Krieg nicht wollen, ist natürlich, nunja. Der Krieg besteht ja aus der Uneinigkeit, z.B. zw. Sunniten und Schiiten/Assad-Stützern und Assad-Gegnern, an die die Fremdmächte andocken/ auf die sie den Krieg bauen. Was wir daraus lernen können und müssen, ist, dass man sich nicht aufeinander hetzen lässt - komme was wolle. Und es können echt schlimme Dinge sein, die mitunter kommen.
Das scheint mir der Kernsatz von Magdas Lüders-Zitat zu sein.
Nee, echt jetzt? Das ist ja ein Ding.
Und ich gehe einmal davon aus, dass sie absichtlch dieses zitiert hat und nicht all das Zeug, dass der Autor des Beitrags herunterbetet.
Hat sie das echt alles absichtlich zitiert und nicht aus Versehen!? Ist ja der Hammer!
So ein Zufall. Hier noch was zum Lachen und Weinen, auch aus dem Deutschlandfunk:
"Der Sprecher des Syrischen Nationalrats in Deutschland, Sadiqu al-Mousllie, fordert, die Rebellen in der umkämpften Stadt Aleppo mit Luftabwehrraketen zu versorgen." link
Syrischer Arzt in Deutschland. Hoher Grundbedarf, an Rüstung.
https://derorient.com/2013/05/26/was-man-uber-den-syrien-konflikt-wissen-sollte/
Dieser Blog hier ist nicht schlecht. Fakt ist auf jeden Fall, dass alles mit zuerst friedlichen Protesten begann, die durch die militärische Gewalt des Assad-Regimes eskalierten. Und natürlich kochte der Westen auch sein Süppchen usw. usw. Und die Russen kochten auch.
Hauptsache Mütterchen Magda hat was zum Süppchen kochen, gelle?
Wieso lässt die Redaktion Trolle wie Sie, hier NutzerInnen latent belästigen und provozieren?
Ach herrje, der Gummimann von Harribo ist wieder da. Mal wieder zuviel Suppe aus der Tüte genascht?
Warum werden Länder wie Irak, Libyen, Lybien usw. zerstört, und westliche Medien begleiten das wohlwollend ?
Syrien ...
Das mit dem Schrebergarten mag stimmen, ist aber Wahrnehmungssache. Schreiben kann ja auch Teil eines Engagements für das öffentliche Wohl sein. So fasse ich Springsteins Blogs (eigentlich) auf.
Wobei es mir wirkungsvoller scheint, Befindlichkeiten möglichst beiseite zu lassen und versuchen zu beschreiben, "was ist". Bei jeder Beschreibung ständig die Gut-Böse-Schablone mitzuliefern, anstatt Leser selbst ihre Schlüsse ziehen zu lassen, ist entweder richtig oder falsch. Ich finde es hier falsch, und ich finde es beim Mainstream ebenso falsch.
Ich halte bei Springstein normalerweise die Klappe, weil ich weiß, dass Reden bei derart großen Gegensätzen wie unseren selten zu etwas Gutem führt.
Aber eine Haltung, die einen FC-Blog wie das Gästezimmer des Autoren behandelt, ist auch sachlich dermaßen daneben, dass ich einfach mal daran erinnern möchte, wer hier die Regeln macht - und leider manchmal auch gute Blogger dauerhaft löscht.
Sehen Sie, das ist eines unserer Probleme miteinander, anscheinend: Das Nichtverstehenwollen oder -können. Das betrifft auch die anderen, die sich hier wieder ungefragt zu meinem Text äußern.
Damit haben Sie Recht: Ich halte bei Springstein normalerweise die Klappe, weil ich weiß, dass Reden bei derart großen Gegensätzen wie unseren selten zu etwas Gutem führt.
Das versuche ich auch bei Ihren Texten, was mir leider nicht immer gelingt, aber wenn, dann versuche ich Widerspruch in der Sache, nicht wegen der Befindlichkeiten. Und ich weiß, dass das Auseinandersetzen bei großen Gegensätzzen eben wenig bringt, wie Sie richtig bemerken. Deshalb äußere ich mich eben nicht mehr bei den Texten der anderen, die auch hier wieder nicht die Tastatur halten können, weil sie genau das tun müssen, was sie mir vorwerfen: Sie kommen nicht zu Recht mit einer anderen Sicht und müssen unbedingt immer wieder dagegen anschreiben per Kommentar.
Und Sie verstehen anscheinend auch nicht, was ich schon mehrmals beschrieb: Dass ich weiß, dass ich hier auf dieser Plattform sowas wie Gastrecht habe, das mir ermöglicht, Texte zu veröffentlichen. Dafür habe ich auch mehrmals Dank bezeugt. Ich weiß, dass ich niemandem hier nichts untersagen oder ähnliches kann. Ich habe nur einige andere Autoren hier mehrmals, eben um unnsinnige und unnötige Ausenadnersetzungen zu vermeiden, höflich darum gebeten, meine Texte doch zu ignorieren oder wenigstens mit Kommentaren zu verschonen, so wie ich es eben mit den ihrigen tue. Ich weiß wirklich nicht, was da nicht zu verstehen ist und zu viel verlangt sein soll. Im Fall der Autorin namens Magda habe ich sogar um Entschuldigung gebeten, weil sie Äußerungen von mir bei der Redaktion meldete. Eine solche Entschuldigung ist bis heute ausgeblieben. Da bleibt mir nur die Bitte, keine weiteren Konflikte zu provozieren. Wenn das zu viel verlangt ist, hilft nur noch das Motto: Der Klügere gibt nach ...
Ich verspreche Ihnen, an mir soll es nicht liegen. Aber ich lasse wie schon mehrmals betont mir von niemandem dumm kommen, auch auf dieser Plattform nicht.
Ihnen wünsche ich einen guten und erholsamen Sonntag!
30,00 US Dollar im Monat für die Notleidenden in den Lagern in Nah-Ost. Das bekommt bei uns ein Solzialarbeiter pro Stunde! Ist das gerecht?
Schönen Sonntag Wünscht Thibelius
In einem Kommentar hier heißt es tatsächlich: Fakt ist auf jeden Fall, dass alles mit zuerst friedlichen Protesten begann, die durch die militärische Gewalt des Assad-Regimes eskalierten.
Na Hallelujah, Merkels Magd hat gesprochen!
