TV-Tipp: Alles Berkut oder was?

Ukraine/Maidan Während die Staatsstreichregierung in Kiew behauptet, dass Einheiten wie die "Berkut" die Todesschüsse Ende Februar abgaben, kommen ausgerechnet aus der ARD Zweifel daran

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Die per Staatstreich im Februar 2014 an die Macht gekommene Regierung in Kiew behauptet, Angehörige der Spezialeinheit "Berkut" hätten vom 18. bis 20. Februar die tödlichen Schüsse auf Protestierende und Polizisten in Kiew abgegeben. "Neun Angehörige der ukrainischen Sondereinheit Berkut sind laut dem amtierenden ukrainischen Generalstaatsanwalt Oleg Machnitski wegen des Verdachts festgenommen worden, am 20. Februar auf der Institutskaja-Straße in Kiew Menschen erschossen zu haben." Das meldete u.a. die Nachrichtenagentur RIA Novosti am 3. April 2014. Nicht nur die Tatsache, dass Machnitski Mitglied der rechtsextremen Partei Swoboda ist, die auf dem Maidan-Platz tonangebend und führend an den gewalttätigen Auseinandersetzungen beteiligt war, bietet Grund für Zweifel an diesen "offiziellen" Behauptungen.

Ausgerechnet aus der ARD, die sich in der Ukraine-Berichterstattung alles andere als objektiv zeigte und zeigt, kommen nun weitere Hinweise, die zeigen, dass Zweifel berechtigt sind. Darüber wird die Sendung Monitor des WDR am heutigen 10. April ab 21.45 Uhr berichten. In der Pressemitteilung dazu heißt es u.a.:
"Nach Recherchen des WDR-Magazins MONITOR (Donnerstag, 21.45 Uhr, im Ersten) erscheint es unwahrscheinlich, dass die tödlichen Schüsse auf Demonstranten ausschließlich von Seiten des alten Regimes ausgingen. Generalstaatsanwaltschaft und Übergangsregierung hatten sich auf einer Pressekonferenz vor einer Woche dahingehend festgelegt. Zwölf Mitglieder der mittlerweile aufgelösten Spezialeinheit „Berkut“ wurden festgenommen und als Hauptschuldige präsentiert. Ein hochrangiges Mitglied des Ermittlerteams der ukrainischen Regierung, der an den Untersuchungen beteiligt ist, zieht die Aussagen der Generalstaatsanwaltschaft in Zweifel. Der Ermittler, der anonym bleiben will, berichtet MONITOR: „Meine Untersuchungsergebnisse stimmen nicht mit dem überein, was die Staatsanwaltschaft in der Pressekonferenz erklärt hat."

mit Zusatzinfo zum Nachsehen und -lesen (siehe Info-Kasten) am 14. April 2014 aktualisierter Text

Sendezeit:

10.04.2014
21:45 - 22:15 Uhr

im Ersten

Hier kann der Beitrag nachgesehen und auch nachgelesen werden

Ich habe bereits am 26.2.14 auf entsprechende Zweifel hingewiesen: "Wer hat die Toten von Kiew auf dem Gewissen?"

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Hans Springstein

Argumente und Fakten als Beitrag zur Aufklärung (Bild: Eine weißeTaube in Nantes)

Hans Springstein

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden