Verblendete Spione

Geheimdienst Zwei Briten untersuchen, wie der MI5 bis 1950 Exilanten ausspähte. Unsere Autorin ist ein Kind dieser Zeit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2015
Ankunft eines Flüchtlingsboots an der London Bridge 1938
Ankunft eines Flüchtlingsboots an der London Bridge 1938

Foto: London Express/Getty Images

Vor mir liegt die Untersuchung zweier Engländer, die alles durchforstet haben, was von der Überwachung jener Flüchtlinge geblieben ist, die ab 1933 nach Großbritannien kamen. Natürlich habe ich zuerst im Register nachgeschaut, ob ich die Namen meiner Eltern finde, denn ich bin in der Beobachtungsphase in England gezeugt worden – von Exilanten, nicht Emigranten. Diese Unterscheidung war ihnen wichtig, sie waren Verfolgte und keine Opfer. Wer aus politischen Gründen sein Heimatland verlassen hatte, wollte nicht ein- beziehungsweise auswandern, sondern für die Befreiung seines Landes kämpfen und so bald wie möglich zurückgehen. Was meine Eltern getan haben und ich bis heute ziemlich verrückt finde.

Ich finde ihre Namen in der Liste n