Seine Schuhe hat er auf der rechten Seite auf Kopfhöhe neben die Isomatte gestellt. Auf der anderen Seiten stapelt sich Müll. Blaue Plastiksäcke, Bananenkisten und Plastikgeschirr. Er schläft auf dem Vorplatz des Flüchtlingscamps in Opatovac in Kroatien. 4.000 Menschen sollen hier Platz finden können, doch schon jetzt ist es so überfüllt, dass immer wieder Menschen draußen schlafen müssen, in kleinen Igluzelten oder auf dem Asphalt. Bis zu 10.000 Menschen erreichen täglich die serbisch-kroatische Grenze. Seit Ungarn die Grenzen geschlossen hat, flüchten die Menschen jetzt über Kroatien. Opatovac ist ein Transitcamp für Geflüchtete auf ihrem Weg von der serbischen Grenze nach Ungarn. Hier sollen sie medizinisch versorgt werden, etwas zu essen und einen Schlafplatz bekommen. Umgehend sollen sie dann mit Bussen an die ungarische Grenze gebracht werden. So der Plan der kroatischen Regierung.
Doch die Realität im Camp sieht anders aus. Bis zu vier Tage sollen die Geflüchteten in dem Camp verbracht haben. Stacheldrahtzaun und Soldatensorgen dafür, dass niemand das ehemalige Militärcamp verlässen kann. Kaum Informationen sollen sie erhalten haben, darüber, was gerade vor sich geht, wie lange sie noch warten müssen. Wenn die Flüchtenden dann das Camp wieder verlassen dürfen, um mit Bussen an die ungarische Grenze gebracht zu werden, kommt es regelmäßig zu Konflikten mit der Polizei. Eingesperrt hinter Metallgittern müssen sie oft stundenlang in der Sonne warten bis sie hinter das nächste Gitter dürfen und oder irgendwann in einen Bus geschleust werden. Die Behandlung der teils traumatisierten Menschen ist mehr als fragwürdig. Freiwillige Helferinnen und Helfer vor Ort berichten von dem Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray. Auch Kinder sollen Reizgas abbekommen haben. Soviel zu der europäischen Willkommenskultur.
Spontan organisieren ein paar junge Männer im Camp eine Protestkundgebung. Aus Isomatten werden Protestschilder: “Wo ist Europa?” steht auf einem Stück roter Isomatte. Sie beklagen die schlechten Bedingungen im Camp. “Wir sind keine Tiere”, steht auf einem anderen Schild. Kurzzeitig gehen sie in den Hungerstreik. Wenn es nicht genug Busse für den Transport gibt, dann würden sie eben laufen oder sich ein Taxi nehmen. Dass sie hier festgehalten werden verstehen sie nicht. Sie nennen das Camp ein Gefängnis.
Warmes Essen gibt es nicht. Nur eine Gruppe von 30 Aktivisten aus ganz Europa hat vor dem Camp zwei mobile Küchen aufgebaut und versorgt die ankommenden Flüchtenden rund um die Uhr mit Essen. Doch auch wenn sich die großen Organisationen vor Ort ihnen immer wieder persönlich für ihr Engagement bedanken, gern gesehen sind die Freiwilligen nicht. Das Rote Kreuz streicht ihnen am dritten Tag das Wasser zum Kochen. Das Wasser sei nur für eigetragene Organisationen. Polizeibeamte in zivil tauchen auf und wollen die Personalien von einzelnen Freiwilligen feststellen. Auch hier wieder die Begründung: Nur von der Regierung anerkannte Organisationen dürfen vor Ort helfen. Am fünften Tag werden sie von der Polizei aufgefordert den Vorplatz des Camps zu verlassen. Sie bauen ab und folgen einer Buskolonne, die gerade das Camp verlassen hat. Dort, wo die Flüchtenden hingebracht werden, ist die Situation wahrscheinlich auch nicht besser.
Humanitäre Katastrophen sind in vielen Fällen wie etwa in Opatovac auch karitative Katastrophen. Auch die großen Organisationen sind überfordert. Erschreckend ist, dass das Engagement der Zivilgesellschaft nicht angenommen wird oder gar gegen Aktivisten gearbeitet wird. In Opatovac sind ausschließlich Hilfsorganisationen mit einer Erlaubnis der Regierung gestattet. Sie arbeiten Hand in Hand mit der Polizei und den Behörden. Wenn Pfefferspray und Schlagstöcke zum Einsatz kommen, dann geschieht dies direkt vor ihren Augen. Das Rote Kreuz verteilt Carepakete, das UN-Flüchtlingshilfswerk gibt Decken aus und die Polizei gängelt die Flüchtlinge. Englisch sprechen die Polizeibeamten kaum. Wenn sie die Geflüchteten anschreien, dann auf kroatisch.
