Zwei Kinder aus der gleichen Gegend. Erst der Tod machte sie zu Ikonen. Den einen mit drei den anderen mit dreissig. 2000 Jahre voneinander getrennt. Doch "tausend Jahre sind vor Dir wie der Tag, der gestern vergangen ist".
Mir geht es weder um Kirchengeschichte, noch um Fluechtlinge. Ich habe keine Zweifel, keine Anklagen, sammle keine Unterschriften. Der Vatikan und die Festung Europa sind mir egal. Ich lebe in Australien.
Es geht mir um den Tod.
Wir haben den Tod hinter die Kulissen geschoben, schrieb Norbert Elias. Wenn er uns ploetzlich und unverhuellt erscheint, am Strand, am Kreuz, am Rand der Autobahn oder im IS-Video, reagieren Menschen mit Entsetzen.
Tote gehoeren unter eine Plane oder in den gut verschnuerten Leichensack. Selbst die Kreuze werden demnaechst wieder, am Jahrestag des Todes, verhuellt. Wennn schon ueber den Tod gesprochen wird, muss man ihn nicht auch noch sehen.
Warum eigentlich?
Klar. Tod ist das einzige Ereignis unseres Lebens, das wir nicht beherrschen. Den Tod koennen wir verzoegern aber nicht heilen.
Zur "Heilung" des Todes klammern sich viele der Sterbenden an die alte Mythen. Doch die sind aehnlich kraftlos wie die Sterbenden. Die unsterblichen Goetter sind klapperig geworden, taub, stumm und blind. Dement, ohne Sinn und Verstand.
Niemand mehr, der Sinn spenden koennte. Nur der Tod mit seiner haemischen Frage, wofuer wir die vielen Lebensjahre abgesessen haben: vom Kinderheim, ueber den Jugendknast zum offenen Arbeitsvollzug bis wir endlich Freigaenger wurden. Keine gute Aufzaehlung.
Dem dunklen, existenziellen Nihilismus entkommen, vor dem Tod, lange vorher, das ist unsere beinah unmoegliche Aufgabe. Darum weg mit den Fragen, weg mit dem Tod. Abgang! Hinter die Kulissen! Gibt's Alternativen?
1. Versuch: Auswege
Zum Vergessen gibt es die endlose, immer neue Welt. Liebe, Familie, Eigenheim und Kinder, Bundesliga, Shopping, Weihnachten oder Chanukha, Fasten, Wellness, Kreuzfahrt oder die Hajj. Wir koennen uns so vieles leisten, das Sinn verspricht. Ohne schlechtes Gewissen. Geht ja. Klappt ja. Und wenn dann ploetzlich der Tod kommt ist alles ok. Das wuenschen wir uns.
Besser vielleicht der Weg in die Rationalitaet? Weltbilder, wissen wollen, Buecher schreiben, die Zukunft planen. Immer die naechsten Generationen im Blick. Die Unterdrueckten, die Ausgebeuteten, die naechsten 50 Jahre. Der Egoismus mag im Kaemmerlein bleiben. Forevere active. Die Welt braucht uns. Forever and ever.
Oder sollen wir etwa die endlose Arbeit an den Mythen weiterfuehren? Die Ketten des Sysyphos sind doch laengst verrostet, sein Stein zerbrochen. Die Umdeutungen des Alten, selbst mit bestem Bemuehen, enden in der Kleingruppe, im Wahrhaben und Rechthaben wollen.
Auswege? Nur Ausreden.
Am Ende warten weder Gott noch Mensch, sondern der Tod. ( Ein Rauchopfer im Hotelbett in Rom.)
2. Versuch: Fluchtwege
In den abrahamitischen Kulturen, die auch die griechischen Goetter adoptierten, wurde die Todesangst gelegentlich als Todessehnsucht umgedeutet. Nutzlose Flucht. Die Maertyrer weinen bei ihrer Steinigung und zittern ehe sie ihre Weste detonieren. Der Tod bleibt. Unberechenbar. Unvorhersehbar.
Man kann sich einen individuellen Fluchtwege als Sinn konstruieren. Fest an etwas glauben: an den Fortschritt, die Verbesserung der Welt, die Zukunft der Kinder, Menschenliebe, Opferbereitschaft. Tod wo ist Dein Schrecken? Heldenhaft! Doch die Helden vor Troja oder in Gethsemane hatten immer einen Gott in der Hinterhand, wenn sie zweifelten. Mit diesem backup ist es leicht zu sterben. Doch Held sein ohne einen Gott im Ruecken?
Ein ganz anderer Fluchtweg vor dem Tod fuehrt nach Osten in die karmisch-bunte Zauberwelt.
Tod? Keine Problem. Wer abrutscht, darf nochmal. Das Rad des Lebens dreht sich ewig, drei Aeonen lang. Der Engel kommt alle tausend Jahre und wischt mit dem Fluegel leicht ueber den Felsen. Das erste Aeon ist vergangen, wenn der Felsen verschwunden ist. Drei Aeonen sind eine beruhigend lange Zeit fuer Wiedergeburten. Nicht immer als Mensch, dennoch, es geht weiter immer weiter. Ha, ha, Tod.
