Im Mai 2011, nur wenige Tage bevor ihm sein Aufenthalt im Sofitel und der anschließende Vergewaltigungsvorwurf zum Verhängnis wurden, drohte der damalige Favorit auf die sozialistische Präsidentschaftskandidatur in Frankreich, Dominique Strauss-Kahn, noch über eine ganz andere Affäre zu stolpern: einer Fahrt mit einem Porsche Panamera. Ein Porsche, der ihm gar nicht gehöre, wie sein Imageberater rasch betonte.
Doch da war es schon zu spät: die Konservativen spotteten, die Sozialisten hätten wohl die rote Rose als Parteizeichen gegen den schwarzen Porsche eingetauscht und auch für die Parteigenossen und die extreme Linke passte das Bild von Luxus und sozialistischer Politik einfach nicht zusammen. Der Vergewaltigungsprozess drängte schon bald die Porsche-Affäre aus den Medien und so wurde die Frage nie beantwortet: Ist es schlimm als Linker Porsche zu fahren? Schließen sich Luxus und linke Politik aus? In diesen Fragen steckt das ganze Dilemma des Peer Steinbrück.
Problem eins: Steinbrück ist kein Working-Class-Hero
Wenn Peer Steinbrück in diesen Tagen immer und immer wieder wegen seiner Nebeneinkünfte angegriffen wird, dann geht es eigentlich nicht mehr um Transparenz und auch nicht um Glaubwürdigkeit. Es geht, wie damals bei Strauss-Kahn, um die Frage, ob Linke reich sein dürfen und Reiche links. Eigentlich wäre es das beste für Peer Steinbrück schlicht zuzugeben: „Ja, ich bin reich.“, doch das ist für einen sozialdemokratischen Kanzlerkandidaten ganz offensichtlich schwierig. Der Grund dafür ist einfach: es passt nicht zum Masternarrativ der Sozialdemokratie.
Jede Partei besitzt einen solchen idealisierten Archetyp. Bei den Liberalen ist es der ehemalige Tellerwäscher als Millionär; bei den christlichen Parteien der bodenständige, aber erfolgreiche Bürger, der sonntags in die Kirche geht; bei den Grünen die Akademikerin (im Idealfall mit Migrationshintergrund), die schon als Studentin gegen Atomkraft protestierte; und schließlich bei der SPD der bescheidene Sohn aus einer einfachen Arbeiterfamilie, der sich gegen Widerstände nach oben gearbeitet hat. Der klassische Working-Class-Hero, und ein solcher ist Peer Streinbrück eben nicht und er wird es auch nie werden. Dem Kandidaten Steinbrück fehlt die heilende Verankerung im Malochermillieu und das wird mit jedem Euro mehr an Nebeneinkünften deutlicher.
Problem zwei: Steinbrück ist ein Sozialdemokrat
Es ist schon erstaunlich, dass die opportunistische Attacke von CDU/CSU und FDP mit den Nebeneinkünften so glatt gelaufen ist. Da schimpfen die Erfinder der intransparenten Nebeneinkünfte über intransparente Nebeneinkünfte – und das Publikum jubelt ihnen zu?! Peer Steinbrück hat wohl kurzzeitig gehofft, mit seiner Transparenz-Offensive den Spieß umzudrehen und die Koalition in Bedrängnis zu bringen, doch das hat ganz offensichtlich nicht funktioniert. Die Gegenstrategie ist gescheitert, weil es bei der Debatte um Nebeneinkünfte nie wirklich um den durchschnittlichen Bundestagsabgeordneten ging und schon gar nicht um die von FDP und CDU/CSU. Der Gegenangriff konnte auch nie wirklich reüssieren, da für die Liberalen Reichtum ein positiv besetzter Begriff ist und auch bei der CDU/CSU nicht unbedingt eine Sünde ist.
Das unterscheidet beide Parteien von der SPD in der Frage der Nebeneinkünfte. So erzählte mir einmal ein CSU-Abgeordneter, der aus Gründen des Umweltschutzes und der Effizienz einen Kleinwagen fuhr, dass ihm dies in seinem Landkreis oft als Geiz ausgelegt werde. Wer zu den erfolgreichen und wohlhabenden Bürgern gehöre, der dürfe diese Position auch durchaus mit einem schicken Wagen präsentieren, meinten seine Wähler. Und dass er dies nicht tat, war für einige ein Zeichen dafür, dass er lieber geizig auf seinem Schotter sitzen blieb. Selbst wenn also Unionsabgeordnete und Liberale vielleicht gleich viel oder gar mehr verdienen als Steinbrück, würde ihnen dies wohl nie derart schaden, wie dem Sozialdemokraten.
Reichtum ist in konservativ-liberalen Kreisen nichts Schlechtes. Bei der Linken offenbar schon. Die französische Satire-Sendung „Les Guignols de l'Info“ drückte das einst pointiert so aus: Lotto ist das Spiel des kleinen Mannes, also ist Lotto spielen links. Ein Lotto-Gewinn bedeutet Reichtum, also ist im Lotto gewinnen rechts. Eigentlich unfair, oder? Doch das wird dem SPD-Kandidaten nicht helfen, denn er tritt für die Sozialdemokratie an und wird sich an ihren Werten messen lassen müssen.
Problem drei: Steinbrück hat viel Geld
Wahrscheinlich hat Peer Steinbrück gar kein so großes Problem mit Geld, wahrscheinlich spendet er tatsächlich eine beachtliche Summe und scheinbar gehört er nicht zu denen, die mit ihrem Reichtum protzen. Doch nicht Steinbrück hat ein Geldproblem, sondern die Linke – von der Sozialdemokratie bis zu den demokratischen Sozialisten – stört sich am Kapital. Das liegt in der linken politischen Idee begründet, die darauf basiert, dass es Personen gibt die viel besitzen und andere, die wenig haben. Und dass der Staat bestrebt sein müsse, die Unterschiede zwischen beiden Personengruppen zu reduzieren. Damit stehen sich per Definition Reiche und Arme konfrontativ gegenüber.
Die unterschiedlichen Positionen in der Linken resultieren letztlich nur daraus, wie offensiv man die Konfrontation zwischen Reichen und Armen angehen möchte: Geht es um Umverteilungsmechanismen, die „nur“ garantieren, dass keiner ungebremst in die Armut fällt oder geht es tatsächlich um eine echte Nivellierung der Vermögensunterschiede? Egal wie radikal man die Idee zu Ende denkt, ergibt sich aus der klassisch linken Tradition ein eher negatives Bild vom Reichen. Egal wie sie erzählt wird, am Ende der Geschichte hat immer der Reiche zuviel und muss deshalb abgeben.
Zugleich ist man in der Realität auf die Reichen angewiesen, weil in der Praxis oft von diesen das Vermögen kommen muss, das umverteilt werden soll. Aus diesem Gegensatz resultiert das Geldproblem der Linken und letztlich das des Peer Steinbrücks. Das traurigste daran: die Linke verliert durch die Frage der Nebeneinkünfte immer mehr an Glaubwürdigkeit und an Prozenten, während das konservativ-liberale Lager, das sich weitaus großzügigerer Nebeneinkünfte erfreut, davon profitiert. Und am Ende gewinnt Kanzlerin Merkel?
Peer Steinbrücks Glück ist, dass bis zur Wahl im Herbst 2013 die Frage an Schlagkraft verlieren könnte, sein Pech ist aber, dass er das Grundproblem der Linken, einen gesunden Umgang zum Reichtum und der reichen Bevölkerung zu finden, kaum wird lösen können und damit die Frage seiner Nebeneinkünfte nie vollständig aus der Welt schaffen kann. Dabei wäre es doch wichtig, auch den wohlhabenden Bundesbürgern eine linke Perspektive aufzuzeigen, die über die Rolle des Bad Boys in der Geschichte hinausgeht – oder sollen Reiche wirklich nur rechts wählen dürfen? Vielleicht wäre ein reicher Linker ja sogar dazu prädestiniert, auch den Wohlhabenden eine sozialdemokratische Politik schmackhaft zu machen – was meinen Sie Herr Steinbrück?
Kommentare 67
Ach. Idefix, das ist doch alles völlig verdreht. Die Behauptung, daß "die Linke" ein Problem mit Geld hätte, also nicht wirtschaften kann, ist immer schon Teil rechtsgewirkter Propaganda gewesen.
Ich bin politisch nicht auf Steinbrücks Linie. Egal. Unübersehbar, daß hier Wahlkampf stattfindet und eine bewährte US-Kampflinie ausprobiert wird, kaltblütig inszeniert und mal sehen, wie's ankommt beim Wähler.
Lieber Idefix,
das war wohl etwas zu Fix, der Herr Steinbrueck ist doch SPDler und nicht Mitglied der Partei Die Linke!
aber ansonsten hast du dir wenigstens mühe gegeben, Auch wenn 90% leider Falsch zitiert und somit völlig verdreht sind.
Aber übung macht ja den Meister, also morgen nocheinmal!
Tja Leider mit dem Wahlkampf hast du recht, aber aus erfahrung kann ich sagen das diese art Wahlkampf schlechter Informierte Bürger braucht als es sie in der BRD gibt.
Weder geht es mir um die Partei DIE LINKE, noch um die Wirtschaftskompetenz der (politischen) Linken. Mir geht es um die Frage, ob man als Kanzlerkandidat zugleich politisch links und finanziell reich sein kann (für den Fall, dass das unklar geblieben sein sollte).
... ist das nicht ein Problem für jeden "linken" Politiker?
In den letzten Dekaden haben sich in öffentlichen Räumen immer mehr "Topjobs" in den Verschiedensten Führungsgremien gebildet - manche Gemeinden geben für Führungspersonal mehr Geld aus, als für die Pflege ihrer Infrastruktur.
Da verdienen Sparkassenvorstände alleine eine halbe Million Euro, die Kanalisation jedoch bricht zusammen - man könnte böse sagen -
die Bürger brechen in dieKloake ab - während sich ein Dutzend Gewinner auf ihren Yachten darüber amsieren wie schrecklich die Luft da unten wohl sein muss.
hier ein Beispiel - für eine marode Gemeinde - die durchaus Geld für ihre Topleute hat (leider bringen die keine Top-Leisutngen.....)
http://www.derwesten.de/staedte/muelheim/spitzengehaelter-fuer-vorstand-der-muelheimer-sparkasse-id6335121.html
Das ist eine Sparkasse mit popeligen 2,7 Mrd. Bilanzsumme!
