Abschied von einem schlechten Traum

Avantgarde der Ernüchterung Der Berliner Journalist Jens Bisky hat sich seiner Jugend in der DDR eher nüchtern erinnert
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Das große WIR. Als sich Jana Hensel vor zwei Jahren wehmütig an die gute alte DDR erinnerte und das "schöne warme Wir-Gefühl" darin beschwor, war die Aufregung groß. Zonenkinder - der Titel des Buches (Freitag 46/2002) schied fortan die Geister. Viele, meist um die 1970 geborene, klebten sich den Titel wie ein Identitätsamulett ans Rever. Andere wieder gossen Hohn und Spott über diesen Versuch pueriler Weichzeichnung eines verhassten Systems im Retrolook.

Nicht nur, weil in dem jüngst erschienenen Buch Geboren am 13. August so häufig "Ich" gesagt wird, kann man dieses Erinnerungsbuch des 1966 geborenen Jens Bisky an seine DDR-Kindheit getrost als späte Antwort auf eine Autorin sehen, die die prätentiöse Ehrenrettung ihrer Biografie