Ach, Harry ...

Mésalliance In Katja Lange-Müllers neuem Roman "Böse Schafe" scheitert eine Liebe zwischen Ost und West
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War da nicht was? Manchmal, meist, wenn man es am wenigstens erwartet, holt einen plötzlich die Vergangenheit ein. Ein altes Foto, eine Anruf, eine zufällige Begegnung - schon tauchen Bilder wieder auf, die man längst in der Mottenkiste der Erinnerung vermutete. Gut vertäut im Hier und Jetzt, steht man in Gedanken wieder an einer Lichtjahre zurück liegenden Weggabelung. Und die alten Wunden brechen auf.

Es ist dieser Phantomschmerz, der Katja Lange-Müllers neuen Roman Böse Schafe vorantreibt. Oder soll man sagen, gebiert? Soja, Lange-Müllers Protagonistin, blickt auf eine Liebe zurück, die sie mehr mitgenommen hat als jede andere. Die aber womöglich nie existierte. Dabei hatte alles so wunderbar begonnen, als sie im April 1987 am Berliner No