Das ist Populismus

Debatte Ein Pamphlet sieht die Kunst im Würgegriff einer „Geldelite“ und fordert ihre „Demokratisierung“. Klingt toll, ist aber leider gefährlicher Unsinn
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2019
Gigantoman, aufgeblasen, tendenziell tot: Ist das die Kunst von heute? KAWS-Werk im Hafen von Hongkong
Gigantoman, aufgeblasen, tendenziell tot: Ist das die Kunst von heute? KAWS-Werk im Hafen von Hongkong

Foto: Isaac Lawrence/AFP/Getty Images

Populistische Erregungswellen schwappen dieser Tage durch die Kunstwelt. Die Leute sind alarmiert von den jüngsten Auktionsrekorden des US-amerikanischen Künstlers und Designers KAWS oder von Banksy, die ihnen als museal nicht nobilitiert, also als vulgär und minderwertig gelten. Als „Nichts, das alles bedroht“ beschimpfte Kurator Francesco Bonami KAWS’ aufblasbare Mickey-Mouse-Puppen. Bonami sieht die Zeit der „Instagram-Sammler“ gekommen, die nur noch den Mainstream aus ihrer Filterbubble kennen und kaufen. Selbst die ehrwürdige Art Newspaper warnt vor einer „wachsenden Spannung zwischen populistischer und elitärer Rhetorik“ im Kunstmarkt.

Andere Diskutanten allerdings feiern das Ende eines Systems, in dem immer noch Kunst