Der Westen, das heißt, dessen herrschende und führende Kräfte, allen voran die Herrschenden der USA, kocht in Syrien kein "Süppchen", sondern versucht seit jahrzehnten zielgerichtet und entsprechend seiner Interessen das Land unter seine Kontrolle zu bekommen. Das erfolgt nachweislich und von vielen Autoren bereits aufgezeigt, mit allen Mitteln. Vor dem letzten, der direkten militärischen Intervention wurde bisher zurückgeschreckt. Vielleicht dienst Aleppo als letzter Auslöser dafür, sowie die Lügen über Bengasi im Fall LIbyens die auslösende Kriegsbegründung gaben.
Mir wird auch vorgeworfen, ich würde nur ausgewählte Itate aus Texten herausnehmen. Auch hier gilt: Halleleujah ... Wenn e sum russische Interessen in Syrien geht, zitiere ich eben auch die Bundeszentrale der politischen Bildung, wenn sie sich zum Thema nüchtern analytisch äußert. Das eine solche offizielle Einrichtung natürlich nicht darauf verzichtet, Russland sowas wie Heuchelei zu unterstellen, na geschenkt. Das wäre auch verwunderlich, wenn da snicht geschehe. Das ändert aber nichts an dem Inhalt der von mir zitierten Textpassagen, die eben die sind, die zur Frage der russischen Interessen einen Antwort geben, weil sie sich genau darauf beziehen, nicht auf das, was die russische Führung gestern, heute oder morgen sagte, sagt und sagen wird. Auch das ändert sich immer mal wieder, anders als die eben langfristigen Interessen hinter dem Gesagten.
nein, das muss man nicht zur Kenntnis nehmen, darum geht es ja anscheinend auch nicht. Jene wie Merkels Magd werfen mit vor, ich käme nicht mit anderen Sichten zu Recht. Dabei scheint es ihnen selbst so zu gehen, wenn ich deren weiderholte Kommentare zu meinen Texten sehe, immer anscheinend von dem Motiv angetrieben, mir vorzuwerfen, ich sei einsetig, würde Falsches behaupten, wäre Russland- und Putin-freundlich, und all dieser Quark. Wer sowas von mir umgedreht sucht, der wird nur wenig bis gar nichts Ähnliches finden.
Zurück zu den behaupteten friedlichen Anfängen der Proteste in Syrien 2011, die von der syrischen Regierung in eine gewaltspirale gedreht worden seien. Sowas behauptet nicht mal die innere syrische Opposition. Dazu zur Erinnerung Einiges aus verschiedenen Quellen, auch wenn ich das alles schon mehr als einmal zitiert habe. Aber Wiederholung ist ja eines der pädagogischen Mittel in der Bildung und nicht jeder kann immer alles lesen. Geht mir ja auch so.: In dem Zusammenhang finde ich einen Beitrag von Thomas Pany auf Telepolis vom 15.3.16 interessant, in dem er auf das "Das Auftauchen der sunnitischen Fremdlinge" in Syrien zu Beginn des Konfliktes 2011 aufmerksam macht bzw. daran erinnert.
Es bleibt ein "Lang vorbereiteter Krieg gegen Syrien".
Auf diesen Beitrag von Karin Leukefeld aus dem Jahr 2012 habe ich anderer Stelle wie auf die anderen hingewiesen: "Der letzte Gerichtsschreiber von Deraa"
Karin Leukefeld beschrieb erneut am 14. März 2014 in der Tageszeitung Neues Deutschland, was 2011 in Deraa, dem ersten Ort der Unruhen, geschah, soweit das bekannt ist: "Dort sollen Mitte März 2011 - das genaue Datum ist unklar - Schuljungen Parolen gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad an die Mauer ihrer Schule geschrieben haben. Der Schuldirektor holte die Polizei, die den Geheimdienst informierte. Die Kinder wurden festgenommen und sollen gefoltert worden sein. Als die Eltern Auskunft über den Verbleib ihrer Kinder haben wollten, beleidigte man sie. Organisiert von einer örtlichen Moschee, setzte sich ein Protestzug in Gang, Sicherheitskräfte schossen, es gab Tote. Bei der Beerdigung am folgenden Tag wurde erneut geschossen, wieder gab es Tote." Der syrische Präsident Bashar al-Assad soll die Freilassung der in Deraa verhafteten Kinder angeordnet haben. „Polizei und Geheimdienst sei angeordnet worden, keine scharfe Munition einzusetzen. Eine Regierungsdelegation konnte bei den aufgebrachten Bürgern von Deraa nichts bewirken. Auch die Ablösung von Provinzgouverneur und Polizeichef linderte deren Wut nicht. Es gab weitere Protestzüge, Tote, die Beerdigungen gingen weiter. Auch Sicherheitskräfte und Polizisten hatten inzwischen Opfer zu beklagen.“ Für die Eskalation auf Seiten der Regierungsgegner war laut Leukefeld „vor allem eine Gruppe verantwortlich – die von Katar unterstützte Muslimbruderschaft. Deren Anhänger hatten sich nach dem Verbot und einem an ihnen in der Großstadt Hama in Syrien 1982 angerichteten Massaker im nördlichen Jordanien angesiedelt. Von dort schickten sie nun Kommunikationstechnologie, Waffen, Kämpfer und Geld.“
Bei einer Veranstaltung mit Ray McGovern vor einiger Zeit in Berlin, meinte dieser, befragt nach Syrien, man solle sich mal dessen Rolle und Interessen in dem syrischen Konflikt anschauen. Ein Zuhörer meinte, dass in der Geschichte noch nie sowas wie eine tatsächliche "Revolution" von einer Grenzstadt ausging, in dem Fall Deraa, nahe der Grenze zu Jordanien und auch nciht weit von Israel entfernt.
Die ehemalige FBI-Mitarbeiterin Sibel Edmonds schrieb schon im November 2011 von Informationen, nach denen auf der US Air Force Base in Incirlik, Türkei, schon seit April 2011 "Rebellen" ausgebildet und auf den Einsatz in Syrien vorbereitet wurden. Seit Mai 2011 seien von dort aus Waffenlieferungen organisiert worden, "mit voller US-NATO-Beteiligung". "Die libanesische Zeitung Al-Binaa berichtete am Wochenende, französische und britische Militärexperten würden im Libanon Kämpfer auf den Einsatz in Syrien vorbereiten", war am 12. Dezember 2011 in der jungen Welt zu lesen. „Ein Filmteam der britischen BBC hatte kürzlich eine solche Gruppe vom Libanon bis nach Homs begleitet. In der Freitagausgabe der türkischen Zeitung Milliyet hieß es, US- und NATO-Militärexperten würden syrische Deserteure in der Türkei ausbilden.“
Aus einem Beitrag aus der Washington Post, online veröffentlicht am 17. April 2011: "U.S. secretly backed Syrian opposition groups, cables released by WikiLeaks show
The State Department has secretly financed Syrian political opposition groups and related projects, including a satellite TV channel that beams anti-government programming into the country, according to previously undisclosed diplomatic cables.
