Arbeitskampf statt „konzertierte Aktion“: Eine Herbst-Streikwelle ist nötig

Wirtschaftskrise Niedriglohnsektor, billige Energie, Export: Das deutsche Wirtschaftsmodell kommt an sein Ende. Und überall fehlen Arbeitskräfte. Daraus könnten die Beschäftigten Kapital schlagen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2022
Olaf Scholz beim Treffen mit Yasmin Fahimi, der Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes, und Rainer Dulger, Arbeitgeberpräsident
Olaf Scholz beim Treffen mit Yasmin Fahimi, der Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes, und Rainer Dulger, Arbeitgeberpräsident

Foto: John MacDougall/AFP via Getty Images

Ausnahmsweise sind sich der Arbeitgeberpräsident und die Gewerkschaftsvorsitzende mal einig: Steigende Löhne sind derzeit nicht verantwortlich für die „galoppierende“ Inflation. Das ist insofern erstaunlich, als dass Rainer Dulger bisher keine Chance ausgelassen hat, um den arbeitenden Menschen die Krise in die Schuhe zu schieben. Die fetten Jahre seien vorbei, hieß es mal wieder, oder ob man nicht auch 42 Stunden arbeiten könne. Dennoch musste der Arbeitgeberpräsident nun eingestehen, dass die Menschen in dieser Krise weitere Entlastung brauchen.

Wenn selbst der Kapitalvertreter diesen Standpunkt einnimmt, muss es sich schon um eine historische Krise handeln. Genau deshalb hat Olaf Scholz zur „konzertierten Aktion“ aufgerufen, einer Abs