Unter den Helfern ist auch ein Flüchtender aus Syrien. Er hatte bereits im Exil gelebt, kehrte dann aber nach Syrien zurück um Kindern zu helfen, die nicht mehr zur Schule können, weil es diese nicht mehr gibt. Als seine Ersparnisse verbraucht waren, floh er nach Europa. “Die Kinder haben Dinge im Krieg gesehen, die nicht mal Erwachsene verkraften.” Umso unverständlicher ist es, wie wenig einfühlsam auf der Route der Flüchtenden mit den oftmals traumatisierten Menschen umgegangen wird.
Im Gegenteil: In Opatovac ist es an der Tagesordnung, dass Kinder verschwinden weil sie in der Menge von ihren Eltern getrennt werden, oftmals beim unübersichtlichen Betreten oder Verlassen des Camps. Ob sie hinterher wieder zusammenfinden, ist fraglich. Sicher ist nur, dass die Behörden vor Ort sich gar nicht erst die Mühe machen, ihnen dabei zu helfen. Ein Polizist erzählt, dass er weiß, was es bedeutet Flüchtling zu sein, er selbst floh vor dem Krieg in Kroatien. Ein Elternpaar dabei unterstützen, ihr verlorenes Kind wiederzufinden, will er trotzdem nicht.
Am Tag vor meiner Abreise beginnt es zu regnen, ein Sturm zieht auf. Immer wieder gibt es Kurzschlüsse der Scheinwerfer, die das Camp beleuchten. Menschen, die keinen Schlafplatz im Camp bekommen haben, liegen auf dem nassen Asphalt und müssen dort die Nacht verbringen. Der Regen wird vorbei gehen, doch der Winter naht. Einfacher wird es dann nicht. Wer nicht ohnehin schon durch Flucht und Krieg traumatisiert wurde, wird es hier im Camp.
Kommentare 34
Ich würde es begrüßen, wenn auch mal Vorschläge zur Lösung der Krise gemacht würden. Wenn man krank ist, geht man ja auch nicht zum Arzt, damit der sagt, „Schlimm, schlimm, schlimm“, sondern um behandelt zu werden.
http://www.mister-ede.de/politik/gedanken-eu-asylpolitik/4303
Absolut! Lösungsvorschläge sind sehr wichtig. Aber es sollte auch bekannt sein, dass Geflüchtete unter unmöglichen Umständen gefangen gehalten werden. Um dein Bild zu bedienen: Wir sollten nicht zum Arzt gehen und sagen: "Egal, was es ist, machen Sie, dass es weggeht!"
Konkreter Lösungsvorschlag für die Probleme in dem Text: Grenzen öffnen und keine Camps errichten, in denen die Geflüchteten festgehalten werden.
Konkreter Lösungsvorschlag: Grenzen schließen, Abschottung effektiv machen, Ungarn unterstützen, Hotspots in Saudi-Arabien einrichten, Duldung beenden, abschieben, Taschengeld abschaffen
Genau, am besten gleich um Bayern eine Mauer bauen. Dann laufen die Flüchtlingsströme in die anderen Bundesländer und können sich auf dem Weg nach Norden an den Stromtrassen orientieren, die auch die Bayern empfindlich stören, wenn es um ihre Landschaften geht. Nix sehen, nix hören, aber Rechtspopulismus fördern. Ach was sag´ ich fördern, die sitzen selbst gleich Reihenweise in der CSU. Immerhin sind sie dann leichter zu erkennen.
Die Menschen in Passau leisten übrigens eine vorbildliche Arbeit, soweit man das aus den Medien entnehmen kann. Nur, die vernehmbaren Stimmen stammen häufig aus anderen Kreisen und sind nicht repräsentativ.
Tja und Saudi-Arabien? Da fällt mir gleich gar nichts mehr ein, weil alles so offensichtlich ist.
Wie immer, ihren Kommentar gerne gelesen. Das hellt meine Stimmung doch gleich auf. Ich lese das mehr als Satirebeiträge.
|| Grenzen öffnen und keine Camps errichten, in denen die Geflüchteten festgehalten werden. ||
Falls sich in dem Vorschlag eine Lösung versteckt, sehe ich sie nicht. Stand heute müssen wir doch erkennen: Egal, wie weit die Grenzen bei dieser Zahl von Flüchtlingen, die in zwei bis drei EU-Länder drängen, auch geöffnet sind; die Menschen werden immer wieder und überall in Camps landen. Ob bei uns oder sonstwo.
