Ist doch alles wie im Film

Groteske Ein kleiner Versuch, Leander Haußmanns Buch "NVA" gegen seinen Film und die Augenzeugenliteratur zu verteidigen
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Soldaten sind Mörder. Wie ein Damoklesschwert hängt der Satz von Kurt Tucholsky über einem Beruf, der seinen wahren Charakter nicht verleugnen kann. Militär ist eine Regression. Mag es sich auch noch so sehr hinter High-tech verstecken und mit Formeln verkleiden, die dem Blutgeschäft einen zivilen Tarnanstrich geben sollen: Sicherheitsingenieur, Staatsbürger in Uniform, Verteidiger des Friedens.

Die Schizophrenie des Militärs, der Tanz auf der Kippe von Banalität und Barbarei, zieht sich wie ein roter Faden durch die Militärliteratur. Noch im kriegsverherrlichendsten Landserroman ist etwas davon zu spüren. Entsprechend sind die Erwartungen an die literarische Bearbeitung dieses Instituts. Der Soldatenroman muss das Sinnlose und Inhumane des