Die letzte Schlacht im Gropius-Bau

Ausstellung "60 Jahre, 60 Werke“ war der vorerst letzte Versuch, den ästhetischen Kanon West zu retten. Systemtreue der Kuratoren hat linksrheinisch schon seit den 70ern Tradition
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Man fragt sich, was schlimmer ist. Dass die Kunstwelt eine der schlechtesten Kunstausstellungen der letzten zehn Jahre erleben musste. Oder dass die Berliner Politik sich vor den ästhetischen Karren der Bonner Republik hat spannen lassen. Das Ergebnis ist das Gleiche. Ausgerechnet eine Kunstschau hat den Riss, der noch immer durch Deutschland geht, sichtbar gemacht. Die weitgehende Ausgrenzung der DDR-Kunst aus der Ausstellung „60 Jahre, 60 Werke – Kunst aus der Bundesrepublik Deutschland 149-2009“, die kürzlich im Berliner Gropius-Bau eröffnet wurde, hat der Republik einen heftigen neuen Einheitsstreit beschert.

Der Sturm der Entrüstung hat inzwischen einen Säulenheiligen des Kunstbetriebs erreicht. Unter den (ostdeutschen) Mitgliedern der Berline