Es sind einfach zu viele. Wo sollen die Millionen alle hin..? Hier läuft es doch jetzt schon aus dem Ruder. Die einzige Lösung, die ich sehe, sind unvorstellbare Multimillarden-Summen Geld, um zu versuchen, die Wanderungsbewegung zu stoppen und alle erst mal da zu versorgen, wo sie gerade sind. Alles andere bringt doch nichts. Spätestens, wenn es im kommenden Frühjahr so weiter geht, wie seit diesem Sommer, fliegt uns der Laden um die Ohren.
Also, ich weiß nicht, ob schon allen klar ist, mit was wir es eigentlich zu tun haben. Wir schaffen es nicht. Und doch bleibt uns nichts anderes übrig, als es schaffen zu wollen. Der Abgrund, der sich zwischen den letzten beiden Sätzen auftut, ist das Loch, in das wir fallen. So sehe ich das.
@Janto Ban
Es ist schon klar, Unruhen und Staatsbankrott.
Ich habe lange über das ungewöhnliche Verhalten von Frau Merkel nachgedacht, dass irgendwie anders war als sonst. Gestzesbrüche sind wir ja gewöhnt, aber Aussagen wie:..Flüchtlingsstrom dient der Vorbereitung Deutschlands auf die Globalisierung oder auf einer Fraktionssitzung: ist mit egal ob ich Schuld bin am Zustrom der Flüchtlinge, sowie:...dann ist dies nicht mehr mein Land.
Dass sie schon 2 Jahre vor Mauerfall gemeinsam mit Herrn Sauer in den USA war , er arbeitete dort, sie zu Besuch usw. ist alles bekannt. Inzwischen ist Frau Merkel auf die Nachfolge von Herrn Ban Ki Moon aus, seine Amtszeit endet Dez. 2016. Unterstützt wird sie von "Woman Secretary General" als erste Wahl. Werben tut sie dafür in Brasilien, Kolumbien und anderen Schwellenländern.
Daher ihr Verhalten: nach mir die Sindflut, Hauptsache USA ist mit mir zufrieden, die können eine Destabilisierung Deutschlands gut gebrauchen. Das nach der Ukraine Deutschland dran käme, war mir klar, aber nicht so.
Übrigens soll sie in der CDU als entmachtet gelten.
Alles das, was nun geschieht, wusste Europa schon. Es war abzusehen. All diese fürchterlichen Flüchtlings-Szenarien haben wir bereits in Filmen sehen und in Büchern lesen können. Wir wussten, was uns erwarten wird und haben brav hinter weißen Zäunen und Einfamilienhäusern zugeschaut. Das nennt man wohl Wohlstand auf Kredit. Liebe Grüße
Hoffentlich achtet die deutsche Sowjet-Linke vor lauter USA, USA, USA auch ein bisschen auf ihren Busenfreund Wladimir, der mit den europäischen Rechtsextremen tanzt und gerade voll in Assads Bürgerkrieg eingestiegen ist. Jenen Bürgerkrieg, der Rest-Syrien zu einem schmalen Streifchen am Mittelmeer hat schrumpfen lassen. Ein Häufchen Elend, das mit dem Staat formerly known as Syrien nichts mehr zu tun hat, aber dessen legitimer Alleinherrscher laut deutscher Sowjet-Linker in Übereinstimmung mit Putin Almighty Assad sein soll. Dann gute Nacht.
Merkel würde wunderbar in die pervers gewordene Besetzung | Infiltrierung der UN passen. Es wäre zwar an der Zeit, dass eine Frau den Posten der GeneralsekräterIn einnimmt, leider ist es seit langem evident, dass nur von USA abgenickte Kandidaten überhaupt Chancen auf den Job haben. Welchen Unterschied es machen soll, ob ein US-treuer | unkritischer Mann oder eine US-treue | unkritische Frau diese Funktion erhält, erschließt sich mir nicht.
Vitalij Tschurkin wurde kürzlich auf die weibliche Besetzung des GS angesprochen & erwiderte:
>> Heißt das etwa, ich muss eine Frau unterstützen, fragt der russische Botschafter zurück. "Sie haben eine seltsame Logik."
