Ich nehme mein Haus nicht mit

Werner Schroeter Der große Regisseur Werner Schroeter ist tot. Der "Freitag" brachte vergangenen Mai das folgende Gespräch über seine Art zu leben
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Der Freitag: Herr Schroeter, wie stehen Sie zur Sesshaftigkeit?

Werner Schroeter:

Um es witzig auszudrücken: Ich fühle mich wie Richard Kimble auf der Flucht und schleppe immer diverse Taschen und Tüten mit mir herum. Diese Fluchttendenz weg von umschlossenen Orten hatte ich schon in jungen Jahren. Da ich es nicht ertrage, eingemauert zu sein, treffe ich Menschen lieber in öffentlichen Lokalen als in deren Wohnungen. Wenn man Unterwegssein nur noch als Flucht begreift, bekommt es etwas Düster-Melodramatisches, wenn nicht sogar Tragisches. Aber dieses Gehen, wohin man möchte, das ist weniger Flucht denn Suc­­he. Abgesehen davon fühle ich mich draußen einfach wohler.

Stimmt Sie Aufbruch immer positiv?

Auch in schwierigen Lebenssituationen, und d