Solange wir als Gemeinschaft der Steuer-, Gebühren- und Abgabenzahler tolerieren, dass unsere Angestellten im öffentlichen Dienst fast noch dreister zugreifen als die Bonibanker an der Wall-Street, müssen wir gar nicht von linker Politik träumen.
In so einer Welt könnte ein Linker Kanzlerkandidat auch gerne eine Million pro Vortrag kassieren, da ist der Einwand eines Gabriel - dieKanzlerin sollte gefälligst endlich eher einem Winterkorn gleichgestellt sein, den einem Sparkassenvorstand nur allzu verständlich.
Diese Menschen reflektieren nicht, dass ihre Gehälter jenseits aller sozialen Ehtik angesiedelt sind, im Gegenteil, ein Steinbrück, ein Gabriel - egal wer von dieser Gruppe - sie dürften sich durch die Bank noch unterbezahlt und arm fühlen, da sie sich mit Maschmeyer-Hykonsumidioten vergleichen und einen hysterischen Anfall im Bett oder auf der Toilette bekommen, wenn die Armbanduhr des Gegenüber beim Meeting die Ihre "überstrahlt".
American Psycho ist längst in der Politikerkaste angekommen - irgendwie schade, dass sie sich nicht wirklich mit Beilen nachts im Loft gegenseitig zerhacken.
Geblutet wird eben andernorts, stellvertretend und ohnmächtig.
Wir lassen sie gewähren - ich frag mich schon seit jeher warum?????
Toller Beitrag, spricht mir aus der Seele, ich schließe mich dem voll an. Wobei ich noch ein Beispiel hinzufügen möchte - neben Strauss-Kahn & Steinbrück - Klaus Ernst und sein Privatleben (Porsche, Alpenhütte). In allen drei Fällen fand ich es beschämend, wie sich die Kritiker verhielten, eine Mischung aus Geiz, Häme, und Besserwissertum. Heuchelei. Alle drei Politiker können gerne für ihre Aussage, ihren Politikstil, ihre Programmatik, ihre Führungsqualitäten kritisiert werden. Wieviel Sie verdienen und wie sie es ausgeben ist doch egal. Solange sie es legal machen und Steuern zahlen. Da finde ich Geschichten wie die Flugmeilelaffäre oder die Bevorzugung von CDU- und SPD-Mitgliedern durch Versicherungen viel problematischer. Würde Steinbrück seine Honorare nicht versteuern, oder Klaus Ernst hätte seinen Porsche geklaut - das wäre ein Problem, genau wie bei jedem anderen Bürger. Gleichheit heisst auch Gleichheit vor dem Gesetz - für uns wie für Steinbrück & Co. Seien wir "links" oder "rechts". Ein Problem hätten Steinbrück & Ernst, wenn sie anders leben würden als das was sie predigen. Hätte aber nicht gewußt, daß Steinbrück jemals etwas gegen hohe Einkommen gesagt hätte, oder Ernst gegen Luxuswagen. Steinbrück hat politisch nur ein Problem - und das ist nicht Geld/Einkommen, sondern Loyalität - seinem Hauptarbeitgeben gegenüber, dem Bundestag. Hat er seine Arbeit als Abgeordneter vernachlässigt, indem er so viel Vorträge hielt (und vorbereiten musste). Aber diese Frage stellt sich für viele andere Parlamentarier, in kleinerem oder größenen Maße - für Gewerkschafter, Lobbysten, Multi-Funktionäre.
Die Frage, ob er angesichts dieses beachtlichen außerparlamentarischen Einsatzes auch seine Pflichten als Abgeordneter voll erfüllt hat stellt sich wirklich. Wobei es wiederrum durchaus zu den legitimen Tätigkeiten eines Abgeordneten gehören kann, sich mit Gewerkschaften oder auch wichtigen Unternehmen zu vernetzen, sowie Reden und Vorträge zu halten. Da ist es schwer ein geeignetes Maß zu finden.
"die gönne nich' mit jeld umjehen"
An die gelben verschenken
Kein reich links sein? absurde Frage.Es kommt aurf die Ideen und nicht Besitzverhälnisse.Typischer FALL von Sozialneid.Es kommt ja nicht auf milieugerechte Abstammung und Aufstiegsstory,sondern für wen man die Fürsprachen hält ,für den armen Konrad oder für den reichen Ludwig.Natürlich könnte man sich fragen ob man mit christlich-konservativen Wertvorstellungen besser bei der SPD und Grünen aufgehoben ist als bei der CDU.
natürlich kann reich links sein, siehe zB laffo.
Steinbrück ist aber nicht die Bohne links, ich rechne unter der SPD (und gerade unter Hartz-Peer) mit wesentlich mehr Sozialabbau als unter Merkel.
Spätestens seit Schröder (Wahlen werden in der Mitte gewonnen) hat die SPD alle ihre "linken" Positionen verraten.
Die Frage war doch, ob man reich und links sein darf,bzw. ob Reiche nur "Rechts" wählen dürfen.
Man darf alles was legal ist tun,essen,unterlassen. ! Jedenfalls in zivilisierten Ländern.
Frage ist nur, ob es Sinn macht. Und wenn jemand reich ist,richtig reich und nicht so ein Vortragskünstler mit eineinhalb Millionen (so einer ist nicht reich,er ist ,fließende Einnahmen vorausgesetzt, wohlhabend oder noch besser: gutgestellt) -dann macht es wenig Sinn, dass der oder die dann etwaig eine wirklich linke Partei mit Chancen auf Einfluß, richtigen Einfluß, wählen würde bzw. dort eine Führungsrolle spielen würde.
Irgendwann käme es ja zu Interessenkollisionen. Das bürgerliche Recht sieht sowas sogar vor ohne Bezug zu "linken" Parteien - und die generallinie ist, solches Amt dann wegen Interessenkonflikten nicht auszuüben. (Analog zur Befangenheitserklärung von Juristen etwa)
Aber was soll die Frage bei Steinbrück? Was soll die Frage bei der in Dtschld. wählbaren "Linkspartei"?
Steinbrück ist kein wirklicher Millionär, auch wenn er derzeit vielleicht ein oder anderthalb Millionen in Bares verwandeln könnte, wenn er wollte oder müßte unabhängig von seinen laufenden Bezügen, dem Immobilienbesitz ,den hochrechenbaren Pensionsansprüchen. Außerdem ist er ja Kandidat der SPD -und insoweit ist Steinbrück ein schlechtes Beispiel-egal wie man zu dem Manne steht.
Links? Die Linkspartei -die ja Steinbrück als Wähler nicht wählen wird sondern eben SPD- ist doch gar keine "linke" Partei in dem Sinne, wie er im obigem Artikel als gegeben hingestellt wurde. Insoweit ist ,auf deutsche verhältnisse bezogen, die Fragestellung unzutreffend,geht an den genannten Personen und Gruppierungen schlicht vorbei.
Und im Grundsatz käme es natürlich - geht man mal hypothetisch davon aus, dass alle den allgemein unterstellten Definitionen entsprechen- zu Interessenkonflikten ,wenn Millionäre Aufgaben in einer wirklich "linken" ,also sozialistischen Partei übernähmen.
Es gibt solche Interessenkonflikte ja bereits, wenn kleinbildungsbürgerliche Leute ohne nennenswerte Gelder (Omas Haus, mittleres Beamteneinkommen im gehobenem Dienst mit Hochschulstudium (Lehrer ,Sozialarbeiter ff.) kleine Miteteinnahmen durch Einliegerwohnung und nebeneinkünfte durch Zusatztätigkeit in der Volkshochschule und Doppelverdiener,Arbeitsplatzsicherheit, subventionierte Kinderbetreuungskosten wegen Doppelverdienerstatus,Kindergeld, Zuschläge) Funktionsträger solcher Grupperungen werden oder als solche für eine solche sozialistische Gruppierung das theoretische Fundament zimmern.
Das schafft ja schon Konfliktpotential,da sich deren Wertigkeiten erheblich unterscheiden bereits von den Wertigkeiten anderer Leute.
Aber all das ist doch uninteressant-es gibt in Dtschld. keine Linken in der Bedeutung, die das Wort hier im obigen Autorenbeitrag suggeriert. Es ist eine hohle ,inhaltsleere Frage.
Es wird verzweifelt versucht, bei Steinbrück die von ihm souverän gehandhabte Frage seiner Vortragseinnahmen zum Skandal zu machen ,obwohl der Steinbrück die Sache bereits abgewettert hat, bevor sie als Skandal hätte nutzbar gemacht werden können.
So auch hier: Steinbrück ist fein raus,-aber eben kein "Millionär", Linke-in dem definiertem Sinne- gibt es in Deutschland nicht, nur Leute, die sich so nennen.
Alles also konstruierte Mätzchen.
Toller Beitrag!
Könnte er wirklich die Gesellschaft zu größerer Solidarität führen? Ich traue es Steinbrück ehrlich nicht zu, dass er den Charakter für eine solche Leistung hat. Aber lassen wir uns überraschen.
Zu den Problemen könnte man im Übrigen noch Steinbrücks Vergangenheit als Finanzminister aufführen, seine Mitschuld an der aktuellen Gestaltung der Gesellschaft und natürlich sein ehemaliger Kanzler Schröder der sein Netzwerk nach dem Dienst fürs Volk in Bares umwandelte.
ich hörte einmal, der letzte und einzige Arbeiter im SPD-Haus sei der Hausmeister.
"Reicher Mann und armer Mann standen da und sah'n sich an. Da sagt der Arme bleich: 'Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.'" B.Brecht.
Welche Linken? Die SPD ist nicht links und ein Steinbrück schon gar nicht.
"Reichtum ist in konservativ-liberalen Kreisen nichts Schlechtes. Bei der Linken offenbar schon."
Nein, er stellt ein Glaubwürdigkeitsproblem dar oder besser: ein Vertrauensproblem. Denn wenn man die übliche 4-Jahres Blanko-Vollmacht für unsere Vormunde ausstellt, wer tritt dann wahrscheinlich eher für Umverteilung ein? Der Reiche oder der Durchschnittliche/Arme? Ein Problem welches konservativ/liberale Kreise ebensowenig kennen wie das Wort "Umverteilung".