Die schoenen Rituale, die bunten Gesichter, die Gesaenge, die Erleuchtung, die Einteilung der Welt ins Heilige und Profane. Tausende Jahre alt, erprobt und transportabel in alle Welt. Die moderne Wissenschaft beweist's. Kein Verfallsdatum. Ewig und ewig.
Eine sanfte Versuchung. Die anderen, die mit dem Tod hadern, nennen den karmische Fluchtweg Selbstbetrug und Esoterik und fluechten anders. (Vielleicht wie Malina, die in der Wand verschwindet?)
3. Versuch: Abkuerzungen
In Athen, die Hunde, die Kyniker. Unmittelbare Filosofie. Das Leben im Dreck. Nichts zaehlt ausser dem Augenblick.
Zivilisiert und eleganter die Stoiker. Warum weiterleben? Keine Ziele. Das eigene Blut vergiessen, damit ein Ende ist.
Ganz im Osten eine voellig idiotische Abkuerzung: Das Leben nicht ganz ernst nehmen.
Laecherlich son Leben, heisst es. Ein paar Jahrzehnte eingeklemmt zwischen Geburt und Tod. Rein ins Hamsterrad oder nicht, wo ist der Unterschied? Sinn ist ein aufgeklebtes Etikett. Tod nur ein Wort. Natuerlich gibt es Angst und Freude, Verzweiflung und Glueck und so weiter. Bitteschoen.
Was immer ueber das Leben geredet wird, ist nicht das Leben.
Das Kind am Strand, dass Kind am Kreuz, sind lediglich Spuren ihrer Zeit.
Mazu ist gestorben. Seine zahlreichen Kinder weinen am Totenbett. Mazu richtet sich nocheinmal auf. "Geht endlich an eure Arbeit", sagt er und ist wieder tot.
(Fuer Ingeborg Bachmann zum neunzigsten Geburtstag)
Kommentare 24
1. Versuch: Auswege
2. Versuch: Fluchtwege
3. Versuch: Abkuerzungen
4. Versuch: Leben
Was ist?,
die Frage nach der Physik des Lebens.
Welchen Sinn gebe ich meinem Leben?,
die Frage nach dem Zweck.
Was ist Kultur?,
die Frage nach der Fackel, die ich meinen Kindern gebe.
Du hast "natuerlich" Recht. Ein zweiter Teil wird (muss) kommen (je nach Kommentaren), um die konkreten Konsequenzen zu debattieren. Dies ist erstmal einen "Abrenzung" nach unten (die bei Michael Jaeger beispielsweise m.E. zu kurz kommt), um den "Untergrund", den jeder "Rettungsversuch" sehen sollte, mal aufzuzeigen. Ist deprimierend . Zugegeben. Aber dem muessen "wir" uns stellen, wenn "wir" ne Chance haben wollen.
Da haben wir wohl schlechte Karten, dein Artikel ist auf der Community.Seite schon durchgerutscht; im Moment sind wohl Kraftausdrücke gegen Rechts, die sich schlecht benehmen, weil sie einfach Angst haben, mehr gefragt.
Wenn jemand stirbt, gibt es vier Phasen der Trauer nach Verena Kast:
Erste Phase: Leugnen, Nicht-wahr-haben-wollen
Zweite Phase: Intensive aufbrechende Emotionen
Dritte Phase: Suchen, Finden, Loslassen
Vierte Phase: Akzeptanz und Neuanfang
Eigentlich geht es ja nicht um die Todesfurcht, sondern um die Lebensangst, schaff ich das, bin ich gut genug, werde ich schon wieder abgewertet ...
Die Welt ist global in Aufruhr, weil es keine Bezugspunkte mehr gibt, keine Hoffnung auf eine kalkulierbare Lebensplanung. Besonders junge Frauen reagieren darauf mit ihrem Kinderwunsch oder dessen Ausschluß.
Irgend eine Metaphysik oder Weltanschauung wird uns nicht weiter helfen, darum gehe ich von den real existierenden Verhältnissen aus, die wesentlich von den Machtverhältnissen der Metropolis verbogen wird.
Da find' mal einen Ausgang, denn selbstverschuldet ist das von der Mehrheit nicht.
"Da haben wir wohl schlechte Karten, dein Artikel ist auf der Community.Seite schon durchgerutscht; im Moment sind wohl Kraftausdrücke gegen Rechts, die sich schlecht benehmen, weil sie einfach Angst haben, mehr gefragt."
