Theater nach der Zeitenwende

Vom Sozialismus reden, heisst im Kapitalismus leben Jurij Brezans "Krabat" und Jürgen Eicks "Die neuesten Leiden des jungen W." in Senftenberg uraufgeführt
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Lange haben sich ostdeutsche Theater vor allem an Rückblicken abgearbeitet und im Spannungsfeld von unbegriffenem Alten und unbekanntem Neuen auf die Suche begeben. Für eine Generation von Theaterbesuchern, die in der DDR groß geworden ist, gab es zwischen Magdeburger Osterkundung und Cottbusser Zonenrandermutigung vieles wieder oder neu zu entdecken. Neben Er- oder Verklärungen wurden aber vor allem Fragen gefunden: Wie waren wir? Wie wurden wir, wie wir sein/nicht sein wollten? Warum kam alles so, wie wir es uns nicht dachten?

Mittlerweile rücken die Probleme in der neuen Gesellschaft stärker in das Interesse von Theaterleuten, die zwar noch immer für ihr im doppelten Wortsinn altes Publikum spielen, die sich aber auch den Erfahrungen und Forderungen ein