Agenda 2010: Gerhard Schröders ungehaltene Bundestagsrede

14. März 2003 Vor 20 Jahren präsentiert der damalige SPD-Kanzler seine berüchtigte „Agenda 2010“. Hans Thie, seinerzeit Wirtschaftsredakteur des „Freitag“, schrieb eine Gegenrede für den Fall, dass Schröder innenpolitisch zur Vernunft käme
Exklusiv für Abonnent:innen | Aktualisiert am 14.03.2023, 14:00
Gerhard Schröder stellt seine Agenda 2010 vor
Gerhard Schröder stellt seine Agenda 2010 vor

Foto: Kurt Vinion/Getty Images

Kein Blut, kein Schweiß, keine Tränen

Herr Präsident! Meine Damen und Herren!

Dass wir in Deutschland, in Europa und in der Welt vor großen und zum Teil ganz neuen Herausforderungen stehen, muss niemand mehr betonen. Unmittelbar vor uns liegt die Aufgabe, die Irak-Krise friedlich zu lösen. Natürlich können wir diejenigen, die Saddam Hussein zum Anlass nehmen, um ihre Politik der Vorherrschaft und der globalen Ressourcenkontrolle durchzusetzen, letztlich nicht an einem Angriff hindern. Um so mehr werden wir alles tun, was in unserer bescheidenen Macht steht. Sie können versichert sein, dass wir die Lehren aus unserer Verstrickung in die Bombardierung Jugoslawiens vor vier Jahren, im Frühjahr 1999, gezogen haben. Nie wieder darf sich die Atlantische