Bei mir aber nicht. Ich hab ihn mit Interesse gelesen und finde es gut, dass Aussie42 das thematisiert. Dass die Metaphysik und irgendeine Weltanschauung uns mit dem Tod erst mal nicht viel weiterhelfen werden glaube ich auch. Trotzdem sind Metaphysik und Weltanschauung unter Umständen eine wichtige Bedingung, um dann doch mit dem Thema "weiter zu kommen" Wenn dieser Ausdruck in dem Zusammenhang überhaupt angebracht ist. Sie können uns vielleicht dorthin bringen, wo wir dann Erfahrungen machen, die uns weiter helfen können mit diesen großen Fragen. Jedenfalls ist das der Standpunkt aller Religionen, die ethisch und sittlich korrektes Verhalten auch als Grundlage für eine mögliche Erlösung ansehen. Zum Beispiel: Edler Achtfacher Pfad. Ohne Erfolgsgarantie natürlich, ein "Deal" ist das nicht und das ist ja auch gut so...
Aber das Thema ist wohl genau so unerschöpflich, wie all das Leben, das den Tod bereits erleiden musste und so wies aussieht weiterhin erleiden wird. Die Frage ist, ob man an eine Erlösung glauben kann oder nicht. Wenn nicht, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Hedonismus ist die derzeit gängigste Antwort auf diese Art "Weltanschauung". Aber nicht die Einzige. Es reicht ja, ein wenig nachzudenken, um sich klar zu machen, dass man ohne das Glück der Anderen selbst den Hedonismus nicht konsequent leben kann. Und schon kommt die Ethik ins Spiel. Wenn ja, wenn man also an Erlösung glauben kann, gibt es aber genau so viele Möglichkeiten. Je nach Art und Weise und den Zusammenhängen in denen sich dieser Glaube äußert und auch verbunden mit der persönlichen Fähigkeit diesen Glauben zu leben. Oder einer Art "Geschenk", das einem zuteil wird und das einen die Welt und auch Leben und Tod mit ganz anderen Augen wahnehmen lässt:
Nicht mehr ungläubig?
"Dieses in gut lesbarer, koptischer Schrift gehaltene Dokument beginnt mit dem Satz: "Das sind die geheimen Worte, die der lebendige Jesus sprach, und es schrieb sie Didymos Judas Thomas auf und sagte: Wer je diese Worte versteht, der wird den Tod nicht schmecken."
Wie das wohl gemeint war? Und warum sollte das möglich sein, wenn doch klar ist, was uns alle erwartet? Vielleicht ist die Erfahrung, die gnostische Urchristen gemcht haben, ja gar nicht so weit entfernt von dem, was in einigen buddhistsichen Schulen "Die rechte Lehre des Mahayana" genannt wird:
"Und warum? Subhuti, weil ein Bodhisattva, der die Vorstellung von einem Selbst, die Vorstellung von einer Person, die Vorstellung von einem fühlenden Wesen oder die Vorstellung von einer Lebensspanne hat, kein Bodhisattva ist."
«Irgend EINE Metaphysik oder Weltanschauung wird uns nicht weiter helfen, »
Schreibe ist ohne Betonung, bei Sprech ist das durch die Betonung besser verständlich. Jede Weltanschauung oder metaphysik nimmt für sich in Anspruch, die einzig wahre zu sein; damit bekommt man aber keinen Frieden und der ewige Ringelpietz geht weiter. Ohne Frieden hast du auch keine Freiheit und damit fehlt jegliche Grundlage für eine demokratische Ordnung.
ff.
Frieden meine ich hier nicht allein im völkerrechtlichen Sinn, sondern umfassend zuerst einmal als Voraussetzung den Frieden mit dir selbst, mit deiner Familie, mit den Nachbarn, Arbeitskollegen, ...
Lieber Heinz,
mir geht's um die soziale Funktion des Todes. (Die individuelle Verarbeitung von Tod haengt damit zusammen ist aber was anderes.)
Auch das Sinndefizit ist nicht mein Thema.
Es geht eher um die Erfahrungen der KZ-Ueberlebenden, wie Levinas oder Celan. Wenn der Tod zum Alltag wird, halten das Menschen nicht lange aus. Fuer Celan, der ja ne lange Beziehung mit Ingeborg Bachmann hatte, war der Zusammenbruch des "Menschlichen", den er erlebt hatte nicht auszuhalten, obwohl er's lange versucht hat. Vielen anderen Ueberlebenden ging es aehnlich.
Auch den Ueberlebenden von Hiroshima/Nagasaki.
Immer gings um die "Gleichgueltigkeit" des Todes, dessen massenhafte Zufaelligkeit.
"Wir" muessen mit dem "Zusammenbruch" unserer Zivilisation rechnen. Wie das aussehen wird ist offen. Dass es dabei sehr viele Tote geben wird ist unvermeidlich. Wir gewoehnen uns bereits jetzt dran. 2000 ersaufen in der Aegaeis usw. Die Zahlen werden steigen. Eine Million Tote in sehr kurzer Zeit irgendwo auf der Welt. Was passiert dann? Kann man das noch "sozial verarbeiten"?
Das sind so meine Gedanken. (Und natuerlich muss der Kapitalismus weg, das versteht sich von selbst.)
Noch unfertig. Weiter denken.
Ansonsten ist der Aufregung der Moralischen ueber die Unmoralischen ein altes Thema. Muss wohl sein, auch in der FC.