Aber im Ernst, ergänzt Vitalij Tschurkin. Eine Frau an der Spitze – großartig. Aber er sehe keinen Anlass, die Auswahlmöglichkeiten dadurch einzuschränken.<<
Gesetzt den Fall Merkel will unbedingt nach NYC_ ihre mäanderartige Politik spricht zumindest dafür _ dann wird sie auch auf diesem Weg nicht an Russland vorbeikommen.
Interessant wäre dann auch der Kampf um die Merkel-Nachfolge, der ggf. bereits heute ausgefochten wird. De Maizière wird angezählt _ v.d. Leyen aber auch ….
Kriege beenden, Wohlstand gerechter verteilen um Flüchtlingsströmen vorzubeugen.
Wie fängt man Flüchtlinge auf:
Natürlich in geschlossenen Camps. In den US-Streitkräften gibt es für Truppen, die aus einem Kampfeinsatz zurückkehren, ein mehrwöchiges Resozialisierungsprogramm, in denen die Soldaten das Kasernengelände nur unter Aufsicht verlassen dürfen. In diesem Programm wird ihnen ihr antrainiertes Kriegsverhalten wieder abtrainiert. Flüchtlinge haben mit diesen Soldaten vieles gemeinsam. Sie kommen meist aus Kriegsgebieten und sind genauso traumatisiert und haben auch ein Überlebensverhalten angenommen, dass jetzt zu Konflikten führt. Sie brauchen ein kulturelles Anpassungsprogramm, schon alleine wegen unterschiedlicher Gepflogenheiten in der Kommunikation. Einen Marco Polo Flüchtlingsführer gibt es noch nicht in dem Sinne.
Sie müssen medizinisch untersucht und geimpft werden, zu beiderseitigem Schutz und eine gute Grundversorgung ist nur möglich, wenn die Flüchtlinge nicht chaotisch durch die Gegend stolpern.
ABER:
Der Aufenthalt in diesen Camps muss eng begrenzt sein und die Asylanträge schnell abgewickelt werden. Auch für die Flüchtlinge ist die Ungewissheit, wie es mit ihnen weitergeht, schlimmer als eine Abschiebung. Hier ist dann leider Härte gefragt. Auch wenn wir jedem helfen wollen, so werden wir nicht jedem helfen können. Zweifellos festgestellte Kriegsflüchtlinge müssen Vorrang haben. Für Menschen ohne Pass muss es UN-Büros in den Camps geben, wo notfalls und provisorisch Nansenpässe ausgestellt werden, um den Menschen überhaupt erst einmal eine Einreise in ihre Herkunftsländer wieder zu ermöglichen. Die Flüchtlinge dürfen auf alle Fälle nicht monatelang in diesen Camps festgehalten werden. Maximal vier Wochen. Danach ist eine betreute Unterbringung, inklusive Sprachkurse erforderlich.
LEIDER:
Gibt es in diesem Land, in dem sich die bürgerlichen Jahrelang heile Welt vorgaukelten, keine funktionierende Infrastruktur zur Aufnahme größerer Flüchtlingsmassen. Wieviele Sozialarbeiter, Pfleger, Amtspersonen und weiteres Personal, inkl. der jeweiligen ...Innen sprechen arabisch und die diversen afrikanischen Sprachen? Dank privatisiertem sozialen Wohnungsbau fehlt es an entsprechendem Wohnraum, usw.
Die Zerstörung der Umgebung Europas ist nicht nur für die betroffenen Menschen in den Kriegsgebieten und den Nachbarländern entsetzlich. Sie hat System und soll auch Europa treffen!
Andreas Schlüter
Soziologe
Berlin
Die Zerstörung der Umgebung Europas ist nicht nur für die betroffenen Menschen in den Kriegsgebieten und den Nachbarländern entsetzlich. Sie hat System und soll auch Europa treffen!
Andreas Schlüter
Soziologe
Berlin
Hier gibt es ein paar Missverständnisse:
Das Camp in Opatovac ist ein Transitcamp. Dort soll den Menschen nicht langfristig geholfen werden, sondern es soll der Abtransport der Menschen von der serbischen Grenze nach Ungarn vereinfachen. Dort stellt niemand Asylanträge, sondern die meisten Menschen wollen weiter ziehen.
Ich denke auch nicht, dass Geflüchtete zwangsbehandelt werden sollten. Psychologischer Beistand auf alle Fälle, aber niemand sollte eingesperrt werden nachdem er vor Krieg geflohen ist.
Es geht nicht um Bestrafung, sondern Schutz. Deswegen muss die Zeit in diesem Camp, entweder bis zur Abschiebung oder bis zur Aufnahme so kurz wie möglich sein. Wird es den Flüchtlingen so kommunziert, dann werden die das verstehen.
