Wettlauf um die "goldene" C-Virus Pille.

Strategie-Spiele. Weltweit suchen Wissenschaftler nach Medikamenten, die eine C-Infektion heilen oder dagegen immunisieren können. Gemeinsam ziehen alle am gleichen Strang? Schön wär's.

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Bei der Entwicklung der Anti-C-Virus Medikamente geht es um Geld und Macht.

Westen gegen Osten mal wieder. Im Westen hoert man taeglich von Fortschritten der USA oder Europas bei der Suche nach Heilmitteln und Impfstoffen gegen den C-Virus.

In China und Russland wird natuerlich auch geforscht, aber "die" sagen nichts. Herr Trump und Frau Merkel meinen, der Osten bediene sich der prima Ergebnisse des Westens per Cyber Kriminalitaet. Das koennen "die" ja, wie jeder weiss.

Soviel zum Rahmen. OK. Was wird geforscht und wie?

Nach den Medikamenten gegen den C-Virus wird nicht mit Reganzglas und Bunsenbrenner gesucht, sondern mit Grossrechnern, mit High-Performance Computing.
2003 waehrend der Sars-Epidemie waren die Rechner noch nicht gross genug. Jetzt geht's.

Etwa so.

Vom Genom des Virus wird eine mehrdimensionale Abbildung aller seiner Proteine erstellt. Dabei muss der Rechner mit etwa 10 hoch 7000 (!) Proteinen (die genauen Zahlen sind m.W. nicht veroeffentlicht) hantieren.
Der Trick ist, kleinere oder groessere Protein-Muster "herauszufiltern", fuer die Wirkstoff-Molekuele bekannt sind. Um die Uebersicht zu behalten, wird mit Graphen gearbeitet.

Bisher wurden 77 Muster gefunden, die klinisch erprobt werden koennen,

Im Grunde werden also KI-gestuetzte "drug discovery" Verfahren der Pharma-Industrie verwendet.

Um C-Virus Medikamenten schnell zu finden, braucht man sehr viel Computer-Power.
Und genau an dieser Stelle beginnt das "strategische Spiel" zwischen West und Ost.

Wer hat die besseren, schnelleren Computer, um den Virus zu killen? Die "demokratisch freie Wissenschaft" oder die "autoritaer gegaengelten Wissenschaftler" in China und Russland? Noch ist nichts ist entschieden.

Vor kurzem haben sich die grossen Rechenzentren der USA ihre HPC der C-Viren-Forschung zur Verfuegung gestellt.

Auffaellig ist, dass neben den kommerziellen Maschinen der Tech-Konkurrenten Google, Microsoft etc. auch Rechner der US-Geheimdienste mitmachen. Einige deutsche Supercomputer sind dabei, die Nasa und sogar die nagelneue, weltgroesste "Summit"-Maschine des (CIA gesponserten) Labs in Oak Ridge. Selbst eine chinesische Tianhe-1 spielt mit, weil alle Forscher der Welt diesen Rechner-Pool nutzen duerfen, heisst es.

Was in China und Russland "gerechnet" wird, kann man nur ahnen. Und die USA ahnen offensichtlich "Schlimmes", sonst haetten sie wohl nicht diesen eigenartigen "Pool" initiert.

Ein Beispiel fuer die Forschungsansaetze wird in einem podcast erlaeutert.
("Dr. Michael McManus to talk about drug discovery pipelines and where deep learning might fit, especially in the wake of COVID-19.")

Zurueck zur Realitaet. Den Wettlauf zwischen West und Ost entscheiden nicht nur die Computer und deren drug-discovery Ergebnisse, sondern vor allem klinische Tests, die normalerweise zwei, drei Jahre dauern. Das ist ein langwieriges Geschaeft, das normalerweise penibel geregelt und ueberwacht wird.

Schneller waere es natuerlich, man koennte die herausgeforschten Wirkstoffe diversen Corona-Kranken sofort verabreichen, um dann sehen, ob's was nuetzt.
Sowas geht natuerlich nicht, rein ethisch gesehen. Das waeren ja Menschen-Versuche. Trotzdem wird das natuerlich gemacht. Im Geheimen selbstverstaendlich. Natuerlich nur mit Freiwilligen. Klar.

Die am Wettlauf beteiligten Staaten und Firmen koennen es sich nicht leisten, "zimperlich" zu sein. Es steht zu viel auf dem Spiel.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Aussie42

Mauerberliner(West) bis 1996, 10 Jahre meditieren in Indien bis 2010, jetzt in Australien. Deutschland weit weg.

Aussie42

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