"Da schimpfen die Erfinder der intransparenten Nebeneinkünfte über intransparente Nebeneinkünfte – und das Publikum jubelt ihnen zu?!"
Welches Publikum? Die meisten Leute winken doch genervt ab, jeder weiß, dass Korruption in Berlin normal ist und alle fühlen sich hilflos und frustriert.
Steinbrück ist nur eine neue Stufe an Unverfrohrenheit und Naivität. Andererseits, wer hätte jemals gedacht, dass ein Bankenchef seinen Geburtstag im Kanzleramt feiern darf? Sowas hätte eher nach Berlusconi-Italien gepasst. Merkel hat sich schon sehr bemüht, sämtliche moralische Grenzen auszuleiern.
Die Presse (=veröffentlichte Meinung) hat Steinbrück angegriffen, die Hintergründe dazu sind mir nicht ganz klar, aber er war offensichtlich ein lohnenswertes Ziel als Kanzlerkandidat. Dass die anderen Parteien sich empören, kann man in den Skat drücken, das tun sie immer und es ist fast immer verlogen.
Und egal ob Steinbrück ein Bauernopfer ist oder nicht, ist doch generell zu begrüßen, dass das Thema neuerdings beleuchtet wird und eine Rolle spielt. Die Medien hätten es genauso ignorieren können, so wie sie es mit vielen anderen Dingen tun.
Ich fände es prima, wenn reiche NUR rechts und die armen NUR links wählen dürften.
Naja, es geht ja nicht nur um das viele Geld, was sich der sozialdemokratische Kanzlerkandidat als assertiver Redekünstler hinzuverdient hat.
Es geht vor allem darum zu hinterfragen, warum Unternehmer- und Arbeitgeberverbände sowie Wirtschaftsberatungsgesellschaften bereit sind, solche enormen Honorare für Steinbrücks Vorträge zu zahlen. Doch sicher nicht, weil die Inhalte sehr kritisch und arbeitnehmerfreundlich sind.
Außerdem: Wenn ein Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten verkündet, dass er glaubt, dass es völlige Transparenz nur in Diktaturen gebe, dann sollte man als Wähler schon ein bisschen hellhörig werden, oder?
Es gibt eine ganze Menge sehr guter Gründe Peer Steinbrück zu kritisieren, beispielsweise auf Grund seiner Haltung zur Hartz-IV. Es gibt mindestens genauso viele gute Gründe ihn (bzw. seine Partei) nicht zu wählen. Ich glaube aber, die Höhe seines Vermögens bzw. seiner Einkünfte sollten nicht dazu gehören. Genau darauf aber fokussiert sich die Kritik, die zurzeit gefühlt nur die Schlagwörter "zwei Millionen" und "deutlich mehr verdient" kennt. Ich finde diese Kritikpunkte aber wenig fruchtbar.
Mir kommt die ganze Fragestellung reichlich kleinkariert vor. Natürlich darf ein Linker "reich" sein.
Bei Steinbrück ist es in der Tat eher die Frage, wie er zu seinem mäßigen Reichtum gekommen ist. Und - wie sich das mit der Abgeodnetentätigkeit verträgt. Aber, wenn er im Geiste eigentlich nicht "links" ist, sondern ein Sozialdemokrat, der sich gegen die "Linken" in seiner Partei durchgesetzt hat, dann kriege ich schon das Grübeln.
Er ist ja auch - im Sinne von Stil - überhaupt nicht reich, sondern eher so geldgierig, wie man es einem Christian Wulff auch andauernd vorrechnet. Einer, der die Zeit genutzt hat, ein bisschen was zusammen zu scharren, weil sein Marktwert gerade hoch ist.
Meine Güte Steinbrücks Peer, der sieht doch immer aus wie ein "Ich bin sauer-Smiley". Da passt die säuerliche Geldscharrerei gleich noch dazu.
" In allen drei Fällen fand ich es beschämend, wie sich die Kritiker verhielten, eine Mischung aus Geiz, Häme, und Besserwissertum. Heuchelei"
so ein wirrer Brei.
Links sein bedeutet eine Sichtweise auf die Gesellschaft. Wofür Reichtum, Geld, Zucker im Arsch, Plärren und Grölen in Kreisen von Widerlingen. "Neid " fällt den beschränkten Backpflaumen ein, weil sie nur in der Lage sind, sich zu spiegeln. Die Frage ist: Wes Geistes Kind ist Steinbrück, dass ihm das Anhäufeln so wichtig ist, was hat er für ein soziales Verhalten; er soll machen, was er will, wie alle Kleingeister und Reaktionäre dieser Welt, aber sich nicht aufführen als "Sozialdemokrat"
Endlich mal ein Blog über Steinbrück, das nicht in das beliebte Bashing des Kandidaten und seiner Partei einstimmt. Manche Kommentare erinnern an eine Glosse Tucholskys, die einen Kleinbürger zu Wort kommen lässt, der sich über einen Sozi aufregt, der zum Kuchen zwei Portionen Sahne bestellt.
@idefix
19x das wort links in einem artikel über steinbrück. das beißt sich was.
Können ja nicht alle High-net-worth individuals sein (wie du?). Aus der Perspektive ist das lästern über den Kleinbürger leicht, gelle?
Zwei Portionen Sahne mit einem Millioneneinkommen gleichzusetzen, setzt der Sache die Krone auf. Die meisten fleissigen Leute in meiner Gegend und Alter verschulden sich für ein 300k Euro Häuschen bis hinein in die Rente. Von H4 Empfängern am Existenzminimum nicht zu reden.
Steinbrück ist nicht bodenständig, er hat keinerlei Feingefühl, er fühlt sich mit 30+ Euro Stundenlohn massivst unterbezahlt und hat keine Probleme seine politische Bekanntheit auszunutzen um mächtig Geld zu scheffeln, er ist naiv. Wollen wir so jemanden als Kanzler?
Na gut, Alternativen gibts nicht wirklich. Bestimmt planen die Bilderberger die große Koalition. Damit kann man bequemer durchregieren. Schliesslich ist die nächste Legislaturperiode Abrechnung beim Volk, Dank Schuldenbremse, Rezession und Rettungspaketen, wird dann auch bei uns der Rest von Sozialstaat geschliffen. Macht euch schonmal bereit.
Hat IDEFIX zuviel Asterix gelesen,um auf simple Antworten wie seine zu kommen.IDEFIX sollte bekannt sein,dass Oskar Lafontaine die Deregulierung des Bank- und Finanzwesens unter dem GröBlaZ Schröder/Fischer nicht mitmachen wollte,s.auch dazu das Schröder/Blair-Papier.Vorschläge einer Regulierung der Banken und einer entsprechenden Steuer für die Profiteure dieser Krise gibt es seitens der Linken.Da hat die SPD noch zu allem Nein gesagt,das zu Schweigen von der CDU und FDP.Wer kann also nicht mit Geld umgehen?Unter SPD/Grünen, in der GroKo und jetzt unter Schwarz-Gelb werden die Steuergelder durch den Schornstein gejagt,um aus der Krise zu kommen,die andere verursacht haben!
Lieber idefix,
die Frage, ob Linke reich sein könnnen führt, wie andere hier auch schon ausführten, in die Irre. Genauso ist die Behauptung, das Linke Probleme mt dem Reichtum hätten an sich nicht sehr fruchtbar, wenn man den Kapitalsmus für eine gerechte Gesellschaft der Freien überwinden will.
Der Linken geht es darum Verhältnisse zu schaffen unter denen sich von einer Minderheit nicht systematisch der Reichtum genommen werden kann, den andere tatsächlich erschaffen haben. Das kann man alles bei Marx nachlesen.
Die Übergangsphase, in der von den bis dahin reich Seienden etwas genommen würde um es für diese Transformation - nicht für das "gleich" reich machen Aller (gleich im doppelten Wortsinn verstanden) - fruchtbar zu machen (wenn es denn nötig wäre), wäre eben nur eine relativ kurze Phase und nicht systematisch für das, was danach kommen sollte.
Dass Linke mit dem Reichsein anderer Probleme haben liegt in der Natur der Sache: Dieser Reichtum begründet bei anderen Herrschaftmacht der kapitalistischen Art. Wer sollte sich da keine Sorgen machen?
Wenn Sozialdemokraten mit Reichtum in den eigenen Reihen Probleme haben, dann schlägt da nur der Kleinbürger im Sozialdemokraten durch, besonders dann, wenn er nicht einmal erkennt, dass - auch das wurde im Thread schon gesagt - Steinbrück gar kein Linker ist, er einer also der Ihren ist, nur eben etwas reicher.
Ich empfehle an dieser Stelle vor eigenen weiteren Ausführungen die Lektüre des bewunderungswürdigen Projektes
"Die Andere Gesellschaft"
Url: https://www.freitag.de/autoren/michael-jaeger/0-1-die-andere-gesellschaft-gliederung-in-kapitel-und-tagebuch
von Michael Jäger, wo dieser sich ernste und tiefe Gdanken über das Geld ohne Kapitalismus in der Welt Gedanken macht.
LG
uwe
Ergänzung:
Den Grund, warum man mit meinem o.a. Link auf Michael Jägers Blog nicht viel weiter kommt, den habe ich hier:
https://www.freitag.de/autoren/christian-schneider/es-lebt
dem Administrator des verkorksten Relaunches erklärt.
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Dieser Artikel lenkt ab von dem, was wirklich ist und macht blind gegenüber dem offensichtlichen, nämlich, wie verdiene ich, ein monatliches auskommen, was ist gesellschaftlich wertvoll, dass es dementsprechend auch entlohnt wird.
Warum wohl?
Bei der Arbeitsagentur waren zuletzt mehr als 14.000 offene Stellen in der Alten-Pflege gemeldet.
Im Januar 2013 startet die Auslandsvermittlung der Agentur (ZAV) ein Pilotprojekt in China. Die Behörde will zunächst 150 Altenpfleger aus China rekrutieren, um sie an Kliniken in ganz Deutschland für den Lohn einer Schale Reis mit Gemüse zu vermitteln.
