Groß, krank und glücklos

Boris Jelzin zum 75. Geburtstag Seine Karriere war eine Kette von Triumphen, die im Ruin endeten

Zur Amtseinführung von Präsident Nasarbajew in Astana/Kasachstan Anfang Januar tauchte er zur allgemeinen Überraschung auf. Er habe, so Boris Jelzin selbst, "seinen alten Mitstreiter und Freund" Nursultan sehr vermisst und einfach mal wieder mit ihm plaudern wollen. Ob es dazu kam, ist nicht bekannt. Einige Journalisten bemerkten nicht ohne Sarkasmus, Jelzin hätte seinem alten kasachischen Freund wohl geraten, wie man als Präsident am besten zurücktritt. Am Tage der erneuten Amtseinführung Nasarbajews hätte das jedoch taktlos geklungen.

Ansonsten zeigt er sich so gut wie nie und gibt nur selten Kommentare ab. Die Gründe dafür sind bekannt: das Alter, die Krankheit, der Stolz. Er ist zurückgetreten, also ist er weg. Da gibt es nichts zu deuteln. Desto mehr behält man seine wenigen Auftritte im Gedächtnis.

Zum Beispiel jenen im September 2004 nach der Geiselnahme in Beslan, als sein Nachfolger den allgemeinen Schockzustand ausnützte, sich ein weiteres Stück Macht unter den Nagel zu reißen und die Gouverneurswahlen absagte. Da meldete sich Russlands erster Präsident auf der zweiten Seite der Moskauer Nachrichten. Die Zeitung gehörte damals noch Michail Chodorkowski, was den Worten Jelzins zusätzlich ein bestimmtes Gewicht verlieh.

Die Stimme der Geschichte erklang kurz und gedämpft: Schwere Zeiten, sagte Jelzin, es fehlen die Worte, das Leid ist groß. Seine Gedanken könne er Putin auch persönlich mitteilen. Dann folgte eine kurze Wiedergabe der bekannten Putinschen Parolen - wir sind heute ein anderes Land, können uns keine Trägheiten, Unverantwortlichkeiten, Unachtsamkeiten mehr erlauben - und erst ganz am Ende, im letzten Absatz standen zwei, drei politische Thesen. Aber was für welche! Im Imperativ. "Wir dürfen keinerlei Abweichung vom Buchstaben und noch weniger vom Geist jenes Grundgesetzes zulassen, das das Land in einem nationalen Referendum 1993 verabschiedet hat. Jede Einengung der Freiheiten ist ein Sieg für die Terroristen. Wir haben Schulter an Schulter mit den zivilisierten Ländern der Welt zu stehen."

In diesen Sätzen verbarg sich der eigentliche Sinn des Jelzinschen Monologs, der in der Zeitung als Interview abgedruckt war. Boris Nikolajewitsch war nicht einverstanden mit Wladimir Wladimirowitsch. Jelzin war gegen die antikonstitutionellen Machenschaften des zweiten Präsidenten; gegen die Beschränkung der Freiheiten, gegen die antiwestliche Hysterie, die sich nach Beslan auf dem russischen politischen Olymp ausbreitete. Das stand da klar, bestimmt und unmissverständlich.

Eine Antwort erhielt er nie. Dass Jelzin sich Putin anders als durch die Zeitung mitteilen könnte, ist unwahrscheinlich. Putin würde von Jelzin sowieso keinen Rat annehmen. Zeit seines Lebens wird Boris Jelzin dazu verurteilt sein, zuzusehen, wie seine politischen Eroberungen langsam, aber sicher zerstört werden. Er wird es schweigend ertragen müssen. Und wenn man ihn nach seiner Entscheidung 1999 fragt, wird er wieder sagen, dass er es nicht bereue, Putin "auserwählt" zu haben. Was soll man da bedauern; es ist ohnehin zu spät.

