Der globale Schuldenstand (private + public) wird sich um die 150 Billionen Dollar belaufen. Das sind natürlich andersherum betrachtet auch Außenstände, die nicht wirklich eingetrieben werden können, denn die globale Geldmenge liegt im Moment nur bei etwa 70 Billionen Dollar. Daher erklärt sich das ununterbrochene Rattern der Gelddruckereien (genannt: quantitative easing) der Fed und anderer nationaler Zentralbanken. Man will dieser unausgeglichenen Misere also mit der Anhebung der Geldmenge, mit herbeigezaubertem, schuldfreiem, daher bisweilen zinslosem Geld beikommen und so gleichzeitig auch eine Liquiditätskrise in Zeiten ökonomischer Depression möglichst vermeiden. Ich habe jedoch mein Zweifel, ob dieses Rennen gegen die systemeigene Logik noch gewonnen weren kann, ehe uns das System um die Ohren fliegt, ehe die offenen Forderungen eine Wirklichkeit erzeugt haben werden, die kein frohes Erwachen mehr hervorbringen kann - für niemanden, nicht mal für das ominöse eine Prozent der Profiteure und Gläubiger.
Wie konnte dieser ungeheuere Schuldenberg nur entstehen, fragt man sich naiv? Normalerweise wird in unserem partikulären Geldsystem doch Geld durch Kreditverträge erzeugt und bei Tilgung wieder vernichtet. Wie konnte es also zu diesem dramatischen Überhang kommen, den allen voran die Zentralbanken gern ungeschehen machen würden? Sind sie es doch, die zumindest angeblich zur Stabilisierung des Geldsystems berufen sind, dieser Berufung aber augenscheinlich nicht folgen können, denn mit zumindest annäherungsweise berechenbarer Regelmäßigkeit wird das Geldsystem zunehmend instabil, und gerade den Zentralbanken wird die Förderung dieser Instabilität sogar nicht nur ebenso regelmäßig unterstellt, sondern auch nachgewiesen. Sie scheinen also weder sehr effektiv noch Willens zu sein ihrer angeblichen Aufgabe nachzukommen. Sie drucken lieber im Notfall Geld bis der Arzt kommt, um was, welchen anderen Umstand auszugleichen, anstatt schon vorher Stabilität zu garantieren?
Es wird mit den vermaledeiten Zinsen zusammenhängen, welche bei kreditbasierter Geldschöpfung eben nicht als Geldwert sondern nur als Forderung entstehen, die immer auf der Schuldenseite logisch stehenbleiben müssen. Selbst die bisweilen ökonomisch verordnete Inflaftion kann daran wohl nur recht wenig ändern, denn sonst würde es ja nicht immer wieder zu dieser Situation kommen.
Wozu soll das gut sein fragt man sich noch naiver - nicht nur am ersten Weihnachtstag? Nun gut, die Beantwortung dieser einfachen Frage überlasse ich hiermit denen, die sich gerne an rhetorischen Fragen versuchen.
Einen Ausschnitt der Sachlage mit einigen interessanten Detailangaben kann man übrigens sehr schön dem "The Billion Dollar-o-Gram" bei "Information is Beautiful" entnehmen. Kennen Sie das?
Hier nur ein Foto als oberflächlicher Überblick, denn der Freitag erlaubt anscheinend (ausser Youtube) keine Einbindung von Fremdinhalten in iframes ... klicken Sie also auf das Foto, um zu der viel spannenderen, interaktiven Version dieser Grafik bei www.informationisbeautiful.net zu gelangen ...
(Zu beachten ist selbstverständlich , dass US-Billionen Milliarden sind.)
https://dl.dropboxusercontent.com/u/21944733/informationisbeautifull.jpg
Eine Eindrucksvolle Tabelle zum Thema gibt es zB. hier , bei wikipedia und nochmal bei wikipedia und natürlich gibt es die berüchtigte Schuldenuhr zur öffentlichen Verschuldung. Sie tickt ...
...und buck up: "Failure is only the opportunity to begin again more intelligently."
www.informationisbeautiful.net/visualizations/billion-dollar-o-gram-2013/
Kommentare 107
Und dann unterminiert dieser Benedikt auch noch die Fundamente vom Schuldturm; wenn das man gutgeht.
Um die absehbaren Erschütterungen zu mindern wird im Reishandel von der Sackware auf die Kleinverpackung ausgewichen?
Da gibt es kein Rätsel
Du hast die Ursache der Geldmenge vergessen, das ist die Wertschöpfung durch Arbeit oder moderner ausgedrückt, durch Dienstleistung. Jede Tilgung eines Kredites ist durch eine Wertschöpfung zu decken.
Das ist so von der Geldschöpfung bis zum Kleinkredit.
Mehr, als das geschöpfte Geld der Notenbanken kann es eigentlich nicht geben, wären da nicht auch noch die Geschäftsbanken, Investmentgesellschaften, Versicherungsgesellschaften und Börsenzocker, die alle als Heuschrecken fleißig Luftballons produzieren, in denen nicht einmal heiße Luft ist,
sondern N I C H T S - N U L L - N O T H I N G.
Ein NICHTS, das durch keinerlei Realwirtschaft gedeckt ist, sonder außschließlich in der Fantasi der Investment-Zocker existiert.
Du hast da ein Dilemma von 150 Billionen US§ Schulden zu 70 Billionen US$ Realwirtschaft beschrieben.
Die ehemaligen Regierungen der Bundesrepublik Deutschland haben die Bürgschaft für einen Teil der Luftballons übernommen und die jetzige will diesen Schwachsinn weitermachen ...
... bis der Arzt kommt.
Die Rolle der Zentralbanken für die Ausweitung der umlaufenden Geldmenge M1 (Münzen, Papiergeld und Giralgeld) wird maßlos überschätzt. In der Eurozone macht die Geldschöpfung der Zentralbank nur 3% aus, ähnlich in Großbritannien und USA. Der Hauptanteil der Giralgeldmenge wird von großen Investmentbanken, z.B. der Deutschen Bank, per Eingabe in den Computer herbeigezaubert. Es kauft z.B. ein Aktienpaket und verkauft es Sekunden später wieder, das Geld ist wieder weggezaubert. Etwa 80% der Geldmenge, so wird geschätzt, dient allein zur Spekulation. Natürlich könnte dieser Spuk beendet werden. Die eleganteste Lösung wäre, den Geschäftsbanken das Monopol zur Giralgeldschöpfung zu nehmen und dies an die Zentralbank zu vergeben, ganz genau so, wie es vor etwas über 150 Jahren mit den Banknoten geschah. Mit einem Schlag wäre das spekulative Spielcasino beendet, mit einem Schlag gäbe es kaum noch große Immobilien-Spekulationsblasen, mit einem Schlag wäre das Problem der Staatsverschuldung behoben. Dezidierte Vorschläge für solch eine Vollgeldreform gibt es von eminenten Fachleuten in vielen Staaten. Allein es fehlt der politische Wille und das Interesse der Bürger, weil sich die meisten nie die Mühe gemacht haben, unser Geld- und Banksystem der Mindestreserve und multiplen Geldschöpfung zu verstehen. Dabei sind alle Informationen frei verfügbar, da wird nichts geheim gehalten und es gibt auch keine Verschwörung finsterer Mächte. Selbst die Rettung von Banken durch Steuergelder wie in Irland, Spanien etc. wäre nicht nötig gewesen. Genausogut hätte die EZB die faulen Hypothekenkredite den Banken abkaufen können gegen eine dezidierte Kontrolle und Auflagen bezüglich ihres Geschäftsmodells zu Gunsten der Wohlfahrt des Volkes. Doch unsere europäischen Regierungen sind sich einig, dass dies nicht sein dürfe, und das europäische Stimmvieh jubelt dazu. Grenzüberschreitende und grenzenlose Dummheit.
Maastricht Kriterien - vorwiegend verfehlt
Finanzlage der öffentlichen Hand: (Art. 126 AEU-Vertrag)
* Der staatliche Schuldenstand darf nicht mehr als 60 % des Bruttoinlandsprodukts betragen
* Das jährliche Haushaltsdefizit darf nicht mehr als 3 % des Bruttoinlandsprodukts betragen
Nach den aktuellen Zahlen 150 zu 70 ergibt sich eine globale Verschuldung von 214,3 % ... ohne Worte.
Schuldenquoten in Europa
Allein es fehlt der politische Wille und das Interesse der Bürger, weil sich die meisten nie die Mühe gemacht haben, unser Geld- und Banksystem der Mindestreserve und multiplen Geldschöpfung zu verstehen.
Gegen die öffentliche Beschimpfung von Bürger-Innen habe ich das Argument: Frag mal einen Lehrer, ob er sowas in seiner Ausbildung oder in seinem Lehrplan hat.
Wir leben in einer arbeitsteiligen, komplexen Gesellschaft und lernen die wesentlichen Dinge des Lebens in dieser Gesellschaft normalerweise in der Schule, deren Lehrplan für Lehrerausbildung und Schülerbelehrung von Staatsapparatschiks vorgegeben und kontrolliert werden.
Die Bürger-Innen lernen nach der Schule schnell, daß die Schule "in diesem unserem Lande" mit dem Leben nichts, aber auch gar nichts, zu tun hat.
>>Gegen die öffentliche Beschimpfung von Bürger-Innen habe ich das Argument: Frag mal einen Lehrer, ob er sowas in seiner Ausbildung oder in seinem Lehrplan hat.<<
Es liegt in der Logik von Herrschaftssystemen, dass ihre Schulen zum Funktionieren innerhalb des Systems und nicht zum kritischen Hinterfragen des Systems ausbilden.
Nach der „Bildung“, die ja in einem relativ frühen Lebensstadium als „abgeschlossen“ gelten soll, verführen „Medien“ zu der Illusion, man sei hinreichend informiert um in der Gesellschaft irgendwie „demokratisch“ entscheiden zu können. (Wobei das System der „repäsentativen Demokratur“ ja gleich sagt: „Nein, ihr lieben Untertanen, entscheiden könnt ihr gar nix, ihr könnt nur Leute wählen, die für euch entscheiden!“)
Also hat es der fromme Untertan gar nicht nötig, entscheidungsrelevante Informationen selber zu recherchieren. Die dafür verfügbare Zeit schlägt er/sie mit Fernsehen tot.
Zuerst eine Frage: Der globale Schuldenstand liegt bei 150 Billionen. Das sind dann schon "echte" Billionen gemeint und nicht Mrd., wie hier: "(Zu beachten ist selbstverständlich , dass US-Billionen Milliarden sind.)" von dir angedeutet, das bezieht sich auf die US-Grafiken, oder?
Vergessen wurden m.E. nicht-ZB-monetäre Güter und Werte.
Vor allem natürlich Immobilien, vom Reihenmittelhaus über die Villa, den Büroturm und die Industrieanlage bis zu Ländereien. Da nimmt der "Käufer" oder auch der Eigentümer einen Kredit auf, der Gegenwert sollte, wenn alles gut läuft, jedoch erheblich höher liegen. Und ist "gesichert".
Dann kommen dazu noch fertiggestellte und halbfertige Produkte. Vom Goldbärchen über Automobile der verschiedenen "Klassen" bis zu zivilen und militärischen Flugzeugen, Panzern, Drohnen, Weltraumraketen.
Der "Wert" dieser beleihbaren und beliehen Güter sollte die Schulden übersteigen.
Die Zentralbanken drucken wie blöde. Und geben das hergestellte für fast null Zins den Banken. Die dies dan weiter verleihen. Zu einem vielfachen der eigenen Schuld. So entstehen wirklich Schulden. Warum eigentlich brauchen "wir" private Banken? Wofür sind die gut, besonders wenn sie nicht einmal ihrer eigentlichen "Aufgabe", der Versorgung von Realwirtschaft mit Liquidität, nachzukommen bereit sind?
Ich glaube, wir drehen uns im Kreis:
Wir sind das Volk und wollen eine andere Politik !!!
"Du hast die Ursache der Geldmenge vergessen, das ist die Wertschöpfung durch Arbeit oder moderner ausgedrückt, durch Dienstleistung. Jede Tilgung eines Kredites ist durch eine Wertschöpfung zu decken."
Lieber Heinz, was du da sagst erschließt sich mir im Kontext eher nicht. Für mich liegt die hauptsächliche Ursachen der Geldmenge in der Geldschöpfung durch Geschäftsbanken. Selbst die Zentralbanken können daran offensichtlich nichts anderen. Bzw. die Pöstchen dort sind durch Strohmänner der privaten Geschäftsbanken im wahrsten Sinne des Wortes besetzt. Daher auch der Unwille zu Regulierung. Privatbanken kontrollieren die Zentralbanken? Und wie gesagt und offensichtlich sind die Regulatierungmechanismen, die den ZB zur Verfügung stehen recht wirkungslos am Ende eines kapitalistischen Zyklus und in einer Depression.
Die kapitalistische Wertschöpfung ändert an sich nichts an der vorhandenen Geldmenge, mit der man Kredite tilgen könnte und die mit neuen Krediten entsteht und gegebenenfalls wächst. Meiner Meinung nach erhöht die Wertschöpfung allenfalls die Konkurrenz um die vorhandene Geldmenge - schon um eventuelle Kredite tilgen zu können anstatt an der kapitalistischen Konkurrenz um den Zins zu scheitern, bzw. an der Konkurrenz um die Sachwerte, welche als Kreditsicherheiten dienen, wenn Kredite platzen.
Dass paradigmatisch nicht unbedingt der Wunsch besteht alle Kredite zu tilgen und keine Schuldenberge zu erwirtschaften steht auf einem anderen Blatt. Kapitalismus basiert auf privilegierter Investition, also durch Verschuldung derer, die Kreditsicherheit durch Eigentum erbringen können.
Die Wertschöpfung wird insofern zum "nachgeschalteten" Motor der kapitalistischen Konkurrenz um die vorhandene Geldmenge bzw. Kreditwürdigkeit und Eigentum und damit zum Grund für die notwendig weitaus größere Zahl von Verlierern als Gewinnern während eines kapitalistischen Zyklus und zum Grund warum es Zyklen, Geld- bzw. Schuldenakkumulation und regelmäßige Krisen überhaupt gibt.
Die Geschäftsbanken fahren mit jeder Kreditgeldschöpfung mit minimalem Risiko (fractional Reserve Banking) Gewinne ein und erhöhen dabei den Teil der Schuldenmenge, welcher nicht zurückbezahlt werden wird, weil der fällige Zins nur direkt mit neuen Krediten oder aus der gesamten zur Verfügung stehenden Kreditgeldmenge bezahlt werden kann. Aber die reicht nie aus, um alle Kredite und alle Zinsen zu bedienen (wie man so schön sagt).
Die Wertschöpfungskette der Realwirtschaft ist der Geldschöpfung meiner bescheidenen Meinung nach nachgeordnet. In Arbeit wird erst auf Kreditbasis investiert. Sie kann nicht den Zins erwirtschaften ehe zinsbelastetes Geld entsteht. Wertschöpfung entsteht, wenn Geldschöpfung=Kreditnachfrage ausreichend Geld in den Umlauf bringt, damit das sogenannte Wachstum durch Konsum entstehen kann. Die Liquiditätskrise ist ein Phänomen der schrumpfenden Wirtschaft, welche u.a. überschuldet ist und daher zu viele Teilnehmer nicht kreditwürdig oder zahlungsunfähig sind. Dieses Problem wird nur durch immer neue Kredite an immer weniger Teilnehmer "gelöst", bis das System umkippt. Das heißt dann historisch: Währungsreform. Diese aber impliziert, dass man weder etwas gelernt hat und auch nicht lernwillig ist.