Solange man dem Volk vorführt, welche Art von Leistung lohnend ist und welche Art von Leistung man letztlich von billigen Arbeitskräften tun lässt, weil die hilfebedürftigen ausrangierten Alten, eh nur “Chinesisch“ verstehen, solange ist die postmoderne Welt in Ordnung.
Eine sehr treffende Gegenüberstellung!
Dazu passt doch das Beispiel der Sparkassendirektoren, die Millionen im Jahr bekommen (eine kleine Sparkasse mit weniger als tausend Angestellten - sprich für jeden der dort Arbeitet, erhält der Führende 1000 Euro Gehalt - wie absurd das alles doch ist......)
Meine Mutter hat nach ihrer Scheidung (von einem Unternehmer, der gerade jetzt auf Sardinien Golf spielt....) mit 35 eine Ausbildung zur Altenpflegerin gemacht - sie ist mit 54 an Magenkrebs gestorben - sie war in ihrer Arbeit tief unglücklich - unglücklich über die Zustände in Einrichtungen (sie hatte sogar die Stationsleitung - sie hatte fünf verschiedene Arbeitgeber - da sie selbst immer wieder an der übergeordneten Leitung zerschellt ist mit ihren Forderungen!)
Das Beispiel Altenpflege passt einfach zum Zustand unserer Gesellschaft - leider trifft es hier erneut diejenigen, die schon ihre Leben in den Dienst der gierigen Gewinner zu stellen hatten.
In der Altenpflege reicht das Spektrum von - im Bett verfaulen - bis hin zu - von zehn Pflegern und halbjährlich ausgeweideten Kindern am Leben gehalten zu werden!
wobei das Bett - oft eher eine verseuchte Unterlage sein dürfte....
Der Autor Idefix verwendet nicht oder nicht mehr definierte Begriffe. "links,sozialdemokratisch usw."
Begriffe,unter denen jeder was anderes versteht. Strauss-Khan und Steinbrück und andere sind keine "Linken", nicht mal "Sozialdemokraten" i.althergebrachtem Sinne einer unterstellten Zugewandheit zu finanziell und/oder geistig minderbemittelten Schichten der Bevölkerung.
Das einzige Interesse,das jene Schichten bei Politikern jeder Couleur und bei mittleren und höheren Schichten auslösen,beruht auf ganzen 2 Gründen.
1. In einer Demokratie dürfen diese Minderbemittelten wählen und können etwaig Wahlen entscheiden und 2.ist ihre Anzahl ,gemessen an den anderen Schichten, als homogene Gruppe relativ groß und ihre Anzahl steigt eher als das sie geringer würde. Ökonomische Gründe , Kaufkraft, spielen dagegen keine Rolle (da irren die ,die sich selbst "Linke" oder "Sozialisten" nennen)-nur deren Arbeitskraft für notwendige untergeordnete Arbeit ist ökonomisch etwas von Interesse.
Ein gutes Drittel oder,nähme man alle Staaten als Grundlage und errechnete einen Durchschnitt, rd.50 bis 60 Prozent aller Menschen gehören diesen Schichten der Minderbemittelten an. Die ihnen abzuverlangende Arbeitsleistung bei niederen ,aber eben notwendigen Arbeiten (Tellerspülen im Restaurant -wie in einem anderen Artikel beschrieben-ist notwendig für den Restaurantabendbetrieb ,aber eben rechnerisch nur 2,-Euro /Std. wert,es sei denn ,die Gäste wollten 3 oder 4 Euro pro Essen mehr zahlen.Was sie nicht tun würden.) reicht nicht für die vollen 60 oder eben 30 oder 40 Prozent der Man Power im Wartestand und selbst wenn,wäre das rechnerisch dafür zu erbringende Entgelt selbst bei unterstellten 12 oder 14 -Stundentagen NICHT AUSREICHEND,um den einzelnen Minderbemittelten davon leben zu lassen. Es ist also so oder so ein Zuschußgeschäft auf einer unteren, das Lebenlassen und Lebenkönnen gerade mal so zulassenden Ebene. Bis auf Weiteres. Wie gesagt: Das einzige Problem dabei ist, dass diese Menschen wählen dürfen und daher in etwaigen Fällen Wahlen entscheiden können.
DESHALB ,nur deshalb, wird ab und an zum passendem Zeitpunkt mal etwas gesagt oder geschrieben oder gesendet, was den Eindruck erweckt, als würden sich höhere Schichten und Politiker irgendeiner Couleur um diese leute den Kopf zerbrechen über das Maß hinaus einzuschätzen ,wie diese Menschen am Wahltag reagieren.
Politik,also auch das Politangebot am politischem Markt von Gruppierungen mit den von historischen echten definierten Begriffen abgeleiteten Labeln "Sozialdemokratie" oder "Links" oder "Sozialistisch" o.äh. ist daher mit ernstgemeinten Verwendungen dieser bloßen Labelbegriffe (in anderne Ländern heißen Gruppierungen auch "Mutterlandpartei" oder Heimatpartei oder Demokraten oder Republikaner oder so oder anders idiotisch.) NICHT MEHR darstellbar, nicht mehr analysierbar,nicht mehr zu beurteilen.
Der obige Autor macht das aber -und daher ist sein Versuch zum Scheitern verurteilt. Jene Minderbemittelten werden ,am Rande echter Politik, verwaltet- es ist egal ,welcher Politiker und unter welchem Label gerade an den Hebeln der Macht sitzt.
Die vom Autor aufgeworfene Frage ( Moral versus Macht, Geht ein Reicher durchs Nadelöhr wenn ein Kamel in den Himmel kömmt) wäre vielleicht in den Zwanziger Jahren ( des 20.Jahrhunderts) berechtigt gewesen, vielleicht auch noch in den Fünfzigern.
Aber seit den Sechzigern spätestens sind solche Fragestellungen nur albern,soweit sie ernst gemeint wären und eine ernstgemeinte Debatte auslösen sollen. Politik ist kein Weltverbesserungsgeschäft, sondern Wettbewerb um zur Macht zu kommen und politische Inhalte sind ausschließlich die ordnungspolitischen Grundlinienführungen,welche den Politikern aller Label von ihren Auftraggebern vorgegeben sind.
Einzig Werbefachleuten wären derlei Dinge noch wichtig vor Wahlen,derlei rein werbetechnisch zu behandelnde Dinge sind Handwerkszeug und Material der Werbefachleute-wie Kleister und Tapete für den Maler.
Um sowas - ist Strauss-Khan,ist Steinbrück ein reicher Mann, kann eine reiche Frau für Minderbemittelte sprechen und handeln und das ehrlich meinen bezogen auf das ,ja nur unterstellte denn artikulieren können die nicht außer krakeelen, Interesse solcher Minderbemittelter usw.- geht es nicht! Schon seit Jahrzehnten nicht,erst recht nicht seit einigen Jahren. Und darum wird es auch nie mehr gehen -sondern nur darum, wer an die Macht gelassen wird um eine vorgegeben Agenda umzusetzen.
Das wissen Sie doch alle -weshalb tun Sie so, als ob es nicht so wäre und dreschen leeres Stroh?
Mich interessiert die Frage: Ab wann gilt man als REICH?? Falsches schwarzes Auto fahren, käufliche Weiber vorzeigen oder fette Honorare für sinnfreie Ratschläge einstecken oder alles zusammen??
Der hat 25.000 € von den Bochumern Stadtwerken für eine Rede in die Tasche gesteckt. Die Stadt Bochum gilt eher als finanziell marode. Möchte mal wissen , ab wann die die Versorgungsleistungen eintellen, wenn Rechnungen nicht bezahlt werden.
Die Vermutung , dass da sehr arme Leute bei sind, die auch oder unter anderem aus irgend welchen Problemen, die menschlich durchaus verständlich sind und auch mit dem wenigen Geld bei Hartz IV zu tun haben, in eine Notlage geraten sind, dass sie ihre Rechnungen bei den Stadtwerken nicht mehr bezahlen können , nicht lebensfern. Der Schröder-Mann und Hartz IV-Befürworter greift 25.000 € für eine Rede ab, von der es umstritten ist, ob es das Honorar nicht doch als Spende gemeint war. Das hat zumindest ein gewaltiges Geschmäckle.
Das ist ein aggressiver Mann, der die Kritik an seinem Verhalten als "dümmlich" abtut. Wieviel Geld er hat , ist mir doch egal. Ich habe noch nie in meinem Leben Sozialneid gehabt. Es ist mir aber nicht egal auf welche Art , er dieses Geld verdient.
Der Hartz -IV Prediger Steinbrück scheint nur Verachtung für alle zu haben, die es nicht in den Mittelstand geschafft haben.
Kein Wort von irgend etwas, was er für diese Leute tun will, denen es fianziell nicht so gut geht wie ihm.
Er hat eben seinen Marktwert , sagt er. Ich höre dabei eine ziemlich unbarmherzige Betonung auf MARKT heraus.
Hautsache, er kann sich seine Tasche bei Reden vor Banken füllen, die ihn fürstlich dafür bezahlen.
Es ist abwegig anzunehmen, dass die Banken dafür keine Gegenleis tungen erwarten.
Für die Banken ist das ein Inestement.
Und wenn er jetzt das Bankenwesen regulieren will , schaue man sich seine Vita an.
Seiner Aufsichtspflicht .bei der HRE hätte er zumindest besser nachkommen können. Die irische Tochter der HRE war von Kontrollbeamten überprüft worden und das Ganze lag unter ihm als Finanzminister im Ministerium . Er hätte keine Kenntnis davon gehabt, hat er erwidert.
Auch bei der WEST-LB in NRW hat er geschlafen und ihre Zockereien nicht verhindert. (siehe die diesbezügliche Story in konkret 11/2012, inder das noch viel besser und witziger erklärt ist, als ich es vermag)
August Bebel oder Kurt Schuhmacher würden sich angesichts einer solchen Persönlichkeit im Grabe umdrehen. Ich bitte Sie, der Mann ist doch kein Linker!
"Wieviel Geld er hat , ist mir doch egal. Ich habe noch nie in meinem Leben Sozialneid gehabt. Es ist mir aber nicht egal auf welche Art , er dieses Geld verdient."
Wie wahr!