Ihr politisches Gewicht verhält sich heute umgekehrt proportional zu ihrem physischen. Boris Nikolajewitsch ist weg vom Fenster. Wladimir Wladimirowitsch hat auch nach Beslan nicht an Popularität verloren. Es ist eine für Russland typische Geschichte: Der "Vorkämpfer der Freiheit" ist vergessen, wenn nicht sogar verflucht. Der kleine Tyrann aber reitet hoch zu Ross.

Doch die große Historie wird es anders sehen. Post mortem wird sie Gerechtigkeit üben und den ersten Präsident Russlands strahlen lassen, egal, was der zweite noch tun wird. Denn der Sinn der Geschichte ist noch immer die Bewegung zur Freiheit hin, und hier hat Boris Jelzin keine Konkurrenz. Vielleicht ahnt er das und schweigt deshalb. Vielleicht wirkt sein Schwiegen deshalb so beredt.


Am ersten Februar wird Boris Jelzin 75 Jahre alt. Ein rundes Datum, ein stattliches Alter. Aber ein anderes Jubiläum ist politisch wichtiger: Vor gut sechs Jahren verabschiedete sich Jelzin von seinem Amt und dem russischen Volk. Er ging in Rente. Der Abschied verlief unschön und holprig. Vielleicht war der Tag schlecht ausgesucht oder das Prozedere oder beides. Oder noch einfacher: Das russische Volk und sein Präsident hatten einander gründlich satt und konnten den Tag des Abschieds kaum abwarten. Er verlief gehetzt, wie zwischen Tür und Angel, man eilte nach Hause zum Neujahrsessen.

Dabei hielt Jelzin eine schöne Rede. Er strahlte Würde aus, zeigte Reue, war ehrlich und tragisch. Doch niemand hörte ihm zu. Im Land herrschten schon andere Sorgen. Die Angst vor Anschlägen ging um und der zweite Tschetschenien-Krieg warf seine Schatten voraus. Es wollte keine Feierstimmung aufkommen; kaum jemand achtete auf die Tränen in den Augen des Abtretenden, auf die leise Stimme der Geschichte. Über Russland und sein Schicksal nachzudenken, mit Jelzin oder ohne ihn, dazu war keine Zeit.


Russland ist ein sehr schönes und chronisch glückloses Land. Die chronische Glücklosigkeit hat sich zur historischen Erfahrung verhärtet, sie ist ein prägender Zug von Staat und Gesellschaft. Schaut man zurück auf die Post-Perestroika-Zeit kommt man nämlich zum überraschenden Schluss: Eigentlich wurde alles richtig gemacht. Gut, nicht alles, aber vieles. Der Weg raus dem Morast des real existierenden Sozialismus und der zermürbenden Perestroika-Jahre war der richtige, Genossen. Jede nachträgliche Kritik von links, rechts oder der Seite, die meint, man hätte langsamer, schneller oder quer gehen müssen, hält der ehrlichen Analyse nicht stand und entpuppt sich als leeres Gerede. Daran, dass es im Endeffekt nicht gut ging, ist niemand schuld; es war nichts zu machen. Wir haben einfach kein Glück.

Die Post-Perestroika-Karriere des ersten russischen Präsidenten besteht aus einer Reihe von Teilsiegen, die zu einer Gesamtniederlage führten. Aus einer Kette von Triumphen, die im Ruin endeten. Aus lauter taktischen Erfolgen, die unweigerlich strategische Verluste nach sich zogen. Sämtliche Kämpfe Jelzins verliefen nach diesem Muster. Vom ersten Tag an.

Zum Beispiel sein Sieg über Gorbatschow: Um ihn zu erringen, musste Jelzin die UdSSR auflösen, womit er Russland von einem Moment auf den anderen zur zweitklassigen Weltmacht degradierte. Eine Wahrheit, die der Kreml bis heute nicht zugeben kann. Auch Jelzin schien zu glauben, er habe den Posten des Präsidenten der UdSSR zwar abgeschafft, aber trotzdem seine Stelle eingenommen. Es folgten einerseits die Ausfälle gegen "Freund Bill" und andererseits demütige Gespräche mit dem Weltwährungsfonds, einerseits das Drohen mit Atomwaffen und andererseits das Betteln nach Krediten - doch das psychologische Wechselspiel eines aggressiven Bettlers war bereits unter Gorbatschow angelegt und verstärkte sich lediglich, als Jelzin Kreml-Zar wurde. Auch die Tragikomödie der GUS, dieser Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, die nichts mehr gemeinsam haben, sondern einander bekriegen wollten, war im Dezember 1991 programmiert. Genauso Tschetschenien. Der erste Tschetschenien-Krieg war nicht nur ein Fehler Jelzins; er war ein Verbrechen. Es gibt allerdings schuldmindernde Umstände.

