Ich brauche keinen Menschen

Kältesog In Christoph Heins neuem Roman "Frau Paula Trousseau" zahlt eine Künstlerin einen hohen Preis für ihre Selbstbehauptung
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DDR-Bürgerin verliert nach der Wende den Anschluss und bringt sich um. Auf den ersten Blick könnte man meinen, Christoph Hein habe mit seinem neuen Roman Frau Paula Trousseau einen Schlüsselroman über die Entwertung der Biographien nach 1989 geschrieben. Denn die gleichnamige Frau, die sich darin während des Urlaubs in Frankreich in einem "verkrauteten Seitenarm der Loire" ertränkt, geht genau zu dem Zeitpunkt ins Wasser, als sie nach dem Mauerfall droht, "aus allen Zusammenhängen herauszufallen".

Man konnte diese Deutung von Heins Buch im Frühjahr hier und da lesen. Doch was gegen sie spricht, ist vor allem sein Autor. Es hieße wohl doch, den Erzähler Christoph Hein zu unterschätzen, wenn man glaubte, dass sich ein Mann mit einem so si