Problem der Mitte

Stereotypen bringen Quoten Dem Fernsehen fällt es schwer, die Komplexität der Einwanderungsgesellschaft zu vermitteln
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Nicht erst seit gestern ist Deutschland ein Einwanderungsland. Dennoch tun sich die Medien, vor allem das Fernsehen, schwer, ein differenziertes Bild der Lebenswirklichkeit von Migranten zu zeichnen. Für Nachrichtensendungen sind nur Extreme eine Meldung wert. Ausländer tauchen überdurchschnittlich häufig als Kriminelle, Asylanten, Terrorverdächtige oder Fundamentalisten auf. Oder ihr gesellschaftlicher Erfolg wird überhöht. Da fällt das Herkunftsland eines Fußballers besonders häufig und Miss Germany erfährt zusätzliche Aufmerksamkeit, weil sie Deutschtürkin ist. Die Mitte, das Normale, die Alltagsrealität fehlen indessen. "Das Fernsehen agiert unterkomplex", resümierte Wilhelm Heitmeyer vom Institut für Konfl