Ich bin im September in D, in Berlin, HH, HB, H, M nicht in Schleswig-Holstein. Vielleicht wieder im McDo in Berlin Hbf, morgens gegen 4?
"umfassend zuerst einmal als Voraussetzung den Frieden mit dir selbst, mit deiner Familie, mit den Nachbarn, Arbeitskollegen, ..."
Gut, das sehe ich auch so. Das ist aber doch in erster Linie eine Frgae die sich weniger an äußeren Bedingungen entscheidet, wenndiese nicht gerade die ganz konkrete Hölle bedeuten, wie in Syrien oder Mali oder meinetwegen auch in Donetsk. Was macht denn in dem Zusammenhang die Macht der "real existierenden Verhältnissen aus, die wesentlich von den Machtverhältnissen der Metropolis verbogen wird"?
Natürlich müssen bestimmte Grundbedingungen gegeben sein, damit man persönlich Frieden finden kann. Hunger, direkte existenzielle Bedrohung für Leib und Leben gehören sicher zu den Vorrausetzungen die den Alltag der Menschen nicht bestimmen dürfen, die nach Frieden suchen. Aber das ist doch in "Metropolis" auch erst einmal nicht präsent. Außer durch die Medien, oder wenn man mal zufällig an einer Pegida Demo vorbei kommt. Niemand muss wirklich hungern, eigentlich sind die elemantarsten Bedürfnisse abgedeckt, auch wenn da vieles im ARGEn bleibt für das man sich einsetzen sollte. Ich plädiere mit dem was ich schreibe auch nicht dafür, das alles komplett auszublenden. Auch nicht das Bewusstsein, dass "Metropolis" in der Form nur existieren kann, weil es die Verhältnisse außerhalb gnadenlos ausbeutet. Wenn das nicht bewusst bleibt, macht man sich einen vor. Aber Bewusstsein bedeutet nicht, dass man sich davon, oder den Machtverhältnissen, die dafür ursächlich sind einnehmen lässt. Das ist Knast.
"Da find' mal einen Ausgang, denn selbstverschuldet ist das von der Mehrheit nicht."
Der ist zwar nicht selbtsverschuldet, aber begibt man sich nicht selber immer wieder in dieses Gefängnis, wenn man den Ausweg dort draußen sucht, wo die Machtverhälnisse eindeutig sind und die Mauern vor die man läuft, ganz bewusst auch deswegen nicht abgebaut werden, weil die Macht den Unfrieden braucht um ihre Herrschaft aufrecht erhalten zu können? Das heißt, kann der Frieden, vor allem mit sich nicht nur dort gefunden werden, wo selbst die Familie, die Nachbarn, die Arbeitskollegen schon zu dem Einflussbereich zählen, den auch die Machtverhältnisse und nicht nur das bestimmt wofür ausschleißlich ich Verantwortung übernehmen kann: Für das, was sich in meiner Wahrnehmung abspielt, in der Art und Weise wie sie sich vollzieht und wie die Eindrücke innen sortiert und verarbeitet werden? Ich bin der Meinung, bevor ich dort nicht Frieden schaffen kann, wird es mir auch nicht gelingen mit Nachbarn, im engen oder im erweiterten Sinn, Frieden zu schaffen.
Ich weiß wie schwer das ist. Man wird rein gezogen, schon wenn man morgens seine Mails checkt, den Browser aufmacht und nachschaut, was sich getan hat in der Welt, mir gehts ja genau so. Aber wenn man schon über den Tod, als eines der wichtigsten Ereignisse, über Ausreden und Fluchtwege redet, auf die wir uns immer wieder begeben um dem Schrecken zu entkommen, dann stellt sich mir die Frage, ob dieses Alttagsgeschäft, mit Politik und der inneren Beteiligung daran, in der Form, dass diese uns gefangen hält nicht auch im Wesentlichen so ein Fluchtweg und eine Ausrede ist, die uns von der Hingabe an die wichtigste aller Fragen (neben der Frage, wer wir sind und woher wir kommen) einfach nur abhält. Dass das nicht bedeuten kann, kein Bewusstsein oder kein Mitgefühl zu haben und zu pflegen für das, was "da draußen" vor sich geht, habe ich schon erwähnt und ist natürlich ganz und gar selbstverständlich.
Ich habe eben schon auf Heinz geantwortet und ein wenig ueber meine "Hintergedanken" bei diesem blog geschrieben.
Ich kenne die Texte, die Du zitierst durchaus und erwarte davon keinen "Trost" keinen "Weg" mehr. (Vielleicht weil ich mich damit zu lange beschaeftigt habe. Wer weiss.)
Mir geht es um die Frage, was der massenhafte Tod und dessen permanente Gegenwart mit Menschen machen wird.
Wie werden sich soziale Beziehungen zu uns selbst und zu anderen veraenderen?
Ich finde es wichtig darueber nachzudenken.