Wobei ich persönlich noch anfügen würde - (wg. der Reichtumsdebatte hier...) ---
Die Macht sollte beim Volk liegen, ich würde einfach mal schätzen, dass mehr als 100 Mio Dollar Vermögen bei einer einzelnen Person verortet, (oder Familienclan) - ins Reich der Plutokratie einladen.
Milliardäre dürften definitiv immer überproportionalen politischen Einfluß - auch in freiheitlichen Demokratien - ausüben.
Da hab ich eine Frage an alle:
http://oberham.wordpress.com/2012/11/07/konkretes-beispiel-gedankenspiel/
Das ist wohl ein weiteres Problem für Peer Steinbrück: der Selbstzerstörungsmodus der (politischen) Linken. Ich lese ständig warum Steinbrück nicht links ist, die Grünen nicht links sind, die SPD nicht links ist, ja manchmal sogar DIE LINKE nicht "richtig" links ist, aber ich lese so selten, viel zu selten, warum eine Alternative zu CDU und FDP notwendig ist und welche halbwegs realistische Alternative besteht. In diesem clownesquen Wettstreit darum wer "linker" sei hat man den eigentlichen Gegner immer mehr aus den Augen verloren. Die "linken" Parteien zerstören ihre Mehrheit selbst, in dem sie nur ausmachen wollen, wer zu links und nicht links genug ist, statt sich mit der Regierung zu beschäftigen, zu der sie eine Alternative schaffen wollen.
Es ist natürlich eine bequeme Position die Existenz einer echten Alternative, vielleicht sogar einer "linken" Alternative, zu negieren. Ich bin mir allerdings unsicher, ob man mit dieser Position weiter kommt.
Die Argumentation Linke hätten etwas gegen Reichtum ist ja nun wirklich leicht als Propaganda konservativer und wirtschaftsliberaler Kreise zu druchschauen, denn wenn ich dem Gegenüber unterstelle er sei einfach nur neidisch ist jede weitere Debatte hinfällig.
Zugleich zeigt sich auch die Unfähigkeit von wirtschaftsliberalen und Konservativen systematisch erzeugte und zudem vermeidbare Ungerechtigkeit von billigen Neid zu unterscheiden.
Es ist doch vielmehr so, zumindest meinen Erfahrungen nach, das mittelständische Unternehmer, eine Personenkreis der ja für sich häufig beansprucht als einzige die "echte" Welt "da draussen" zu kennen, bei jemand der " Links" und Reich ist die Galle überläuft und dann einfach unterstellen das Person X,Y zwar Wasser predige und Wein trinke...ja und wenn nicht mal alle Wasser haben ist es doch gut wenn jemand der sich sogar Wein leisten kann dafür einsetzt das der Rest nicht verdurstet und was ist denn die Alternative ?
Denn es geht m.E. nicht darum das alle wie die Könige leben können sondern den durch das Wirtschaftssystem und eine Unsinnigeverwaltung "simulierten" Kampf ums Überleben endlich zubeenden und Menschen zuermöglichen einfach ihr Leben zu Leben
Da es doch, wie hier auch schon mehrfach geschrieben wurde so ist das a) "Links" ein variante ist die Welt zu betrachten und b) die Art wie eine Person zu ihrem Reichtum gekommen ist auch einen Einblick in den Charakter eines Menschen erlaubt ...alle arten von Robin Hood beispieln die es gibt jetzt mal bitte aussenvorgelassen
P.S. Wenn Peer Steinbrück Links ist war Ghandi auch ein Kriegstreiber.
@ Idefix
Wenn man sich die Programme, Äusserungen und politischen Handlungen von SPD und Grünen in Regierungspositionen anschaut dann lässt sich da eben im Bereich Sozialpolitik nicht viel "Linkesgedankengut" finden...warum die Linke nicht Links sein soll ist mir allerdings auch ein Rätsel :]
Idefix- es ist wirklich nicht einfach.
Ihre benutzten Begrifflichkeiten sind nicht definiert,sind nicht so allgemeingültig,wie Sie es voraussetzen. Sie bauen Ihre Argumentation auf Dinge auf, die nicht definiert sind, die teils nicht existieren.
Es gibt real keine "linke" Mehrheit-völlig egal ob man nun Grüne und SPD als im weitesten Sinne als "links" bezeichnen würde oder nicht.
Sie addieren einfach die nach Umfragen zustandekommenden Prozente-was übrigens immer noch keine Mehrheit ergäbe. Dabei missachten Sie Unvereinbarkeiten und arithmetische Folgen,wenn es real so gemacht würde. Die SPD würde mit der "Linken" und den Grünen zusammengehen wollen. DANN würden Grüne wie SPD DOCH STIMMEN VERLIEREN bei Wählern die das partout nicht wollen. Sogar die Linken würden Stimmen verlieren. Unterm Strich wäre die doch NUR IN IHREN VORSTELLUNGEN ,Idefix, existierende linke Mehrheit FUTSCH ,ganz real und in der Wirklichkeit und in Prozenten.
Noch einfacher: "Links" gibt es nicht -kein Mensch hat an sowas Interesse. "Die Linke" ist ein Sammelsurium von Ostdeutschen aller Art und von westdeutschen Spinnern. Keine "linke"Partei.
Die Sozialdemokratie ist nicht die Sozialdemokratie eines Willy Brandts oder Schuhmachers - bis auf die Beissreflexe gegen die Schimäre "links" - ,sondern eine Gruppierung und Interessenvertretung von Maschmeyers ff. und korrupten Gewerkschaftsbonzen größerer Betriebsgewerkschaften in Großbetrieben, die sich zahlende Mitglieder halten in kleinen und Kleinstbetrieben, deren Interessen die im Leben nicht vertreten würden. Die Grünen sind eine bildungskleinbürgerliche Gruppierung gutgestellter kleiner selbständiger Erbringer höherer Dienstleistungen und im öffentlichen Dienst sicher Beschäftigter.
Alle diese Leute und ihre Unterstützer usw. können nur gut existieren im Neoliberalismus und im Sozialdarwinismus.
Sie, Idefix, stülpen diesen Interessen und Leuten eine Schablone über, die evtl. letztmalig in den Fünfzigern passte.
Sie,Idefix, argumentieren mit nicht mehr zutreffenden Argumenten und Begriffen und Topoi und Zielen über Menschen und Gruppierungen, auf die heute ganz andere Begriffe und Topoi und Ziele zutreffen. Sie Idefix, schießen sozusagen mit einem Vorderlader auf MG-Stellungen und fordern den Erdkreis auf ,er möge gefälligst wie Napoleons Blauröcke unter Tromelwirbel losgehen. DESHALB ist es falsch was Sie schreiben. Sie gehen von nicht mehr existenten Dingen und Verhältnissen aus,Idefix. Und was haben Sie erreicht? Das Neider die nicht rechnen können-Steinbrück hat keine Kinder mehr auf der Karte,seine Häuser werden abbezahlt sein und er wird den Höchstsatz oder fast den Höchstsatz an Steuern zahlen dürfen auf seine Einnahmen- schreiben über Peanuts , die jener Steinbrück LEGAL eingenommen hat.
Der Skandal ist bereits abgewettert worden von S. , ideologische Überhöhungen ( geht ein Kamel in den Himmel wenn ein Reicher durchs Nadelöhr geht) wie Idefix sie anstoßen wollte funktionieren nicht mehr auf der Ebene und mit dem Begriffsinstrumentarium (diese Leute nennen sich bloß noch so Idefix,sie sind es nicht mehr! Si wie die 7.US- Cavallry auch keine Pferde mehr hat , sondern Hubschrauber und nur noch so heißt,sich noch so nennt als bloßem LABEL! Herrjeh!) ,weil heute andere Inhalte und andere Begriffe unter diesen Labeln zu subsummieren sind.
Seien Sie Realist,Idefix.
Und den Neidern von etwas Vortragssixpence sei gesagt: Man muß auch jönnen können.
Es wurde einigemale gefragt-ohne den Übeltäter zu nennen- ,warum die Partei" Die Linke" keine linke Gruppierung ist.
Na ganz einfach: "Linke" Inhalte und linke Politik dient den unteren Schichten der Bevölkerungen,egal ob in Deutschland ,Brasilien oder in Tibet oder Uganda! Weil ja für die anderen Schichten der Bevölkerungen andere Gruppierungen da sind und zudem die Macht selbst sich den anderen gegenüber entsprechend nett ,mehr oder weniger, verhält. Logisch? Logisch!
Wenn man sich das Schwurbelprogramm "der Linken" -oder besser jene berühmten " 100 Punke" mal ansieht, findet man kaum was, was den unteren Schichten dient, man findet viel häufiger avisierte Ziele und Inhalte, welche den Lebenszustand dieser unteren Schichten sogar noch verfestigt oder gar verschlimmert. Da es für die Interessenvertretungen anderer Schichten andere Gruppierungen gibt und jene Partei "Die Linke" also quasi niemanden vertritt,weder die einen noch die anderen aber jenes Label führt -ist diese Linke also ein Neutrum,nichtexistent, hat andere Aufgaben(!),verfolgt die Wohlfahrt ihrer Spitzenfunktionäre,was auch immer.
Im günstigstem Falle -für die ,die das interessiert- könnte man Teile dieser Partei Die Linke als den einstigen klassischen Sozialdemokraten nahekommend bezeichnen, die aber schon damals alles andere waren als eine homogene "linke" Kraft. (Stichwort:Canale Grande ff.),andere Teile der höheren Funktionärsnomenklatura als Kräfte bezeichnen,die den neuen (new labour) "Sozialdemokraten" also den neuen Sozialdarwinisten und Neoliberalen nahestehend bezeichnen. Alle übrigen bewussten Kräfte in der Nomenklatura sind entweder SchauspielerInnen, Spinner, bezahlte Spitzbuben. Der Rest und das Fußvolk sind politische ,in den politischen April geschickte Narren ,manche nett und liebenswürdig, manche stieselig und ignorant. Und so teilen sich auch deren Wähler auf.
"Links" - gibt es nicht i.d.Sinne, der hier wie anderswo in das Wort hineininterpretiert wird. Und die SPD ist eine "new labour -SPD" ,also nicht sozialdemokratisch im herkömmlichen Sinne. Und die Grünen?
