Checkpoint

Abend in Ramallah Kolumne
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Plötzlich steht dieses Kind im Bus. Es spricht nicht israelisch, nicht englisch, es spricht äthiopisch. Viel älter als 17 Jahre kann es nicht sein. Ein Maschinengewehr im Anschlag, den grün getarnten Helm auf dem Kopf, geht es mit schusssicherer Weste durch den Mittelgang, blickt sich finster aber unsicher um. Ich ducke mich instinktiv, suche fieberhaft nach dem Pass. Da ist das Kriegskind durch den Hinterausgang schon wieder verschwunden. Checkpoint heißt das Netz der Kontrollpunkte, das die Israelis über ein Territorium geworfen haben, das ihnen nicht gehört. Und wir zappeln jetzt fünf bange Minuten darin.

Streng genommen ist auch der Checkpoint Calandia hier im Norden Jerusalems, über unsere Gruppe nach Ramallah will, illegal. Er liegt nicht m