Kein schöner Land

Rechthaber In seinem Tagebuch des Einheitjahres, "Unterwegs von Deutschland nach Deutschland", hat Günter Grass Schwierigkeiten, intim zu werden. Es liest sich wie ein Strafgericht
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Dreiundvierzig Prozent der Menschen in den neuen Bundesländern erwarten in absehbarer Zeit keine Ost-West-Angleichung der Einkommen mehr. Mehr als ein Viertel der ostdeutschen Bevölkerung stuft sich als „Verlierer“ der Einheit ein. Die Neigung zu den Rechtsextremen wächst. Wenn ein bekannter deutscher Schriftsteller die Zeit finden sollte, die gemischte Bilanz zu studieren, die die „Volkssolidarität“ in ihrem neuen Sozialreport aufmacht, kann er „zufrieden“ sein. Denn wenn es etwas gibt, wovor Günter Grass schon früh gewarnt hat, dann ist es die verfehlte Einheitspolitik in Deutschland.

Wer das immer noch nicht weiß, kann es jetzt nachlesen. Und zwar in dem Tagebuch, dass der Nobelpreisträger im Jahr 1990 gefüh