Ende der deutschen Anomalie?

Mehr Gerechtigkeit wagen und den Aufschwung festigen Vielleicht die Formel für einen neuen Konsens, der die Ära permanenten Lohndrucks hinter sich lässt
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Ungewohnte Zahlen sind zu lesen, erstaunliche Töne sind zu hören. Das Land, das in einer Dauerstagnation versunken schien, bewegt sich doch. Erstmals seit langer Zeit steigen in diesem Jahr nicht nur Gewinne und Exporte, sondern auch die Beschäftigung und die inländischen Investitionen in nennenswertem Umfang. Wer allerdings jetzt schon von einem nachhaltigen Aufschwung spricht, vergisst die beiden entscheidenden Komponenten: steigende Löhne und neue Einsichten im Establishment. Nur wenn bei den bisherigen Reformpredigern und Lohndrückern die Bereitschaft wächst, den Spielraum für höhere Masseneinkommen tatsächlich zu nutzen, wird die Basis des Aufschwungs breiter.

Signale, die in diese Richtung deuten, sind durchaus zu vernehmen. Angemessen