Aus Wahlurnen könnten Särge werden

Referendum in Bolivien Zwischen fortwährender Agonie, einem drohenden Bürgerkrieg und der ungelösten Machtfrage
Exklusiv für Abonnent:innen

Mit Evo Morales´ überwältigendem Wahlsieg am 18. Dezember 2005 (s. unten) wurde Bolivien - nach der bürgerlich-demokratischen Aprilrevolution von 1952 - erneut in den Bann einer Staat und Gesellschaft umwälzenden Doppelherrschaft gezogen. Kaum verwunderlich, es geht um nichts weniger als um die Entmachtung der Oligarchie, die Rücknahme der von den vorangehenden neoliberalen Regierungen betriebenen illegalen (ohne parlamentarisches Plazet) Privatisierung der Staatswirtschaft, um eine umfassende soziale Umverteilung der Staatseinnahmen und die verfassungsmäßige Gleichstellung der bisher ausgegrenzten indigenen Bevölkerungsgruppen. Es geht summa summarum um eine soziale Demokratie, ein Vorbild für ganz Lateinamerika.

Das ist für eine Oliga