Wenn die Geldmenge oder auch Kreditnachfrage aus welchem Grund auch immer sinkt gibt es systematisch Probleme, weil die Realwirtschaft stagniert, die Kreditwürdigkeit sinkt, das nun fehlende Wachstum den Zinsbedarf nicht mal mehr teilweise decken kann, bzw. die Wertschöpfungskette kann die dann rapide steigende Verschuldung nicht mal mehr theoretisch aufhalten, genauso wenig wie die Inflation, die dann gerne in Deflation umschlägt.
Darüber hinaus muss ich mich dumm stellen, und Dich bitten doch zu erklären, wie mit der Wertschöpfung die Geldmenge entsprechend steigen soll, bzw. Kredite getilgt und damit Geld und Schuld wieder vernichtet werden kann. Geldmenge sollte dabei nicht mit Vermögen oder Eigentum verwechselt werden.
Die Aussage, dass spekulative Transaktionen die Schuldenmenge erhöhen, realwirtschaftliche aber nicht, halte ich übrigens für schwer erklärbar.
Erklärbar ist, dass die Forderungen der Gläubiger wie Geld und Kreditwürdigkeit einsetzbar sind - Schuld = Geld. Bei akut schrumpfender Realwirtschaft gibt es für riesige Vermögensakkumulationen bei den Gläubigern nicht genügend sich in kapitalistischen Maßstäben lohnenden Investitionsmöglichkeiten. Das "finanzwirtschaftliche" Kasino wird durch die immense politische Macht der Gläubiger eröffnet - Deregulierung. Es wird zum Warenumschlagplatz für die eine noch nachgefragte Ware mir vielen Gesichtern: marodierendes Geld bzw. als Macht sich materialisierende Schuld.
Diese "List des Odysseus" tritt auf Kosten aller anderer und mit zumindest indirekter Hilfe des Nationalstaates, der sich nicht zu helfen weiss vor Machtlosigkeit durch steigende Verschuldung, gegen sich selbst an in einer finalen Konkurrenz der Eliten untereinander bis die Bombe hochgeht.
Letztendlich fragt man sich dann : Wer ist denn nun eigentlich verschuldet, wenn es keine entsprechende, kreditbasierte Geldmenge gibt? Ist diese gerade in den letzten Jahren rasant ansteigende Verschuldung, die ohne Zweifle politisch gesehen werden muss, politische Absicht? Wenn ja : wessen Absicht, zu welchem Zweck, aus welcher ökonomischen oder politischen Notwendigkeit der "Betroffenen" heraus?
Das alte Rockefellerzitat zur Macht über eine Nation, wenn man nur deren Währung kontrolliert, wird auch globale Gültigkeit habe …
Festzustellen bleibt, dass die Wirtschaft in dieser Krise aus mehreren Gründen gleichzeitig schrumpft. Einer davon ist wie immer die kapitalistische Akkumulation zum Ende des Zyklus und das daraus folgende Kasino. Ein anderer ist die Virtualisierung von Arbeit durch die globale Digitalisierung, Ein weiterer ist die globale Resourcenkrise und die daraus entstehende übergeordnete Konkurrenz in Form von sehr teueren Kriegen um Resourcenkontrolle.
Es kommt also einiges zusammen. Die Weichen sind dennoch wie immer "juristisch" gestellt in den relevanten "reichen" , also hoch verschuldeten Ländern. Legalisiert ist , dass der "kleine Mann" die Schuld trägt und mit seinen bescheidenen Einlagen ins System bürgt , weil der Geldadel denkt ein weiters mal sein machtorientiertes Geldsystem über den point of no return retten zu können.
Wer ber nicht lernresistent ist wird einsehen können , das Privatbanken verboten gehören , dass Geldschöpfung allein in allgemeingesllschaftliche Hand gehört. erst dann kann auch Zins einen Sinn ergeben, denn er käme der Allgemeinheit zu Gute. Man könnte aber auch ohne Zins wirtschaften und Wohlstand für viele erzeugen.
Sie irren sich, die Banken verleihen eben nicht Geld, welches ihnen Zentralbanken zu niedrigeren Zinsen leihen. Unser Geldsystem der Mindestreserve und multiplen Geldschöpfung funktioniert völlig anders. Informieren Sie sich z.B. unter www.monetative.de
"Der Hauptanteil der Giralgeldmenge wird von großen Investmentbanken[....] herbeigezaubert."
"Die eleganteste Lösung wäre, den Geschäftsbanken das Monopol zur Giralgeldschöpfung zu nehmen."
Hierin stimme ich ihnen vorbehaltlos zu - siehe auch meinen langen Kommentar oben.
Die Dummheit , welche notwendig wird solch ein totes Pferd von Geldsystem am Leben zu erhalten, wird mit Absicht gefördert. Wer Macht will braucht viel Dummheit und muss sie daher aktiv produzieren.
Für dieses auf Dummheit gebaute System allerdings scheint mittlerweile aber auch das Produkt dummheit von der Rezession betroffen zu sein, denn sonst müssten Anmaßungen wie die TAFTA Verhandlungen nicht im Verborgenen des lobbyisitischen Korruptionszirkus stattfinden. Will heissen : für die totalitäre Unterwerfung reicht die allgemeine Dummheit im Moment selbst nach Einschätzung der industriellen Eliten nicht aus!
Im Prinzip sind wir der gleichen Meinung und kommen auch zum gleichen Schluss, drücken uns nur unterschiedlich aus.
Wenn alle Bürger-Innen für die Zockerbude der Investmentgesellschaften haftet, dann haftet deren Wertschöpfung, also Arbeit, also Diernstleistung für die Gewinne der Zocker, die diese ins Steuerparadies schaufeln.
Schneller und billiger kann man nicht Geld scheffeln, dagegen sieht sogar die Waffenlobby blass aus.
Visualisiere mal den Hebel maßstabsgerecht, das ist aufschlussreich...
PS: Wir sollten öfter mal im Kanzleramt Geburtstag feiern gehen.
Das Dilemma ist, daß die Zocker mit Fremdkapital zocken und die Einleger der Banken nichts davon haben und doch noch haften für die Verluste.
... selbst nach Einschätzung der industriellen Eliten nicht aus!
Wer seine Geschäfte verheimlicht, weiß ganz genau, daß er betrügt und die Verhandlungspartner wissen das auch alle, alle, alle ...
... ja , das sind echte europäische Billionen :-)) - nur die us Grafik ist mit Billions = Milliarden und Trillions = Billionen unterwegs.
"Vergessen wurden m.E. nicht-ZB-monetäre Güter und Werte."
nein , die wurden nicht vergessen, sondern nicht behandelt. Diese Güter sind Vermögenswerte und /oder Eigentum , das zwar zur Kreditsicherheit dienen kann, wie sie sagen, also zur Geldschöpfung durch Kapitalisierung, die aber kein Geld an sich sind. Auch falls sie durch Kreditwirtschaft, bzw. Kapitalisierung entstanden sind oder erst entstehen konnten, heisst das nicht, dass sie als Geld noch bestehen, denn wenn der entsprechende Kredit getilgt wurde, wurde damit auch das entstandene Geld = Schuld wieder vernichtet. Nur die damit verbundene Zinsforderung überdauert diesen Kapitalisierungszyklus als Schuld. Von wem soll die wie getragen werden?
Diese Frage wird interessant , wenn man sich kurz vorstellt, alle Kredite der Welt seien mit allem daraus entstanden Gelkd getilgt worden. Es gäbe faktisch kein Geld ... womit würde man dann die Zinsen bezahlen? Mit den in der Kapitalisierung entstandene Vermögenswerten ?
Die Frage weisst unweigerlich auf die im Zinssystem verankerte "Akkumulationsmaschinerie" ....
Das Billionen Dollar Desaster hat auch Förderer und Namen, einer davon ist StaatssekretärAsmussen
Stimmt ... selbst die, die als Opfer in der Scharade vorgesehen sind wissen bescheid ...
" Seit der Pleite von Lehman Brothers im September 2008 ist öffentlich bewusst, dass viele Banken too big to fail sind."
Wenn ich das bei wikipedia lese wird mir ganz schlecht, denn es ist der reine Blödsinn. Es gibt nichts in unsrer Welt, was "to big to fail" sein könnte, sogar der Kapitalismus selber. Und historisch haben wir wirklich schon alles scheitern sehen.
Dieser Satz belegt nicht mehr als die willentliche, totale Unterwerfung unter eine Herrschaft der Finanzwirtschaft- bzw. -elite.
Man kann also keinesfalls davon ausgehen, dass "seit der Pleite von Lehman Brothers im September 2008" irgendetwas Entscheidendes bewusst geworden wäre. Im Gegenteil wird mit gerade dieser Wortschöpfung , diesem Wortspiel jede mögliche Bewusstwerdung verhindert oder es wird zumindest versucht sie im Sinne der ebenso berüchtigten "Alternativlosigkeit" rhetorisch zu widerlegen. Womit wir wieder bei der bewussten und systematischen Produktion von Dummheit wären.
"Wenn alle Bürger-Innen für die Zockerbude der Investmentgesellschaften haftet, dann haftet deren Wertschöpfung, also Arbeit, also Diernstleistung für die Gewinne der Zocker, die diese ins Steuerparadies schaufeln."
Lieber Heinz, ich verstehe was du sagen willst, aber es bleibt trotzdem eine Art Spiel mit Worten. Was du beschreibts ist doch lediglich die lobbyistisch erzwungene Umverteilungsarie wegen schrumpfenden Profiten bei den kapitalisitischen Playern.
Daher frage ich ja : wer ist eigentlich verschuldet? Es sind nicht die kleinen Leute!
Der Bailout ist punktuelle Ungerechtigkeit. Die legalisierte Haftung des "Arbeiters" für den "Zocker" nur ein Bild für eine totalitäre politisch Praxis vor dem Crash, der damit so weit gebremst , hinausgezögert werden soll wie es geht, damit virtuelle Guthaben bzw. Zinsforderungen ( = Nullen und einsen auf der Bankharddisks) der zu ende gehenden Runde noch schnelle in Eigentum gewandelt werden können (zB. landgrabbing) .
Letztendlich haftet keiner, denn alle werden alles verlieren, ausser eben, und darauf hofft die Eigentümerelite, ihr Eignetum, das soll weiter von der Staatsgewalt zur Not mit Gewalt beschützt werden. So werden die Eignetümereliten wieder zu den Krisengewinnern und die Privatisierung der Welt und die Versklavung der Menschen durch den Zins ein Stückchen mehr Realität.
... und "wählen" die Verursacher immer noch, weil eine alternative Politik nirgends in Sichtweite ist ....
Einverstanden, ohne Wenn und Aber!
Daher frage ich ja : wer ist eigentlich verschuldet? Es sind nicht die kleinen Leute!
Die kleinen Leute haben brav ihr Geld auf dem Konto und sehen zu, daß sie über die Runden kommen.
Verschuldet haben das Politiker, die dieses hinterfotzige Spiel an den Börsen mit Rückversicherung der Verluste überhaupt erst ermöglicht haben und Politiker, die dieses hinterfotzige Spiel weiterhin immer noch dulden.
Den Banken kann ich nicht einmal einen Vorwurf machen, die tun nur, was LEGAL ist, das hatten Bankmanager sogar bei einer hochnotpeinlichen und öffentlichen Senatsanhörung in den USA getönt.
Ein Bankmanager hatte mal in einem Interview gesagt auf die Frage, wie lange das Spiel noch andauern wird:
Solange wir das dürfen.
Die Schuldigen sind die Politiker, die für gar nichts haften, nicht einmal für den Scheißhaufen, den sie täglich in die Welt setzen.
.... es ist aber sicher legitim zu fragen, warum die jeweilige nationale Politik nicht aktiv wird. Und die Antwort darauf ist einfach, wenn man weiss , dass sich zB , Obamas Team im weißen Haus wie das who is who der Wallstreet ließt. In anderen Ländern ist das nicht anders und in manchen Ländern ist die "Regierung" zuweil ein Angestellter von Goldman Sucks etc.
Ich meiner, wir mussen Abstand davon nehmen zwischen Regierungen und Finanzelite einen strukturellen Unterschied zu sehen, nur weil der uns ständig eingeredet wird.
Wenn eine Regierung auch nur die kleinste Souveränität hätte, wäre längst etwas passiert. Bestes Beispiel ist nach wie vor Island.
Die Isländer haben uns allen etwas vorraus: Sie haben die Banker ins Exil geschickt.
Die Isländer haben uns allen etwas vorraus: Sie haben die Banker ins Exil geschickt.
... nicht nur die Bänker, allerdings sind in Europa die Karten falsch gemischt; die Isländer durften selbst sagen: Nix gibts!
In diesem elenden Bund von Ländern, die inzwischen selbst nix mehr zu sagen haben, weil die Berliner Republik alles zentralisiert hat, haben wir Bürger-Innen "von Draus vom Lande komm ich her" in den Ländern zwar ein Plebiszit, könnten also auch mal Volkes Willen abstimmen, nur sind die Länder in der EU gar nicht vertreten, obwohl einige sehr viel mehr Einwohner haben, als RICHTIGE Staaten der EU.
Wir sind das Volk und wollen eine andere Politik.
Das dürfen wir hier ( noch ) schreiben, wird an den Verhältnissen in D aber nichts ändern, solange die Parteien, die dieses Desaster seit 1982 vorbereitet und realisiert haben - SPD, Grüne, CDU/CSU, FDP - noch gewählt werden, weil viele dem Geschwafel in der Volksverdummungsglotze glauben:
Jeder prekäre Job ist ein guter Job.
Eine friedliche Abhilfe für die deutschen Länder sehe ich nur in einer bürgerfreundlichen Verfassung.
"...weil viele dem Geschwafel in der Volksverdummungsglotze glauben:...."
... ein Grund mehr hier entsprechende Info einzustellen, Bürger/innen neugierig zu machen auf Umstände, von denen sie sich noch überzeugen müssen. Erst die Tage sagt mir hier wieder jemand , dass er nicht überzeugt wäre, dass es auch ohne Zins gehe etc.. pp.
... wovon sollen denn dann die armen Bankangestellten leben? :-)) ... und die Banker erst ?
Wenn du mich fragst, können die sich, um mal einen Klassiker zu zitieren, in ihrem Offshoreparadies alle gegenseitig "am Arsche lecken" bis sie tot umfallen. Auch das soll ja mittlerweile "ehrliche" Arbeit sein....
ff.
Vor den schlimmsten Entgleisungen haben uns bisher ja einige klar denkende Europäer bewahrt, die in ihrem Staat abstimmen durften; und in Zukunft sehe ich durchaus die Möglichkeit, daß Europa zusammenschrumpft auf ein politisch akzeptables Mass, weil die Euroskeptiker, die eine hegemoniale Politik der deutschen Zentralrepublik grundsätzlich ablehnen, inzwischen mehr werden.
Genau so wenig sollten wir als freie Bürger-Innen das in dieser komischen obrigkeitsstaatlichen Republik akzeptieren, in der Politik bedeutet: Besitzstände von Räubern verwalten.
Gegen den Zins an sich ist nicht sehr viel einzuwenden, solange der nur das Bankgeschäft finanziert; die Kosten für einen Kredit sehe ich als Gewinnbeteiligung für die vorgeschossenen Investitionskosten, solange das in der Realwirtschaft bleibt und die Kreditausfälle nicht kalkuliert hochgetrieben werden.