The London-based satellite channel, Barada TV, began broadcasting in April 2009 but has ramped up operations to cover the mass protests in Syria as part of a long-standing campaign to overthrow the country’s autocratic leader, Bashar al-Assad. Human rights groups say scores of people have been killed by Assad’s security forces since the demonstrations began March 18; Syria has blamed the violence on “armed gangs.” ..."
11.4.2003: "US-General schließt Angriff auf Syrien nicht aus"
Ex-NATO-General Wesley Clark im Jahr 2007 in einem Gespräch mit Democrazy Now: "... Well, starting with Iraq, then Syria and Lebanon, then Libya, then Somalia and Sudan, and back to Iran." Nur die Reihenfolge scheint ein wenig anders zu sein, weil sich nicht alle Faktoren in den Ländern beeinflussen lassen.
Es gibt auch einen dazu von dem Blogger Glenn Greenwald: "Wes Clark and the neocon dream"
Zum Schluss noch mein Hinweis auf meinen Text vom 15.3.13: "Kein Aufstand, sondern geschürter Krieg" Darin verwies ich bereits auf verschiedene Quellen, die der Legende bzw. dem Mythos, "dass alles mit zuerst friedlichen Protesten begann, die durch die militärische Gewalt des Assad-Regimes eskalierten", deutlich und faktenreich widersprechen, darunter dee Text "Syrien – Der gefährliche Mythos einer 'friedlichen Revolution'" von Jochim Guillard vom 1. Juni 2012.
Ja, es ist alles nichts Neues. Nichtmal das: Das Prinzip "Menschenrecht bricht Staatsrecht", dass alle vermeintlichen Gutmenschen auch auf dieser Plattform vertreten und das heute internationale "Responsibility to protect" genannt wird, das beschrieb bereits Adolf Hitler in "Mein Kampf". Aber auch hier wiederhole ich mich nur ...
Aber mensch kann nicht alles lesen. Aber es lässt sich auch absichtlich ignorieren. Wenn es Unwissenheit passiert, aus Dummheit, dann ist das nicht besser. Nur sollte niemand seine Dummheit nicht noch so zur Schau stellen. Hinter Dummstellerei, auch hinter Trolligkeit, die anderen selbst noch das Trollige unterstellt, steckt natürlich Absicht ...
Oh je, immer diese Schreibfehlerteufel: Das muss natürlich ausgewählte Zitate aus Texten heißen.
Alle anderen Schnellschreibfehler sind mit der Bitte um Entschuldigung hiermit gleich mitkorrigiert ...
"Bereits während der „friedlichen“ Demonstrationen kamen Sicherheitskräfte zu Tode. Die Forderungen waren von Anfang an sunnitisch-extremistisch (Assad sollte zurücktreten, weil er die falsche Religion hatte, nicht weil er ein „undemokratischer Diktator“ sei). Bewaffnete Gruppierungen bildeten sich in einer Geschwindigkeit, die jahrelange Vorbereitung erfordert. „Deserteure“ wurden gut bezahlt. Und, anders als die anderen „Diktatoren“, war Assad Junior als Reformer angetreten und hatte viele Reformen bereits eingeleitet. Zuvor wurde er lediglich gefragt, warum die Reformen so langsam vorankommen."
Wer eskalierte dort? Die Ähnlichkeiten mit den Abläufen in Ägypten, Lybien, der Ukraine sind purer Zufall - keine "Strategie der Spannung"?
Und der Osterhase bringt die bunten Eier...........
Zur Wiederholung:
Mit Verlaub: es ist zwar Ihr Text, aber nicht Ihre Plattform,
Danke für den Hinweis auf eine Tatsache, die mir wohl bekannt ist, wie bereits mehrfach bekundet. Deshalb ist es eben nur eine Bitte von mir an einige, sich mit Kommentaren von meinen Texten fernzuhalten, nicht mehr und nicht weniger. Bitten können natürlich auch abgelehnt und ignoriert werden. Die sagen dann genügend über jene aus, für die wahrscheinlich auch das Wort Respekt ein Fremdwort zu sein scheint. Als Autor eines Textes habe ich aber sehr wohl das recht, Kommentatatoren zu bitten absichtliche oder unabsichtliche Provokationen zu unterlassen. Dazu muss ich nicht die Plattform wechseln. Immherin könnte ich ja auch hier die Kommentarfunktion zu Texten von mir blockieren. Oder habe ich etwa nicht bemerkt, dass diese Funktion abgeschafft wurde? Nein, es gibt diese Funktion auch hier noch. So viel dazu.
Nur zur Gewissheit: Ich halte Sie nicht für dumm.
der Osterhase bringt die bunten Eier
Sie brachten mich zum schmunzeln. Aber mir deucht, dass das noch immer manche und mancher glaubt.
Wegen der Schreibfehler in der ersten und deshalb weggeklappten Fassung noch mal meine Antwort, korrigiert:
Zur Wiederholung:
Mit Verlaub: es ist zwar Ihr Text, aber nicht Ihre Plattform,
Danke für den Hinweis auf eine Tatsache, die mir wohl bekannt ist, wie bereits mehrfach bekundet. Deshalb ist es eben nur eine Bitte von mir an einige, sich mit Kommentaren von meinen Texten fernzuhalten, nicht mehr und nicht weniger. Bitten können natürlich auch abgelehnt und ignoriert werden. Das sagt dann genügend über jene aus, für die wahrscheinlich auch das Wort Respekt ein Fremdwort zu sein scheint. Als Autor eines Textes habe ich aber sehr wohl das Recht, Kommentatoren zu bitten, absichtliche oder unabsichtliche Provokationen zu unterlassen. Dazu muss ich nicht die Plattform wechseln. Immerhin könnte ich ja auch hier die Kommentarfunktion zu Texten von mir blockieren. Oder habe ich etwa nicht bemerkt, dass diese Funktion abgeschafft wurde? Nein, es gibt diese Funktion auch hier noch. So viel dazu.
Nur zu Ihrer Gewissheit: Ich halte Sie nicht für dumm.
PS: Ich erspare mir ja inzwischen sogar das mühselige Wegklappen dummer Kommentare.
Der westliche Schutz des Terrors ist, flankiert durch den Angriff auf syrisches Militär in der Provinz Deir al-Zour (am 18.09.2016) und die Zerstörung des Hilfstransportes, gesichert.
