Das Versprechen der Kunst

Besser als ihr Ruf Die fünfzigste Kunstbiennale von Venedig setzt auf die kleinen Utopien
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Was verspricht die Kunst? Mit welcher Begegnung der besonderen Art lockt sie, dass ihr beängstigend anwachsende Menschenmengen rund um den Globus nachreisen? Verspricht sie einen einzigartigen, unwiederholbaren Geschmack? Oder dient die Kunst nur noch als Geschmacksverstärker der globalen Einheitskost? Im Cafe am Campo San Stefano, zu Füßen der Accademia von Venedig, einem Ursprungsort der Kunstausstellungen, bekommt man Panino Turner, Panino Tizian und Panino Tiepolo. Das bleiche Brotoval gilt als typisch italienisch. Und doch will uns dieses aufgebackene Papiertaschentuch eher als Nukleus der weltweiten Uniformierung vorkommen, das nur noch durch außerkulinarische Attribute zu Geschmack kommt.

Nicht nur hier scheint die Kunst auf das Sandwich gekommen zu sein. Sie