Wie viel Cyber Security brauchen wir?

Cybersicherheit ist die Praxis, Computer, Netzwerke sowie Daten vor bösartigen elektronischen Angriffen zu schützen. Obwohl es viele hochmoderne Sicherheitstechniken gibt, um zum Beispiel Gebäude zu sichern, sind gerade bösartige Hackerangriffe oder Cyberspionage immer noch ein weitgehend ungelöstes Problem. Antworten auf diese Fragen wurden am 24. und 25. November beim Cyber Security Summit 2019 in Berlin der Munich Security Conference gesucht. Im Vorfeld des Internet Governance Forums UN versammeln sich rund 150 hochrangige Vertreter und Vertreterinnen aus Politik und internationalen Organisationen, aus Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft. Im Fokus standen der globale Wettbewerb um Informationstechnologien, Resilienz gegen Cyber-Attacken und Desinformation sowie geopolitische Aspekte der Internet-Regulierung.

Der Cyberraum gilt auch schon lange als Politikfeld, in dem Staaten überwiegend gemeinsame Interesse haben und dies daher einen Ausgangspunkt für internationale Kooperation darstellen kann. Das notwendige Vertrauen auf internationaler Ebene erscheint im aktuellen Klima jedoch gefährdet. Zumal die Unterschiede in technischen, sozialen und ethischen Fragestellungen individuell sind und besonders von geopolitischen Implikationen abhängen.

Globale Cybersecurity Policy ?

Cyber Security verbindet technische und organisatorische Aspekte, zum Beispiel Sicherheitssysteme, Prozessdefinitionen, Leitlinien oder Pflichtenhefte. Aber die globale Politikführung macht auch nicht vor dem Internat halt. Somit müssen technische Regulierungen ebenso auf dem Feld der internationalen politischen Zusammenarbeit als auch in der Diplomatie angewandt werden. Zwar sollte das Internet als freier nutzbarer Raum gelten, entwickelt sich jedoch gegenwärtig als eine perfekte Plattform um Spannungen zwischen Regierungen auszutragen. Hackerangriffe, Cyberspionage und bösartige Malware Mails legen nicht nur die Netzwerke von großen Konzernen lahm, sondern auch die Computer von Ministerien.

Deswegen ist gerade die Bekämpfung von politischer Desinformation sowie Cyber Extremismus heutzutage überaus wichtig. Dazu wird jedoch die Unterstützung von Technologie Unternehmen notwendig sein, um besser die technischen Prozesse in der rasanten digitalen Entwicklung zu verstehen. Um einen Rahmen für diese Zusammenarbeit zu schaffen, wurde beim Cyber Security Summit 2019 in Berlin durch Paul Ash, Direktor des nationalen Cyber Policy Office Neuseelands, der “Christchurch Call” veröffentlicht. Hier werden verschiedene Orientierungspunkte und Maßnahmen für eine Cybersecurity Strategie im Netz vorgegeben, die für mehr Transparenz und Sicherheit im Internet dienen sollen.

5G - Fluch oder Segen?

Kann das Smartphone krank machen? Auf diese Frage gibt es immer noch nicht eine klare Antwort. Allerdings ist bewiesen, dass sich durch Mobilfunkstrahlung Hirnströme verändern können. Bei Risiken wie Krebs halten die Experten die Studienlage für unsicher bis fraglich. Die Europäische Kommission schlägt vor, mehr zu forschen. Die Mobilfunkfirmen werben und wollen mit 5G Geld verdienen. Sie wollen das Netz möglichst schnell ausbauen und fordern deshalb, die Strahlengrenzwerte zu lockern.

Umgekehrt ist der Ausbau des 5G-Netzwerks wegweisend für die kommende technologische Entwicklung und kann dabei zu einer multilateralen Zusammenarbeit führen und das nicht nur mit China. Peking ist derzeit mit Huawei führend in der 5G Technologie und versucht in weiten Teilen Europas und der Welt die eigene Infrastruktur hierfür anzulegen. Allerdings pocht weiterhin Europa auch eine technologische Souveränität. In wie fern jedoch ein Alleingang erfolgreich sein kann ist unklar, denn “Mehr als irgendwo anders gilt im Cyberraum, dass die eigene Sicherheit nur so stark ist wie die Deines Nachbarn.”, so Antje Leendertse Staatssekretärin des Auswärtigen Amts beim Cyber Summit 2019 in Berlin.

Müssen wir also nun doch mit unseren virtuellen Nachbarn kooperieren?