Auch das Schwundgeld nach Gesell ist nichts anderes, als der Zwang zur Investition und zum Umlauf. Auf den Schwund könne wir heute verzichten, weil alles Geld über die Einlagen der Banken verfügbar bleibt; trotzdem sollte ein Anreiz bestehen bleiben, einen Kredit abzuzahlen und das Kapital damit wieder verfügbar zu machen. Alternativ kann jeder investieren mit Eigenkapital; eigene Rücklagen oder Beteiligungen.
... zB , Obamas Team im weißen Haus wie das who is who der Wallstreet ließt.
Das Politiksystem hat in den USA eine etwas andere Struktur, als in Europa. Da wird häufiger zwischen Industrie, Universitäten und Politik gewechselt. Im Grunde ist das näher an der Wirklichkeit, bietet aber auch den von dir bemerkten Interessenskonflikten mehr Raum.
hier , lieber Heinz, geht leider einiges durcheinander, wie ich finde:
Die Kosten für einen Kredit können genauso gut als einmalige Verwaltungspauschale abgegolten werden, anstatt als prozentuale Beteiligung über einen in der Regel nicht antizipierbaren daher Risiko belasteten Zeitraum. Dies vor allem, wenn der Kreditgeber die/eine solidarischen Gemeinschaft wäre, welche an jeder Investition sowieso Interesse und Vorteile hat, weil diese im allgemeinen der Versorgung und/oder der Wohlstandsschaffung dient bzw. zumindest keinen Schaden für die Allgemeinheit darstellt. Natürlich ist hier ausschließlich Realwirtschaft gemeint. Einzelne müssten die Zustimmung der kreditgebenden Gemeinschaft erhalten ähnlich wie heute von der Bank ein Kredit bewilligt wird oder nicht. Humanere Maßstäbe würden möglich. Verschuldung wäre nicht ein profitables Geschäftsmodell für wenige, sondern eine gesellschaftliche Unternehmung von kollektivem Interesse.
Kreditausfälle werden ausschließlich durch die Konkurrenz um den Zins wesentlich wahrscheinlicher - selbst und gerade bei ausreichender Kreditsicherheit in Form von Sachwerten.
Ohne Zins wird der Anreiz einen Kredit zurückzuzahlen nicht geringer, denn der geplatzte Kreditvertrag kostet den Schuldner immer noch seine Kreditsicherheit. Der Zins dient über den Zinsfuß heute lediglich einer Geldmarktkontrolle (der Herrschenden) , die schlecht funktioniert und wenn dann im Sinne der Herrschenden.
Das Schwundgeld oder umlaufgesicherte Geld impliziert keinen Zwang zur Investition oder zum Umlauf. Im Gegenteil wird ohne positiven Zins der Druck zur Investition wirtschaftlich geringer. Er wird viel mehr auf ein Versorgungsbedürfnis reduziert, also an die Wirklichkeit der Bedürfnisse angepasst und damit zu einer Freiheit nicht zu investieren, wenn man nichts braucht, die es heut für Unternehmungen und Unternehmer nicht gibt. Im kapitalistischen Finanzsystem ist Wachstum, also Reinvestition zwingend.
Der negative Zins des Schwundgeldes beschleunigt einerseits den Umlauf ein wenig, was aus Erfahrung selbst mit unsrem aktuellen Geldsystems mehr Wohlstand für alle bedeutet. Aber wichtiger ist, dass der Negative Zins, wenn er auch gering ist, bewirkt, dass das Geld nicht akkumuliert werden wird, also kein Machtinstrument werden kann durch Akkumulation.
Es ist sicher in Maßen auch möglich mit umlaufgesichertem Geld zu Vermögen in Sachwerten zu kommen, und daher wohlmöglich zu politischem Einfluss, aber es ist sehr viel schwerer und hängt stark mit persönlicher Leistung zusammen, während unsere sogenannte "Leistungsgesllschaft" nicht die belohnt, welche die Leistung erbringen, sondern die welche diese am besten für sich zu nutzen wissen, ausbeutet bzw. enteignen. Betrug wird belohnt, und sei er noch so legalisiert durch eine opportune Gesetzeslage. Das sprichwörtlich "Kleingedruckte" eines Vertrages ist bester Beleg hierzu.
Wir können/wollen also in sofern nicht auf den Schwund verzichten, denn sonst werden wir die Ermächtigung der Gläubiger nicht los und haben eine relativ geringere, Wohlstand erzeugende Umlaufgeschwindigkeit des Geldes.
Auch "Einlagen" sind in einem anderen Geldsystem anders zu denken bzw. würde es die gar nicht geben. Die "Einlagen" könnten dort immer nur durch Leistung geschaffene Kreditsicherheit sein. Die Einlagen, von denen Du da redest sind aber auch nur Schulden anderer Leute, die jemand/der kleine Mann versucht zu akkumulieren, wenn auch im kleinen Rahmen. Er imitiert also in seiner Not bzw. Zwangslage nur das elitäre Verhalten seiner Herrscher - ohne Erfolg.
Und gegen den Zins ist entsprechend und logisch einzuwenden, dass er eben neben der Gewalt der initiale und gleichzeitig nicht transparente, abstrahierte Hebel der Macht ist. Dieser ist wie gesagt allenfalls dann sinnvoll wenn die "Bank" Allgemeingut ist und nicht Privatbesitz. Es muss sogar garantiert werden, dass selbst "Solidarbanken" etc. nicht zu groß werden können und sich zu eventuellen Großprojekten allenfalls einigen müssen ohne allerdings die Verantwortung der Bürgen und deren Entscheidunggewalt zu mindern.
Fazit: ein Hybridmodell ist nur denkbar ohne Privatbanken, ansonsten hat man allen Grund vom Zins Abschied zu nehmen, denn er hat nur Nachteile und hat ausschließlich innerhalb des eigentumsbasierten, kapitalistischen Herrchaftsmodells einen Sinn. Und der ist : den Besitzstand der Eigentümerelite zu sichern und zu vergrößern und damit deren Macht und die damit geschaffene Klassengesellschaft aufrecht zu erhalten.
Danke, jetzt hab ich den Beitrag erst mal auf Lesezeichen geparkt und muß das Chaos sortieren.
Selbstverständlich liegt es nicht im Interesse der Banken der Wallstreet, der Londoner City, der Deutschen Bank etc. dass ihnen das Monopol der Giralgeldschöpfung genommen wird. Ihr Geschäftsmodell würde zusammenbrechen. Deutsche Sparkassen und Volksbanken würden dagegen in einem Vollgeldsystem besser dastehen., da sie kaum Kredite für spekulative Zwecke abgeben.
In ihrem Artikel klingt es so, als ob "quantitative easing" die Umlauf- Geldmenge erhöhe. Dies ist nicht der Fall. Warum? Mit diesem Begriff wird der Ankauf von der FED von US- Staatsanleihen von Geschäftsbanken bezeichnet. Dabei überweist die FED der Geschäftsbank eine Gutschrift auf ihr Zentralbankkonto. Dieses Guthaben gelangt nie in den Publikums-Geldkreislauf, es erhöht allein die Mindestreserve der Geschäftsbank, welche zum Interbanken-Saldenausgleich dient. Es ist wichtig, diese Unterscheidung zu machen, weil man sonst unser Geldsystem falsch versteht.
Lieber Frank Linnhof, es war nicht meine Absicht einen falschen Eindruck enstehen zu lassen.
Mit dem quantitative easing wird die Menge des Buchgeldes erhöht - siehe auch hier .
Die Frage warum die Zentralbanken so agieren ist annähernd zB. hier behandelt.
Es geht dabei schon um eine quasi Ausweitung der Geldmenge - gerade der FED. Wenn auch dieses Geld nicht direkt in den Umlauf gerät so soll die Menge des geschaffenen Geldes anscheinend zm einen den Wert der jeweiligen Währung senken, Inflation erzeugen und gleichzeitig auch die Kreditvergabe durch die Geschäftsbanken fördern, weil dieses ZB Geld so gut wie nichts kostet. So wird zumindest indirekt auch die Umlaufmenge erhöht, bzw. man hofft damit die Liquidität auszuweiten. Der "Helikopter Ben" Witz wird in sofern wahr.
Die galoppierende Verschuldung kann und soll damit aber wahrscheinlich nicht aufgehalten werden.
Was das Verständnis des Geldsystems angeht, muss man mMn verschiedene Ebenen trennen. Die Grundlagen der eigentumsbasierten Zinswirtschaft sind sehr einfach zu verstehen. Die darauf abhebenden ökonomischen Schulen bzw. Theorien wollen sich aber mit mathematischen Beweisen übertreffen was die Zwangsläufigkeit beobachtbarer Sachverhalte angeht. Es werden mitunter wissenschaftliche Erkenntnis und gar objektive Wahrheit reklamiert im Rahmen von beanspruchter Deutungshoheit in Bezug auf die Wirklichkeit oder die menschliche Natur. Dies alles um mehr zu verschleiern als zu erklären, um was es geht, hat man den Eindruck. An sich könnte jedes 5tklässler verstehen wie das Geldsystem funktioniert und wieso es so ist wie es ist. Dies aber würde dazu führen, dass es nicht mehr lenge existieren könnte. Daher verklausuliert man es in der Pseudikomlexität einer elitären Kodierung und redet den Menschen ein, sie hätten das wesentliche verstanden, um das offensichtlich Einfache zu verbergen.
Bei all dem ist die sogenannte "Ökonomie" durchsetzt von sich ähnelnden aber dennoch natürlich untereinander zerstrittenen Glaubensgemeinschaften, welche sich unfreiwillig realsatirisch in vielen Punkten gleichen so wie sich Religionen gleichen. Sie alle sind fanatisch, ideologisch, verkennen ihre eigene Disziplin, die im Grunde ein Segment der Soziologie ist, und sind nur zu bereit den Menschen aus ihren Überlegungen auszuklammern, als wenn er gar nicht derjenige wäre, der handelt. Vielmehr wird zunehmend tatsächlich immer mehr juristischen Personen zugearbeitet, deren Existenz zB. die kapitalistischen Akkumulationsphänomene mit ihrer Machtkomponente in eine Dimension des Unsterblichen und scheinbar Unendlichen verlagern ... oder die ökonomische Entscheidungsgewalt wird gar an verantwortungsfreie Computerprogramme delegiert, welche dann wiederum das eignen Verhalten analysieren usw.. Der Mensch ist dabei nicht nur zum rituellen Opfer seiner selbst verkommen, sondern auch zum Selbstverleugner par excellence. Er bildet sich ein "etwas" zu beherrschen, was ihn längst selber beherrscht - seitdem er denken kann.
Aber: Solange noch einer weiss wo der Lichtschalter ist, gibt es noch Hoffnung! Das "Besen, Besen, sei's gewesen" müsste nur klar und deutlich ausgesprochen werden, und der Spuk wäre vorbei. Eine Welt voller Optionen wäre der neue Anfang für alle.
Jeder 5tKlässler könnte das Geldsystem verstehen; und wo ist nun der Lichtschalter?
Mir fehlen bisher die Kreisläufe,vom Einfachen zum Globalen ist das Kreditwesensystem einsichtig. Ungeklärt scheint mir die Kreditsicherung zu sein ( siehe oben: Nothing ) und vor allem der Ursprung des Geldes liegt im Verschleierten, ohne direkten Bezug zur Realwirtschaft.
Ich verstehe von Oekonomie fast nix.
Das Problem, 150 Billionen Money- 70 Billion reale Wirtschaft, kann ich sehen und auch die vielen Verflechtungen, ueber die diskutiert werden, um diese Schieflage zu begradigen.
Koennte man nicht auch weltweit alle finanziellen Transaktion (als Simulation zuerst) rueckabwickeln bis sagen wir mal 2000?
Mit Immobilienkrediten geht das ja auch.
Die Computer sind gross genug und die Daten muessten vorhanden sein.
Danach koennte man das System mit neuen Regeln wieder nach vorn laufen lassen. Die neuen Regeln muesste man natuerlich genau durchdenken und Alternativen spielen, bis man was hat, klappt.
Ich weiss ich weiss, haut mich nicht gleich, ist alles naiv gedacht.
Die Jongleure werden das nicht zulassen.
Aber wenn ich Koenig der Welt waere, wuerde ich das (vermutlich) machen lassen.
Auf auf die Fragen muss ich zurückfrage: Du meinst jetzt nicht das umlaufgesicherte Modell, sondern unsere aktuelle kapitalistische Geldwirtschaft , oder? ..., denn von der hatte ich behauptet, die könne jeder verstehen.
Die Kreditsicherung ist eigentumsbasiert. Wer über Eigentum verfügt, kann dieses durch einen Kredit kapitalisieren, denn es dient als Sicherheit. Der Sachwert der Sicherheit begrenzt die durch den Kredit mögliche Geldschöpfung. Solange der Kredit läuft, wird der Eigentumstitel auf den Sachwertes als Sicherheit hinterlegt , bzw an die Bank abgetreten. Der Kreditnehmer bleibt aber Besitzer seines Schachwertes und kann in auch profitabel bewirtschaften ( zB. vermieten). Die Bank schreibt dem Kreditnehmer den Betrag auf seinem Kono gut: der Betrag wird in den Computer getippt. Der Kreditnehmer benutzt das so geschaffene Geld für seine Zwecke, bringt es also in den Umlauf und beginnt dann nach Vereinbarung die Tilgung und Zinszahlung. Ist der Kredit vollständig getilgt, ist das durch den Kredit initial entstandene Geld wieder vernichtet worden. Wird der Kredit faul, verliert der Schuldner seinen als Sicherheit hinterlegten Eigentumstitel an die Bank und wird damit meist auch den Besitz, also das Nutzungsrecht los. Ähnlich funktioniert zukünftige Arbeitszeit als Kreditsicherheit in kleinem Rahmen. Der Mensch wird dabei selber zum lebenden Sachwert. Das nennt man Freiheit. Man gönnt sich ja sonst nix.
Der Bezug zur Realwirtschaft ist der, dass dieser Vorgang jeden Kreditvertrag betrifft und in der Realwirtschaft soweit ich weiss fast nichts ohne Kreditbasis produziert wird.
Wenn jemand also zB. eine Produktionsanlage besitzt, kann er den Eigentumstitel darauf für eine Kreditlinie bei einer Geschäftsbank nutzen und gleichzeitig mit der Anlage produzieren. Der für die Produktionszyklen notwendige Kreditrahmen ist immer wieder benutzbar solange der Wert des Eigentumstitels nicht sinkt, also Profit (für den Zins) und Wachstum ( zum Werterhalt durch Reinvestition) erwirtschaftet wird. Mit dem Kreditgeld wird jeweils zB Arbeit, Rohstoff, Energie etc. für den Produktionskreislauf gekauft. usw.
... war es das was fehlte ? Das schien mir offensichtlich zu sein ...
Wie kommt das Geld also initial in Umlauf ? Genau so : selbst nach der größten Krise inklusive Währungsreform gab es bislang immer vermögende Eigentümer, die Ihr Eigentum erneut kapitalisiert haben, bei Bankern , die die Lizenz vom Staat erhalten haben, weil sie über entsprechende Eigetumstitel als Sicherheit verfügen.
Auf die Eigenarten des "Fractional reserve banking" hatte ich schon hingewiesen. Die Banken brauchen selber nur eine sehr kleinen Bruchteil der ausgegeben Kreditgeldmenge als Sicherheit rückstellen.
Aber trotz all dem bleibt Geld natürlich immer eine reine Glaubensfrage. Jemandem, der dein Geld nicht kennt, wirst du nichts abkaufen können. :-))
Find ich persönloich ganz gut. Ich hab mal an eine ähnlich Methode gedacht : man drehe bei entsprechender Lage einfach die Vorzeichen um : aus Schulden werden Guthaben und aus Forderungen Schulden. Ich nehme a , dass das keine wirklichen Änderungen der Situation auslösen würde. Der Unterschied zwischen Schuld und Guthaben ist marginal. Wer sehr viel Schulden hat, ist ja bekanntlich immer sehr wichtig, eigentlich sogar eine Art King in diesem Geldsystem.