Das grosse weltweite Sterben hat begonnen. (Ich habs in Indien auf dem Land erlebt.) Wir kriegen das nur noch gar nicht so genau mit, weil eher "leise" gestorben wird.
Es gibt dafuer keine Loesungen.
"Es gibt dafuer keine Loesungen."
Ich halte nichts von Fatalismus und will um Gottes Willen auch nicht zynisch sein. Aber ist das nicht bereits die Antwort? Marcel Duchamp hat gesagt: Es gibt keine Lösung, weil es kein Problem gibt. Und du sagst: "Es gibt dafür keine Lösungen." Ich glaube: "Jedenfalls nicht dort, wo die Menschen sterben wie die Fliegen." Weil das den Tod in einer Art und Weise anerkennt, die Bedingung für diesen Wahnsinn ist, der in der Welt stattfindet. Ich habe das Gefühl, immer wieder betonen zu müssen, dass das für mich nicht bedeutet, dass ich mich damit von dem Bewusstsein von und dem Mitgefühl für dieses Leid fernhalte oder andere dazzu auffordere. Ich plädiere dafür, Techniken zu entwickeln, die es ermöglichen, sich davon nicht gefangen nehmen zu lassen.
Ich meine, niemand kann für einen anderen gehen oder leben oder Erfahrung sammeln. Für mich sind diese Texte auch kein Trost in dem Sinne, dass ich daran glauben würde, wie an den Weihnachtsmann oder das Christkind. Und oft genug weckt mich immer noch die Angst vor dem Tod mitten in der Nacht auf. Aber grundsätzlich ist es schon so, dass ich da etwas erfahren habe, (auch wenn das die Praxis nicht ersetzen kann...), was über den Glauben an etwas von "außen Zugelerntes" einfach hinaus geht. Das nimmt den Fragen, die Du stellt in keiner Weise ihre Bedeutung. Und Celan taucht in dem Zusammenhang sogar in meinen Träumen auf, oder ist dort aufgetaucht. Die Frage ist, und da hatte ich ja auch gerade schon Heinz geantwortet, wie man damit persönlich umgeht oder umgehen kann. Thematisieren ist sicher grundsätzlich ein Weg. Ausdruck ist Meditation und auch Reflexion im wahrsten Sinne des Wortes. Insofern soll das auch gar keine Gegenrede sein. Ich selber hab noch gar kein wirkliches Ausdrucksmittel oder Gefährt für einen Ausdruck (wieder) gefunden. Jahrelang hab ich mir das total abgeklemmt, oder mehr oder weniger für mich hingepuzzelt, weil ich auch nur noch gesessen habe und die alten Kanäle und Werkzeuge mich nicht mehr interessiert haben. Jetzt schreibe ich ab und zu was, aber ein "Fahrzeug" ist das nicht, in dem Sinne wie wir beide es wohl verstehen...
Dieses Blog hier finde ich gut, hoffe dass sich mehr Beteiligung ergibt.
Stahlgewitter gehört auch dazu; Verdun hat gerade mal wieder Jahrestag.
Das Ende des Schreckens (da müssen wir durch) ist der Beginn von The Day After, also einer neuen Konstruktion.
Kofi Annan: "Krieg ist nicht - und ich wiederhole - Krieg ist nicht die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Im Gegenteil, er stellt immer ein katastrophales Versagen politischen Könnens und Vorstellungsvermögens dar."
Dabei ist unerheblich, ob der Krieg als offene Gewalt gegen Menschen geführt wird, oder verdeckt als Wirtschaftskrieg.
Möglicherweise dient die Verdrängung von Tod, Gewalt, Verletzung und Ausgrenzung der psychischen Stabilität: "Bis hierher habe ich überlebt," wie schrecklich die Verhältnisse auch waren.
__________________________
PS: Ich bin im September in HB und Chemitz; irgendwie kriegen wir das hin, müssen dann nur die Daten kurzfristig abgleichen.; das zu bewerten überlasse ich aber den Psychologen als dafür fachlich zuständig.
ff.
der letze Nebensatz ist hinter das PS gerutscht :-(
1. Wir sind Tiere. Als solche sind wir Selbstzweck, es stellt sich nicht die Frage nach dem Sinn unseres Lebens, dafür brauchen wir keinen Grund. Es ist der biologische Positivismus, daß wir leben wollen und selbst in auswegslosen Lagen ums Überleben kämpfen (bis die Anstrengung des Kampfes unangenehmer ist als die durch Endorphine versüßte Aufgabe).
2. Dem denkenden Tier eröffnen sich viele Möglichkeiten, aber es bekommt auch ein Problem, weil es nicht mehr nur im Hier und Jetzt lebt. Es kommt zur kognitiven Dissonanz von Lebenswillen und Todeswissen. Der animalisch unmittelbaren Todesfurcht gesellt sich eine permanent latente Todesangst. Der Tod ist der Lehrmeister der ultimativen Erkenntnis der raumzeitlichen Endlichkeit der individuellen Existenz, oder auch, wenn sich nicht schon vorher das Bewußtsein von Irreversibilität ausgebildet hat, der ultimative Zwang, diese anzuerkennen.