Erstens teilen die Verantwortung für das vergossene Blut mindestens zur Hälfte die tschetschenischen Machthaber unter Führung ihres Generals Dudajew. Das waren lebensmüde Abenteurer, die ihr Volk gedankenlos dem russischen Kugel- und Bombenhagel auslieferten. Zweitens trugen auch die russischen Generäle ihr Scherflein bei. Sie handelten glücklos wie immer, erfüllten ihre Aufgabe aber geflissentlich: Sie meldeten 100.000 Tote und nutzen die Gelegenheit zur Abschreibung der Waffen, die sie in Deutschland während des Abzugs illegal verkauft hatten. Wenn es je zum Prozess käme aufgrund von Verbrechen gegen die Menschlichkeit - ihnen wäre ein Platz in den ersten Reihen sicher. Drittens würden sich auf derselben Bank jene Berater Jelzins wiederfinden, die ihm die juristische Begründung lieferten. Es gibt im russischen Grundgesetz zwar kein Recht auf Herauslösung einer Nation, aber auch keines auf Massenmord. An die Strategen hinter den Kulissen wären viele Fragen zu richten. Zusammen mit den Generälen waren sie es, die Jelzins einfaches Gemüt zu einem Blitzkrieg, einem kleinen siegreichen Feldzug, verführten. Und viertens - aber hier wird es delikat. Im Anschluss an die Parade für die abziehenden Truppen aus Deutschland sprach man im Westen allerorten von Jelzins "intellektueller Erschöpfung". Es sei daran erinnert, dass Boris Nikolajewitsch bei den Feierlichkeiten spontan ein Orchester zu dirigieren versuchte und sogar selbst singen wollte. Bald schon kam das Wort "Intellekt" im Zusammenhang mit Jelzin außer Gebrauch. So erschöpft konnte man doch gar nicht sein.

Was wirklich mit ihm passiert ist, weiß bis heute niemand. War es das Alter? War es der Alkohol? War es das Alter zusammen mit dem Alkohol? Offen gesagt war der Politiker Jelzin, Vater der russischen Demokratie, nie ein Gigant des Denkens. Man liebte ihn für andere Dinge. Aber trotzdem: Es hatte sich irgendetwas in ihm verändert. Von da an bis zu seinem Rücktritt zeigte sich beständig etwas Abstruses und Unverständliches in seinen Reden, in seinem Verhalten und seinen Gesten. Es war unschön mit anzusehen.

Diejenigen, die ihn noch normal und gesund erlebt hatten und die seine Krankheit ohne politische Schadenfreude wahrnehmen konnten, trauerten. Und zuckten zusammen, sobald Jelzin in der Öffentlichkeit erschien: Was würde sein nächster Aussetzer sein? Würde er wieder anfangen zu tanzen oder schlimmer noch zu singen? Die schwere, vielleicht psychische Erkrankung stellte einen der heftigsten Schicksalsschläge dar - für ihn persönlich und für seine Familie. Und auch für Russland.