Dein Idee klingt besser, ist aber vielleicht schwer zu organisieren ohne das sich wieder alle die daran bereichern, die meinen sie seien besonders schlau. Vielleicht kommen einem auch heftige Datenverluste dazuwischen , wie sie zB ganz zufällig während 9/11 auftraten.
Leider sehe ich auch noch nicht besondere Bereitschaft zu neuen Regeln. Es ist ja sicher nicht ohne Grund genau so gelaufen, wei es gelaufen ist. In der Politik gibt es ja keinen Zufall.
hier ein alter witz aus Bernanke's Zeiten, der die lange noch nicht überwundene Not gut illustriert.
https://dl.dropboxusercontent.com/u/21944733/BernankeClaus.jpg
.... der ist auch gut:
http://www.blog.gruenesgeld.net/wp-content/uploads/2011/05/book-buy-sell-sell-sm1.jpg
Ja, Du hast Recht. Gute Ideen setzen sich nur langsam durch.
Das mit den Datgen finde ich nicht son grosses Problem, da die Jungs fuer die Algorithmen im Computerhandel, sehr lange Datenreihen brauchen um ihre Funktionen anzugleichen.
Ansonsten interessiert mich seit langem die Frage, was passiert, wenn das Kasino sich in die Luft sprengt. Meine erste Vermutung ist, dass die globalen Maerkte weg sind und regionale Maerkte entstehen. Vielleicht auch gar keine Maerkte mehr, aber was stattdessen?
Hast Du da Ideen. So richtig gute Antworten dazu habe ich im Netz bisher nicht gefunden. Vor allem die Ap0kalyptiker.
>>Vielleicht auch gar keine Maerkte mehr, aber was stattdessen?<<
Ich versuche mir vorzustellen: Genügend Viele an Produktionsprozessen Beteiligte würden beschliessen, einfach weiter zu machen, als wäre nichts gewesen. Die Produktionsmittel sind ja da.
Sie würden gegenseitig ihre Arbeitsergebnisse verkaufen usw. usf.
Ist das denkbar?
Schoene Idee.
Ich fuerchte die Produktionsprozesse sind sehr komplex geworden und werden derzeit ueber die "Abbildung" (Modelle) in einem finanziellen "flow" organisiert. Wenn dieses Modell demoliert ist, gibt es nichts, das die Produktionmittel "zusammenhaelt". Deren Zusammenwirken wird schnell disfunktional. Dem kann m.E. durch eine radikale "Verkleinerung", Regionalisierung der Produktion begegnet werden. Ob das allein ausreicht ist mir unklar.
Vermutlich muessen auch die "high-tech" Produktionsmittel aufgegeben werden, weil man sie nicht "Instand" halten kann und vorallem weil sie viele Waren erzeugen, die man regional nicht gebrauchen kann. Um ueberregionale Maerkte zu organisieren usw...
Grosse Computer, Flugzeuge, Kernkraftwerke, militaerische Systeme werden daher schnell unbeherrschbar.
Das haben wir doch erlebt, als über Nacht das herrschende DDR-ZK wech war und erst mal der Gerichtsvollzieher kam und alles versiegelt hat.
Glaubensfragen hin oder her, das Geld ist faktisch eine Aktie auf den Währungsraum, also relatives Vergleichsmittel der Volkswirtschaft. Wie das Kreditwesen funktioniert und wie ein Kredit faul wird weiß ich ja, was ich vermute ist, daß zwischen Geldschöpfung ( durch Kapitalgesellschaften ) und Wertschöpfung durch Dienstleistungen im weitesten Sinne, also Arbeit, kein Zusammenhang mehr besteht, also der Lichtschalter in einem Schwarzen Loch steckt, an den keiner mehr ran kommt.
>>Vermutlich muessen auch die "high-tech" Produktionsmittel aufgegeben werden,…<<
Auch Küchenmesser, denn für den Klingenstahl braucht man Erze, die es z.B. um Solingen herum schon lange nicht mehr gibt. Deswegen meinte ich „beschliessen, einfach weiter zu machen“ nicht streng regional begrenzt.
Regional geht natürlich schon was, zum Beispiel „Getreide – Mehl – Brot.“ Aber wenn die Mühle mal ein Ersatzteil braucht ist es wahrscheinlich schon wieder aus mit regional.
Ein paar Schiffer und Eisenbahner sollten schon auch mitmachen…
Im Übrigen denke ich, es klappt nicht, wenn man vom heutigen hochkomplexen System herunterzubrechen versucht. Dann stolpert man tatsächlich zwischen den Trümmern des Komplexes herum.
Vom Einfachen zum Komplexeren kommt man ganz schnell, wie in dem Beispiel mit dem Messer. Aber dann eben nur so komplex wie unbedingt nötig und so einfach wie möglich.
Zum „Weitermachen“ fällt mir übrigens wieder der Kooperativenverbund von Mondragon ein. In den mehr als 60 Jahren, die es die MCC jetzt gibt, musste nur eine einzige Koop aufgegeben werden. Ansonsten haben sie bis jetzt die ganze Krisenwirtschaft drumherum ziemlich unbeschädigt überstanden.
>>...und erst mal der Gerichtsvollzieher kam und alles versiegelt hat.<<
Dem müsste man natürlich zuvorkommen mit dem eigenen Siegel:
"Dieser Betrieb ist enteignet und wird als Arbeiterkooperative weiter betrieben."
>>...daß zwischen Geldschöpfung ( durch Kapitalgesellschaften ) und Wertschöpfung durch Dienstleistungen im weitesten Sinne, also Arbeit, kein Zusammenhang mehr besteht,...<<
Den direkten Zusammenhang wurde wohl geringer (und ging schliesslich ganz verloren), seit das Warentauschäquivalent "Geld" auch als "Kapital" akkumuliert wird.
Möglicherweise taucht der Lichtschalter wieder auf, wenn dass privat akkumulierte Kapital aufgehoben wird?
Vielleicht geht das Licht von selber an, wenn GG Art. 14/15 angewendet werden?
Im Übrigen denke ich, es klappt nicht, wenn man vom heutigen hochkomplexen System herunterzubrechen versucht. Dann stolpert man tatsächlich zwischen den Trümmern des Komplexes herum.
Genau dieses Probleme sehe ich.
Ich habe das einmal in Indien erlebt.
Es gab dort einen Sateliten gestuetzten Rundfunksender, der neben diversen privaten Musik-Kanaelen auch weltweite Nahcrichtensender BBC, DW etc weiterleiten konnte. Irgendwann ging diese Betreiber company still und heimlich pleite. Ein Jahr lang merkte man davon nichts und es wurden auch noch weiter Gebuehren eingesammelt. Die Anlage hatte man offensichtlich auf Auto-pilot weiterlaufen lassen. Dann verschwand ein Nachrichtensender nach dem anderen, dann auch die privaten Musikkanaele mit ihren immer gleichen Programmen. Erst als alles weg war, konnte man hoeren, die Sendungen koenne man voruebergehend nicht mehr empfangen. Die website im Internet gabs immer noch.
Als der Autopilot das System nicht mehr "in der Luft halten" konnte war Schluss. Technisch war noch alles ok. Nur das finanzielle Modell war zusammengebrochen.
Son Beispiel, wenns ueberhaupt eins ist, kann man nicht 1:10o.000 auf die Welt uebertragen. Doch eine aehnliche Entwicklung koennte eintreten, wenn die Finanzsysteme kollabieren.
Aber vielleicht geht's ja mit Genossenschaften. Waere mir sehr sympathisch.
Ich versuch mal, die letzten drei Kommentare zu beantworten.
Du beschreibst ein Szenarium der Endzeit und dazu hatte ich in den späten 1960ern und 1970ern jede Menge Literatur gelesen. In Folge gab es eine gehäufte Gründung von alternativen Kommunen, die den direkten Kontakt zur Erde wieder herstellen wollen; in einigen hatte ich gelebt und einige davon gibt es heute noch.
Auch der Vorschlag, aus D ein Agrarland zu machen, wurde wegen der wirtschaftlichen Verflechtungen fallen gelassen.
Den Lichtschalter sehe ich als Synonym für eine wirksame Kontrolle der Geldmenge, Besitz- und Eigentumsverhältnisse.
Was verstehst du unter:
1. privat akkumuliertem Kapital?
2. nicht privat akkumuliertem Kapital?
Gemeinwirtschaft hatte sich selbst widerlegt, weil sie von einer ZK-Oligarchie pervertiert wurde, kann also nur funktionieren, wenn die involvierten Eigentümer-Innen des Gemeineigentums auch eine wirksame Kontroll- und Steuerfunktion haben.
Dinge sind wegen ihrer Masse in der Regel beherrschbar; unbeherrschbar ist der Finanzmarkt, weil er keine Masse enthält und darum beliebig schnell expandieren kann.
Die globalen Börsen/Zockerbuden handeln doch nur noch mit Vorstellungen von Realität und nicht mehr mit der Realität selbst; hin und wieder holt die sie dann wieder ein..
Dinge sind wegen ihrer Masse in der Regel beherrschbar; unbeherrschbar ist der Finanzmarkt, weil er keine Masse enthält und darum beliebig schnell expandieren kann.
Dem zweiten Teil kann ich problemlos und vollstaendig zustimmen.
Dem ersten Teil nur bedingt.
Wir haben uns an das Beherrschen der Dinge gewoehnt und halten es fuer beinah selbstverstaendlich. Historisch war das nicht immer so und auch heute werden wir von den Dingen, die wir fuer beherrschbar gehalten hatten, ploetzlich "ueberwaeltigt". Fukushima, Tschernobyl, Tsumami 2006 sind nur einige Beispiele.
Wir verharmlosen solche "Grenzereignisse" gern als Restrisiko beim Umgang mit den Dingen.
Der Zusammenbruch des Finanzsystem koennte die Beherrschbarkeit der Dinge ploetzlich stark einschraenken. Das Restrisiko koennte zum generellen Risiko werden, dem man sich dann nur noch ungern aussetzen will.
Keine Ahnung was das dann im Einzelnen bedeutet.
Aus der Geschichte hat noch nie nicht einer was gelernt.
Bismarck glaubte auch, er könne seine Schöpfung beherrschen;
und dann bekam er einen Tritt in den Hintern ....
Vorher gab es lauter kleinere Königreiche, die mehr oder weniger eigenständig waren; heute nennen wir sowas Regionen.
Das 2. Reich war die Vorbedingung für das 3. Reich;
vor dem 2. Reich hat das 1. Reich ca 1.000 Jahre bestanden ohne eine Zentralregierung.
Genau darin besteht der Unterschied zu heute, wir haben zu große Verwaltungseinheiten, die zentral von Regierungen und Parteizentralen beherrscht werden. Das sowas nicht lange gut gehen kann, hatte bereits Marx angemerkt.
d'accord.
>>Aber vielleicht geht's ja mit Genossenschaften.<<
Möglich, zumindest ein Beispiel gibt es ja.
Der deutsche Begriff Genossenschaft ist unscharf, er meint einfach eine Ansammlung von Kleinbesitzern, die nichts weiter mit dem Betrieb zu tun haben müssen, als dass sie eben einen Anteil haben. Vor der AG unterscheidet sich diese Genossenschaft nur dadurch, dass der Anteil der Teilhaber begrenzt ist und niemand einen dominanten Anteil besitzen darf. Zum Beispiel die TAZ-Genossenschaft halte ich nicht für richtungweisend.
Deswegen sage ich lieber „Arbeiterkooperative“, damit klarer, dass das Prinzip: „1 Arbeiter/in, 1 Stimme“ gemeint ist und externer Besitz unmöglich (auch nicht durch Erbschaft).
In Mondragon übrigens waren sie so schlau, bald eine eigene Genossenschaftsbank zu gründen, sodass sie in Finanzsachen unabhängig waren. Diese Bank macht keine riskanten Geschäftchen, weil ihre Besitzer, die MCC-Kooperativen, das nicht wollen.
Und wenn die Geschäfte mal etwas schlechter laufen lassen sie sich was Besseres einfallen als sich selber rauszuschmeissen.
Ich meine, das hat schon was und finde es interessant, sich das näher anzuschauen und die dortige Entwicklung weiter zu verfolgen. Denn wenn das 60 Jahre lang funktioniert hat, dann kann man die Leute einklappen, die behaupten: „Kann nicht funktionieren“.
Trotzdem hatten die Bolschwiki dies offensichtlich nicht verstanden und den ganzen Staat zentralisiert;
das bleibt mir ein Rätsel.
Was wollen wir?
1. Wir können über die real existierende Unfähigkeit schimpfen
2. Wir können unsere eigene Utopie konstruieren.
Lassen wir einmal die Attribute bei einer Gesellschaftsform außen vor, weil auch eine AG mit vinkulierten Namens-Aktien kontrollierbar bleibt und eine Erbschaft wohl die schwierigste Materie ist, die bewegt werden muß.
Mir ist unklar, was du mit der Kooperative genau meinst:
1. Nur beschäftigte Arbeiter-innen?
2. Oder auch die Angehörigen?
3. Dann gibt es als Möglichkeit der Kooperative noch den Zweckbetrieb einer Gebietskörperschaft/Kommune oder deren Beteiligung, z.B. Wohnungsbaugenossenschaft.
Also alle Möglichkeiten, bei denen das Einlagekapital kontrollierbar bleibt und nicht frei zirkuliert, weil die freie Zirkulation nicht mehr kontrolliert werden kann und zur Akkumulation führt.
>>Was verstehst du unter:
privat akkumuliertem Kapital?<<
akkumulieren = ansammeln
Stell Dir vor, Du hast eine Würstelbude, an einer belebten Strassenecke. Das Geschäft brummt und am Jahresende hast Du Geld übrig, das Du weder zum Lebensunterhalt noch für den Betrieb der Würstelbude gebraucht hast. Damit kaufst Du eine zweite Würstelbude. Jetzt arbeitet ein Würstelbrater für Dich und am Jahresende ist der Profit entsprechend höher. Damit kaufst Du zwei weitere Würstelbuden usw. Nach 20 Jahren hast Du ein Würstelimperium, und weil das Würstelbratgeschäft Grenzen hat, fängst Du an, in Wurstfabriken zu investieren, die auch wieder Profit bringen. Das ganze Imperium wird auf irgendeinen Geldwert geschätzt, sagen wir, unter Brüden ist es ein 5 Milliärdchen wert. Das ist das Kapital, das Du in Deinem Privatbesitz angesammelt hast. Bedeutsam für die Gesellschaft ist daran, dass Du das gesammelte Kapital für Deine privaten Interessen benütztest, denn es gehört ja Dir privat. Vielleicht fängst Du irgendwann an, mit einem Teil des immer weiter wachsenden Profites an Börsen herumzuzocken. Ein direkter Bezug zwischen der Arbeit in den Wurstfabriken und Deinen Börsenzockereien ist an der Börse nicht erkennbar, auch wenn der Profit aus der dort verrichteten Arbeit stammt. Das Arbeitsergebnis als Gebrauchswert „Wurst“ ist nur noch eine zulässige Nebenwirkung. Vielleicht gehen ein paar Zockereien oder Geschäftlein daneben und rumms, 10 000 Leute arbeitslos. Aber Du hast nur mit Deinem Privatbesitz rumgespielt und das kann Dir niemand verbieten, sowahr Du Anton Schlecker heisstest. Beim Schlecker waren es keine Würstel, aber das ist wurscht.