Im Umgang mit Menschen, die Leid erfahren haben ist Zurückhaltung oft sinnvoller. Ich erinnere hier an die Berichte von GI's, die an der Befreiung von Konzentrationslagern beteiligt waren. Die halbverhungerten und ausgemergelten Häftlinge vertrugen die dargebotene Nahrung nicht und übergaben sich, viele starben sogar. Nachrückendes medizinisches Personal musste den Häftlingen die Nahrungsmittel oft mit Gewalt abnehmen. Das war sicher ein furchtbarer Anblick, zu sehen, wie hungernden Menschen die Nahrungsmittel wieder weggenommen wurden, aber es war notwendig, zum Schutz der Häftlinge. Auch kamen die Häftlinge erst Wochen und Monate nach der Befreiung wirklich frei und in die Heimat, bzw. das Land ihrer Wahl.
"Das Camp in Opatovac ist ein Transitcamp. Dort soll den Menschen nicht langfristig geholfen werden"
Es ist Aufgabe der EU den Menschen dort langfristig zu helfen. Transitcamps sind sinnlos. In jedem EU-Land muss es Auffanglager geben. Es bedarf einer humanen Kontingentierung (Familien und Freunde zusammenhalten) auf die Staaten der EU. Heißt, Asylanträge können nur für die EU, nicht für ein spezifisches Land der EU gestellt werden. Tatsächlichen Kriegsflüchtlingen dürfte es egal sein, wo sie eine sichere Unterkunft finden. Wofür haben wir den Laden EU, wenn er nicht mal dazu taugt?
Am besten gleich ne Mauer um Europa! Will keiner hören, wäre aber vernünftig.
Bayern? Die von SPD, Grünen und Linken regierten Länder haben bisher die wenigstens Flüchtlinge aufgenommen.
Saudi-Arabien? Reich, sunnitisches Bruderland, Mekka (!), ideales Land. Fehlt nur die Willkommenskultur.
Rechtspopulismus? Ja die alte Leier. Wer gegen Flüchtlingsströme ist, ist ein Rechtspopulist. Wer gegen Flüchtlingstaschengeld ist, ist ein Nazi. Wer ne andere Meinung als der linke Mainstream vertritt sowieso. Ihre Welt ist ja so einfach.
"Ihre Welt ist ja so einfach."
Da wir Bayern in Deutschland haben, kann meine Welt nicht einfach sein. CSU und links passt allerdings nicht zueinander: da findet sich, was zusammengehört.
Und dann mal genau hinschauen: Verteilung.
Es wird Zeit für einen Aufnahmestopp - Deutschland macht sich zum Deppen in Europa
Bin ja mal gespannt, wenn die "Linken Gutmenschen" merken, wie konservativ, rechts, reaktionär und national all diejenigen sind, die sie sich ins Land holen.
Hallo Herr Hassel,
Sie haben natürlich recht, dass es auch wichtig ist, über die Lage zu berichten. Und Ihr Artikel ist auch sehr gut geschrieben und hebt sich von der Masse ab. Nur glaube ich, dass die katastrophale Situation wirklich kein Geheimnis mehr ist.
Deutlich interessanter als Ihren Artikel finde ich daher Ihren Antwort-Kommentar. Auch wenn ich inhaltlich bei Janto Ban bin, finde ich es sehr gut, dass Sie sich klar positionieren, weil nur so eine Diskussion über die wirkliche Frage, „welche Konsequenzen ziehen wir aus der Situation“, möglich ist.
Zu Ihrem Lösungsvorschlag: Nur die im Text beschriebenen Probleme (eines Camps) zu lösen, wird im Großen und Ganzen nicht viel helfen. Wären Sie insofern bereit, dann auch die Außengrenzen stärker zu kontrollieren und der Türkei zu helfen, die Flüchtlingsnot vor Ort zu lindern?
Beste Grüße, MisterEde
Mal kurz Luft holen: "konservativ, rechts, reaktionär und national", kommt nicht zu uns, es ist bereits reichlich vor Ort. Die Flüchtlinge dagegen werden diese Engstirnigkeit eher auflockern.
Ich habe lange über Horst Seehofer nachgedacht: Erst posaunt er - mitten im Merkel-Urlaub - aus, dass sie wieder kandidieren will, dann auf einmal basht er sie an wegen einer Geste, die - wenn man die Verlautbarungen liest - befristet gemeint war und nichts anderes. Ihr Verhalten war auch nicht ungewöhnlich. Absehbar ist immer, wie man über Merkel meditiert.