3. Das Verwundern und Skandalisieren des Todes muß als die pubertäre Stufe der Menschheit betrachtet werden: der tierischen Stufe der unmittelbaren Lebensbewältigung folgt die reflexive Bewußtwerdung mit dem Wechselbad von Allmachts- und Ohnmachtserfahrungen, Hybris und Fundamentalkränkung des Individuums, auf die mit Todeskulten und religiösen sinnstiftenden Ordnungssystemen geantwortet wird.
4. Die pubertäre Phase ist die Transformationsphase in den Erwachsenenzustand, in dem ein fragiles Gleichgewicht gefunden ist zwischen Anspruch, Willen, und Wirklichkeit. Indem wir lernen, unsere extensionale Endlichkeit anzunehmen, entmystifizieren wir den Tod. Ich möchte hier bemerken, daß die radikale Beschäftigung mit dem Tod ein Luxusproblem der Philosophen ist, dessen Bearbeitung gleichwohl zur Aufklärung beiträgt, aber für das Alltagsleben der meisten Menschen völlig irrelevant ist. Daß etwa mit dem Konsumrausch eine pathologische Verdrängung des Todes vorläge, ist für mich eine haltlose Spekulation. Wie nüchtern inzwischen unsere Haltung zum Tode ist, kann man daran ablesen, daß der Quotient aus Todesangst und Lebensüberdruß seit der Pubertät (hier im individualpsychologischen Sinne, ausgenommen eventuell die midlife-crisis) sinkt (nach meiner Kenntnis zeigen Altersstudien eine wachsende Zufriedenheit, bei chronischen Krankheiten eine Abwendung vom Leben).
Noch ein Wort zur oft behaupteten Tabuisierung oder Verbergung des Todes. Eher schon könnte man sagen, er ist fiktionalisiert, omnipräsent und trivialisiert. Sicher ist er der privaten Sphäre zugeordnet, es gibt zwar noch die öffentlichen Trauerrituale, aber sie wirken auf die Nichtbetroffenen meist ziemlich hohl.
Meistens wird heute sehr klug zwischen dem natürlichen und dem nichtnatürlichen, selbstverschuldeten Tod unterschieden. Nicht unsere (extensionale) Endlichkeit ist der Skandal, sondern daß wir aus ihr keine vernünftigen Schlüsse ziehen, daß wir mutwillig den Tod verursachen oder seiner mutwilligen oder gedankenlosen Verursachung mit Gleichgültigkeit begegnen. Hier ist die Verallgemeinerung angebracht, der Tod steht nicht für den physischen Tod des Einzelindividuums, sondern für das Gegenprinzip zum Leben. Der natürliche Alterstod ist geradezu die Bedingung des Lebens (wie wir es kennen). Damit verlassen wir aber das Blogthema, Tod ist nur noch eine Metapher für Sinnlosigkeit oder, wem das lieber ist, für Nihilismus.
«Niemand muss wirklich hungern, eigentlich sind die elemantarsten Bedürfnisse abgedeckt, auch wenn da vieles im ARGEn bleibt für das man sich einsetzen sollte. »
Wir leben hier ja auch im Luxus; selbst, wenn Hartz4 viele Einschränkungen fordert, ist es auskömmlich (erfordert aber auch einen qualifizierten Umgang mit dem Budget).
Nicht betrachtet sind hier die steigende Zahl von Obdachlosen in unserer Gesellschaft und die Flaschensammler auf den Bahnhöfen.
In anderen Gesellschaften gibt es aber keine soziale Sicherheit, da wird die Anzahl der (männlichen) Kinder zur Alterssicherung.
Entscheidend scheint mir aber zu sein, daß Konflikt nicht einfach entstehen und dann eskalieren, sondern gezielt provoziert werden, weil im Konflikt das ganz große Geld verdient wird.
5. Versuch: Überleben
Mit Übung kann ein Mensch vier Valenzen gleichzeitig wahrnehmen. Nehmen wir mal eine einzige Valenz für das Bewußtsein, dann können wir hoffen, das unser Unterbewußtsein sich um unsere Sicherheit und unser Überleben sorgt; das ist das so genannte Bauchgefühl, das wesentlich schneller und präziser zu Ergebnissen kommt, als der viel gelobte (rationale) Verstand.
Wenden wir das an auf die verschiedenen Anforderungen: Situation, Trieb, Bedürfnis, Handlung, Ergebnis, Ziel, dann kann Ausklammern der Gedanken an den Tod zum Überleben beitragen; konzentrieren auf das Leben und Überleben.
Im Umkehrschluß ist in kritischen Situationen der Gedanke an den Tod bereits die halbe Kapitulation.
Der Nebensatz unter PS passt doch ganz huebsch...
Wir sind vom22.-24.8. in HB, danach Berlin, davor Paris. Ja, wir Australier kommen schon rum in der Welt.
