Zum Tag der Befreiung in Treptow

8. Mai Wie in den letzten Jahren war ich auch diesmal Anfang Mai am sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow

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Es ist für mich in den letzten Jahren zur guten Tradition geworden, Anfang Mai zum sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow zu gehen. Es ist mir ein Bedürfnis geworden, am 8. Mai, dem Tag der Befreiung, oder am 9. Mai, dem Tag des Sieges, wie er in Russland gefeiert wird, an dem Ehrenmal diejenigen zu ehren, die entscheidend mithalfen, Europa vom deutschen Faschismus zu befreien und dafür ihr oft junges Leben ließen. Es ist mir auch deshalb wichtig, weil es Deutsche waren, die die Sowjetunion überfielen, Millionen Menschen töteten, das Land verwüsteteten. Dazu gehörte auch mindestens einer in deutscher Uniform aus meiner Familie.

In diesem Jahr fuhr ich am 8. Mai nach Treptow, am Vormittag, und traf mich mit einigen, die ich kannte oder grad kennenlernte. Ich war gespannt, wieviel Menschen an diesen Ort kommen, weil traditionsgemäß Menschen aus Russland und den ehemaligen Sowjetrepubliken den 9. Mai als Tag des Sieges feiern. Und es ist in diesem Jahr kein sogenanntes rundes Jubiläum wie im vergangenen Jahr gewesen, als der 70. Jahrestag des Sieges über den Faschismus gefeiert werden konnte.

Es waren tatsächlich diesmal weniger Menschen da an diesem sonnigen Maitag, wahrscheinlich aus beiden Gründen. Aber wir waren auch relativ früh in Treptow und nach uns kamen immer mehr zum Ehrenmal, um der Gefallenen der Sowjetarmee, der Roten Armee, zu gedenken und sie zu ehren. Und wieder waren es alle Generationen, mehr Russen als Deutsche, Jugoslawen und andere, ehemalige Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR und Veteranen der Roten Armee. Als wir gegen 13 Uhr gingen, wurden es immer mehr. Ach ja, und diesmal sah ich auch einen Kranz der Botschaft der Ukraine, niedergelegt in dem Pavillon unter dem Soldaten der Roten Armee mit dem Kind auf dem Arm. Das, finde ich, ist ein gutes Zeichen, wenn auch ein kleines.

Fotografische Impressionen vom 8. Mai 2016 (alle Fotos von mir) sind zum Beitrag in meinem Blog Argumente & Fakten zu sehen, da mir die Fotoregeln selbst eigene Fotos betreffend auf freitag.de leider zu kompliziert sind. Das reicht, wenn ich sie bei blogspot ablege.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Hans Springstein

Argumente und Fakten als Beitrag zur Aufklärung (Bild: Eine weißeTaube in Nantes)

Hans Springstein

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