"Der Vertrag vom 9. September regelte die Zerstörung von Nusra und IS. Es ist (war) ein sehr korrekter Vertrag, der den größtmöglichen Schutz von Unbeteiligten und eine effektive Liquidierung von Terroristen garantiert. Genau das macht den Vertrag so schmerzhaft für die USA. Er widerspricht ihren Zielen.
Laut Vertrag mussten die Vorbereitungen für die Bildung des gemeinsamen Ausführungszentrums vom ersten Tag der Waffenruhe an beginnen. Nach Ablauf von einer Woche sollte das Ausführungszentrum schon arbeitsbereit sein, so dass unmittelbar mit gemeinsamen Luftschlägen gegen Nusra begonnen werden konnte. Wir erinnern uns dagegen, wie Pentagon-Vertreter am fünften Tag der Waffenruhe die Nase rümpften und der Welt verkündeten, dass sie sich nicht sicher seien, ob sie Lust hätten, die Vereinbarungen zu erfüllen. Das war Befehlsverweigerung und Vertragsbruch in einem."
Passend zu der Überschrift meines Textes, in dem ich frage. ob der Hinweis auf die westliche Schuld an der syrischen Katastrophe tendenziös ist, erlebte ich vorhin Folgendes:
Wie seit einiger Zeit jeden Sonntag kaufte ich mir vorhin meine rituelle Sonntagslektüre, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Ohne diese ist mein Wochenende nicht mehr vollständig. Aber darin fand ich noch nichts Passendes, dafür in dem Zeitungsladen, in dem ich sie kaufte. Da lag die aktuelle Spiegel-Ausgabe mit dem Titel "Der Weltmachtkampf", versehen mit dem Fotos des russischen und des US-Präsidenten vor dem Hintergrund eines Bildes aus Aleppo. Über dem Titel ist die grundaussage so zusammengefasst: "Brandherd Syrien: Putins Werk, Obamas Beitrag". Als ich mich darüber aufregte, meinte der zeitungsverkäufer zu Recht, dass die Leser sich selbst ein Urteil machen aus dem, was geschrieben wird.
Sagen wir es so, bzw. ich sage es so: Ich hoffe, der Zeitungsverkäufer hat Recht, dass diese kurze Lüge wider jeder Tatsachen auf dem Titel des immer noch auflagenstarken und wirkenden ehemaligen Nachrichtenmagazins und heutigen Propagandaorgans Der Spiegel von den Lesern als solche, als Lüge und Propaganda erkannt wird. Ich habe da so meine Zweifel und denke, dass da auch jede differenziertere Äußerung im heftinneren die Wirkung des Titels auf (zu) viele nicht ausgleichen hilft. Nicht nur, weil kaum jemand noch ganze Beiträge zu lesen scheint. Und wie war das: Lügenpresse? Allein dieser Titel des magazins würde als bestätigung ausreichen. Aber es ist keine "Lügenpresse" (mehr), es ist Propaganda- und Kampfpresse im Interesse der Herrschenden und Mächtigen nicht nur hierzulande, zu dessen Kreisen die auflagen- und reichweitenstarken angeblich ach so freien Medien und ihre führenden Köpfe längst gehören. Das gilt nicht nur öffentlich-rechtlich, sondern erst recht und nicht überraschend für die privatwirtschaftlich organisierten Medienhäuser. Alles andere wäre auch verwunderlich, was es aber nicht besser macht angesichts des fatalen und realitätsfremden Mythos von der Medienfreiheit nicht nur hierzulande und dessen Wirkung.
Zurück zum Spiegel: Der aktuelle Titel ist nur ein Beispiel in einer langen Kette dieses Magazins und anderer bundesdeutscher Medien, die zeigt, wie die deutsche Journaille wieder zum Krieg schreibt und hetzt, wie sie wieder zu den Waffen ruft. In Heft 40/2016 vom 1.10.16 übernahm diese Aufgabe der Journalistendarsteller Dirk Kurbjuweit. Unter der Überschrift "Nie wieder Syrien" forderte er unter anderem sich dabei auf die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse berufend, einen "gerüsteten Pazifismus" weil nur der gegen Krieg helfe. Kurbjuweit will in Syrien "die Rebellen stark machen", also genau jene, die den krieg in und gegen Syrien von Anfang an für den Westen ins Land trugen und am Zerstören halten, um "mit der erkauften Zeit eine diplomatische Lösung zu finden". Der Hinweis auf u.a. die russischen Versuche und Bemühungen für eine solche diplomatische Lösung bis 2015, bevor die russiche Armee in Syrien unterstützend einzugreifen begann, die fehlt nicht nur bei Kurbjuweits Pamphlet, sondern auch im neuesten Heft. Dafür hetzt der schreibende Kriegstreiber: "Es muss eine Lehre aus alldem geben. Die hilft nicht mehr den Menschen in Syrien, aber denen, die als Nächste dran sein könnten. Sie leben schon. ..."
Die NATO hat schon verstanden, wäre meine Antwort an diesen Journalistendarsteller, an diesen Kriegsschreiber. Auch Kriegsministerin Ursula von der Leyen hat verstanden, und natürlich schon lange der Militärisch-Industrielle Komplex (MIK) der USA samt seiner politischen und medialen Lakaien. Sie alle warnen schon lange vor der russischen Gefahr direkt an der NATO-Grenze und tun auch was dagegen. Aber anscheinend für Herrn Kurbjuweit nicht genug. Nebenbei: Vor dem MIK warnte einst US-Präsident Dwight D. Eisenhower, derselbe übrigens, der einst ebenso "erklärte, er wolle die Idee eines islamischen Dschihad gegen den gottlosen Kommunismus voranbringen. „Wir sollten alles nur Denkbare tun, um diesen Aspekt des ‚Heiligen Krieges‘ hervorzuheben“ äußerte er im September 1957 bei einem Treffen im Weißen Haus, bei dem auch Frank Wisner, Allen Dulles, William Rountree, der Stellvertretende Staatsekretär für den Nahen Osten, und Mitglieder des Vereinigten Oberkommandos anwesend waren.“ (Quelle: Tim Weiner "CIA - Die ganze Geschichte" (dt. Ausgabe) Fischer Verlag, Frankfurt/Main, 2008; S. 192) Aber wen interessiert's?
