Szenen einer üblen Nacht

Chemnitz Ein Reporter schildert den Gang der Dinge, als sich am Montag Tausende Rechte in der Stadt versammeln, nachdem die Nachricht von einem Tötungsdelikt publik geworden war
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Vor seinen Augen spielte sich Schändliches ab
Vor seinen Augen spielte sich Schändliches ab

Foto: Odd Andersen/AFP/Getty

An zwei Tagen hintereinander hatten Hooligans und rechte Gruppen für Ausschreitungen in Chemnitz gesorgt. Zu den Aufmärschen mit bis zu 10.000 Teilnehmern kamen viele Chemnitzer Bürger, sie störten sich offensichtlich nicht am gewalttätigen Verlauf. Grund für die rechte Breitenmobilisierung: ein junger Syrer und ein Iraker sind tatverdächtig, einen Deutsch-Kubaner getötet zu haben. Bis heute halten sich unterschiedlichste Gerüchte hartnäckig, sie stiften Verunsicherung und Angst. In offen einsehbaren Kommentarspalten überlegen Neonazis, welche Waffen man nach Chemnitz mitnehmen sollte, um sich an Ausländern zu rächen, sie fluten das Netz mit Mordfantasien.

Die Rechtspopulisten von Pro Chemnitz versuchten den mehr als 200.000 E