Was bedeutet ein Exportüberschuss in Höhe von rund 215 Mrd. Euro? Einkommen von Arbeitnehmern hier? Schön wär´s. Wäre dem so, dann würde eine dadurch erhöhte Konsumgüternachfrage auch entsprechende Importe nach sich ziehen. Tatsächlich bedeutet dieser Exportüberschuss nur exorbitante Gewinne für ein paar wenige. Die Masse der Menschen hat davon gar nichts. Wäre es anders, wäre unsere Handelsbilanz ausgeglichen. Das ist aber nicht der Fall.
Ergo, der Großteil der Gewinne der Exportwirtschaft kommt hier entweder nie an oder verlässt unser Land direkt wieder als Kapitalexport. Die 215 Mrd. Euro Exportüberschuss bedeuten in Wahrheit etwa 5-6 Millionen mittlere Jahresbruttogehälter, die hier nicht ausgezahlt werden, obwohl die Leistung dafür erbracht wurde. Warum lassen wir uns das gefallen und von Politik, Medien und Ökonomie auch noch schön reden?
Ganz einfach. Weil es im Binnenmarkt noch sehr viel mieser aussieht. Seit Jahren können wir hier, sowohl auf Seiten der Unternehmen als auch des Staates, negative Netto-Investitionen beobachten. Das heißt, wir leben von der Substanz und lassen diese zunehmend verfallen. Gäbe es diese Investitionen, hätten wir wirklich ein Jobwunder! Mehr Arbeitsplätze, höhere Löhne. Stattdessen haben wir ein Exportwunder, dass die Löhne drückt und Arbeitsplätze vernichtet.
Dabei könnte man die in der Exportindustrie in exorbitanter Höhe angefallenen Gewinne problemlos abschmelzen (durch Besteuerung oder höhere Löhne), ohne die berühmt-berüchtigte Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden. Denn auch Gewinne sind letztlich Kosten, also Teil des Produktpreises, die vom Käufer bezahlt werden müssen.
Es ist schon mehr als befremdlich, ja geradezu absurd, dass wir uns immer damit beschäftigen wie sehr der Produktionsfaktor Arbeit die Kosten für ein Produkt belastet, nicht aber wie Gewinne dies tun.
Zudem, angefallene Gewinne nützen einer Volkswirtschaft auch nur dann wirklich etwas, wenn sie investiert und konsumiert werden! Aktuell werden sie aber vornehmlich in Steueroasen verschoben, nützen also nur Leuten, die nichts dafür geleistet haben und ohnehin schon im Reichtum ersaufen.
Die ständige Lobhudelei über unsere Leistungsbilanzüberschüsse (Wir sind Exportweltmeister) ist in Wahrheit also völlig verfehlt. Und nicht nur das, sie ist offenkundig absurd, denn einerseits wollen wir ihn offenbar nie einlösen, also in Form von Waren, Güter und Dienstleistungen zurückerhalten, sondern immer weiter erhöhen und bis in alle Ewigkeit fortschreiben. Andererseits geraten wir aber zutiefst in Panik, wenn die aufgebauten Forderungen (Verschuldung des Auslandes) drohen auszufallen.
Das werden sie aber zwangsläufig irgendwann tun: ausfallen, da die Schuldner zunehmend unter ihrer Schuldenlast zusammenbrechen werden. Eine Chance, ihre Schulden zurückzuzahlen haben diese Länder ja auch gar nicht, da wir ja nicht bereit sind, ein entsprechendes Handelsbilanzdefizit zu realisieren.
Und dafür haben hier nun Millionen von Menschen jahrelang hart und fleißig gearbeitet. Toll! Was läuft hier also wirklich? Man könnte es eine gigantische Plünderung des deutschen Volkes nennen. Mit Wissen und tatkräftiger Unterstützung durch Politik, Medien und der sog. Mainstream-Ökonomie. Das ist das, was hier läuft!
Kommentare 9
Kennzahlen 2014 von destatis.de
Exporte 1 124 Mrd. €
Importe 910 Mrd. €
Exportüberschuss 214 Mrd. €
Exportquote 39,0 %
Importabhängigkeitsquote 34,1 %
etwas Butter bei die Fische
Jeinja - stimmt schon. Aber warum?
Die Exponentialfunktions schlägt durch die Decke, der Dollar bröckelt, die EZBler sind sich uneinig, Legarde muss die Statunen ändern (was wäre denn, wenn die Ukraine...), Griechenland kann vor Wirtschaftswachstum nicht laufen ;-)
Also: das wissen die Wissenden und sich damit Beschäftigenden ja nun schon länger. Was kann man denn machen, um am Ende einigermaßen gut da zu stehen? Ja! Richtig! Den eigenen Einfluss in der Welt stärken, die anderen Länder abhängig - und vor allem langfristig wehrlos - machen. Das ist Deutschland gelungen, le Pen hats gemerkt und den Franzosen erzählt etc. Mit Exporten geht das hervorragend, macht man doch die notwendigen Kredite der importierenden Länder davon abhängig. Wenn man das anders machen wollen würde, täte man dies. Tut man aber nicht.
So bleibt mehr Geld zum Anfixen.
Verschärfend hinzu kommt, dass ein Großteil dieser "Überschüsse" per Kredit und Kreditgarantie erzeugt ist.
Wo bitte ist der haftende Schuldner dieses Schneeballsystemes ausfindig zu machen?
Miteinander fickende Kapitalien werden es nicht sein.....
"Miteinander fickende Kapitalien werden es nicht sein....."
Ich - und Egersdörfer - lieben Klartext;-) ("Dann sitzt das Geld in der Ecke und wichst sich einen.").
Politisch korrekt? Nein.
Du frachst Sachen, schau mal gelegentlich in den Spiegel und erschrick nicht, du siehst den haftenden Schuldner - besauf dich vorher, dann siehst du zwei.
Nur die Sodomie mit dem Goldenen Kalb gilt derzeit wirklich als politisch korrekt. Diese Form der Massenmenschhaltung entspricht nicht meiner Geschmacksnote.
Wer es da gerade mit wem treibt erscheint mir da zweitrangig - um menschliche Fortpflanzung geht es jedenfalls längst nicht mehr.
Aus dieser Sado-Masonummer müssen wir flott raus.
Da trächste mir gezzt aber die Eule nach Athen: ohne konsequenten Drogengenuss ist keine fröhliche Optik in dieser depperten Märchenwelt vorstellbar.
Haftung betrifft nur die ohne Gewehr: das Gewaltmonopol tangiert das nichmal periphär - dem geht es quasie am Arsch vorbei.
Der Ausschluss jeglicher Gewährleitung ist der systemische Fluchtpunkt jeder Macht, womit wir wieder beim (beneidenswerten?) Köter und seinen Eiern angekommen wären.
Hauptsache grün und jung. Und davon bitte so um die 2.000 Stück. Ja, ja, gerne - packen Sie`s ein, ich ja bald Weihenacht. Heilige Scheiße.
Stelle dir nur mal vor es ist Weihnachten und jeder bekommt was er verdient- oh jeh. oh jeh.
So wird es nicht gehen - wenn's jemals darum gehen sollte was jeder benötigt, wär's ansprechend schick.