Mir fällt dazu immer wieder ein, was ich schon mehrfach zitierte: Das Prinzip "Menschenrecht bricht Staatsrecht", das Adolf Hitler in "Mein Kampf" beschrieb. Aber das schert die heutigen selbsternannten Menschenrechtskrieger und Kriegshetzer nicht, wenn sie andere Staaten und Regierungen ins Visier nehmen im Namen der Menschenrechte, wenn sie propagandistisch Kriege begleiten, deren Katastrophen und Opfer sie dann zum Ruf nach noch mehr Krieg benutzen. Sie handeln weiter nach dem, was vor Hitler schon 1918 der deutsche Prinz Max von Baden in seiner "Denkschrift über den ethischen Imperalismus" forderte: "Eine so ungeheure Kraft, wie wir sie in diesem Kriege entfaltet haben, muss sich vor der Welt ethisch begründen, will sie ertragen werden. Darum müssen wir allgemeine Menschheitsziele in unseren nationalen Willen aufnehmen." (zitiert nach "Europastrategien des deutschen Kapitals 1900-1945", herausgegeben von Reinhard Opitz, S. 433)." Die dahinter liegenden Interessen können oder wollen die Vertreter der deutschen Kriegsjournaille wie Kurbjuweit nicht erkennen. Selbst wenn sie es, warum auch immer, nicht können, entlastet sie das nicht von dem Vorwurf des Aufrufes zu einem Verbrechen, wenn sie verlogen nach einem "gerüsteten Pazifismus" rufen.
Das ist auf jeden Fall bedenkenswert. Ich spreche im Zusammenhang mit dem Krieg in und gegen Syrien und dessen Folgen immer vom größten Verbrechen in der jüngsten Menschheitsgeschichte seit dem späten 20. Jahrhundert.
Ich weiß wirklich nicht, was da nicht zu verstehen ist und zu viel verlangt sein soll.
Ihr Post ist ein Stück Öffentlichkeit, Herr Springstein - egal, wie groß oder klein der Rahmen sein mag. Und da ist es Unsinn, Angehörige dieser Öffentlichkeit aufzufordern, zu bitten oder was auch immer, sich einer Diskussion zu enthalten. Auch, wenn die Chose einen Beziehungsaspekt hat. Das bleibt in einem überschaubaren Forum nicht aus.
Immerhin könnte ich ja auch hier die Kommentarfunktion zu Texten von mir blockieren.
Klar könnten Sie das. Habe ich auch schon mal →gemacht - allerdings nicht in Blockierabsicht, sondern um die Moderation nicht auf den Plan zu rufen.
Woraufhin ein Gschaftlhuber in Mexiko →beschloss, das erfordere eine sofortige Diskussion. Erwecken Sie bei jemandem den (durchaus subjektiven) Eindruck, Sie wollten ihm das Maul stopfen, und Sie werden viel Spaß mit ihm haben.
Gemeldet worden bin ich auch schon mehrfach - von wem auch immer. Bisher sagt meine Erfahrung mir allerdings, dass es sich in einem solchen Fall lohnt, die Sache der Moderation kurz und möglichst nachvollziehbar darzustellen. Wenn ich mal die gegenteilige Erfahrung mache, finden Sie mich bei Wordpress.
Es gibt nun mal diesen Meldeknopf, und es gibt auch eine Menge Missbrauch damit. Ändert aber nichts an meiner grundsätzlichen Position.
Und ich bleibe →dabei: wenn Sie meinen, dass es zu etwas gut ist, kommentieren Sie meine Beiträge ruhig. Und wenn nicht, dann eben nicht.
Das zu entscheiden ist nicht mein Bier, sondern Ihrs, als Leser.
P.S.: Ihnen ebenfalls ein erholsames Restwochenende.
Was ich im Kontext Syrien wirklich fürchte, ist das Fortschreiten eines Entgleisungsprozesses, der erhebliche Teile des arabisch/persischen Kulturraumes erfasst hat, und mit wachsender innerer und äußerer Beteiligung vorangetrieben wird. Möglicherweise wird daher mein von Ihnen zitiertes Statement in ein paar Jahren obsolet geworden sein. Möglicherweise wird es zu einer Endlösung kommen, die mit strategischen Kernwaffen durchgeführt werden wird.
Beteiligung Beteiligung und offenbar auch "Begeisterung"
Begeisterung mag es unter einigen Revolutionären in Syrien gegeben haben - anfänglich. Ich habe den Eindruck, die "Basis" dieser Bewegungen würde liebend gerne einen Reset-Knopf drücken, der sie auf 2010 zurückbeamte, wenn es einen gäbe. (Und das Regime hätte vielleicht gerne genauso einen Knopf.)
Selbst bei dunkelster Weltsicht aber ist ein nuklearer Weltuntergang für niemanden profitabel. Generell halte ich es für falsch, die Brutalität des Syrienkrieges, die ja gerade jetzt durchaus absichtsvoll auf unsere Fernsehbildschirme gezaubert wird, für singulär zu halten, oder ihr das Potenzial zur Singularität zu bescheinigen.
Auch mit vergleichsweise "einfachen", endogenen Mitteln sind in der jüngeren Geschichte schon relativ schnell Hunderttausende von Menschen umgebracht worden.
Ergänzung zu Das eine solche offizielle Einrichtung natürlich nicht darauf verzichtet, Russland sowas wie Heuchelei zu unterstellen, na geschenkt. Das wäre auch verwunderlich, wenn da snicht geschehe.
Gerade auch noch bei einer Autorin aus der bundesregierungsfinanzierten Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) wäre es verwunderlich, wenn das nicht geschähe. Und natürlich ist Russland nicht neutral, wenn es sich an seine vertraglichen Pflichten gegenüber Syrien hält und versucht, das (noch) gültige internationale und Völkerrecht gegenüber jenen zu verteidigen, die die Welt nicht erst seit 2001 neu ordnen wollen. Die gescheiterten, weil vom Westen und seinen arabischen Verbündeten nicht gewollten diplomatischen Versuche Russlands bis 2015, den Krieg in und gegen Syrien zu beenden waren insofern neutral, weil soweit bekannt es dabei nie darum ging, ob Bashar al-Assad Präsident Syriens bleibt oder nicht, während der Westen samt seiner arabischen Verbündeten und seiner islamistischen Knechte Assads Rücktritt oder Sturz zum Ziel und zur Bedingung für ein Kriegsende machten und machen. Und nicht Russland führt Krieg im Namen von Menschenrechten, Demokratie und Freiheit, es bedient sich eben nicht der verlogenen westlichen Moral.
