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Das Tor nach Osten. Glaubt man der interkulturellen Philosophie, dann öffnete Arthur Schopenhauer mit seiner Indienbegeisterung als erster diese geheimnisvolle Passage, von der alle reden, die aber noch keiner gesehen hat. Wie Goethe schwärmte der Pessimist für den Philosophie-Klassiker Upanishaden. Und was wäre das Flaggschiff der Moderne West, das Haus Suhrkamp, ohne seinen buddhistischen Säulenheiligen Hermann Hesse?

Dass die "indischen Weisheiten", die Schopenhauer sich unausweichlich über Europa verbreiten sah, als esoterische Modewellen von Poona bis Krishna hier ankommen würden, konnte der Philosoph nicht ahnen. Bei diesem Schrumpfbild von Indien war es nicht falsch, das Land nach 1986 zum zweiten Mal als Gastland zur Frankfurter Buchmesse kommenden