Neue Anarchisten

Projektionsfläche Fritz H. Dinkelmanns Roman „Die Kanzlerin“ passt nicht nur zum Wahlkampf
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Wir wählen die Kanzlerin. In der Endphase des Wahlkampfs setzt die CDU ganz auf ihre größte Trumpfkarte. Von den Plakatwänden lächelt die Amtsinhaberin wie in Breitwandcolor. Unsympathisch wirkt die ältere Dame in dem pistaziengrünen Kostüm nicht: Eine Mischung aus Businesswoman und Gemeindeschwester, halb fürsorglich, halb entwaffnend. Wer sich auf dieses Lächeln einlässt, gerät in einen kollektiven Sog: Die erste Frau in diesem Amt werden wir doch wiederwählen...

Merkels Bild ist inzwischen fast so omnipräsent wie einst das Konrad Adenauers. Zwei Mal hintereinander wurde sie von einem amerikanischen Magazin zur mächtigsten Frau der Welt gewählt. Und trotzdem musste der Schriftsteller Georg Klein kürzlich