Die Frage ist berechtigt und die Antwort eigentlich einfach: Es ist eben der alte Imperialismus in neuem Gewand und die vermeintlich ach so freien Medien in den imperialistischen Hauptländern, deren herrschenden Kreise diese zerstörerischen Kriege führen und führen lassen, sind schon aufgrund ihrer kapitalistischen Eigentums- und Einflüssverhältnisse (letzteres bei den öffentlich-rechtlichen Medien) Teil des Herrschafts- und Machtsystems dieser Länder (siehe u.a. hier Erläuterungen dazu von Uwe Krüger). Da muss Kriegspropaganda nicht mal verordnet werden. Wer nicht mitmacht, dem wird im Namen des "Tendenzsschutzes" gekündigt, ganz einfach ist das. Aber das ist auch nichts Neues.
Das ist wohl richtig.
Ja, zumindest achten sie treu darauf, dass niemand ihre "Wahrheit" oder was sie dafür halten in Frage stellt. Und wer das tut oder versucht, na der bekommt es aber zu lesen. Mit Abstand betrachtet eigentlich lustig.
Fakt ist auf jeden Fall, dass alles mit zuerst friedlichen Protesten begann, die durch die militärische Gewalt des Assad-Regimes eskalierten.
Bei solchen von Ihnen aufgestellten oder zitierten Fakten, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn Hans inzwischen allergisch darauf reagiert, nach all seinen informativen Beiträgen inkl. interessanter Links. Sie, Magda, betreiben einen sehr verkürzten Faktencheck, der viele Ereignisse davor, dazwischen & danach auslässt _ wie es gerade in Ihr Weltbild passt.
Der von Ihnen verlinkte Blog ist sehr einseitig ausgerichtet, fällt Ihnen das eigentlich nicht auf?Wenn Sie mögen, lesen Sie doch mal als konträre Zusammenfassung der anfänglichen Ereignisse in SY diese Analyse. Danach wägen Sie mal ab, welche Interpretation realistischer ist & sich eher mit der medialen Beobachtung deckt, die jenseits der Kriegstreiberpresse zu lesen war.
Und natürlich kochte der Westen auch sein Süppchen usw. usw. Und die Russen kochten auch.
Dazu fällt mir nur ein: >>If you can´t stand the heat, don´t stay in the kitchen<< _ sprich: Wenn Sie keine Lust haben, die Rezepte zu studieren, dann lassen Sie es doch einfach bevor Sie inhaltsleere Sätze in die Tasten hauen. Es braucht keine außergewöhnliche Intelligenz, um zu begreifen, dass die Mittel | Maßnahmen | Intrigen, derer sich die reichen westlichen Staaten samt ihrer arabischen & türkischen Partner bedienen um ihre Interessen durchzusetzen bei weitem seitens RU oder CH bzgl. Perfidie & Kaltschnäuzigkeit nicht annähernd erreicht werden können bzw. zu toppen sind.
Die geläufige Relativierung zwischen den Maßnahmen der Koalition USA|GB|FR|BRD|TR|SA|JO|KT contra RU ist nicht nur unangebracht sondern verwischt den Blick für die Verantwortlichen des dortigen Krieges, der nur deswegen so lange dauert, weil Islamisten | Extremisten | Söldner dort für v.g. Koalition tätig sind.
Das Tragische ist, dass es in Syrien eine reelle Chance zu mehr Demokratie gegeben hätte _ gerade mit B. Assad _ doch gerade das war ganz offensichtlich nicht im Interesse der o.g. Koalition, wenn auch aus unterschiedlichen Interessensgründen. RU hat von Beginn des Konfliktes | Krieges immer wieder betont, dass das syrische Volk über die zukünftige Regierung entscheiden soll & keine Kriegstreiber, Kriegsprofiteure oder sog. ´moderate Islamisten´, die alle miteinander wenig Sinn & Feingefühl für Toleranz & Respekt in einer seit je her multiethnisch wie multireligiös geprägten Region aufweisen.
"Begeisterung" war auch eine eher sarkastisch gemeinte Umschreibung für den Umstand, dass eine generelle Unfähigkeit herrscht, das Betreiben und Herstellen von Zuständen, die "eigentlich" "so" "niemand möchte", einfach bleiben zu lassen.
Und das Tückische an einem Entgleisungsprozess besteht darin, dass ein Prozess entgleist, den "man" glaubt(e), steuern zu können, der dann aber eine Eigendynamik entwickelt, die nicht mehr beherrschbar ist.
Unwissenheit ist MM nach zu entschuldigen _ Ignoranz dagegen nicht. Erst recht nicht die 1000%-Überzeugten der UBAWUSUW (UNSEREBESTEALLERWELTEN&SYSTEME&WERTE). Diese Ideologie gab es schon zu oft & ist nie gut ausgegangen.
Nur sind sich die GUTEN hier t.w. offensichtlich über ihre Fürsprache nicht bewusst. Erstaunlich & frustrierend, dass gerade in den Ländern mit den ang. besten Schulen & Unis Bürger hervorgehen, die offensichtlich bis zum Äußersten bereit sind, im Sinne ihre Interessen zu gehen, notfalls auch mit militärischr Gewalt Gleichzeitig sind es auch die Länder, in denen die Einwohner die größte Angst vorm Sterben haben. Da passt etwas nicht zusammen….
Ihre vorgezeigte Highländer-Mentalität (es kann nur einen geben) ernst - statt lustig - zu betrachten, ist mir nicht möglich.
Kompetenz & "Wahrheit" benötigen diese Pose nicht - ihre autoritäre Aufgeblasenheit entlarvt sie regelmäßig als Gläubige, wo Zweifel (Hinterfragung) angesagt wären.
"Dazu war es aber notwendig, nicht etwa nun die Gewalt als solche zu propagieren, sondern es war notwendig, dem deutschen Volk bestimmte außenpolitische Vorgänge so zu beleuchten, dass im Gehirn der breiten Masse des Volkes ganz automatisch allmählich die Überzeugung ausgelöst wurde: Wenn man das eben nicht im Guten abstellen kann, dann muss es mit Gewalt abgestellt werden; so kann es aber auf keinen Fall weitergehen."
…..erklärte Adolf Hitler am 10. November 1938, als die Synagogen noch brannten,,,,,,
http://www.heise.de/tp/artikel/44/44035/1.html
Hallo JR,
als Ausnahme mal ein Kommentar von mir an Sie, den ich im Kontext wichtig finde. Wo ist das Problem, wenn ein Blogger|Kommentator einem anderen signalisiert: >>Hej, Du nervst mich mit Deinen verkürzten Sichtweisen, bitte äußere Dich nicht mehr zu meinen Kommentaren & Blogs.<<
Wir beide haben doch seit geraumer Zeit festgestellt, dass wir weder auf politischer noch menschlicher Ebene eine bereichernde Streitkultur auch sachlicher oder fachlicher Ebene pflegen können. Ich habe kein Problem damit, Sie auch nicht & wir meiden uns im Grunde ganz harmonisch _ oderrr?
