Poetische Hochdruckkammer

Sommerlektüre Esther Kinskys Debüt-Roman „Sommerfrische“ ist ein Roman für Daheimgebliebene, die auch was vom Sommer haben wollen
Exklusiv für Abonnent:innen

Sandbänke im seichten Sommerwasser. Vom Flussufer kann man zu einer kleinen Auwaldinsel schwimmen. Der Fluss fließt unter Gebüsch. Die schütteren Baumgruppen, die ihn säumen, gehen unmerklich in verlassene Weingärten über. Überall stehen Lauben auf Stelzen und Holzhäuschen; am Ufer eine kleine Kneipe. Und über allem liegt eine sengende, lastende Hitze.

Schwer zu sagen, wo man sich hier befindet. Glaubt man Esther Kinsky, dann hat sie sich die Kulisse für ihren Debütroman von dem ostungarischen Grenzland zwischen Rumänien und Serbien abgeschaut, das die 1956 geborene Übersetzerin vor ein paar Jahren bereiste. Tatsächlich heisst die kleine Siedlung, in die sich die Bewohner einer nahegelegenen Provinzstadt flüchte