Kein Glück hatten seine Mitbürger mit Jelzin auch im Bezug auf den Aufbau des Kapitalismus in einem einzelnen postkommunistischen Land. Wieder ist es sinnlos nach Schuldigen zu suchen. Der Bau einer glücklichen Gesellschaft, in der der Mensch dem Menschen ein Wolf ist, erfolgte nach besten westlichen Rezepten und dazu noch in Rekordzeit. Die Privatisierung geschah nach Stachanow-Norm; der Massendiebstahl an den Werktätigen, die Oligarchen-Herrschaft, die Meinungsfreiheit - das alles war da im Nu. Bösartige Geister merkten an, der ehemalige Parteisekretär Jelzin habe gar keinen anderen Kapitalismus aufbauen können als den, den er aus den Schriften Lenins kannte. Aber das sind billige Scherze. Er hätte gekonnt, aber vielleicht in Tschechien. Er musste es aber in Russland tun.

Die Schwierigkeit bestand darin, einen vollkommen maroden und verwahrlosten Staat zu reformieren, ein Imperium von korrupten Beamten und Gewohnheitsdieben. Andere konnte es da oben, mit Ausnahme einiger weniger, kaum geben. Wie selbst aus ehrlichen Demokraten herrschaftliche Bürgermeister wurden, war Mitte der neunziger Jahre zu beobachten. Das war der Jelzinsche Kapitalismus, aber ihm die Schuld daran zu geben, ist sinnlos: Bei jedem anderen Präsidenten wäre es genauso gekommen. Die Diebe selbst trifft übrigens auch keine Schuld: Sie taten, was sie konnten. Hinzu kam das organisierte Verbrechen, die Mafiosi, die bereits unter Gorbatschow aus ihren Verstecken gekrochen waren. Jelzin hat sie nicht erfunden. Sie sind das Erbe jener Vergangenheit, in der das halbe Land im Lager saß, während die Jugend in militärischen Sportklubs trainierte und die fortschrittlichsten unter ihnen als Hooligans für den KGB arbeiteten, um Dissidenten zu verprügeln. Das organisierte Verbrechen war eine unabwendbare Entwicklung, es kam in einer Lieferung zusammen mit Pressefreiheit und den liberalen Reformen. Die Rolle der Mafiosi bestand darin, die abstrakte Demokratie für sich mit konkreten Inhalten zu füllen. Es ist ihnen gelungen. Aber auch sie sind nicht wirklich schuld.

Der ständige Vergleich mit den Zuständen im Westen wurde zur Demütigung. Zusammen mit Jelzin entwickelten wir einen Minderwertigkeitskomplex: Warum bloß klappt es dort, bei ihnen, und bei uns nicht?

"Wir" lebten von Kredit zu Kredit, von Tranche zu Tranche. Die besten russischen Diplomaten, Journalisten und Politologen konnten den gutgläubigen Westen immer wieder dazu überreden, großzügig zu sein, indem sie die Bedrohung einer kommunistischen Revanche oder einer faschistischen Diktatur an die Wand malten. Die erhaltenen Kredite wurden sofort veruntreut oder flossen nach Tschetschenien. Der Westen gab weiter, aber schon nicht mehr so gern. Dann kam die Zeit, in der jährlich der Premierminister ausgewechselt wurde, und kaum dass Jelzin Primakow, der die Welt mit seiner Tschekistenvergangenheit ängstigte, in die Wüste geschickt hatte, erhielt Russland wieder Geld. Wieder war ein Sieg errungen und wieder begann ein Krieg. Und siehe da, als Jahre später unter Putin die Zeit zur Schuldenbegleichung kam, war ein Wunder geschehen: Die Preise für Gas und Öl waren gewaltig gestiegen. Auch dieses Wunder schlägt übrigens im Endeffekt in Pech um. Nicht nur, dass das Land nun endgültig auf die Rolle des Rohstofflieferanten festgelegt ist, diese neue "Unabhängigkeit" vom Westen verschafft der russischen Regierung beste Gelegenheit, um die innenpolitischen Schrauben wieder anzudrehen.


Die Suche nach einem Nachfolger bildete die letzte Etappe der politischen Karriere Jelzins, und sie brachte alle Probleme seiner Epoche an den Tag: Seine Krankheit, die Währungskrise 1998, den Reinfall der ökonomischen Reformen, die Erstarkung der Oligarchen, die Verschlechterung der Beziehungen zum Westen. In diesem Zustand wollte Jelzin das Land verständlicherweise in starke und zuverlässige Hände geben. Er suchte lange. Außer der Absicherung für sich und seine Nächsten mögen ihn auch weniger prosaische Gedanken gequält haben. Wer könnte seine Sache fortsetzen und vor allem: Wer könnte dabei mehr Glück haben?