Stellen Sie sich nun mal vor, ich würde im Thread Ihrer Blogs permanent unqualifizierten Faktencheck posten _ würde Ihnen das gefallen oder Sie irgendwann nerven? Ist schon klar, dass Sie anders reagieren würden als Hans _ nämlich gar nicht.
Ist eine ehrliche Reaktion beleidigender als keine?
OT: Ich erwarte keine Antwort!
Hallo Hans,
noch kurz eine Geschichte zu den Sanktionen, die leider auch zu oft durch die UN bestätigt werden, was in den meisten Fällen nicht nachvollziehbar ist.
Auch Rest-Jugoslawien (damals Serbien & Montenegro) wurde seit 1992 mittels eines UN- Beschlusses sanktioniert & das umfasst auch IMMER Medikamente & Energieressourcen neben den Importprodukten für Landwirtschaft & Industrie, von denen wiederum Arbeitskräfte & für viele Selbstversoger die Existenz gekoppelt war. Über dieses Handelsembargo hinaus, wurden Sportler wie Kulturschaffende von sämtlichen Wettbewerben & interaktiven Veranstaltungen ausgeschlossen.
Warum seinerzeit Serbien & Montenegro nicht schneller in die Knie ging, lag auch an der Solidarität der unmittelbaren Nachbarn, insbesondere Griechenland, die trotz EU-Mitglied die vielen Schmuggelrouten übersahen, natürlich nicht immer ganz uneigennützig.
Perfekt wie die Kriegstreiber lernen & dann agieren, haben sie die Nachbarländer Syriens _ bis auf Libanon _ im Griff. Damit war die Umgehung des Embargos für die Bevölkerung äußerst eingeschränkt, verstärkt durch die kriegerischen Handlungen.
Es ist eigentlich nicht schwer zu erkennen, aus welchen Gründen es gelingt, die Machthaber im Nahen Osten , die ausnahmslos Muslime sind, gegen andere muslimische Kollegen zu intrigieren . MM nach kooperieren USA |GB| FR |BRD ausnahmslos mit chauvinistischen Königshäusern & einer nicht minder feudalorientierten Regierung, weil alles andere ihren geostrategischen Interessen gar nicht willkommen wäre. Im Endeffekt passt jeder Fales State besser in ihr Konzept als eine einigermaßen autonome Regierung; auch wenn sie demokratische Ansätze hätte.
Nicht schwer zu erkennen, aber für viele schwer zu begreifen….
Das ist wohl wahr. Und die von Ihnen zu Recht so bezeichnete Liga der >>Nichtsmerkeler<< vom Wahrheitsministerium lustig zu nehmen, das gelingt mir leider auch wenig, auch weil die Themen, um die es eigentlich geht, zu ernst und bitter sind, dass mir meist dabei das Lachen vergeht.
Ich habe heute bei einer Pressekonferenz gehört, dass die Bildungsausgaben in D unterhalb des Durchschnitts der OECD liegen. Das könnte manches mit erklären, entschuldigt aber nichts.
Liebe MM,
da hast Du völlig Recht. Das gehört zu dem Drehbuch solcher Interventionen und Kriege, das ich 2012 u.a. für Ossietzky unter dem Titel "Vorgestern Jugoslawien, heute Syrien" beschrieben hatte. Auf der Freitag-Plattform habe ich 2013 daraus zitiert.
Ich befürchte, dass es sich bei den ignoranten Möchtegern-"Gutmenschen" immer öfter um Nichterkennen- und Nichtbegreifenwollen unabhängig vom formalen Bildungsniveau handelt.
Nachtrag: Bereits 2012 wies ich auf eine interessante Analyse der russischen Position zu und in Syrien hin:
" ... Der russische Außenminister warnte angesichts der sich zuspitzenden Lage in Damaskus und Aleppo, dass die Vereinbarungen von Genf nicht realisierbar seien, solange verschieden Seiten daran arbeiteten die Spannungen im Syrienkonflikt zu erhöhen. Die Gefahr wächst, dass eine Verschlechterung der Lage in Syrien die Destabilisierung in der gesamten Region nach sich zieht.
Am 2. August 2012 gab der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, bekannt, dass der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga, Kofi Annan sein Mandat, dass am 31. August ausläuft nicht weiterführen wird. Als Grund für seinen Rücktritt gab Annan die geringe internationale und regionale Unterstützung für den dringend notwendigen friedlichen, politischen Machtwechsel in Syrien an. Moskau bedauerte die Entscheidung Kofi Annans und betonte, dass trotzdem keine Minderung der internationalen Anstrengungen in der Lösung der Krise in Syrien zugelassen werden darf.
Russland lehnte gleichzeitig den auf Initiative der Vereinigten Staaten gefassten, nicht bindenden Beschluss der 66. Tagung der UNO-Vollversammlung zur „Situation in der Syrischen Arabischen Republik“ mit der Begründung ab, sie verheimliche die offene Unterstützung der bewaffneten Opposition und trage nichts dazu bei einen friedlichen Weg zur Lösung der Krise im Interessen des syrischen Volkes zu finden. Der ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, W.I. Tschurkin, bezeichnete den Beschluss der Generalversammlung, als eine Verletzung der UNO-Charta und unter Umgehung des Sicherheitsrates eine Einmischung in seine Kompetenz. Dieser Beschluss wiedersprach den Anforderungen an die internationale Mitwirkung zur Verwirklichung sowohl des Plans von Kofi Annan als auch der Genfer Vereinbarungen und ruinierte die Aussichten einen Prozess der politischen Regelung aufzunehmen. Die russische Seite beharrte darauf, dass die Teilnehmer der Genfer Erklärung weiterhin die Verantwortung für die Erfüllung aller Bestimmungen dieses Dokumentes haben und ein deutliches Signal zu Gunsten der Beendigung der Gewalt geben müssen. In dieser Situation gewinnt die UNO-Anwesenheit in Syrien, als einzige unabhängige Quelle der objektiven Information über die Sachlage im Land und als wichtiges Instrument zur Verwirklichung des Plans von Kofi Annan und des Genfer Kommuniques besondere Bedeutung, denn beide bleiben Orientierungspunkte für die friedliche Lösung der syrischen Probleme."