Theoretisch muss solche Akkumulation nicht nur privat ablaufen, auch ein Dorf oder Staat könnte das tun. Wobei die interessante Frage ist, wie der Staat mit dem Besitz, den er an sich gebracht hat, umgeht. Gibt ja Beispiele die nicht nachahmenswert sind. Aber für manche Produktionszweige, z.B. Wasser und Energie, halte ich Staatsbesitz für nicht schlecht. Vorausgesetzt, der Staat ist ein demokratischer Solcher, der nicht von ein paar privaten Akkumulateuren gelenkt wird.
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>>In Folge gab es eine gehäufte Gründung von alternativen Kommunen, die den direkten Kontakt zur Erde wieder herstellen wollen;<<
Habs damals mitbekommen. Fand aber dieses „zurück zur Natur und zur Scholle“ immer etwas ideologisch überfrachtet. Sich vollständig von der Industriegesellschaft abzukoppeln ist nicht so einfach wie es sich anhört: Auch wenn Du auf den Traktor verzichtest und Pflug von Pferden ziehen lässt, hast Du vielleicht die Pflugschar nicht selber geschmiedet. Und wenn doch, kommt der Stahl wahrscheinlich aus einem Stahlwerk.
Das wirft die Frage auf: „Wie weit sollen wir zurück?“ Mittelalter, Ötzi oder Steinzeit? Wir müssten uns dann auch in der Bevölkerungsdichte den damaligen verhältnissen anpassen.
Ich denke, wir müssen andere Wege beschreiten: Nicht die technische Entwicklung an sich ist das Problem, sondern die Art, wie ihr Potential angewandt wird und die Bedingungen, unter denen produziert wird.
Dafuer gibts verdammt viele Gruende, die meist nur aus der historischen Situation zu verstehen sind.
Ich persoenlich finde auch, dass die Zentralisierung ein riesiger Fehler war, der u.a. zu den Hungersnoeten in der Ukraine gefuehrt hat, die Stalin kaltbluetig ignorierte, was zu hunderttausenden von Bauern toetete.
>>Mir ist unklar, was du mit der Kooperative genau meinst<<
Ich meine nicht irgendetwas, sondern nehmeeben mal die„Mondragón Corporación Cooperativa“ (MCC) als Beispiel für etwas, das funktioniert. Weil man ja immer nach Alternativen sucht, aber keine Vorstellung hat, was wie gehen könnte. Nicht, weil ich die MCC nicht für verbesserungsfähig oder für das Ende der Geschichte halte, sondern um überhaupt mal einen Ausgangspunkt zu haben. Wobei auch Probleme, zum Beispiel mit der mittlerweile schwerer demokratisch organisierbaren Grösse, betrachtet werden können. Und Konseqenzen daraus, denn es sind schon Koops ausgetreten. Sodass sich mittlerweile wohl eine alternative ökonomische Struktur im Baskenland bildet, von der die MCC nur noch ein Teil ist.
Einfach mal a bisserl rumgoogeln und gucken. Ist doch interessant, was die unbekannten Hinterwäldler dort treiben wie sie ihre für EU-Verhältnisse guten Einkommen generieren
"Ansonsten interessiert mich seit langem die Frage, was passiert, wenn das Kasino sich in die Luft sprengt."
Lieber Aussie, ich denke , da hilft ein Blick in die Geschichte , denn es ist ja schon x mal passiert. Ich habe es weiter oben schon angesprochen: alle verlieren alles und die Elite hofft als mächtiger Eigentümer den Kollaps zu überstehen. In sofern ist die Ähnlichkeit einer Runde Monopoly mit dem real existierenden Kapitalismus nur oberflächlich. Die Park Avenue gehört in der neuen Runde immer noch dem selben Spieler und es wird eben nichts "ausgewürfelt" ausser der Geschwindigkeit, mit der die andern verlieren.
Aber Spaß beiseite: deine Frage zielt ganz offensichtlich in eine andere Richtung.
Mal angesehen davon , dass ich persönlich davon überzeugt bin , dass eine gewisse fanatische Hardcore Scene den Zusammenbruch als Geschäftsmodell versteht (Verschwörung = Geschäftsmodell), gehe ich davon aus , dass die Tendenzen der Wirklichkeit leider auf ein sehr autoritäres, offen totalitäres System hinweisen, in dem der Einzelne, wenn er nicht als Vollstrecker arbeitet oder arbeiten will , wenig bis gar keine Chancen haben wird ein freies , selbstbestimmtes Leben zu führen. Wie würdevoll darin Verweigerung oder Mitläuferschaft sein kann , weiss jeder selber am besten, der alle Sinne beisammen hat. Ja, das iat auch eine Art Apokalypse - wiewohl nicht die christliche Variante.
Ich denke aus ebenfalls schon angesprochen Gründen , dass es keine Erholung des Kapitalismus aus der gegenwärtigen Krise mehr geben kann. Das Wachstum kehrt nicht zurück . Wäre diese Perspektive möglich, würde die realpolitische Wirklichkeit anders aussehen. Alles deutet indes auf pures Zeit schinden hin. Die im "Artikel" beschriebene Situation ist ja selbst Zeugnis des Niedergangs, der schnellen Schrumpfung der Realwirtschaft, die Blasenentwickling immer Zeugnis des wirtschaftlichen Verfalls. Wäre noch Optionen vorhanden könnte man auf Erfahrungen zB. des letzten Zyklus zurückgreifen, Betton Woods etc. aber niemand in der "Vorstandsetage"macht Anstalten dazu. Sollte das nur Dummheit sein?
Schwierig ist die Einzigartigkeit der globalen Situation, denn bislang war selbst die größte Krise nicht global. Hier nun die Premiere. Es kommen viel Aspekte zusammen: Rescourcenknappheit, Kapitalakkummulationsrekorde durch das Zinssystem, Expansionslimits einer global rigiden Aufteilung der Einflusssphären, radikale Umweltzerstörungen gerade was die Nahrungsmittelproduktion betrifft, Arbeitsknappheit durch Virtualisierung der Arbeitsprozesse und durch Automation , Rationalisierung usw. usf.
Der Untergang des Kapitalismus ist programmiert. Die Geldproblematik wird dabei ab einem noch zu erfahrenden Punkt wahrscheinlich eine marginale Rolle spielen, denn mit dem ganzen Geld kann man ja heute schon nichts mehr bewegen. Wäre es nicht so, würde es gemacht werden. Und so billig wie jetzt war das Geld noch nie. Das muss man sich klarmachen. Geld ist billig, aber Lebensmittel werden immer teurer ( zumindest in FR)! Mit anderen Worten : die Zeit des Geldessens bricht langsam an. :-(
Ich hab in anderen Threads schon auf Kuba hingewiesen. Da sieht man eine Lösung des Problems , denn Kuba warenwirtschaftlich in etwa so isoliert wie es nach dem Crash allen Regionen der Erde bevorstehen wird. Die Hoffnungsträger der Gegenwart sind also die Transitionisten.
Es handelt sich um die Idee einer Kollektivgesellschaft, die ihre solidarischen Selbsterhaltung am besten sozialistische und einvernehmlich basisdemokratisch selbstverwaltet. Staatenkonstrukte haben nach dem Kapitalismus keine Existenzgrundlage mehr. Kompetenz und praktische Erfahrung in Sachen biologische bzw. nachhaltige Landwirtschaft wird das einzige sein können , was Existenz ermöglicht. Die Arbeitsteilige Welt stößt dabei weitgehend an ihre Grenzen. Arbeitsteilung erzeugt zu viel Mitesser und hierarchische Strukturen, die eine Überlebensgesellschaft nicht brauchen kann, schon alleine wegen der immensen Zeit- und damit Energieverschwendung durch Bürokratie.
Wir haben mit dem Kapitalismus ein auf eine ganz bestimmte Art verstandenes Chaos betrieben. Was danach kommt, wird genauso Chaos sein, aber ein anderes. Man kann es nicht voraussehen. Man kann nur darauf hinarbeiten, dass es nicht die totalitären Tendenzen erfüllt, die uns von allen Seiten bereits anstarren.
Anderen kann sich die Welt immer nur im Zusammenbruch.
>>Dafuer gibts verdammt viele Gruende, die meist nur aus der historischen Situation zu verstehen sind.<<
Das sehe ich auch so.
Heute sehen wir, was schief gelaufen ist und können schlau daherreden. Auf dem damaligen Erfahhrungsstand sah das sicher alles etwas anders aus...
Ein grosses Problem war sicher, dass sie erst mal das von Grossgrundbesitzern enteignete Land an die ehemlaigen Landarbeiter verteilten. An sich eine schöne Sache, aber gleichzeitig wurden agrarische Grossbetriebe angestrebt, zu denen sich die frischgebackenen Kleinbauern zusammenschliessen sollten. Was die aber nicht mitmachen wollten. Das führte zu heftigen Konflikten.
... Die Arbeitsteilige Welt stößt dabei weitgehend an ihre Grenzen.
Ist das die Arbeitsteilung oder die Ungleichheit der Lebensverhältnisse, die an ihre Grenzen stößt?
Einerseits produziert China die Elektronik für die ganze Welt und scheffelt Geld, weiß aber nicht, wie und wo das alles geparkt werden kann; andererseits überschwemmen die USA den globalen Finanzmarkt mit Geld und werten das gescheffelte Geld auf diese Weise ab, und der Euroraum folgt zugleich.
Das ist wahrlich kein Monopoly, sondern Poker um den globalen Arbeitsmarkt - wer bietet weniger?
>>Es handelt sich um die Idee einer Kollektivgesellschaft, die ihre solidarischen Selbsterhaltung am besten sozialistisch und einvernehmlich basisdemokratisch selbstverwaltet.<<
Darin sehe ich auch eine Überlebenschance. Allerdings ist die grosse Mehrheit gerade in den Industriestaaten darauf in keinster Weise vorbereitet.
>>Kompetenz und praktische Erfahrung in Sachen biologische bzw. nachhaltige Landwirtschaft wird das einzige sein können, was Existenz ermöglicht.<<
Ohne jeden industriellen Hintergrund würde sich aber wohl nur eine Minderheit der heute lebenden Menschen hinreichend ernähren können.
Ich denke auch nicht, dass nicht Reste industrieller Produktion, (und seien es bloss technische Hilfsmittel für die Landwirtschaft) erhalten werden könnten. Wir müssten sie aber rechtzeitig unter unsere Kontrolle bringen.
>>Arbeitsteilung erzeugt zu viel Mitesser und hierarchische Strukturen,…<<
Nicht rationelle Arbeitsteilung an sich. Der immense Verschleiss an Arbeitskraft und Rohstoffen entsteht nicht durch das Prinzip: Jede/r macht, was er/sie am Besten kann, sondern dadurch, dass nicht gebrauchswertorientiert, sondern eben renditeorientiert gearbeitet wird.
Die „Kollektivgesellschaft, die ihre solidarischen Selbsterhaltung am besten sozialistisch und einvernehmlich basisdemokratisch selbstverwaltet“ wäre überflüssig, wenn jeder alles selber macht. Man müsste ohne Arbeitsteilung nur das Land verteilen und jede/r, der/die was ergattern kann wurstelt vor sich hin.
Oder habe ich etwas falsch verstanden?
Kein Geld mehr
https://www.youtube.com/watch?v=YC-IlIaf6Oc&feature=player_embedded
"...das Geld ist faktisch eine Aktie auf den Währungsraum, also relatives Vergleichsmittel der Volkswirtschaft."
Eine Staatsanleihe ist eine Art Aktie auf einen Währungsraum.
Als "relatives Vergleichsmittel der Volkswirtschaften" kann Geld gesehen werden, aber nur mit Schwierigkeiten, denn einerseits wird ja die Gelddruckerei u.a. deswegen von der jeweiligen ZB angeschmissen, weil man den relativen Wert der eigenen Währung zur fremden manipulieren will. Die FED vermehrt den Doller und entwertet ihn damit, um den Yuan relativ dazu zu verteuern, wieder zB. damit deren Exporte teurer werden und Produktion auch wieder in den USA stattfinden kann. Aber andererseits auch damit ihre Schulden weg inflationiert werden, welche sie hauptsächlich bei den Chinesen haben. Wenn dann die Chinesen auch die Geldmenge erhöhen, halten sie nur dagegen und wollen es sozusagen nicht mit sich machen lassen.
Beim Euro intern ist es ein besonders krasser Fall, an sich sogar eine Falle, denn hier ist die Relativität zwischen den EU-Volkswirtschaften durch die Gemeinschaftswährung zugunsten der Starken aufgehoben worden. Die leistungsschwächeren VWs verlieren dadurch alles und werden eingesackt. Das nennt man an sich feindliche Übernahme in der Wirtschaft. In der Politik nennt man das Annektierung. Aber in Wirklichkeit ist es moderne Kriegsführung.
Was den Zusammanhang zwischen Geldschöpfung und Wertschöpfung angeht:
Wir befinden uns in einer schrumpfenden Wirtschaft, in der die Wertschöpfung entsprechend gering ausfällt und bei manchen Branchen ganz zum erliegen kommt.
So wie die Wertschöpfung vom Konsum abhängt, so wird auch die Kreditnachfrage wiederum von der möglichen Wertschöpfung abhängen.
Initial ist kreditbasiertes Angebot vorhanden. Wenn der Konsum zB wegen niedriger Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, durch Rationalisierung verarmte Konsumenten einbricht, bricht auch das Kreditgeschäft ein, denn man nimmt das Kredit - bzw Investitionsrisiko weniger gerne auf sich, wenn die Wertschöpfung daraus nicht wahrscheinlich ist. Dieser Zustand der Rezession geht leicht in eine Depression über, denn es wird durch nun sinkende Kreditnachfrage auch kein Geld mehr geschaffen. Damit sinkt die Liquidität und damit der Konsum erneut. Eine Abwärtsspirale.
Das Szenario der akuten Krise ist entsprechend. Die Staaten versuchen durch hohe Verschuldung die in der Realwirtschaft ausgefallene Kreditnachfrage zu substituieren und damit die Liquidität zu erhalten. Leider verschulden sie sich nicht, indem sie dem Volk Geld zur Verfügung stellen, um damit wenigstens den Binnenmarkt anzukurbeln - und damit auch die Kreditnachfrage, sondern sie stützen damit die "arbeitslosen" Banken, die nichts besseres damit zu tun wissen , als ihre eignen Schulden bei der ZB damit zu begleichen, das kurbelt also gar nichts an- weder die Realwirtschaft noch die Liquidität, und es ist auch deswegen kein Wunder, dass die Lage nicht verbessert werden kann.
Die dabei auftretende Umverteilung ist klar: anstatt den Bürgern zb. ihre Schuld zu erlassen und den Markt anzukurbeln, erlässt man lieber den Banken ihre Schulden und erhöht damit die der Bürger. Wenn das kein Plan ist weiss ich es nicht mehr. Gleichzeitig zeigt das alles ein weiteres mal, dass auch die Entscheidungsträger genau zu wissen scheinen, dass es keinen Ausweg mehr gibt. Sonst hätte man zb in der sogenannten Immobilienkrise in den USA ja den überschuldeten Hausbesitzern ihre Häuser lassen, also denen die Milliarden zukommen lassen können. Das hätte praktisch mehr gebracht auf lange Sicht. Man hat sich aber anders entscheiden und die zum großen Teil neuwertigen Häuser mit Bulldozern lieber auf den Müll geschoben, denn es geht nicht um wirtschaftliche Vernunft oder den Wohlstand der Gesellschaft, geschweige denn um Grundversorgung und soziale Gerechtigkeit. Es geht um Macht. Die scheint den Eliten der einzig Garant zu sein, wie sie ihren Kopf noch retten können.