Eine mehr mit öffentlichen Geldern spekulierende bildungskleinbürgerliche und auch neoliberale Partei, die anders als die wirtschaftsorientierte und auch bürgerlich-rechtlich orientierte FDP zudem den Bürger ,vor allem dort wo er wehrlos gemacht wurde, gängeln und kujonieren will;egal ob bei Glühbirnen,Kindererziehung, Schulfragen,Heckenschneiden oder anderen Fragen des banalen bürgerlichen oder kleinbürgerlichen oder proletarischen Alltags und seiner Gestaltung.Bis hinein ins Familienleben.
Deshalb sind die nicht "links" - so wenig wie die CDU "rechts" ist oder so wenig die CSU" reaktionär" ist.
Die alten versatzstücke stimmen nicht mehr,Idefix und andere. Es geht nur noch darum, wer die zeitweilige Macht hat und die Posten, im realem Sozialdarwinismus sein Schäfchen ins Trockene zu bringen, fr die Auftraggeber den Job zu machen und jenen minderbemittelten Pöbel zu verwalten so das der wenig kostet, Arbeitsleistung abrufbar ist und ansonsten kein Ärger entsteht.
Danke, 68 around the world.
Reich sein und (trotzdem) links wählen?
Die Frage ist wohl eher, warum man in diesem Land überhaupt noch wählen soll. Mir ist da der Verlust an Freizeit - und wenn es nur 30 Minuten sind - zu hoch. Jedenfalls in Anbetracht des von allen Seiten Gebotenen. Und wenn ich wirklich reich wäre, würde ich mich eher darum kümmern, mein Geld zu bewahren und es zu schützen, anstatt mich zum Deppen zu machen, der sein Kreuzchen macht und trotzdem nichts ändert.
Natürlich kann man als "Begüterter" auch die SPD wählen. Inhaltlich unterscheidet sich diese Partei nur unwesentlich von der Union - und, wie man seit Schröder weiß, könnte eine SPD-Regierung sogar Dinge umsetzen, die eine FDP-Alleinregierung nicht wagen würde ..
Übrigens .. gerade hat die Französische Linksregierung eine Entlastung französischer Unternehmen um 20 Mrd. Euro beschlossen. Nur ein Narr lässt sich weismachen, dass das in Deutschland nicht genau so kommen würde.
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Ein hervorragender Beitrag übrigens, Idefix. Chapeau.
Kann mir jemand helfen?
Ich bin etwas unsicher geworden: Wieviel darf ich denn nun verdienen, damit ich noch ohne schlechtes Gewissen "links" wählen (oder sein) kann? Gibt es da einen Richtwert. (nicht das ihr was Falsches denkt, von Peer bin ich noch ein paar Euros entfernt).
Des Weiteren wollt ich nur mal anmerken, dass Herr Steinbrück eine Leistung zu Verfügung stellt (z. Bsp. einen Vortrag zu einem bestimmten Thema; ob der nun gut ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen) und der Leistungsempfänger (z Bsp.: irgendwelche Stadtwerke) bezahlen für die Leistung. !Marktwirtschaft!...Ob die Bezahlung nun gerechtfertigt ist oder nicht, spielt doch eine untergeordnete Rolle, oder?
Wenn mir jemand mehrere Tausend Euro für einen 2-stündigen Vortrag bieten würde, weiß ich nicht, ob ich ablehnen würde....aber in die Verlegenheit komme ich ja nicht...
Sch... ich heng im Kapitalismus fest...rettet mich...
Wer im Dschungelcamp "unsicher" ist, der wird nicht rausgeholt oder gar "gerettet"!
Also, weiter so !
selbstverständlich darf mensch reich und politisch links orientiert sein. Nur, wo mag wohl bei Steinbrück die linke Orientierung geblieben sein? Er ist ein Neoliberalist erster Güte, der zufällig beschlossen hat, in der SPD Karriere zu machen. Oder war das doch nicht so zufällig? Kann sich noch jemand erinnern, wann die SPD das letzte Mal eine linksorientierte Partei war? Falls sie es schon mal war. Es ist mit der SPD ein bisschen wie mit Obama. Irgendwann mag damit mal ein Traum verbunden gewesen sein. Mittlerweile ist die Partei nur noch eine Vereinigung wie viele andere auch, zum einzigen Zwecke des Machterwerbs und der Privilegiengenerierung für ihre höherrangigen Mitglieder. Wenn nur das deutsche Stimmvieh, pardon, der deutsche Souverän, nicht so geduldig, und das Mittel der Koalition endlich als verfassungswiedrig erklärt wäre.
"Ich bin etwas unsicher geworden: Wieviel darf ich denn nun verdienen, damit ich noch ohne schlechtes Gewissen "links" wählen (oder sein) kann?"
Unbegrenzt, je mehr, desto besser. Am liebsten sind uns doch solche Linke:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/dlfmagazin/1872270/
Mit einer Ausnahme, wenn du Berufspolitiker bist, darfst du als Linker nichts von der Privatwirtschaft annehmen und wenn du mehrheitsfähig sein willst, musst du als Reicher entweder sehr überzeugend und vertrauenserweckend sein (Lafontaine ist sicher auch Millionär) oder darfst zumindest nicht protzen.
"(z Bsp.: irgendwelche Stadtwerke) bezahlen für die Leistung. !Marktwirtschaft!...Ob die Bezahlung nun gerechtfertigt ist oder nicht, spielt doch eine untergeordnete Rolle, oder?"
Ja, geile Logik. Politiker bieten auch noch mehr Leistungen, etwa Gesetze erstellen. Wenn dafür ein Markt da ist, warum nicht? Dämmert dir dein Denkfehler? Oder war das ohnehin nur Ironie und ich habs nicht gemerkt?
"Wenn mir jemand mehrere Tausend Euro für einen 2-stündigen Vortrag bieten würde, weiß ich nicht, ob ich ablehnen würde....aber in die Verlegenheit komme ich ja nicht..."
Ja, Politiker aber ständig, weil sie MACHT haben und weil sie bekannt sind. Oder glaubst du ernsthaft ein Fön wie Steinbrück bietet eine Leistung in seinen Vorträgen, die dieses Geld rechtfertigen würden? Da will sich im besten Fall jemand mit Prominenz schmücken, im schlechtesten steckt dahinter die Mafia-Logik mancher Wirtschaftskreise: gebe ich dir, gibst du mir. Wer von der Mafia Geschenke animmt, ist nicht mehr frei...
Wenn man zunächst bedenkt, dass eine sozialistische Forderung die nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit ist, kann man zu dem Schluß kommen, dass Steinbrück entweder eine höherwertige Leistung als seine Neider erbrachte und darüber hinaus weiß, was er wert ist oder eine, nach kapitalistischer Manier, minimale Leistung zu einem optimalen Preis lieferte. Und das wäre das Nonplusultra!
Das wäre der angemessene moralische Alltag in den Etagen der Maßanzüge.
Angenommen, da noch nicht oder nicht viel bekannt ist, was er denn in seinen gut honorierten Vorträgen an guten Gedanken vortrug, könnte man meinen, er sei in der Lage, seinen Gerechtigkeitsgedanken auch für die angemessene Entlohnung der anderen einzusetzen. Er könnte anstreben, Wirtschafts- u. Arbeitsmarkt wieder(?) als gleichwertige Säulen unserer Gesellschaft zu integrieren und damit den Rahmen für eine solidarische Gemeinschaft vorgeben.
Es scheint so, dass jene, die jetzt auf dem moralisch hohen Roß sitzen, genau davor Angst haben. Es ist schließlich nicht unbedingt jeder Millionär ein Dieb . Gestohlen hat Steinbrück seine Tantiemen ja offensichtlich nicht.
So möge ein Herr Steinbrück das Verständnis aufbringen, wie es einer Mutter mit Hartz IV Bezug am Ende eines Monats geht, wenn diese Frau mit den letzten Cent im Aldi einkaufen muss.
Da habe ich meine Zweifel. Steinbrück ist letztlich ein Raffer. Wahrscheinlich kennt er das alte Mainzer Sprichwort nicht, oder er glaubt, es treffe für ihn nicht zu: Das letzte Hemdchen hat keine Taschen mehr.. Steinbrück ein Sozialdemokrat?
Wer einen Priesterrock sich überstreift, ist noch lange kein Heiliger und schon gar nicht ein Priester.
Wenn die SPD sich so sieht wie ein Steinbrück es ist, dann haben wir eine neue SPD. Eben eine Partei der Reichen und Raffer.
Steinbrück wird immer eine Politik für „die Reichen“ machen. Wird er nicht gewählt, dann übernimmt Steinbrück ein Beratervertrag wie einst Schröder. Waren nicht Schröder, Steinbrück und Steinmeier die Hartz IV Helden? Hartz IV Empfänger, ziehe dich nackt aus, wenn du im Jobcenter deinen Antrag stellst! Hartzt IV Empfänger genieße dein kümmerliches Leben mit 367 Euro im Monat und wähle schön brav weiter deinen Schlachter!
Hallo Zusammen. Schöner Beitrag.
Ob Linke reich sein dürfen? Ja klar, warum nicht? Wenn jemand durch seine Arbeit, seine Ideen oder auch einfach seine geschickte Vermarktung reich wird, finde ich das voll und ganz in Ordnung. Und wenn die Stadt Bochum Steinbrück 25.000 € Honorar für einen Vortrag zahlt, obwohl sie knapp bei Kasse ist, dann ist das m.E. nicht Steinbrücks Problem, sondern das der Stadt Bochum, der Entscheidungsträger dort und letztlich der Bürger, die es offenbar versäumt haben, den Verantworlichen auf die Finger zu hauen und klar zu machen, dass man sich so einen teuren Redner nicht leisten kann.
Um es mal auf den Punkt zu bringen: Als Linker habe ich nichts gegen Reichtum oder gegen Reiche. Aber ich habe was gegen Armut. Solange letztere durch einen funktionierenden Sozialstaat effektiv bekämpft wird, dürfen die Reichen gerne reich bleiben und meinetwegen auch noch reicher werden. Und hey: ein Staat der die totale materielle Gleichheit erzwingt ist in meinen Augen eher Dystopie, denn Utopie.
