Mein Haus, mein Boot, meine Follower

Digital Detox Die Selbstvermarktung im Netz funktioniert über eine Art digitales Kapital. Einfach darauf verzichten ist nicht für jeden eine Option
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2020
Ob ich den Job will?
Ob ich den Job will?

Foto: Ina Fassbender/AFP/Getty Images

Nicht nur einen trockenen Jahresbeginn, einen „Dry January“, wollen viele einlegen, auch ein Verzicht auf digitale Medien, ein Digital Detox, ist beliebt. Laut Daten des Branchenverbandes Bitcom plant jeder zehnte Deutsche einen. Warum? Offenbar ist vielen die digitale Welt zu viel. „Ich habe bald ein Date, aber sie hat so viele Instagram-Follower, das schreckt mich ab“ ist ein Satz, den ich kürzlich mitgehört habe. Ein anderer: „Die sind nur befreundet, um sich gegenseitig Follower zuzuschieben.“ Zugegeben, es war in Berlin. Die Gespräche in Köln, München oder Hamburg dürften aber ähnlich klingen. Aus den Beobachtungen spricht: Was auf unseren Social Media-Kanälen passiert, greift viel tiefer in unser Leben ein, a