Abschied vom Paradies

Vision Die Ausstellung "Die neuen Hebräer" im Berliner Martin-Gropius-Bau
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Schon der Titel ist eine kleine Provokation. Neue Hebräer klingt modern, offen, zukunftsweisend, irgendwie nach einer Art israelischem Pendant zu "Neuer Mitte". Doch historisch gesehen befindet man sich mit dem Obertitel der Ausstellung zu "100 Jahre Kunst ins Israel", die derzeit im Berliner Martin-Gropius-Bau gezeigt wird, in durchaus zweifelhafter Gesellschaft. Denn der "neue Hebräer", eine Gedankenfigur des frühen Zionismus, war das Gegenbild zu dem Juden der Diaspora, der Verkörperung des Passiven und Schwächlichen.

Der blonde, blauäugige Pionier, der den Verächtern des jüdischen Exils vor Augen schwebte und der das neue Palästina erschaffen sollte, war auch ein Held zwar nicht von Blut, aber doch von Boden: "Ihr wisst", lässt Samuel Ag