Es geht mir nicht um persoenliche Auswege, Erfahrungen etc., sondern um einen Blick in die Zukunft, die bereits begonnen hat.
Ich werde wohl den "Anwendungsteil" noch schreiben muessen, weil das Thema Tod mit sehr vielen anderen existenziellen Aspekten zusammenhaengt, dass die Konzentration auf eine Sache, die zudem noch neu und noch nicht wahrgenommen wird, sehr schwer faellt.
Was ich meine ist die (globale) Extrem-Situation, dass Millionen von Menschen sterben "muessen", damit der "Rest" der Menschheit ueberleben kann.
Auf Grund der von Menschen gemachten "Grossprobleme" des Anthropozaen (Bevoelkerungswachstum, Klimaveraenderung, Ungleichheit, Kapitalismus, Nahrungsverknappung etc) ist eine solches Massensterben von Millionen von Menschen unvermeidbar. (Manche meinen, es gaebe noch Alternativen. Mag sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass das massenhafte Sterben vermieden wird, ist m.E. aber eher gering.)
Wie reagieren Menschen in dieser Extremsituation des epidemischen Sterbens (vermutich am Hunger), die lange Zeit andauern wird? Und auf Grund der Groessenordnung des Problems gibt es keine Loesung.
Die heute ueblichen Verarbeitungsmuster des Todes werden dann auf die Probe gestellt. usw.
Vorallem die heute dominierende "rationale" Haltung gegenueber den Millionen von Toten werden auch die Ueberlebenden nicht mehr aushalten. Es sind dann einfach zu viele. (So wie es auch die Ueberlebenden der KZ nicht ausgehalten haben.)
Das ist mein Thema.
Erstmal schoenen Dank fuer diese sehr interessante Ergaenzung der Thematik dieses blogs.
Sie stellen systematisch die verschiedenen Dimensionen des Todes in ontogenetische und individualsychologische Zusammenhaenge. Mit Ihren Punkten 1.- 3. bin ich weitgehend einverstanden.
(Ich habe eher "Cluster" unterschiedlich grosser Gruppen mit aehnlichen "Verarbeitungsmustern" des Todes beschrieben. Das scheint unsystematischer ist aber m.E. oft "plastischer".)
Im Punkt 4. scheitert m.E. ihr Ansatz, weil die vielen unterschiedlichen Kombinationen der Aspekte, die sie erwaehnen "Anspruch, Wille, Wirklichkeit", Pubertaet, Endlichkeit, Alltagsleben, Philosophie etc. dimensional nicht mehr zusammenpassen. Da zerfaellt die Systematik.
Nur ein Beispiel:
Ihr "Quotient aus Todesangst und Lebensueberdruss" ist wohl eine Fiktion, weil man beide Variablen sicherlich nicht mit Intervallskalen messen kann (um einen Quotienten zu errechen). (Mal von anderer Kritik an diesen beiden Variablen abgesehen.)
Mit Ihren beiden letzten Absaetzen diskutieren sie die sozial "Verwendung" des Todes.
Da wuerde ich mich auch schnell mit Ihnen streiten, u.a. weil der Tod keineswegs "das Gegenprinzip des Lebens ist." Allein schon die zeitliche Dimension steht dem entgegen. Tod ist ein punktfoermiges Ereignis. Leben ein lineares. Tod ist zwar eine Bedingung des Lebens. Leben aber keine Bedingung des Todes. Auch Sterne sterben. usw.
Ihren Schluss kann ich dann wieder unterschreiben. Tod ist eine Metapher fuer Nihilismus, und darum muss er verborgen werden. Das Fehlen des Sinns beleidigt unsere Reflexionsfaehigkeit. Diese Einsicht versuchen Menschen mit Ausreden und Fluchtwegen auszuweichen.
Wenn dieses Ausweichen irgendwann nicht mehr moeglich ist (Beipiel: mittelalterlichen Seuchen, Braende), die Kirchen geschlossen und die Priester entlassen sind, was dann?
Das ist die naechste Frage, die "praktische", die mich interessiert.
In Paris werden wir uns sicher nicht Treffen, in HB auch nicht, bleibt also ab 25. September B - können wir im Sommer abstimmen.
Philosophisch betrachtet steht Leben für das (potentiell) Unendliche, Tod für das (definit) Endliche. Die Inkompatibilität beider ist richtig beobachtet (dimensional nicht mehr zusammenpassen – Ein- versus Zweidimensionalität, diskreter Punkt statt Kontinuum). Aber gerade dies ist die Idee meiner Kontraposition (die Spiegelbildlichkeit - Tod ist zwar eine Bedingung des Lebens. Leben aber … - habe ich nicht behauptet). Wir stehen auf der einen Seite, im doppelten Sinn im Licht, es gibt keine direkte Verbindung zum schwarzen Loch des Todes (für mich besteht keine Notwendigkeit, das Unerkennbare erkennen zu wollen). Das war zusammengefaßt mein Beitrag.