Nachtrag zu Aleppo, das westliche Menschenrechtskrieger gern retten möchten:
23.06.2012: Einblicke in den Propagandakrieg gegen Syrien
27.07.2012: Aleppo soll das neue Benghasi werden
14.08.2012: Nachträge zum Aleppo-Text vom 27. Juli
04.09.2012: Aleppo wurde nicht Benghasi
25.11.2012: Interventionspläne nicht vom Tisch: "... Da gibt es bereits exakte Pläne. Der Schwerpunkt einer Intervention solle auf Aleppo, Syriens Wirtschaftszentrum und zweitgrößte Stadt des Landes, gelegt werden. Die oppositionelle Freie Syrische Armee kontrolliere bereits große Bereiche des Gebiets zwischen Aleppo und der türkischen Grenze, schreiben die Autoren, deshalb könnten dort die türkischen Truppen »mit amerikanischer Unterstützung« ganz einfach einen Korridor für humanitäre Hilfe, aber auch für den militärischen Nachschub (wer erzählt da ständig, daß die Aufständischen nur mit Kalaschnikows und Mistgabeln gegen das Assad-Regime kämpfen?) schlagen. ..."
06.09.2013: Unbeantwortete Fragen und ignorierte Zweifel
09.02.2014: Kaum Aussichten auf Frieden
09.02.2016: "Merkels Heucheln und der Kampf um Aleppo": "... Einer der wenigen Berichte darüber, wie die nordsyrische Stadt von den „Rebellen“ erobert wurde, stammte von dem Fotografen Carsten Stormer und wurde im März 2013 im Magazin The Germans veröffentlicht (online hier) . Er beschrieb u.a., wie der Krieg im Juli 2012 nach Aleppo getragen und die Stadt zum Schlachtfeld gemacht wurde: „Wochenlang haben die Aufständischen den Angriff auf Aleppo geplant. Bis Ende Juli 2012 war die Stadt von Kämpfen weitestgehend verschont geblieben. Nur in manchen Stadtteilen, wie Salah Eddine, kommt es täglich zu Massendemonstrationen und Zusammenstößen zwischen Regierungsanhängern und Opposition.“ Gerade in der Zweimillionen-Einwohnerstadt Aleppo wohnten viele Regimefreunde und reiche Kaufleute, die vom Regierungsapparat profitierten und ihn noch immer unterstützten, berichtete Stormer vor drei Jahren. Auch davon, dass die in die Stadt eindringenden „Rebellen“ nagelneue Waffen auch westlicher Produktion mitbrachten und vor ihrem Untertauchen in den Stadtvierteln ihre Kampfanzüge gegen zivile Kleidung eintauschten. Die „Revolution“ habe Aleppo erst spät erreicht, meinte der Fotograf nicht ohne Sympathien für jene, die vermeintlich nur gegen die Unterdrückung durch das Assad-Regime und für die Freiheit kämpften. Es sei die Stadt gewesen, „von der viele glauben, dass das Regime zusammenbricht, wenn sie fällt“. Das dürfte nicht der einzige Irrtum derjenigen gewesen sein, die diesen Krieg anzettelten, und jener, die ihn führten und führen. ..."
Dazu auch das von 2013: • Aleppos Bürger versuchen, die islamistische Herrschaft zu verhindern (Al Monitor, 18.2.2013)
Ach ja, da wäre noch der erwähnte Jürgen Todenhöfer. Im Interview mit der russischen Nachrichtenagentur Sputnik sagte er derzufolge u.a.: "... dass ich nicht nur mit diesem Interview, sondern auch mit anderen Stellungnahmen, die ich jetzt von meiner Syrienreise wieder mit zurückgebracht habe, das Weltbild des Mainstream störe. Dieses Weltbild besteht darin, dass man sagt, in Syrien führt im Grunde nur eine Seite Krieg, nämlich die Regierung und die Russen. Aber wenn das wahr wäre, dass es nur von einer Seite ausgeht, dann wäre dieser Krieg längst beendet. Die Wahrheit ist, dass zwei Seiten einen brutalen Krieg gegeneinander führen.
... es gibt keine anständigen Kriege. Und ich halte auch Bombardierungen für falsch, egal wer sie macht, das macht für mich keinen Unterschied. Denn von einem Flugzeug aus können Sie überhaupt nicht erkennen, ob in einem Haus Rebellen, Terroristen oder Zivilisten sind — und dadurch ist ein Großteil der Opfer zivil. Und deswegen bin ich gegen Bombardierungen, aber ich sage auch, wenn nur eine Seite Krieg führen würde, dann wäre dieser Krieg längst zu Ende.
In West-Aleppo, wo die Regierung herrscht, sind seit dem Bruch des Waffenstillstandes im Übrigen auch über hundert Menschen getötet worden. Nur innerhalb der letzten 14 Tage. Darüber spricht hier kein Mensch. Das heißt, auch die Rebellen schießen zurück und es gibt einen ganz einfachen Beweis dafür, dass beide Seiten mit derselben Brutalität kämpfen. ... Und das heißt auch, dass die Berichterstattung, die wir hier im Westen über diesen Krieg bekommen, völlig falsch und einseitig ist und dass die Berichterstattung ein Teil des Skandals ist. Wenn dann jemand so wie ich hingeht und fragt und Antworten bekommt wie: „Aber natürlich kriegen wir Waffen von den Amerikanern, auf welchen Wegen auch immer“ — dann gibt es natürlich ein riesiges Geschrei. Weil der Westen nicht will, dass sein Weltbild, also — hier die guten Bomben, da die bösen Bomben — gestört wird. ...
Ich bin gegen diesen Krieg, weil es keine anständigen Kriege gibt. Ich muss aber sagen, und das ist mir sehr wichtig, diese Unterstützung von Rebellen durch westliche Staaten ist völkerrechtswidrig. Das kommt einem Angriffskrieg gleich, das ist ein Kriegsverbrechen. Niemand hat das Recht, irgendwelchen Rebellenorganisationen in einem souveränen Staat Waffen zu liefern. Das ist verboten, es ist ein Verbrechen. Dass die, denen ich das vorwerfe, ein Verbrechen zu begehen, indem sie Rebellen und auch Terroristen, manchmal auch nur indirekt, mit Waffen zu beliefern, dass die dann aufschreien, ist völlig normal und, wenn Sie wollen, auch von mir beabsichtigt. ..."
Todenhöfer lässt aus, wer diesen Krieg begonnen hat. Ich habe darauf bereits mehrfach hingewiesen. Aber er hat natürlich Recht: "Dieser ganze Krieg ist Scheiße!" Und am beschissensten sind die, die ihn begonnen haben! Und das war nicht Russland, nit Putin, und auch nicht der syrische Präsident Bashar al-Assad. Das ist Fakt!