Auch die staatliche Verschuldung ist selbstverständlich krisenbedingte Blasenbildung und geht nach hinten los, wie es einige Staaten ja bereits vorgemacht haben. Die Investment- und Geschäftsbanken - heute oft ein und dasselbe - kommen bei staatlichen Bankrottzuständen selber ins wanken, wenn die Staatsanleihen von bankrotten Staaten plötzlich nicht mehr viel wert sind auf dem Geldmarkt oder ganz ausfallen würden. Also fangen die ZBs mittlerweile selber an Staatsanleihen zu kaufen. au dem gleichen Grund wird auch der Euro weiter durchgezogen, keine Staatspleite erlaubt. Die Finanzelite würde dabei zugrunde gehen, und damit die aktuelle Machtelite in Mitleidenschaft gezogen - die Ärmsten die.
Mir stellen sich mit all dem andere wenn auch zum Teil rhetorische Fragen:
Bei wem werden denn tatsächlich diese immensen Kredite aufgenommen, wenn die BZ nur das Geld zur Verfügung stellt, der Staat aber zu den Investorinnen bzw. zum "Bürger" geht, um sich zinspflichtig zu verschulden? (Ist das nicht ein völlig irrationales Wettgeschäft auf sich selbst ?)
Wieso wird die Geldschöpfung in einer solchen Situation nicht zum Staatsprivileg erklärt - Private Geldschöpfung verstaatlicht oder verboten? Reicht dazu die Souveränität des Staates schon nicht mehr aus? Hat sie jemals dazu ausgereicht?
Ist die Geldschöpfung nicht immer elitäres Monopol gewesen - von den Monarchien bis zu den aktuellen Eigentümereliten? Ist damit die geldschöpfende Instanz der Souverän trotz anders lautender Erklärungen, die nicht mal das Papier wert sind…?
Hat diese Instanz nicht schon immer die zinsbelastete Geldschöpfung als Mittel des eigenen Machterhalts benutz und zu sonst gar nichts?
Ist der sogenannte Markt nichts anderes als die praktische Konsequenz aus der vom Bürger erhobenen Steuerpflicht, um damit ein Söldnerheer zu bezahlen, das die Macht aktiv beschützt und repräsentiert, und von dieser mit genau dem Geld bezahlt wird, mit dem vom Bürger die Steuerpflicht erfüllt werden muss?
Lieber Heinz , die arbeitsteilige welt stößt an ihre Grenzen, wenn das Geldsystem dann kollabiert ist.
Deine Beobachtungen kann ich ansonsten nur bestätigen.
Hallo Gelse, nein Du hast das richtig verstanden.
Die Arbeitsteilung bleibt natürlich auf vernünftige Art bestehen , nur die Vernunft bezieht sich auf ein anderes "Chaos" bzw System, das sicher weder kapitalistisch noch industriell sein wird. Und natürlich kann man nur hoffen, dass es auch noch eine Weile ein paar Trecker gibt etc. aber sicher ist das so wenig wie es sicher ist, dass wir beide das alles noch erleben, oder dass es dann noch benzin oder etc. geben wird.
Daher das Kuba-Beispiel. Dazu gibt es eine hervorragende Doku . (Werde den Titel mal raussuchen müssen.) Die Millionenstadt Havanna zB ernährt sich zu 75 % autark , lernt man u.a. darin. Das heisst ein unglaublich Menge Menchen arbeiten ständig mit relativ hohem manuelle Arbeitsaufwand und wenig Technologie in sehr kleinen Einheiten und mit sehr intensiver und kenntnissreicher Landwirtschafttechnik wie zB. Permakultur etc. Das Resultat ist der global beste nationale Footprint seit dem der berechnet wird.
Das Solidarsystem ist unerlässlich als organisatorischer Rahmen und als politische Entscheidungsebene. Jede Entfernung/Entfremdung von der Basis der Arbeitenden, kann nur zu einer Fehleinschätzung der Bedürfnisse und der Möglickeiten führen. Schreibtische sind meistens dumm und/oder arrogant. Eine Arbeitsteilung in sofern, dass jeder auch mal am Schreibtisch sitzt ist sicher intelligenter.
Solidarität mus sich in jeder städtischen Situation ergeben, denn die nutzbaren Flächen sind Gemeineigentum oder müssen entsprechend solidarisch geteilt werden, um zu überleben.
Die wichtigste Eben der Solidarität ist aber die des geteilten Wissens.
All das soll eben kein hierarchischer Sozialismus werden , sonderen der Sozialismus, den es immer dann gibt, wenn Not erfinderisch macht und nicht die Gier nach Reichtum, Ruhm oder Macht.
Ich halte anarchistisch-demokratischen Sozialismus für möglich sobald es keine millitärisch gestützte Macht mehr gibt. Die meisten Menschen wollen friedlich und in Ruhe leben. Zu holen gibt es in dieser Zukunft für den Einzelkämpfer eher wenig und der riskierte Auschluss aus einer Überlebens-Gemeinschaft um was auch immer willen ist wohl eher den Psychopathen vorbehalten. Im allgemeinen weiß eine "gesunde" Gesllschaft wie sie mit solchen Bürgeren umgehen kann.
Die Waffenarsenale der jetzigen Welt stellen eins der schwierigsten Probleme dar . Auch diese werden natürlich von der Resourcenknappheit betroffen sein, aber wie sich von regonal existierenden Waffenarsenalen befreien, zumal vieleicht die nötige Technologie fehelen könnte. Eine schwierige Frage selbst für die Utopisten und Visionäre unter uns. Aber auch hier ist Solidarität ein erster Ansatz.
Wenn dann die Chinesen auch die Geldmenge erhöhen, halten sie nur dagegen und wollen es sozusagen nicht mit sich machen lassen.
Kein Einwand: Die Chinesen werden es schwer haben, die eigene Geldmenge zu erhöhen, weil die Leitzinsen dramatisch unterschiedlich sind; werden die in China gesenkt, haben sie eine Überhitzung im Land und dramatisch steigende Preise, wie in D der 1950/60er.
hier der witzige aber vielversprechende Auschnitt, den Frank verlinken wollte :
Hollywood belibtz wie immer etwas pauschal :-))
Kein Geld mehr
Schöner Schluss, bei Klopapier ist das Wachstum beschränkt, besonders in Europa.
hier eine Grafik von 2011 ( hab auf die schnelle keine jungere gefunden)
http://www.acting-man.com/blog/media/2011/04/china-money-supply.gif
Ok, das nächste Fahrrad ist von ORBEA.
hier ein Link zu einem artikel über die Doku. Sie heißt : "Voices of the Transition" - hier eine englische version auf vimeo .... deutsche version nicht online gefunden - nur trailer
Ich denke, wir müssen andere Wege beschreiten:
Ok, was ist möglich?
Die Bedingungen, unter denen wir arbeiten - dürfen - sind nicht allein von uns abhängig, sondern vom Umfeld, in dem wir gerade zufällig leben. Abwandern wäre eine Möglichkeit und die wird von vielen bereits genutzt, um nach USA oder EU zu kommen und die Grenzen werden immer schärfer """"verteidigt"""".
Nicht die technische Entwicklung an sich ist das Problem, sondern die Art, wie ihr Potential angewandt wird und die Bedingungen, unter denen produziert wird.
Die Realwirtschaft ist insofern kein Problem, wenn die Lebensverhältnisse, unter denen die Produkte hergestellt werden, offen gelegt sind.
Der Kunde übernimmt damit die Haftung für unwürdige Produktionsverfahren.
Seit Jahren sinkt hier in D die Kaufkraft und wird durch Billigimporte kaschiert; es war schon immer etwas teurer, ein besonderes Gewissen zu haben.
Direkte Beziehungen zu den Herstellern könnten den überbordenden Zwischenhandel reduzieren, der das größte Geschäft macht, weil praktisch kein Absatzrisiko besteht, wie beim Hersteller.
In der Vernetzung stehen wir gerade mal am Anfang, die direkte Vernetzung braucht noch etwas Zeit.
Also sind wir bereits auf dem Weg ...
"Nicht die technische Entwicklung an sich ist das Problem, sondern die Art, wie ihr Potential angewandt wird und die Bedingungen, unter denen produziert wird."
Das sehe ich auch so. Leider werden die technischen Bedingungen aber auch jenseits des Kapitalismus von physikalischen Größen bestimmt. Und wenn zB ein Resource "nicht mehr vorhanden" ist , weil sie nicht mehr den Aufwand wert ist , den es kosten würde , diese Resource zu fördern, dann muss sich wirklich alles änderen -vor allem die Technologie.
Dabei ist es nicht Sinnvoll von vorwärts und rückwärts zu reden.
Eine manuelle Landwirtschaft selbst unter eEinsatz aller Arbeitsfähigen, die nachhaltig eine Bevölkerung ernähren kann, ist zB ein echter "technologischer" Fortschritt gegenüber einer industrialisierten Arindustrie, in der nur wenige (6%) Prozent der Arbeitenden den Rest und eine Herr von Arbeitslosen zu ernähren versucht und dabei jedes Jahr riesige Flächen auf immer unfruchtbar macht.
Nicht in der Technologie liegt der Fortschritt , sondern in der nachhaltigen Intelligenz der Praxis. Technologie ist zum öden Selbstläufer geworden, die kapitalistisch-selbstreferenziell hauptsächlich Technologie verkaufen will, egal ob diese Sinn macht oder alles zertört was lebensnotwendig ist. Im Kapitalismus wird alles zur ware. Wir brauchen aber keine Waren, wir brauchen erlebbar Wahrheit. Sind wir Menschen oder Rechenmaschinen?
Blumen essen ist symolisches Glück. Die wahre Existenz des Glücks erlebt man, wenn man sie nur riecht.
Jetzt hatte ich erst mal sortieren müssen:
Schwundgeld
Das Prinzip des umlaufgesicherten Geldes impliziert einen Zwang zur Investition oder zum Umlauf/Konsum.
Da müssen wir zwei Geldformen unterscheiden:
1. Bargeld, das akkumulieren kann und als Schwarzgeld im Köfferchen am Hartz-IV-Amt vorbei in die Schweiz oder nach Lichtenstein geschafft werden kann.
2. Giralgeld, das in der - gemeinen - Bank als Sichteinlage sowieso im Umlauf ist; das ist für Einkommens- und Fixkosten-Zahlungen heute sowieso vorhanden.
Ohne Bargeld könnte der Schwund entfallen; also Kreditkarte für alles. Ohne Karte laufen wir heute sowieso nicht mehr rum, auch Bargeld heben wir am Automaten ab.
Die Höhe und Verweildauer könnte bei Sichteinlagen geregelt werden, um die Investition zu fördern.
An-und Verkauf von Investitionsanteilen wären ja sowieso in einem Genossenschaftsmodell das tägliche Geschäft von Gemeinschaftsbanken.
Gemeinschaftsbanken statt Privatbanken
Nur die Kosten deckender Zins und/oder Bearbeitungsgebühren bei Gemeinbanken im Besitz von Gemeinschaft/Kommune/Koopertative = Träger.
Großprojekte werden grundsätzlich gemeinsam im Netzwerk von Banken realisiert.
Die Verantwortung der Kooperativmitglieder und deren Entscheidunggewalt bleibt gewährleistet; das setzt Transparanz und Kontrolle voraus.
Hier ist zu regeln, was die - gemeine - Bank freihändig genehmigen kann und wofür die Träger zustimmen müssen.
Risikokapital wird dagegen wohl geringer ausfallen; bleibt darum das Feld von Privatkrediten oder privater Beteiligung.
Ein geplatzte Kreditvertrag kostet den Schuldner immer noch seine Kreditsicherheit.
Was sind Kreditsicherheiten?
Sachanlagen, Genossenschaftsanteile,
Ideen?, Literatur-Script: Harry Potter und seine Enkel?,
Eine eigene Aufnahme: Funky Jazz ...
lieber Hans , da gab es Missverständnisse: du sprachst oben von Investitionszwang , das ist für mich etwas anderes als Konsumzwang. Kann man natürlich auch anders sehen.
Der Wertverfall des Umlaufgeschützten Geldes ist für die Umlaufgeschwindigkeit zuständig. Gleichzeitig will man es nicht akkumulieren, weil es Wert verliert. So weit so gut.
Hier muss man jetzt Vorteile und Nachteile abwägen. Das haben ich oben schon ansatzweise getan. Das Schwundgeld soll eben nur "Transaktionsmittel" sein. Ihm werden ganz bewusst alle anderenFunktionen genommen, da diese als Nachteilig gesehen werden. Sparen, bzw. Anlegen im besten Sinne, voratswirtschaften sollte man in Sachwerten, schlägt dieses Geldsystem vor, damit uns die immensen Nachteile der Zinswirtschaft erspart bleiben. Es dient also nur dem Konsum, der wiederum als Waren- oder Service-Austausch in einer arbeitsteiligen Welt verstanden wird. Damit ist es der Konjunkturmotor schlechthin. Ein Konjunkturmotor ohne Konnkurrenzawettlauf
Wir müssten uns aber im Grunde erst einigen, ob wir hier über die Vision einer zukünftigen Solidarwirtschaft reden oder über einen nur leger modifizierte Kapitalismus. Ich denke beides gleichzeitig geht nicht.
Man muss schon wissen, ob man Methoden der Hierarchie und Klassenbildung ausschliessen will oder nicht. Will man sie ausschliessen, sagt man gleichzeitig, dass es keinen privaten Reichtum im bekannten Sinn mehr geben wird, und eventuelle nicht mal Privatbesitz, weil beides einer solidarischen und sozialen Gesellschaft widerspricht. Dabei muss man bedenken, dass man, stellt man sich diese Gesellschaft vor, nicht von den Handlungsschemata ausgehen kann und darf, welcher den Menschen im Kapitalismus charakterisieren. Es wird eben nicht mehr gegeneinander gearbeitet, sondern bewusst miteinander.
Ein anderes Denkmodell bringt vor allem anderes Handeln hervor. In dem Sinne wird Geld nicht dazu gebraucht sich zu bereichern, sondern nur um mit anderen angemessene Transaktionen abzuwickeln. Damit scheiden alle Geld-Parameter der möglichen Übervorteilung, die sich als rein kapitalistisch erweisen, aus. Das Geld wird zum Kommunikationsmittel.
Eine wirkliche private "Investition" im kapitalistischen Sinn würde es im besten Fall in so einer Freiwirtschaft mit dieser Art von Geld also nicht mal geben müssen. Wenn doch, dann sind das Entscheidungen einer Gemeinschaft, denn nur eine solche könnte sie auch verwirklichen. Wie sollte einer allein in einer Gesellschaft mit umlaufgeschütztem Geld soviel Geld zusammenbekommen, dass er ein sagen wir Kraftwerk bauen könnte, um später Energie zu verkaufen.
Es zeigt sich also, dass wir bei einer andere Denkart die meisten Parameter eines Geldes, wie wir es kennen, gar nicht mehr brauchen, weil wir deren Funktion und Konsequenz gar nicht mehr wollen.
Die Darstellungen des umlaufgeschützten Geldes werden meistens an rein kapitalistischen Situationen angelegt, und dann funktioniert es natürlich nicht. Das historische Beispiel von Wörgel hat zwar funktioniert, aber zu einer Zeit als da der Kapitalismus tot am Boden lag. Die Idee Geselle aber impliziert nach meinem Verständnis mindesten den Anspruch auf einen gewollten Wandel der Gesellschaft durch anderes Geld. Denn mit einem anderen Geldsystem ändert sich der Glauben bzw. die Auffassung von "Ökonomie" und "Markt" maßgeblich. Es ist praktisch die freiwillige Aufgebe des Kapitalismus, der als nicht zielführend erkannt ist, was die minimalsten Lebensgrundlagen der Meisten und eine minimalen Wohlstand angeht … nach dem Motto: Kapitatlismus ist die dümmste Art den Kommunismus zu verwalten ! (David Graeber)
Mit dem Kredit ist es dann entsprechend so, dass der nur noch einvernehmlich und zu bestimmten Zwecken überhaupt nötig würde.
