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Zwischen Chorgebrüll und Metaphernfluss Das Staatsschauspiel Dresden glänzt mit einem gesellschaftskritisch engagierten Spielplan
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Seit er vor zwei Jahren in der Orestie erstmals die Bühne erstürmte, ist der mehr als dreißigköpfige Laienchor das Markenzeichen des Dresdner Staatsschauspiels. Seine Mitglieder befinden sich allesamt freiwillig oder durch Arbeitslosigkeit im beruflichen Ruhestand. Das gab seinem Auftritt als "Volkes Stimme" in der umstrittenen Inszenierung von Hauptmanns Die Weber seine Eindringlichkeit, gerade weil der von ihm gebrüllte krude Meinungsmix zu Demokratie, Arbeitslosigkeit und politischer Verantwortlichkeit voller ohnmächtiger Gewaltphantasien und rechter wie linker autoritärer Gedanken steckte.

Nun kam der Chor in Stephan Suschkes Inszenierung der Lysistrata, dem antiken Antikriegsstück, in dem die Frauen ihre Männer mit Liebesentzug zur Beendigun