Ich fände, dass sie eine gute UNO-Generalsekretärin wäre. Kompromisse aushandeln ist ihr Metier
Woher haben Sie denn die Info mit den USA? Von diesen Hirnis von Neopresse? Die haben Merkel kürzlich in einer Uniform gezeigt, die alle Studentinnen trugen, die eine Ausbildung zur Zivilverteidigung durchmachten. Es ist dort soviel unqualifizierte Hetze unterwegs, dass einem übel wird. Halbwahrheiten, falsche Zusammenhänge, Ahnungslosigkeit und Dummheit.
ES waren einige Wissenschaftler vor der Wende in den USA. Bei ihm steht davon nichts Und wenn es so wäre? DDR-Bürger immer unter Vedacht? Wer war alles aus dem Westen in den USA? Nicht zu glauben ist das.
Ganz Ihrer Meinung im ersten Teil! Haben genug eigene Idioten: NPD, Hooligans, etc.
Aber brauchen wir dazu noch: Islamisten, mehr Proletariat, Analphabeten, mehr Moslems, etc.?
Sie sollten über Menschen reden, die Sie kennen, anstatt Vorurteile zu wiederholen. Außerdem gilt in Deutschland Religionsfreiheit, weshalb es Ihnen egal sein muss, welche Religion jemand hat. Wenn Ihnen das mit der Religionsfreiheit nicht passt, können Sie ja aus Deutschland fliehen.
@Pleifel: Ihre Beiträge sind stilistisch und inhaltlich sehr gut!
Die Extremisten sind wohl eher nicht die, die zu uns kommen. Diese jungen Männer stecken in den Einheiten, die von verschiedensten Seiten gesponsert (instrumentalisiert) und mal wieder das Ziel militärischer Aktionen werden.
Mit der „Weisheit und Vorbildlichkeit amerikanischer Führung“ werden wir das Problem aber schon in den Griff bekommen. Vielleicht wäre es noch angebracht, vorher auch noch den Iran zu destabilisieren, denn die unterstützen einfach nicht die gleichen Gruppen, die bereits von Saudi-Arabien ausgerüstet werden. Dafür darf sich Saudi-Arabien ungestört und ungestraft Verbrechen im Jemen erlauben.
Die Liste der Länder, deren Machtstrukturen zerstört, damit aber auch gleich die gesellschaftliche Ordnung leichtsinnig und ohne ausgearbeitete und praktikable Alternativen zerlegt wurden, zieht sich wie ein roter Teppich durch den Nahen Osten, bis ins mittlere Afrika. Solange einzelne Machthaber „nützlich“ waren (und weiter sind!), alles kein Problem und rote Teppiche wurden bei Besuchen ausgerollt. Nun wird auf einmal das hohe Lied der Demokratie ausgerufen und Maßstäbe angelegt, die keines der Länder aufweisen kann, wie auch, da keine demokratischen Traditionen bestanden haben.
Amerika ist weit weg, aber die Folgen treffen Europa, ein Europa, dass immer noch mit seiner einseitigen Handelspolitik zur weiteren Verarmung beiträgt und in den Ländern nur korrupte Schichten bereichert, wie es bis heute noch in Griechenland der Fall ist. Da wundert es uns noch, wenn die Flüchtlinge zu uns wollen? Flüchtlinge, die um ihr Leben fürchten müssen, da sie von den verschiedensten Gruppen umgebracht oder zumindest die Männer in Kampfgruppen verpflichtet werden, die dann auch noch von westlichen Verbündeten mit Waffen ausgerüstet werden um dann wiederum von anderen Gruppen, die auch von Verbündeten ausgerüstet werden (können die gleichen sein!), wiederum bekämpft werden?
Der Wahnsinn hat Methode und unsere lamentieren über die Flüchtlinge ist absurd und blendet alles aus, was die Zusammenhänge betrifft, kurz, es ist einfach eine Beleidigung unseres Verstands! Westliche Politik beschert uns maßgeblich die Flüchtlingsströme, aber das werden Sie sicher problemlos als "Amerikabashing" einordnen können.
Dankeschön.
|| Wenn Ihnen das mit der Religionsfreiheit nicht passt, können Sie ja aus Deutschland fliehen. ||
Ich bin zwar nicht gemeint, aber diese Option halte ich mir auf jeden Fall offen. Denn es geht nicht um Religion. Ging es nie. Es geht um Macht. Immer nur um Macht. Und Deutungshoheit. Die kommt noch hinzu.