Seine Wahl fiel auf Putin. Für Russland typisch - glücklos bis zum Letzten. Bei so viel Pech mit Reformen fehlte wirklich nur noch ein Mann, der den demokratiegläubigen Tschekisten spielte und dabei das ganze Gegenteil zu Jelzin war: Anti-Alkoholiker, jung, gesund, zynisch und verschlossen. Einer, der im Stande war, die niedrigsten Instinkte seiner Mitbürger - Angst, Ärger, Rachedurst - für die eigenen Ziele zu mobilisieren. Einer, der auch vor brutalen Mitteln im politischen Kampf nicht zurückschreckte. Die nie aufgeklärten Bomben-Explosionen, die den neuen Tschetschenienkrieg auslösten, sie kamen Putin zugute. Wie der Krieg selbst.

Jelzin hatte, um 1996 wiedergewählt zu werden, "verlieren" müssen. Den Sieg an den Urnen erkaufte er mit dem Versprechen eines Friedens in Tschetschenien. Putin dagegen, um im Jahr 2000 zu gewinnen, versprach ein ganzes Volk "auf dem Abtritt zu erledigen". Man spüre den Unterschied: Jelzin und Putin. Damals und Heute.

Es macht traurig, dass es ein kranker Jelzin war, der seinen Nachfolger auswählte. Ein Mensch, der seine Wirklichkeit nicht mehr adäquat wahrnahm. Was heute passiert, ist Frucht seiner politischen und persönlichen Illusionen; das heutige Russland lebt im Innern von Jelzins Halluzinationen.

Die Übergabe an den Nachfolger sollte Jelzins letzter Triumph werden: Die Juniwahlen 2000, auf die sich die Kommunisten und andere Konkurrenten Putins vorbereitet hatten, fanden im März statt. Putin gewann sie, weil seine Gegner weder die Zeit, noch die Kraft, noch die Mittel und auch keinen politischen Willen mehr hatten. Als Jelzin seinen Rücktritt bekannt gab, hatte er seinem Nachfolger den roten Teppich zum Thron bereitet. Alles geschah so, wie er es wollte. Wieder hatte er gesiegt. Und wie immer hat das Volk an den Früchten dieses Sieges noch für Jahre zu kauen.

Die Union von Staatssicherheit und Kapital, die sich nun vor aller Augen formierte, verhieß schon damals wenig Erfreuliches in puncto Lösung der inneren Probleme und Beziehungen zur Welt. Zunächst ging alles weiter wie unter Jelzin, mit neuen Lobbyisten, neuen Eliten und dem altem Schwanken zwischen Demokratie und Polizeiregime. Nach und nach aber entfernte der neue Führer sämtliche Jelzin-Figuren aus seiner Umgebung. Dann entledigte er sich der schlimmsten Oligarchen, deren Fernsehsender wundersamer Weise eine Zivilgesellschaft im Land geformt hatten und wurde damit sowohl die Zivilgesellschaft als auch das Dankbarkeitsgefühl gegenüber demjenigen los, der ihn inthronisiert hatte. So hat Jelzin zum letzten Mal verloren.

Und wir erinnern uns an ihn wie an den glücklosen, ungeschickten und uns so auf die Nerven gehenden Zaren aus dem russischen Märchen. Und verstehen auf einmal, dass niemand Besseres als dieser Pechvogel je den russischen Thron bestiegen hat und besteigen wird. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Boris Nikolajewitsch.

Aus dem Russischen von Barbara Schweizerhof

Ilia Milstein, Journalist, lebt seit 1997 in Deutschland. Dieser Tage erscheint sein Buch Die Geschichte der Julia Timoschenko. Die Zukunft der Ukraine nach der orangenen Revolution beim Kölner Verlag Dumont.


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