US-Forschung: 46 virginale Geburten entdeckt!

Nicht nur Maria! Ein Langzeit Untersuchung von 7.870 Frauen an der University of North Carolina, konnte 46 jungfraeuliche Geburten nachweisen (unter 5.340 Geburten in der Gesamtgruppe).

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Gute Nachrichten verbreiten sich in der angelsaechsischen Medien- und Wissenschafts-Kultur wie ein Lauffeuer.

Heute wurde im Sydney Morning Herald mit Berufung auf die englische Nachrichtenargentur Reuters ueber 46 virginale (jungfraeuliche) Geburten im amerikanischen Bundestaat North Carolina berichtet. Reuters wiederum bezog sich auf eine Veroeffentlichung des renommierten medizinischen Informationsdienstes BMJ.com ( vormals: British Medical Journal). Dort war der US-Forschungsbericht des Departement of Biostatistics der Universitaet North Carolina in der Dezember Ausgabe zuerst veroeffentlicht worden.

46 jungfraeuliche Geburten in nur einem US-Bundestaat! Wieviele moegen es dann Deutschland sein?

Diese schoene Bestaetigung der Weihnachtsgeschichte nach Matthaeus durch eine US-Forscherin kommt jedenfalls gerade rechtzeitig, um auch in Deutschland den familialen Weihnachtfrieden zu retten! Denn, Hand aufs Herz, die folgende Szene kennen wir doch alle!.

Die Familie kommt wohlgemut aus dem Weihnachtsgottesdienst, gestaerkt vom Singen, den Kerzen und der Lesung des Weihnachtsevangeliums. Und ploetzlich bricht mal wieder eine dieser unerfreulichen Familien-Debatten aus. Ob Maria tatsaechlich Jungfrau gewesen sein kann oder nicht, wollen die Kinder wissen. "Pappa, das stimmt doch nicht, aye?" sagt Paul. Sein etwas juengere Schwester guckt die Mutter skeptisch an. "Gibt's nicht Mutti, oder?"
In dieser prekaeren Situation kann vielleicht ein ablenkender Hinweise auf die bevorstehende Bescherung den Familienfrieden noch retten. Aber eben nicht immer.

Doch in diesem Jahr laueft alles anders. Die Mutter wartet geduldig, bis die ersten die Zweifel an Mariae jungfraeulicher Schwangerschaft und Geburt vorgebracht werden. Dann kramt sie seelenruhig einen vorbereiteten Zettel mit der URL: http://www.reuters.com/article/2013/12/17/us-usa-health-virgins-idUSBRE9BG1F020131217
aus der Handtasche und drueckt sie dem Nachwuchs in die Patschfinger. "Ihr koennt ja selber mal nach gucken."

Auf dem letzten Stueck des Weges zum heimatlichen Christbaum laecheln sich Vater und Mutter an wie weiland Maria und Josef an der Krippe, waehrend die Kinder auf ihren smart-phones rumtasten.

An dieser Stelle wollen wir unsere weihnachtlich gestimmte Familie verlassen und die doch etwas dubiose erscheinende US-Untersuchung etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Die Studie wurde von Prof. Amy Herring, Department of Biostatistics, Gillings School of Global Public Health, University of North Carolina at Chapell Hill, NC, USA durchgefuehrt und mit modernsten non-parametrischen Algorithmen fuer grosse Datensaetze ausgewertet.

Die Angaben zur Grundgesamtheit, den Erhebungszeitraeumen und Instrumenten (intensive Tiefen-Interviews) entsprechen den wissenschaftlichen Standards fuer subtile Fragestellungen in sehr grossen Populationen.

Ueberraschend sind die eindeutigen (signifikanten!) Ergebnisse Herrings, die den sozialen, emotionalen und kognitiven Kontext jungfraeulicher Geburten deutlich aufhellen.

Voraussetzung scheint vor allem anderen ein christlich gepraegtes Elternhaus zu sein, in dem klare moralische Grundsaetze vorgelebt und durchgesetzt werden. Ueber Geschlechtliches beispielsweise, wird im Kreis dieser Familien gar nicht oder nur sehr selten geredet. Die jungfraeulichen Muetter wurden in der Schule auch nicht mit sexualkundlichen Problem konfrontiert oder geschockt. Diese und andere Ergebnisse der Studie (auf die ich hier aus Platzgruenden verzichten muss) stimmen mit der Forschungs-Hypothese ueberein, dass jungfraeuliche Geburten nicht zufaellig verteilt sind, sondern einem spezifischen, inhaltlich nachvollziehbarem Muster folgen.

Ein Problem gibt es allerdings noch und darauf weisst die Autorin der Studie, Amy Herring (amy_herring@unc.edu) auch selbstbewusst hin: Man muesste naemlich auf Grund der uebrigen Befunde erwarten, so Herring, dass jungfraeuliche Geburten waehrend der letzten vier Wochen vor Weihnachten (Advent=Ankunft!) signifikant haeufiger auftreten, als zu anderen Zeiten des Jahres. Das sei aber bisher nicht nachzuweisen.

Diese kleine Unklarheit, hofft Prof. Herring mit einer multidimensionalen Varianz-Analyse des Datensatzes bis Mitte Dezember kommenden Jahres aufklaeren zu koennen.

Soweit mein knapper Hinweis auf eine atemberaubende Studie aus der angelsaechsischen Forschung. Ich hoffe damit zu einem friedliche, debattenfreien Weihnachtsfest auch in deutschen Familien beigetragen zu haben.
Happy xmas aus Australien.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Aussie42

Mauerberliner(West) bis 1996, 10 Jahre meditieren in Indien bis 2010, jetzt in Australien. Deutschland weit weg.

Aussie42

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