Ich gebe zu, mein Quotient war ein kühner Vorgriff. Mir fehlt der Überblick auf den Stand der Forschung, aber bei der rasanten wissenschaftlichen Entwicklung (zB in der Lokalisierung der materiellen Spuren von Gefühlen, Haltungen, Gedanken im Gehirn) ist es nur eine Frage der Zeit, bis empiriegeeignete Definitionen meiner Begriffe vorliegen und meine aus indirekten Quellen erschlossene Behauptung bestätigen oder auch widerlegen.
Das Fehlen des Sinns beleidigt unsere Reflexionsfaehigkeit.
Das ist richtig, aber ein temporäres Problem dessen, was ich Adoleszenz genannt habe. Haben wir die Sinnlosigkeit (=Gottlosigkeit) der objektiven Welt begriffen, ist es diese Leere, die uns die Chance der Selbstwerdung, eines autonomen Eigensinns eröffnet. Kennen Sie die mengentheoretische Methode, die grundbegriffliche Menge der natürlichen Zahlen aus der leeren Menge zu erschaffen? Münchhausen hat gelogen, aber nur, weil er es nicht besser wußte.
Schade nicht in Paris. moulin Rouge, da warst Du doch mal Stamm-Gast. Naja.
Am 25. Sptember bin ich schon in H und dannn auf dem Weg nach Zuerich und 28. up, up etc. haste nich dann mal wieder eine Deiner Dienstreisen nach CH?
Wird das jetzt ein near missing...
Ich kann Ihre Interpretation von Leben und Tod verstehen. Teile sie nicht und halte sie auch fuer etwas "extravagant" (sage ich jetzt mal.)
Wir stehen auf der einen Seite, im doppelten Sinn im Licht, es gibt keine direkte Verbindung zum schwarzen Loch des Todes
Das sehen viele Menschen wohl anders. Allerdings wird die Bezogenheit des Lebens auf den Tod heute nicht mehr so eng wargenommen, wie das in religioesen Zeiten mal war.
Dennoch ist die Verbindung zum Tod immer noch stark, allein schon, weil der Tod (unbewusst zumindest) immer present ist. Darum wollen die Menschen auch nicht daran explizit erinnert werden.
Ich sehe die Einsicht in das Fehlen des Sinns nicht als temporaeres Problem, sondern als Teil der conditio humanae. Genau dieser Einsicht versuchen die meisten Menschen auszuweichen. (Nun gut, man kann annehmen, die Mehrzahl der Menschen hat die Adoloszenz nie verlassen. Die tun nur so.)
Trotzdem sind die meisten Menschen davon ueberzeugt, dass es grundsaetzlich keine Grenze fuer das menschliche Erkennen gibt. (Darueber haben wir wohl schon mal debattiert). D.h. wenn wir uns nur anstrengen wuerden wir auch den Sinn des lebens finden.
Mengenlehre finde ich spannend, weil damit der Begriff des Indefiniten handhabbar wird.
Irgend einen Beweis gibt es, dass die Summe irgendeiner der unendlichen Mengen 5/12 ist. (Ich kann das Video leider nicht mehr finden.) Wenn ich unendliche Mengen richtig verstanden habe ist n eben nicht praezise definiert. Das Ganze ist eine sehr "witzige" Disziplin der Mathematik, mit der man das Publikum verblueffen kann.
Insgesamt wuss ich wohl doch den "Anwendungszusammhangs" dieses blogs dooch noch s
Widersprüchliche Infos; ich schlage vor, wir machen die Absprache konkret kurzfristig ab Anfang September via email.
Summarisch zu den Kommentaren:
Es gibt nichts Beständiges, dann kann eigentlich auch keine wirkliche Kontinuität bestehen, sondern (nur) eine statistische.
6. Versuch: Die Vier Freiheiten [Quelle Wikipedia]
von US-Präsident Franklin D. Roosevelt
"In künftigen Tagen, um deren Sicherheit wir uns bemühen, sehen wir freudig einer Welt entgegen, die gegründet ist auf vier wesentliche Freiheiten des Menschen.
Die erste dieser Freiheiten ist die der Rede und des Ausdrucks – überall auf der Welt.
Die zweite dieser Freiheiten ist die jeder Person, Gott auf ihre Weise zu verehren – überall auf der Welt.
Die dritte dieser Freiheiten ist die Freiheit von Not. Das bedeutet, weltweit gesehen, wirtschaftliche Verständigung, die jeder Nation gesunde Friedensverhältnisse für ihre Einwohner gewährt – überall auf der Welt.
Die vierte Freiheit aber ist die von Furcht. Das bedeutet, weltweit gesehen, eine globale Abrüstung, so gründlich und so lange durchgeführt, bis kein Staat mehr in der Lage ist, seinen Nachbarn mit Waffengewalt anzugreifen – überall auf der Welt."
«Ausreden und Fluchtwege, dem Tod zu entkommen»
Wenn die Vier Freiheiten einmal verwirklicht sind, werden nicht alle Ursachen für die Todesfurcht beseitigt sein, aber eine ganze Menge.