Aha! Wenn sich Leute prügeln, weil jemand den Koran verbrennt, trägt das bestimmt zur Religionsfreiheit bei.
Mein Lieber Pfeifel!
Soweit sind wir gar nicht weg voneinander. Politik muss mit dem Verstand gemacht werden und nicht mit naivem Glauben an irgendwelche arabischen Frühlinge. Ich gebe Ihnen Recht, es wurden viele Fehler gemacht, von den USA, vom Westen, usw. Jedoch halte ich es für völlig legitim, Regime zu unterstützen, die UNS gewogen sind und die UNSEREN Interessen dienen, d.h. "nützlich" sind.
Vom Iran kann man halten was man will, aber er trägt zur Stabilität der Region bei, das Gleiche gilt für Assad. Was danach kommt ist selten besser - haben wir nun in allen Ländern gesehen.
Flüchtende, die um ihr Leben fürchten und angeblich heilfroh sind in Europa anzukommen, sollten in erster Linie eines sein: dankbar! Wenn man sich dann prügelt, über's Essen beschwert, Ansprüche stellt, dann hört's echt auf. Viele Flüchtlinge sind besser gekleidet als die Einheimischen, haben bessere Smartphones, etc...das schafft Unruhe.
Wir versorgen alle - völlig zu Recht, gebietet die nicht zuletzt die Menschlichkeit - mit Essen, Unterkunft, Kleidung. Aber mehr is nicht.
Wir brauchen die Festung Europa.
Also, was nun die Kleidung und die Smartphones betrifft, man kann als Flüchtling nur wenig mitbringen und Kommunikation ist einfach alles! Smartphones sind in den Ländern ohne unsere Telekommunikationsstrukturen für die Menschen dort ein echter Fortschritt gewesen (und oft gibt es dort preiswertere Geräte als bei uns), da sie endlich miteinander kommunizieren können. Und was ist jetzt für die Flüchtlinge wichtiger, als mit ihren Angehörigen in der Heimat in Kontakt zu bleiben? Zumal die Geräte auch für die Wegstrecke, die Orientierung und das Miteinander unentbehrlich sind, zumal, wenn Familienangehörige auf der Flucht getrennt wurden.
Aber ich kenne ähnliche Töne aus dem Tafelumfeld, wenn doch tatsächlich dort ein Hartz IV-Bezieher mit einem noch einigermaßen passablen Mercedes vorfährt, was nun dem Bild mancher Ehrenamtlicher vor Ort überhaupt nicht ins Bild passt. Schließlich könnte der Bezieher ja auch die Karre verkaufen. Weder wissend, ob es überhaupt sein eigenes Fahrzeug ist, wie alt das Teil ist, dass derjenige es tatsächlich braucht usw. usw. Armut muss gewissen Vorstellungen entsprechen und gefälligst sichtbar sein!
Und den Satz: „und die UNSEREN Interessen dienen, d.h. "nützlich" sind.“, kann ich so aus zwei Gründen nicht stehen lassen:
1. Wer sind „unsere“ und wem „nützt“ es tatsächlich? Die Waffenexporte z.B. nützen wohl nicht uns beiden, für die Folgen müssen wir aber zumindest indirekt einstehen. Ich kann weitere Beispiele aufzählen, denn die Flüchtlinge kommen in eine Gesellschaft, die bereits selbsterzeugte interne Probleme geschaffen hat. Darüber haben wir uns aber bereits ausgiebig getextet.
2. Wenn wir nicht möglichst schnell begreifen, dass es nur noch um „gemeinsame Interessen“ gehen kann, also globale Interessen, dann kriegen wir keinen Fuß mehr auf die Erde. Sicher sind die Kolonialzeit, die willkürlichen Länderaufteilungen, das Einsetzen und Unterstützen von Diktatoren und Oligarchen, die Kriege, die stellvertretend geführt wurden, nicht die alleinigen Ursachen der Flüchtlingsströme, aber ich denke, der Anteil wird nicht kleiner sein, als es die Unterschiede in Glauben, Sitten und Sprachen vor Ort ausmachen.
Wenn bei strengen Gläubigen, wie wir es kaum noch kennen, bestimmtes Essen wichtig ist, wenn Frauen und Männer unterschiedlichster Traditionen in Hallen dicht an dicht zusammengelegt werden, übermüdet, gestresst und ausgepowert und dann vielleicht noch eine Gruppierung dabei ist, die vielleicht der Grund der eigenen Flucht ist, wie würden wir uns dann verhalten?