Hierbei kommen sicher alle, die die bezüglich des Kommunismus eine Vorurteils belastete Abneigung oder Angst kultivieren, nicht mehr aus dem Schreien heraus. Kann man verstehen. Es geht dabei um die Interpretation von Freiheit. Diese ist mit der der Ethik zwangsläufig verbunden. Will ich persönliche Freiheit auf Koste anderer oder nicht? In beiden Fällen ist die Sache klar. Freiheit ist eine Sache des Horizontes, den man anstrebt oder absteckt.
Will man nicht andere für seinen Vorteil benutzen, brauche ich keinen Kapitalismus, kann mich mit Schwundgeld anfreunden und will mich lieber mit den Mitmenchen einigen als gegen sie anzutreten. Darin liegt eine Menge Verantwortungsbewusstsein und Vertauensbereitschaft, auch Optimismus und vielleicht sogar Liebe zum Leben, denn es wird ein Leben mit der Natur und nicht gegen sie.
Kann man sich nicht vorstellen, dass der Mensch inklusive man selber zu etwas andrem fähig ist als zum Kampf gegen den Mitmenschen, dann lehnt man natürlich auch Geldformen ohne Alleinstellungsparameter ab. Dann will man lieber den Konkurrenzkampf wie gehabt. Man riskiert aber auch unterworfen zu werden und ist bereit sich in eine hierarchische, fremdbestimmte Welt einzuordnen, anstatt aktiv an der Gestaltung teilzunehen. Die Freiheit besteht dafür aber aus einem süchtig machenden Traum der starken Illusion, man könne es mit entsprechender Chuzpe in die "Oberliga" des Systems schaffen. Die Chance ist zwar erschreckend gering, aber was soll's. Kapitalismus ist eben auf jedem Niveau Gambling, Oppotunismus, organsierte Kriminalität, Menschenverachtung, Rassisimus etc.. Die Natur wie der Mensch dient ihm der Vorteilsnahme und wird bewusst ausgeräubert und demontiert, unterworfen, versklavt.
Die Freiheit der Wahl hat man allemal … ausser es herrschst gerade Kapitalismus. dann muss man rennen …. ob man will oder nicht
ja, Deine Szenarien sehe ich ganz aehnlich.
Ich wuerde allerdings noch ein weiteres Element hinzufuegen, das den Zusammenbruch befoerdern und ein recovery unmoeglich machen wird.
Ich meine damit die "langen Ketten" in der Produktion, in der materiellen Versorgung, in der Infomation. Bei den Nahrungsmitteln ist es fuer jeden nchvollziehbar: Das Essen auf unserem Tisch ist einen sehr langen Weg ueber viele Stationen gegangen. Wenn diese Wege irgendwo unterbrochen sind (egal wo, aber vermutlich bei der Finanzierung)) dann gibts nichts zu essen. In der Industrie wird der "Nachschub" heute durchgaengig "just-in-time" organisiert.. Das fruehere Lager, ist jetzt der LKW auf der Autobahn. Da kann man Sicherheiten fuer temporaere Unterbrechungen einbauen, aber eine flaechendeckende Unterbrechung fueht zum Ende der Produktion. Und das wiederum zu Kettenreaktionen. Ein sich selbst verstaerkende Kreislauf. Und wenn dieses EReignis weltweit auftritt dann wars das. Dazu kommt, dass solche System kaum wieder "in Schwung" zu bringen sind.
Cuba ist ein gutes Beispiel fuer eine weitgehend regionalisierte Produktionweise, obwohls dabei noch Bezuege nach aussen gibt. Heute wird mit "Wirtschaftssanktionen" versucht, unbotmaessige Staaten zu "cubanisieren". Das funktioniert nicht immer.
Tja, der melt-down des Kapitalismus wird die Welt veraendern. Meine Befuerchtung ist, dass die angeschlagenen Staaten versuchen koennten, durch nukleare Vernichtung der Konkurrenten einen "Ausweg" zu finden.
Es dient also nur dem Konsum,
... da sollten wir uns erst einmal darauf einigen, ob die Beschreibung von Wikipedia (siehe oben ) : Das Prinzip für uns verbindlich gilt, oder ob du eine andere Definition hast.
Dort ist der Zweck des Umlaufgesicherten Geldes für Konsum und Investition definiert.
ich frag mich nur : einen Ausweg aus was?
Ich weiß ja, in Australien ist gerade Sommer und sehr heiß, darum vermutlich dein Widerspruch.
Mit Nuklearwaffen führt man keine Kriege, damit werden sie beendet und das zerstörte Land ist lange Zeit nicht nutzbar, siehe Tschernobyl - sowas ist schlimmstenfalls irrational.
Eine Störung der Nachrichten-, Verkehrs- und Finanzwege reicht doch für ein Chaos und betrifft alle, die an dieser Arbeitsteilung mitwirken.
Stimmt das normale Chaos reicht voellig.
Dennoch: von einem irrationalen nuklearen Krieg sind wir in Europa immer noch nur eine halbe Stunde entfernt. Und in Indien und Pakistan beispielsweise, wird der Einsatz nuklearer Waffen in den Zeitungen diskutiert.
Gerade wegen des Chaos fuerchte ich, dass die nukleare Option (mit irgendeiner irrationalen Begruendung von irgendeiner Seite) ausgeloest wird.
Mein Befuerchtung kommt aus dem Kalten Krieg.
Die nukleare Zerstoerung Mitteleuropas wurde damals mit der Uebermacht der SU bei konventionellen Waffen begruendet. Nur durch den massiven Einsatz von nuklearen Waffen, waren zwei Tage Zeit zu "gewinnen", um genuegend amerikanische Truppen nach Europa zu bringen. Diese aberwitzige Argumentation wurde 40 Jahre lang akzeptiert.
Kein Ausweg ist so irrational, dass er nicht versucht werden koennte. In ChaosSituationen neigen Politiker und Kapitalisten nicht zum denken. Fukushima hat das ueberdeutlich gezeigt. Die wollten nur noch die eigenen Aersche retten, egal was das fuer andere Menschen bedeutete.
Lieber Aussie, über irrationales Kriegsgeklapper lässt sich nur schwerlich Debattieren.
Sicher hast du recht , dass die nukleare Bedrohung sowohl durch die Nuklearsprengköpfe wie auch durch die sogenannte zivile Nuklearwirtschaft die größte Bedrohung aller Zeiten bleibt.
In ihr beweist sich dieselbe Hybris, welche ich hier als Schlüsselwort für den Artikel bemühe. Der Mensch ist in der westlichen Kultur besonders hart auf die eigene Einbildung von Superiorität hereingefallen. Das ist in etwa mit einem warholschen 5 Minuten Star zu vergleichen, der auf den eigens für den Kurzruhm erlogenen Mythos über sich selbst dann auch selbst hereinfällt und sich seitdem für eine begnadete Gottheit hält.
Der "Übermensch" als Karnevalsverkleidung wandelt in sofern unter uns - besonders häufig im Fräckchen eines Generals, der sich das selbsterdachte Lametta von untergeben Schranzen verabreichen lässt.
Besoffen von der Beflissenheit des Machbarkeitswahn wie sie alle sind wird das lächerliche Ende, das seit langem schon die Spezialität des Menschengeschlechts ist, als Ende des westlichen Imperiums zu einem kurzen, historischen Showdown ohne Zuschauer, remote seinen absoluten Höhepunkt nur nuklear erreichen können. Kein Opfer ist je zu groß für die Herrschaft, keins zu groß um der Dummheit die Ehre zu erweisen, die ihr ohne Zweifel als Maß aller menschlichen Dinge zusteht.
Was bleibt ist die Hoffnung auf Imperfektion. Ein defektes Relais, ein fehlendes Komma, ein Bug im Programmcode, Kakerlaken ....
Menschliches Versagen kann man was die Dummheit angeht ausschließen.
Relais haben die nukes nicht mehr, aber Kakerlaken, hoffen wir also auf die.
Schlimmer als die Generale sind m.E. die Politiker, die nukleare Vorbereitungen abnicken und dann auch die Einsatzbefehle geben.
In dem alten Film "wie ich lernte die Bombe zu lieben" sind ja die eigentlich Verrueckten, ja nicht die offensichtlich schwachsinnigen Offiziere sondern die ruhigen Politiker, die auf business as usual machen.
Das ist dann wieder was alles abtreibt: business
"...abtreibt" warn Schreibfehler (richtig: antreibt) aber "abtreibt" gefaellt mir fast besser.
Not macht erfinderisch. Vor längerer Zeit las ich mal, dass sie in Kinshasa den Asphalt von den Bürgersteigen hacken, um dort Nahrungspflanzen anzubauen.
Aufgrund des hohen cubanischen Ausbildungsniveaus gehen die Leute in Havanna wahrscheinlich qualifizierter an die Sache ran.
In Cuba wurden vor der Revolution ausschliesslich Zuckerrohr und Tabak angebaut. Und nach der Revolution war es die Rettung, dass der RGW ihnen den Zucker abkaufte. Neu kamen nur Südfrüchte und Kaffee hinzu, ebenfalls vorwiegend als Exportartikel die RGW-Staaten. Nach dem Zusammenbruch des Handels mit RGW/Sowjetunion machte sich die stets gering gebliebene Nahrungsproduktion schmerzlich bemerkbar. Ebenso grosstechnisch wie der Anbau der Exportprodukte betriebener Nahrungsanbau brachte nicht den erhofften Erfolg, zumal es zunehmend an Treibstoff für Maschinen und an Pestiziden fehlte. Langfristig könnte sich gerade dieser Mangel als Vorteil herausstellen: Die Genossenschaften sind gezwungen, ohne Grosstechnik und chemische Hilfsmittel etwas auf die Beine zu stellen. Ich denke aber, dass die „urbane Landwirtschaft“ als Notlösung trotzdem keine Dauerlösung sein wird. Wobei zweifellos etwas bleiben kann: Z. B. in Parks statt reinen Zierbäumen Obstbäume. (Die Obstbäume im hiesigen Park trugen in meiner Hartz4-Zeit, neben gesammelten Kräutern und Hagebutten, zur Vitamin-C-Versorgung bei.) Oder Schafe als Rasenmäher.
>>Die wahre Existenz des Glücks erlebt man, wenn man sie nur riecht.<<
Ich kann mir vorstellen, dass die Cubaner das etwas nüchterner sehen. Und dass die Sache gerade deswegen funktionieren kann.
>>Und natürlich kann man nur hoffen, dass es auch noch eine Weile ein paar Trecker gibt etc. …<<
Und aus zwei kaputten Treckern macht man noch mal einen der eine Zeit lang funktioniert.
Als Beispiel für das Rohstoffproblem habe ich aber oben bewusst nicht komplexe Maschinen gewählt, sondern das Küchenmesser. Auch für solche einfachen Werkzeuge werden Erze verbraucht.
Wir sollten Rohstoffkreisläufe im Kopf haben, bevor die Verschleissproduktion des Müllzeitalters endgültig zusammenbricht.
Das heisst: Jedes nicht mehr einsetzbare Teil des Treckers geht in die Rohstoffgewinnung zurück: Es gibt keinen Abfall, es gibt nur Rohstoff.
>>Eine manuelle Landwirtschaft selbst unter Einsatz aller Arbeitsfähigen…<<
Ich denke nicht, dass Alle ein Leben lang ihre Arbeitskraft in der Landwirtschaft einsetzen müssen. Die Einen werden vielleicht dort bleiben, Erfahrungen sammeln und ihre Qualifikation an Nachfolgende weitergeben. Andere könnten vom Nahrungspflanzenanbau zum Heilplanzenanbau zur Herstellung von Medikamenten zur Weiterentwicklung der Pharmazie gehen. Oder zur medizinischen Tätigkeit.
Wieder Andere von der Wartung der Werkzeuge zur Herstellung der Werkzeuge zur Rohstoffgewinnung zur Weiterentwicklung der Rohstoffkreisläufe.
Usw. usf.
Und Alle haben genügend Zeit für Musse, Muse und Mitwirkung an demokratischen Entscheidungsprozessen.
>>Eine Arbeitsteilung in sofern, dass jeder auch mal am Schreibtisch sitzt ist sicher intelligenter.<<
Die „Aufhebung der Trennung von Hand- und Kopfarbeit“ ist ein altes kommunistisches Ziel, wobei es allerdings nicht nur um den Verwaltungsschreibtisch geht. Wobei eine gewisse Spezialisierung nicht von Nachteil ist: Nicht Alle können alles gleich gut, und nicht Jede/r muss alles können.
Damit trage ich aber hier wohl Eulen nach Athen.
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>>Wir müssten uns aber im Grunde erst einigen, ob wir hier über die Vision einer zukünftigen Solidarwirtschaft reden oder über einen nur leger modifizierte Kapitalismus. Ich denke beides gleichzeitig geht nicht.<<
Das denke ich auch.
Und dass „leger modifizierter Kapitalismus“ immer wieder zu seiner unmodifizierten Grundform zurückführt, bzw. von Kaputtalisten geführt wird: Das könnten wir bald mal gelernt haben.
>>Ok, das nächste Fahrrad ist von ORBEA.<<
Guter Hinweis. Ich dachte immer, Orbea ist nicht meine Preislage. Aber nach nochmaligem Hinschauen stelle ich fest, dass auch Drahtesel im gemässigten Preissektor herstellen...
... da nich für; das war meine Idee beim Kommentar.
Fröhliches Neues Jahr
>>Fröhliches Neues Jahr<<
Wünsch ich Dir auch.
Es dauert aber noch ein paar Tage...
Ich kann mir inzwischen den Luxus leisten,
die Zeit vom 21. Dezember bis zu 6. Januar
- heilige Nächte oder Rauhnächte -
als eine Zeit zu interpretieren, Schulbus fährt eh nicht.
">>Die wahre Existenz des Glücks erlebt man, wenn man sie nur riecht.<<
Ich kann mir vorstellen, dass die Cubaner das etwas nüchterner sehen. Und dass die Sache gerade deswegen funktionieren kann."
Da halte ich mal des Glücks wegen dagegen , denn das ist gerade "nüchtern betrachtet" das , um was es schon immer ging. Nur der Mensch hat den Grund seiner Motivation wie immer unterwegs vergessen. Hier dazu der unvergessene Douglas Adams voll auf den Punkt:
"Dieser Planet hat - oder besser gesagt, hatte - ein Problem: die meisten seiner Bewohner waren fast immer unglücklich. Zur Lösung dieses Problems wurden viele Vorschläge gemacht, aber die drehten sich meistens um das Hin und Her kleiner bedruckter Papierscheinchen, und das ist einfach drollig, weil es im großen und ganzen ja nicht die kleinen bedruckten Papierscheinchen waren, die sich unglücklich fühlten."
Im Chinaladen kannst du Glücksgeld kauften.
Bei einem Einkauf in Dresden hatte ich mal einen Packen Geld mit gekauft und als alles durch die Kasse geschoben war, mache ich den Packen Glücksgeld auf und halte dem Verkäufer einen 10.000 Schein unter die Nase - hat ihn richtig glücklich gemacht, er hatte herzlich gelacht.
