Eine Frage der Existenz

Linkspartei Die Linke stolpert nach Vorwürfen wegen sexuellen Übergriffen weiter über sich selbst. Beim Parteitag im Juni könnte es deshalb erneut um alles gehen.
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Susanne Hennig-Wellsow (links) ist als eine der beiden Vorsitzenden der Linkspartei zurückgetreten. Die noch verbliebende Vorsitzende Janine Wissler ist angeschlagen
Susanne Hennig-Wellsow (links) ist als eine der beiden Vorsitzenden der Linkspartei zurückgetreten. Die noch verbliebende Vorsitzende Janine Wissler ist angeschlagen

Foto: Steffi Loos/Getty Images

Eine Partei existiert nicht im gesellschaftlichen Vakuum: selbst eine mit feministischem Anspruch kultiviert übergriffige oder gar bedrohliche Verhaltensweisen. Diese Erkenntnis musste man nun auch in der Linkspartei auf schmerzhafte Weise gewinnen, nachdem Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe und Machtmissbrauch in den Medien laut wurden. Erst ein Spiegel-Bericht brachte ans Licht, was offenbar zuvor schon in der Partei rumorte, aber nicht angemessen und professionell aufgearbeitet wurde. Kurz nach Bekanntwerden von Fällen im hessischen Landesverband meldeten sich Betroffene aus weiteren Bundesländern. Die ganze Tragweite des #LinkeMeToo ist noch immer nicht ganz abzusehen.

Besonders viel Aufmerksamkeit bekam der hessische Fall auch deswegen, weil Ko-Parteivorsitzen