Auf neutralem Boden

System Die Kulturjournalistin Sarah Thornton blickt hinter die Kulissen der Kunstwelt. Und was sieht sie? Ein Sammelsurium gut abgeschotteter Parallelwelten.
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Elitär, abgehoben, selbstverliebt. So oder ähnlich lauten die gängigen Vorurteile über die Kunstwelt. Es ist schon merkwürdig: Kunst ist zu einem Massenphänomen beängstigenden Ausmaßes avanciert. Immer mehr Menschen besuchen Kunstausstellungen. Immer mehr junge Menschen wollen Künstler werden. Die gesellschaftliche Bewertung des Kunstsystems tendiert trotzdem weiter gegen Null. Selbst ein so knochentrockener Systematiker wie der Soziologe Niklas Luhmann schrieb schon 1995 in seinem StandardwerkDie Kunst der Gesellschaft" target="_blank">Die Kunst der Gesellschaft, in einer Art idiosynkratischer Aufwallung von der Kunst als einem „Sondermilieu, das sich vor allem mit sich selbst beschäftigt und ständig gegen die eigene Geschich