Bleib skeptisch, Nigger!

SCHWARZ VERKUPFERTES WEISSBLECHHERZ Paul Beattys erster Roman »Der Sklavenmessias« ist eine hinreißend komische Tour de Force durch den Identitätsdschungel von Rasse, Klasse und Geschlecht
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Ich kann mich noch an den Tag erinnern, an dem ich zur Farbigen wurde.« Diesen Satz der schwarzen Schriftstellerin Zora Neale Hurston stellte der 1950 geborene amerikanische Literaturwissenschaftler Henry Louis Gates Jr. seinem Erinnerungsband Farbige Zeiten. Eine Jugend in Amerika als Motto voran, einer melancholischen Erinnerung an die Zeiten der Rassentrennung im amerikanischen West Virginia der 50er- und 60er Jahre. Er könnte auch das Motto abgeben für den ersten Roman Der Sklavenmessias des 1962 geborenen, farbigen amerikanischen Poeten Paul Beatty, dem neuen Star am Rap- und Pop-Himmel der amerikanischen Literatur. Denn Hurston, die Pionierin der »schwarzen« Kurzgeschichte der zwanziger Jahre in den USA, ist auch die Lieblingsautorin von Beatty's Held Gunnar