>>halte dem Verkäufer einen 10.000 Schein unter die Nase - hat ihn richtig glücklich gemacht, er hatte herzlich gelacht.<<
Schönes Beispiel für die Flüchtigkeit der Glücksmomente: Ein herzhaftes Lachen, die erste Apfelblüte, eine frische Verliebtheit, ein Musikstück, das man schon längere Zeit nicht mehr gehört hat, die erste Waldhimbeere, in der Sonne funkelnde Schneekristalle…
Jeder Glücksmoment der andauert, hört auf Glück zu sein: Beim dritten 10 000er würde der Verkäufer nicht mehr lachen: Es wäre banal geworden.
Glück findet am ehesten, wer nicht danach sucht. Wer dem Glück nachjagt, ist enttäuscht, wenn ers, endlich!, erjagt hat. Und jagt weiter …
genau so, die Story mit dem Schein war auch spontan.
Das Glück ist meist schneller, als wir, nur wenn wir anhalten kann es uns erreichen.
... siehe auch "The hunting of the snark" von Louis Carrol.
aber jetz nochmal zum Thema: Ich frage mich wieso eigentlich bis jetzt keiner inklusive mir selber bedacht hat , dass die ganze Verschuldungs bzw. globale Geldsituation eine eizige riesige Manipulaton ist und überhaupt nichts mehr mit Ökonomie und daher auch nur sehr wenig mit Kapitalismus in dem Sinne zu tun hat ....
... das heisst, du Heinz, hattest es ja in etwa angesprochen mit der Frage wo denn da die Verbindung zur Wertschöpfung überhaupt noch sei. An sich war die Frage sehr gut und ich hab es gar nicht geschnallt , weil Wertschöpfung ein irgendwie anders belegter Begriff ist als Realwirtschaft.
Aber der Schulden- und Geldmengenstand ist wahrscheinlich das Ergebnis schon jahrzehntelanger Manipulationen, um den Dollar bzw. die Kaufkraft der US-amerikaner zu schützen. Seit etwas 5 Jahren schon veröfentlicht die FED ja keine genauen Infos zur Dollarmenge mehr.
Dann gibt es die merkwürdigen Verbindungen zum ständig künstlich gedrückten Goldpreis, der sonst den Dollar warscheinlich ganz einfach vom Markt fegen würde.
Auch die fast ständig steigenden Börsenkurse an der Wallstreet, ganz egal was passiert, und trotz einbrechender US-Wirtschaft passen ins Bild einer Komplettmanipulation durch die Beschützer der Leitwährung.
Die Chinesen halten dagegen, haben wir festgestellt , und werden gleichzeitig nicht müde alles daher billige Gold der Welt aufzukaufen mit ihren enormen Dollar Forderungen und sind selber zum größten Goldproduzenten der Welt anvanciert.
Man fragt sich bereits wie die Chinesen reagieren werden wenn sie alles Gold haben - bis auf das des Vatikans , sagen wir mal.
Also man könnte sagen, dass hier in diesem Thread die Analyse noch nicht sehr weit fortgeschritten ist, wie es zu dem Zustand letztendlich kommen konnte. Wir haben uns mehr gefragt , was danach wohl kommen mag oder ob es ein danach überhaupt geben kann.
Ein danach gibt es immer !!!, sogar nach dem Maya Kalender.
Die Frage ist darum, wie kommen wir aus dem noch unbestimmten Schlamassel wieder raus.
Die Ökonomen haben um ihre Unkenntnis einen dichten Nebel von Definitionen und Gegendefinitionen gelegt. Machen wirs also wie beim Tanzen; jeder Schritt wird aus einer Grundstellung entwickelt.
Die Grundstellung in der Ökonomie ist die reale Wertschöpfung durch Dienstleistungen/Arbeit, die selbst genutzt werden kann oder von anderen abgezockt wird.
Beispiel ist die Weltwirtschaft, in der sich Arbeit hier nicht rechnet, aber in China, weil die - noch - billiger produzieren. So zieht die Karawane durch die Welt, weil alle glauben, was die Fed und ihre Helferlein an den Elitehochschulen tönen.
Abhilfe ist meiner Ansicht nach die einfache, von allen verständliche Definition der Ökonomie, letztlich: Mein oder Dein..
Das hat schon noch mit Ökonomie zu tun. Bereits die geplatzte Blase war vorsätzlich aufgeblasen worden, um Kapital in die USA zu lenken, weil das dort Umsatz macht und entsprechende Steuern generiert.
Die Differenz zwischen Leitzins und Ertrag ist meist relativ unbeweglich, weil davon Kosten alimentiert werden müssen; in den Jahren vor dem Crash war der Leitzins schon sehr niedrig und die Versprechungen der Anlageberater sehr hoch, also bereits absehbar, daß da künstlich gepusht wurde. manche hatten das erkannt und die Finger davon gelassen, andere hatten zusehen müssen, wie ihr Kapital versenkt wurde.
Gewinner war erst einmal der Fiskus, der Geld für den Irak-Krieg brauchte ....
>>Wir haben uns mehr gefragt , was danach wohl kommen mag oder ob es ein danach überhaupt geben kann.<<
Ja. Das ist für mich auch die wichtigere Frage.
Dass es ein „Danach“ auf irgendeine Weise gibt, halte ich auch für sicher. Ein Zusammenbruch des derzeitigen Wirtschafts/Finanzsystems heisst ja nicht, dass plötzlich alle Menschen tot sind und Ameisen zur dominanten Art werden.
Wenn aber der Zusammenbruch uns unvorbereitet trifft, dann könnten z. B. diejenigen, die über die Waffen verfügen, ein krudes Feudalsystem errichten. In dem dann wieder einige Oligarchen „Kapital“ akkumulieren usw. usf.
>>…und daher auch nur sehr wenig mit Kapitalismus in dem Sinne zu tun hat ....<<
Nur sehr wenig mit dem Kauf von Arbeitskraft mittels Besitz der Produktionsmittel zwecks Absaugung von Mehrwert, ja. Aber ist es doch zweifellos eine Wirkung des klassischen „Kapitalismus“.
Weder Ökonomie noch Psychiatrie sind meine Fachgebiete, und ich denke, man müsste in Beidem bewandert sein, um die Vorgänge in die Tiefe zu verstehen.
Vor längerer Zeit las ich mal über das zunehmende „vagabundierende Kapital“. Das ist der Profitüberschuss, der nicht mehr in Produktionsmittel reinvestiert werden kann. Bei Siemens waren das irgendwann in den 90ern mal 30 Mrd. DM, und es dürfte mehr geworden sein, und nicht nur bei Siemens: Insgesamt eine wachsende monströse Summe. Auch dieses „unproduktive Kapital“, oder „Casinokapital“ stammt aus Arbeitsergebnissen, auch wenn es nicht mehr im klassischen Sinne profitabel investiert werden kann.
Das Prinzip: „Steuern runter, Kredite rauf“ bringt ja erst mal stabile Zinsen, ist also sicher für abenteuerunlustige Anleger attraktiver als riskante Spekulationen. Bis die Steuerzahler die Zinsen nicht mehr aufbringen. Dann schmeisst eine Regirung halt frisches Geld auf den „Markt“, oder?
Aber wie gesagt, mit den „Feinheiten“ hab ich mich bislang nicht beschäftigt, halte das auch Zeitverschwendung: Wenn ich mich vor einem hungrigen Krokodil in Sicherheit bringen will muss ich weder sein Hormonsystem noch sein Verdauungssystem analysieren.
>>…Gewinner war erst einmal der Fiskus, der Geld für den Irak-Krieg brauchte ....<<
Wenn Profitüberschuss spekulativ eingesetzt wird, gilt immer noch die alte Spekutantenweisheit: „Ihr Geld ist nicht weg, es hat nur jemand anderes“.
Manche sagen ja: Wenn soviel Kapitalbesitz angehäuft wurde, dass nicht mehr alles profitabel reinvestiert werden kann, dann macht man einen Krieg, um einen Teil davon zu verheizen.
Dann kann der Zyklus: „Investieren -> Profit ziehen -> Profit investieren -> wieder Profit ziehen wieder neu aufgezogen werden.
... und was heißt das für mein tägliches Handeln?
Für mein tägliches Handeln heisst es, dass ich mich eher mit dieser Frage
>>Wir haben uns mehr gefragt, was danach wohl kommen mag oder ob es ein danach überhaupt geben kann.<<
auseinandersetze und sie zu diskutieren versuche (siehe oben), auch hier aber nicht nur hier. Und eben nicht über Analysen und mögliche „Verbesserungen“ des bestehenden Wirtschaftssystems sinniere, um es noch für einen ungewissen Zeitraum am Laufen zu halten.
"Wenn ich mich vor einem hungrigen Krokodil in Sicherheit bringen will muss ich weder sein Hormonsystem noch sein Verdauungssystem analysieren."
Damit bin ich natürlich einvertanden, gebe aber zu bedenken , dass das "Krokodil" zwar irgendwann von alleine stirbt, aber nicht undbedingt morgen. Die Analyse des "Verdauungssytems" dient also zB. dazu besser zu verstehen, wie ich das Biest vergiften kann, um der Gefahr ein früheres Ende zu bereiten und nicht in seiner elenden und wahrscheinliche in diesem Fall auch agressiven Agonie noch zum Kolateralschaden zu werden.
Das Bild nun belässt die Sache natürlich bis auf weiteres im Übertragen oder Theoretischen, ist aber weil nix von heute auf morgen sich ändert, alles ein bisweilen soager sehr schleichender Prozess ist - genau das versuchen die Finanzmächtigen in der Krise zu erreichen, von Wichtigkeit.
Die Analyse als Kenntnisnahme und verstandenem Wissen ist insofern zumindest nützlich, um einen erneuten Zyklus der Finanzmacht vermeiden zu können und in genau dem Moment wo sie so geschwächt ist, dass sie "vergiftet" werden könnte.
Es ist wie ich finde wichtig, die schwachen Punkte möglichst genau zu kennen, um im richtigen Augenblick, die richtigen Maßnahmen ergreifen oder eventuelle und andersherum auch verhinderen zu können. Und dies vor allem deswegen, weil wir wissen, dass die Guillotine eben nicht funktioniert und auch bislang immer nur als Bauerenopfer-Spektakel herhalten musste, weil wir uns vielleicht nicht mit der Aussage: "der Kapitalismus wird sich eines Tages von selber abschaffen" zur Ruhe setzen.
Mit anderen Worten besteht mMn schon ein allgemeines Interesse die wichtigsten Fehler und Bluffs des Mythos Kapitaliamus ganz klar und deutlich bennenen und auch erklären zu können, damit sich mehr Menschen gedanklich auf den Wandel vorbereiten und einlassen können. Bislang ist da noch nicht so viel passiert und eine klare und öffentliche Positionierung gibt es daher an sich nicht, und wenn ist sie nicht sehr verbreitet.
Wir können ja nicht das "Kommunistische Manifest" wieder ausgraben , das wäre nicht nur unzeitgemäß, sondern auch zu Clichee belastet. Selbst wenn es inhaltlich etwa darauf hinauslaufen würde, müsste es eine zeitgemäßere Bedeutungenthüllung sein.
Natürlich sagt man sich , dass es das alles schon zigfach gibt in Form von dieversen Bücherne und Werken, aber die elitäre Semantik der Intellektuellen einer hierachischen Gesellschaft, bringen eben auch nichts hervor , das dem oben benannten Zweck dienlich sein könnte, und ich hab von dieser Sorter Werke wirklich einiges gelesen.
Strategisch hält sich das System demgegenüber und u.a. mit einer extrem populistischen und "professionellen" Propaganda aufrecht. Was will man gegen Hollywood , TV und andere Massenmedien und instrumentalisierte Wissenschaften schon ausrichten ?
Ich denke eine einfache Synthese von "Wahrheiten zum Kapitalismus" könnte effektiv sein, muß aber mindestens so "professionell" an den Mensch gebracht werden wie das akute Zuckerbroot-und-Peitsche-Prinzip. UNd dazu braucht es viel Grips und Engagement .... ein Grund warum ich die "Information is beautiful" site verlinkt habe - sie bietet gedankliche Ansätze ...
Sowohl, als auch ist ein Dilemma.
Evolutionäre Veränderungen dauern unendlich lange;
revolutionäre Veränderungen gehen hopp la hopp und die Erstbesten bestimmen die weitere Richtung, wärend alle anderen sich ums tägliche Brot kümmern.
>>…und wahrscheinlich in diesem Fall auch agressiven Agonie noch zum Kolateralschaden zu werden.<<
Das ist ein Argument, ja.
Nur eben: Von einem realen Krokodil, das die List der Menschen nicht durchschaut und den Köder frisst, unterscheidet sich das „Kapidil“ dadurch, dass es aus Menschen besteht: Kapitalisten, ihre Manager und ihre poltischen Entscheider. Sie fressen keine vergifteten Köder, denn sie benützen selber vergiftete Köder, um die Untertanen beherrschbar zu halten. Kennen also die Ködermethode zu gut, um darauf herein zu fallen.
Es bleibt eine Machtfrage: Um das derzeitige System zu „entschärfen“, müsste man es ja beeinflussen können.
Vor 10 Jahrem habe ich mal in einer attac-Gruppe mitgemacht und konnte das Prinzip ziemlich direkt erleben: Schöne Konzepte, den Kapitalismus zu entschärfen. Aber der der Kapitalismus schert sich einen feuchten Kehricht darum.
Ich meine, bislang haben alle Versuche, den Kapitalismus zu reformieren, gezeigt, dass er nicht reformierbar ist. Seine Zerstörungskraft bricht immer wieder durch.
Für unverzichtbar halte ich allerdings eine Fehleranalyse der bisherigen Revolutionsversuche. Und Überlegungen dahin, wie eine Machtänderung möglichst ohne Blutvergiessen auskäme.
>>…weil wir uns vielleicht nicht mit der Aussage: "der Kapitalismus wird sich eines Tages von selber abschaffen" zur Ruhe setzen.<<
Ganz sicher nicht:
>>Wenn aber der Zusammenbruch uns unvorbereitet trifft, dann könnten z. B. diejenigen, die über die Waffen verfügen, ein krudes Feudalsystem errichten. In dem dann wieder einige Oligarchen „Kapital“ akkumulieren usw. usf.<<
"...dadurch, dass es aus Menschen besteht: Kapitalisten, ihre Manager und ihre poltischen Entscheider."
das ist nur die halbe Wahrheit: er besteht auch aus aus einer Menge Söldnern, aus juristischen Personen und vor allem aus digitalen Algorithmen und entzieht sich gerade damit immer mehr jeder menschlichen Entscheidungsgewalt - was ihn noch gefährlicher macht.
An sich bin ich aber überzeugt , dass auch zumindest die menschlichen Kapitalisten sehr anfällig für bestimmte Dinge meist eigener Provenance sind und damit ständig geködert werden , gerade weil sie diese Dinge nicht als Köder erkennen sonderen als Regel oder Prinzip.
Reeformierbar ist der Kapitalismus nicht, das ist richtig.
Eine Strategie ist trotzdem besser als keine. Und es gibt ja auch einige, welche auf kurze Formeln reduziert recht bekannt sind: "Think global - act local" ist nur eine davon usw. ... aber eigentlich bezieh ich mich auf die Schwächen des Währungssystems, dass auf jeden Fall ja auch die Elite betrifft , wenn der Zyklus zu ende ist und wie man seit 2007 deutlich sieht. Und nochmal : Island hat es uns ja gezeigt ...
...in dem Sinne , dass die Söldner natürlich gar nichts entscheiden - ansonsten gehören die nicht in den ersten Paragraphen , sondern in den zweiten ... :-)