Ich zumindest käme da schnell an meine Grenzen. Ja, Europa ist insoweit Festung, wo zumindest das Leben noch einen gewissen Wert hat und man beim Einschlafen nicht befürchten muss, morgens ohne die Kinder aufzuwachen oder nicht gleich umgebracht worden zu sein. In dem Zusammenhang würde ich Festung verstehen.
Lesen Sie keine Zeitung und schauen keine Nachrichten? In Deutschland brennen hunderte Flüchtlingsheime und nicht der Koran.
Das ist entsetzlich, muss und wird strafrechtlich verfolgt. Wer war nochmal gegen das NPD-Verbot?
Ob Ihre Zahlen nun richtig sind oder nicht, auf jeden Fall führt die derzeitige Politik dazu, dass die braunen Rattenfänger neue Anhänger finden.
(...)denn die Flüchtlinge kommen in eine Gesellschaft, die bereits selbsterzeugte interne Probleme geschaffen hat. Darüber haben wir uns aber bereits ausgiebig getextet.
Mal angenommen Sie hätten mit den Problemen Recht - ein weiterer Grund weniger aufzunehmen!
Sicher sind die Kolonialzeit, die willkürlichen Länderaufteilungen, das Einsetzen und Unterstützen von Diktatoren und Oligarchen, die Kriege, die stellvertretend geführt wurden, nicht die alleinigen Ursachen der Flüchtlingsströme, aber ich denke, der Anteil wird nicht kleiner sein, als es die Unterschiede in Glauben, Sitten und Sprachen vor Ort ausmachen.
So what! Viele Länder waren als Kolonie sicher besser aufgestellt als heute und auch als man sie in die Freiheit entließ, haben sie sich selbst in Diktaturen bzw. Oligarchien verwandelt. Aber das sind Diskussionen der Vergangenheit. Fakt ist, wenn dort andere Sitten und Gewohnheiten vorherrschen mag das das selbstbestimmte Recht der dortigen Mehrheiten sein - aber nicht hier!
(...)und dann vielleicht noch eine Gruppierung dabei ist, die vielleicht der Grund der eigenen Flucht ist...
Also doch Islamisten hier?
Zur Festung. Da gebe ich Ihnen Recht. Diese funktioniert aber nur, wenn sie effektiv geschützt wird. Jetzt ist noch Zeit.
"Also, was nun die Kleidung und die Smartphones betrifft, man kann als Flüchtling nur wenig mitbringen und Kommunikation ist einfach alles! Smartphones sind in den Ländern ohne unsere Telekommunikationsstrukturen für die Menschen dort ein echter Fortschritt gewesen (und oft gibt es dort preiswertere Geräte als bei uns), da sie endlich miteinander kommunizieren können. Und was ist jetzt für die Flüchtlinge wichtiger, als mit ihren Angehörigen in der Heimat in Kontakt zu bleiben? Zumal die Geräte auch für die Wegstrecke, die Orientierung und das Miteinander unentbehrlich sind, zumal, wenn Familienangehörige auf der Flucht getrennt wurden."
Bon, die Sache hat leider ein Kehrseite. Dank moderner Kommunikationsmethoden bleiben die Menschen immer mit einem Bein in ihrer Heimat. So wird Integration fast unmöglich.
Gerne wir ja für gelungene Integration das Beispiel der Polen im Ruhrgebiet genannt. Aber als diese Leute anfangs des 20. Jahrhunderts ins Ruhrgebiet kamen, haben sie auch alle Brücke hinter sich abgebrochen. Reisen waren teuer und diese Menschen konnten sich das nicht leisten und elektronische Telekommunikation gab es noch nicht. Nach 30 Jahren waren die Leute vollständig assimiliert und der Kuchen war gegessen.
Heute telefonieren die Leute einmal am Tag mit ihrer Heimat und verbringen da auch gerne ihren Jahresurlaub (obwohl sie dort angeblich verfolgt waren). Integration findet deswegen nicht mehr statt.
Und das wirft die grundsätzliche Frage auf: was wollen die Leute hier? Wollen die wirklich Deutsche werden oder wollen sie so leben wir in ihrer Heimat, nur auf einem materiell höheren Niveau?
"Heute telefonieren die Leute einmal am Tag mit ihrer Heimat und verbringen da auch gerne ihren Jahresurlaub (obwohl sie dort angeblich verfolgt waren). Integration findet deswegen nicht mehr statt."
Integrationsschwierigkeiten am Smartphone festzumachen halte ich für ausgesprochenen Blödsinn. Was danach kommt, liegt auf ähnlichem Niveau.