Damit zur zweiten Frage, ob Reiche Links sein dürfen: Und auch hier ein eindeutiges "Ja!". Ich glaube sogar, dass die Reichen und auch die Megareichen ein vitales Interesse an linker Politik haben, auch wenn sie dies selbst noch nicht wissen, bzw. öfters mal vergessen. Denn letztlich sind es Umverteilung und sozialer Ausgleich, die den sozialen Frieden sichern und damit auch die Position der Reichen, die sonst irgendwann nämlich um ihr Hab und Gut fürchten müssten.
Dem Peer seien also seine Honorare gegönnt. Damit könnte man denn auch von diesem Schmierentheater zu der inhaltlichen Frage kommen, für welche Politik ein Kanzler Steinbrück denn steht. Oder anders: Wäre seine Politik überhaupt links?
Hier wird geplappert, was die Tastatur hergibt.
Reichtum als erstrebenswertes Ziel. Reichtum als Normalfall.
Ne Mark, hat meine Mutter immer gesagt, kann man nur einmal ausgeben.
Und nun haben die Stadtwerke Bochum die Mark ausgegeben. An einen, der schon ne Mark hat.
Ihre Entscheidung.
Nur, wo ist sie hergekommen, die Mark?
Ich hab sie doch anderen weggenommen. Geld fällt nach meiner letzten Information nicht vom Himmel.
Hier schreiben aber Einige so, wie auch der Autor.
Da wird Reichtum als das natürlichste Ereignis der Welt beschrieben.
Dabei weiß doch mittlerweile jedes Kind, das Reichtum diese unangenehme Kehrseite hat, die Armut. Oder auch Bedingung ist.
Kennt jemand nur ein Land auf dieser Welt, wo es anders ist?
Philister! Oder soll ich lieber schreiben Bildredakteur?
"Nur, wo ist sie hergekommen, die Mark?
Ich hab sie doch anderen weggenommen. Geld fällt nach meiner letzten Information nicht vom Himmel."
So ist es. Die Indoktrination der Reaktionäre geht stets nach dem gleichen Muster, mit Erfolg, weil das Gros nicht bis drei zählt.Tellerwäscher wird es nicht mehr geben, nur noch Millionäre...
Übrigens: Viel Interessanter als die Höhe der Honorare ist die Frage, von wem diese eigentlich kommen und mit wem Steinbrück noch so "vernetzt" ist:
http://lobbypedia.de/index.php/Peer_Steinbr%C3%BCck
http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2012/10/sozialdemokraten-torpedieren-verbraucherschutz-zugunsten-der-banken/
Interessant ist auch folgender Artikel aus der Taz über die "ÖPP Deutschland AG", bei deren Gründung Herr Steinbrück eine gewisse Rolle gespielt hat:
http://www.taz.de/!86563/
Nicht der Reichtum schafft Armut, sondern dessen ungerechte Verteilung
Dürfen links denkende Menschen reich sein? Sie dürfen - wenn sie denn auch, wenigstens teilweise, auch links handeln. Letzteres nennt man gemeinhin Glaubwürdigkeit. Wichtig wäre auch zu fragen, womit und wodurch sie zu ihrem Reichtum gekommen sind. Ein an der Wohnungs- und Mietmisere reich gewordener Makler z.B. dürfte es schwer haben, bei der SPD oder den Linken glaubwürdig für eione soziale Wohnungsversorgung einzutreten.
Wer überzeugend für den Umweltschutz6 und weniger Luftverschgmutzung fechten will, sollte vielleicht anstelle des viel Sprit verbrauchenden Porsches nach einem anderen Auto Ausschau halten.
Die Gegenrechnung stimmt natürlich nicht: Wer arm oder normalverdienend ist, ist ja nicht autom atisch links, sonst wäre Frau Merkel nicht an der Macht.
Und noch ein Aspekt: Eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit sichert, wenn man sie denn zu nutzen bereit ist, auch eine geiustige Unabhängigkeit, indem man beispielsweise eine Zeitung wie den "Freitag" am Markt halten kann.
Wie so oft: Mit einem Schwarzweißdenken kommt an auch bei dem Thema nicht weiter. Dazu neigen leider beileibe nicht nur Konservative.
Frau Merkel ist zig fach überbezahlt.
"Wie so oft: Mit einem Schwarzweißdenken kommt an auch bei dem Thema nicht weiter. Dazu neigen leider beileibe nicht nur Konservative."
so oft ein phrasendreschender Oberlehrer
"Kann man reich und links sein oder dürfen Reiche nur rechts wählen?"
Man kann, wenn man seinen Reichtum mit den Genossen teilt! Niemand braucht mehr als 50.000,-€ im Jahr. Auch ein Steinbrück nicht - und niemand braucht Statussymbole. Alle Parlamentarier sollten darüber nachdenken, ob sie im Verhältnis zum gemeinen Volk nicht viel zu viel verdienen. Und ob sie ihre Renten nicht, wie jeder gemeine Bürger, selbst finanzieren sollten.
"Ob Linke reich sein dürfen? Ja klar, warum nicht? Wenn jemand durch seine Arbeit, seine Ideen oder auch einfach seine geschickte Vermarktung reich wird, finde ich das voll und ganz in Ordnung."
Darum kann es gar nicht gehen. Welche Rolle sollte das private Gedankengebäude spielen, wenn Reichtum akkumuliert worden ist. Wer in unserem Wirtschaftssystem Kapital angehäuft hat, besitzt einen automatischen Geldstaubsauger. Und der ist die Ursache der extremen Ungleichverteilung des Reichtums.
Besitzt jemand eine Million Euro, legt sie bei einer Bank ganz konservativ mit drei oder vier Prozent Zinsen an, erhält er pro Jahr 30.000 oder 40.000 Euro, ohne auch nur einmal daran gedacht zu haben, dafür eine gesellschaftsrelevante Arbeitsleistung zu erbringen. Man kann die Rechnerei weitertreiben: Ein Vermögen von 10 Millionen bringt per anno 300.000 bis 400.000 Euro ein. Die Kapitalertragssteuer ist mit 25% doch relativ bescheiden, meist bescheidener als die zu zahlenden Einkommenssteuer.
Besitzt nun jemand Milliarden, kann man sich vorstellen, wie der Geldstaubsauger wirkt. Der Reichtum und die Macht wachsen nicht linear sondern exponentiell. Von den Gebrüdern Aldi aus gedacht, sind die im Thread angeführten Beispiele vermeintlich Reicher alle arme Schlucker.
@Gewissen: "Oberlehrer"
Geht es auch ohne Beleidigung und begründungslose Polemik?
Ich vermag in meiner Argumentation nichts Oberlehrerhaftes entdecken.
lieber Herr Oberlehrer , habe ich Ihnen ein Leid getan? Sofern Sie gar kein Oberlehrer sind, bitte ich Sie vielmals um Entschuldigung, selbstverstàndlich wollte ich Sie nicht herabwürdigen , für mich sind Oberlehrer ehrwürdige Personen, weder schwarz noch weiss, sind sie Anstreicher?
Mein 'lieber' Gewissen,
das wird mir jetzt zu dumm. Wenn Sie was Intelligentes auf lager haben und etwas Substantielles, würde ich es gerne lesen.
@Idefix
In der SPD gab es nie für lange Zeit Linke und immer auch nur sehr wenige Sozialdemokraten, die meisten Linken in der SPD wurden nämlich immer sehr schnell weggebissen und vertrieben (Agartz, Oertzen, Butterwegge usw. ...) , das ist das eigentliche Problem für die wählenden Bürger und das unlösbare Dilemma der SPD.
Wohlstand für alle und Sozialdemokratie waren und sind eigentlich Synonyme. Nur haben Schröder, Steinmeier und Steinbrück das gründlich vergessen gemacht und durch ihre Gesetze (SGB II, Hartz I-IV) gründlich und nachhaltig zerstört.
Nur zur Erinnerung, es gab sogar auch Unternehmer in der SPD (als prominentester: Philip Rosenthal).
Übrigens gilt für wirkliche Linke schon immer der Satz: Kommunist/Sozialist ist man nicht, weil es einem schlecht geht, sondern, weil es nicht allen gut geht.
Wie bereits hier mehrfach angesprochen, ist die persönliche innere politische Haltung vom Geldbeutel meistens unabhängig. Zumal die Einteilung in rechtes oder linkes politisches Spektrum ohnehin grob vereinfachend ist.
Die Frage ist doch, möchte man sich für einen schonenden und sinnvollen Umgang mit Ressourcen und der Natur, für humane, solidarische und menschliche Gemeinschaften, sowie für den Wert und der Würde des Einzelnen einsetzen.
Oder geht es um, wie Erhard Eppler es ebenfalls beschrieb: „die Konservierung von Privilegien, Machtpositionen und Herrschaft“ über andere zum Vorteil einiger Wenige.
Beide Definitionen fallen übrigens unter den Begriff Wertekonservatismus. Einmal im Sinne der Aufklärung und humanistischer Ansätze der monotheistischen Religionen, die andere im Sinne klerikaler, feudalistischer Herrschaftsansprüche.
In Steinbrück werden wir vielleicht einen intelligenten politischen Technokraten und Krisenmanager erhalten. Aber eine humanistische Instanz, die ein Europa im Sinne der europäischen Aufklärung gestaltet, bekommen wir mit ihm nicht.
Aber z.Z haben wir in Frau Merkel ja weder die eine noch das andere Instanz.
Kritisch wird es immer dann, wenn Theorien, ob Wirtschafts- Gesellschafts- Wertetheorien, mangels geistiger Flexibilität, in eine sektiererische Starrheit verfallen. Und da kann man z.Z. weder beim linken noch beim rechten Spektrum geistige Geschmeidigkeit erkennen.
Ich frage mich immer, wieso bekommt der Herr überhaupt das Geld für seine Vorträge und dann gleich soviel? Ich glaube zudem, dass die Neid-Debatte am Thema vorbei geht.
In Sachen Geistesgröße oder gar seine innovativen und interessanten Erkenntnisse ist Herr Steinbrück in der Vergangenheit ja nicht aufgefallen. Da gibt es sicher interessantere und und inhaltlich hochrangigere Referenten. Ich vermute mal, dafür wird er die Honorare nicht bekommen.
Bleibt also nun seine Erfahrungen als ehem. Finanzminister. Doch diese sind ja (auch) Grundlage seiner Kanzlerkandidatur. Was er daraus für Schlussfolgerungen gezogen hat, zu welchen Positionen ihn die Erfahrungen geführt haben, das kann jeder aus den unzähligen öffentlichen politischen Reden in Partei und Parlament ersehen. Also auch das kann nicht der Grund sein.
Zumindest nicht, solange er dort keine grundsätzlich andere Positionen als in seinen öffentlichen politischen Statesments entwickelt. Er also an einer Stelle lügt. Das wäre aber eine klassische Verschwörungstheorie, der ich an dieser Stelle besser nicht weiter nachgehe.
Was also kann dann der Grund sein? Wahrscheinlich und naheliegend ist doch, dass die wirtschaftlichen "Eliten" also die Menschen an den Schalthebeln der Wirtschaft gerne mit dem zukünftigen SPD-Kanzlerkandidaten (also dem Menschen der potentiell an den Schalthebeln der politischen Macht sitzt) in Kontakt kommen. Und sie eben auch seine Erfahrungen an der politischen Macht teilen wollen. Sprich das ist nichts weiter als Lobbyismus der Geldgeber im eigenen Interesse. Umsonst ist der Tod. Und wenn Steinbrück das Geld und zwar in solch erheblichen Umfang auch einwirbt, dann ist das nichts anderes als eine moderne Form der Bestechlichkeit. Ein Bestechlichkeit, die nicht an konkrete Gegenleistungen geknüpft ist, sondern mit der der eigene Stallgeruch verbreitet wird. Der dann durch gemeinsame inhaltliche Positionien, garniert mit potentiellen Beratertätigkeiten und persönlichen Kontakten zu einer künftigen (SPD-geführten) Bundesregierung in deren politisches Handeln einfließen soll. Und ich glaube auch, dass der Marktwert dess Herrn sich durch seine eigene Kanzlerkandidatur noch weiter erhöht hat
Ich denke auch, dass die potentiellen SPD-Wähler das sehr genau erkennen. Das die lower class sich eben nicht durch einen so klaren Angehörigen der upper class vertreten sieht. Seit Schröder sind sie ja einiges gewöhnt.
Das der FDP oder der CDU ein solche Position nicht schadet, ist dabei ebenso logisch. Schliesslich vertreten sie ja ganz offen eine Politik, der diese "zumindest kulturelle" Bestechlichkeit eigen ist. Sind sie doch die direkteren Vertreter der Wirtschafts"elite".
"Ich frage mich immer, wieso bekommt der Herr überhaupt das Geld für seine Vorträge und dann gleich soviel? Ich glaube zudem, dass die Neid-Debatte am Thema vorbei geht."
Sicher nicht aufgrund seiner ökonomischen Kenntnisse als Fachmann. Aber der Mann ist immer gut für einen Kalauer, er kann auch mal gegen seine eigene Partei löcken, kurz: er ist für Gesellschaftsereignisse ein guter Unterhalter, immer mal für eine Überraschung gut. Den Bekanntheitsgrad hat er aufgrund seiner ehemaligen Ämter erlangt, den setzt er halt in Bares um.
Ob er dabei seine Pflichten als Abgeordneter vernachlässigt? Nein natürlich nicht, denn er steigert dadurch seinen Marktwert und sammelt dabei Stimmen für die SPD. ;-)
Die Neiddebatte ist ein immer noch wirkendes Ablenkungsmanöver, auch wenn das Kaugummi schon lange keinen Geschmack mehr hat.
Steinbrück ist weder ein SPD-Mann noch jemals ein Linker gewesen. Er pflegt sein Marketing und die SPD ist dabei nützlich. Ich kann dem Mann noch nicht einmal Vorwürfe machen.
Linke haben keine Probleme mit dem Reichtum, solange alle Menschen reich sind! Solange man aber Reichtum auf Kosten der Armen erlangt (und so ist es nun mal in dieser Welt), solange wird sich ein Linker für gerechtere Verhältnisse einsetzen.
Die SPD hat dieses Ziel im wesentlichen aus dem Auge verloren, als Verrat ihrer Ideale, wie er noch im Godesberger Programm zu finden war. Die SPD hat keinen glaubwürdigen Markenkern mehr!
Lieber Idefix, mir ist nicht bekannt, dass sich Steinbrück als Linker gerieren möchte. Wenn es so wäre, würde er pragmatisch die Inhalte der Parteiprogramme prüfen und feststellen, dass zwischen SPD und der Linkspartei die meisten Übereinstimmungen vorliegen.
Falls er diese "persönliche" Hürde nehmen würde, können wir gerne noch mal über "Links" diskutieren.
@Pleifel: "Die SPD hat keinen glaubwürdigen Markenkern mehr"
Genau das ist das grosse Dilemma dieser Partei. Weil das so ist, dürfte sie es auch weiterhin schwer haben, Wahlen zu gewinnen. Und da, wo sie mal gute, linke Ideen im Ansatz vertritt, steht sie nicht überzeugend für sie ein bzw. die Altvorderen schränken diese Ideen gleich wieder ein. So ist man einerseits "stolz" auf die Agenda 2010, distanziert sich andererseits ein wenig von ihr und faselt von ein paar Modifikatiönchen und ist so weder Fisch noch Fleisch.
Dagegen sind Steinbrücks Vermögensverhältnisse vergleichsweise unwichtig, weil sie nicht den Kern des SPD-Problems berühren.
Grundsätzlich muss man sich als "links" orientierter Mensch überhaupt nicht am persönlichen Reichtum Einzelner stoßen. Sicherlich macht u.a. das Streben nach (mehr) sozialer und politischer Gerechtigkeit in einem Staat, gleichfalls auf dem ganzen Globus, die Identität eines "Linken" aus - m.E. zählt der Einsatz für Freiheit(en) und entschiedene Demokratie unverzichtbar hinzu.
Gerechtigkeit ist nicht identisch mit Gleichheit; alle Menschen sollten gleiche Rechte haben, doch Gerechtigkeit zielt auch auf den Ausgleich von Benachteiligungen, schon in der antiken Philosophie war diese Grundtugend eng mit dem Prinzip "Jedem das Seine" verküpft.
Auch in einer gerechten Gesellschaft kann es reiche(re) Menschen geben, sofern diese ihr Privatvermögen vorrangig in den Dienst der Gemeinschaft stellen. Kapitalismus in der gegenwärtigen Ausprägung, dass ein - gesellschaftlich unkontrolliertes - Privatvermögen ständig zunehmen kann, dass mit viel Geld zugleich enorme politische und gesellschaftliche Macht ausgeübt werden kann, ist sicher nicht gerecht.
Der SPD-Spitzenkandidat ist u.a. daran zu messen, ob er seinen Einfluss für mehr soziale und politische Gerechtigkeit geltend macht, auf die Inhalte seiner gut bezahlten Vorträge käme es an, ebenso auf die Taten und deren Nachhaltigkeit in einer Regierung.
Anrüchig sind hochdotierte Vorträge, die aus Mitteln immens verschuldeter Kommunen finanziert sind, parteipolitische Seilschaften passen überhaupt nicht zu einem Spitzenkandidaten, der u.a. die Macht des Investmentbanking antasten will. Nein, Steinbrück ist kein glaubwürdiger Gegenspieler gegen den aktuellen gesellschaftlichen Trend, zunehmend mehr Ungerechtigkeit zu verfestigen.
Ob Steinbrück ein echter Szialdemokrat ist bleibt zu bezweifeln.Er könnte auch CDU-Mitglied sein.Die SPD hat sich schon seit Jahren von der Arbeiterschaft abgewandt.
Dieser Artikel ist so überflüssig, wie ein Kropf. Friedrich Engels war ein vermögender Fabrikant, Ferdinand Lassalle's Eltern waren Seidentuch-Händler, selbst der arme Karl Marx war alles andere als ein echter Proletarier - lies sich sein Boheme-Leben gerne finanzieren, Oskar Lafontaine ist honorarreicher Autor, das gleiche gilt für Gregor Gysi als Autor und Rechtsanwalt.... die sogenannten "Salon-Sozialisten" waren immer wesentlicher Bestandteile der Geschichte der Linken. Na und?
Es gehört nunmal viel Zeit und Studium dazu, sich den Kopf zu zerbrechen über neue Gesellschaftsmodelle und diese Zeit und das Studium muss man sich leisten können. Was ist daran denn so besonderes?
Es gibt ja auch Hartz-IV-Empfänger, die der CDU politsich nahestehen.
Offenbar taugt das Kriterium reich und arm überhaupt nicht für politische Kategorien.
An den Einkünften von Steinbrück eine solche Fragestellung aufzuziehen ist schlichtweg Unsinn.
Die SPD ist unter Brandt von einer "Arbeiterpartei" immer mehr zu einer "Intellektuellenpartei" geworden. Das war auch so gewollt, weil nur so die SPD mehrheitsfähig werden konnte. Daran rieben sich ja auch Schmidt und Brandt zusehends damals.
Also alles altes Zeug, längst bekannt und der Artikel deshalb auch langweilig.
Wegen unbezahlter Rechnungen sei schätzungsweise 600.000 Haushalten in Deutschland 2010 der Strom abgedreht worden, teilte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf mit. Diese Hochrechnung basiere auf einer Umfrage unter lokalen Energieversorgern im bevölkerungsreichsten Bundesland.
Einer alleinerziehenden Mutter zweier Kinder im Alter von 9 und 11 Jahren wurde der Strom abgestellt und damit auch die Warmwasseranlage. Von der Behörde, auf deren Zahlungen sie angewiesen ist, wurde ihr ein Kredit zum Begleichen der Stromrechnung verweigert. Begründung: Die beiden Kinder wären jetzt alt genug, um Herbst und Winter auch mit kaltem Wasser zu überleben.
Käme ein Steinbrück auf die Idee, von seinen 25000 Euro (für eine Stunde Miene und Maskerade zeigen), einige Stromrechnungen für Familien in Not zu bezahlen, wäre er gut beraten.
"Es gehört nunmal viel Zeit und Studium dazu, sich den Kopf zu zerbrechen über neue Gesellschaftsmodelle und diese Zeit und das Studium muss man sich leisten können. Was ist daran denn so besonderes?"
Jetzt würde mich nur noch interessieren, welchen Beitrag hier Herr Steinbrück geleistet hat?